Das Café[Archiv]

[HumanGrunt]

"Ja, also ich denke damit kann man sich einverstanden erklären" sagt Don freudig, das sich bald seine Kasse wieder füllen sollte... "Wann gehts los?"

[Zitrusfrucht]

"So schnell wie möglich", sagt Fernandez.

[Krusinator]

Er scheint tatsächlich ein bisschen langsam zu sein. Man muss ihm alles zweimal sagen..., denkt sich Jules teils belustigt, teils genervt. Er ist zur Tür zurückgegangen und hat sich das Gespräch von dort aus angehört.

"Dann können wir jetzt, nicht?", tönt es von ihm eher rhetorisch, da er sich darauf langsam aufmacht aus der Tür zu verschwinden.

Er ist ziemlich angespannt, seine Atmung teils unregelmäßig.
Ich werde also ziemlich sicher wieder in eine Schießerei geraten. Ah Scheiße, so eine Scheiße! Zweimal bisher, einmal habe ich geschossen, das zweite Mal war ich kurz davor. Ich hasse es. Und diesmal wird es wohl unausweichlich sein. Wir gehen also dahin um ... sie aufzuhalten. Aufhalten. Wie beschönigend. Wir gehen dahin um sie zu töten. Nichts weiter. Wir töten sie, damit wir oder andere nicht getötet werden. Na toll. Ist das Notwehr? Ist das vertretbar? Wenn ich wirklich schießen muss... Nein, ich weiß ja jetzt schon, dass ich schießen muss. Wenn ich, wenn es soweit ist, überlege, zaudere, mit mir selbst hadere, ist es zu spät, dann sind auch die Gedanken verschenkt.
Der Bunkerstädter schnauft. Mittlerweile ist er beim Buggy, er lehnt sich an und wartet bis die Anderen ankommen.

Die denken nicht nach, die zögern nicht. Und das sie Leben auslöschen, kümmert sie nicht... macht sie das 'schlechter'? Oder anders formuliert: Macht es mich besser, dass ich es tue? Ich bin nicht 'besser'. Dem Irrtum bin ich entflohen, noch bevor ich Bunkerstadt verlassen habe. Aber woher sonst hätte ich das Recht darüber zu richten, darüber zu entscheiden wer lebt und wer nicht? Es wäre mehr als vermessen anzunehmen, dass ich Menschen umbringen dürfte, nur weil ich mir Gedanken darum mache. Viele Spinner und Geisteskranke, Mörder und was nicht alles tun das möglicherweise auch. Und außerdem, sobald ich Legitimation habe, sie verkürze und als Dogma im Hinterkopf behalte, sie sich nicht weiterentwickelt, sobald der Gedanke von der Bewegung, der Gedanke vom Denken, stillsteht, negiert er sich selbst! Nein, nur weil ich nicht skrupellos töte, macht es mich nicht besser. Es ist unausweichlich... Verdammte Scheiße, ich weiß nicht was ich machen soll!
Julius fasst sich ins Genick und legt den Kopf etwas nach hinten, stößt Luft aus. Er schluckt und legt dann seine Tasche in den Buggy, schaut sich nach dem Rest der Gruppe um.

[Jessica]

"Ich denke schon." Bestätigt Valerie und steht ebenfalls auf. Sie wirft einen letzten, beinahe sehnsüchtigen Blick auf den geschrotteten Flammenwerfer, ehe sie sich nach draußen begibt.  Auf dem Weg zum Buggy tauscht sie den angefangenen Munitionsclip gegen einen neuen und verstaut den anderen wieder. Beide Berettas stecken in ihrem Gürtel, die Uzi baumelt an diesem herunter. Mit den freien Händen nun befestigt sie ihre Maske an ihrem Gesicht. Sie fühlt sich, als würde sie bald in den Krieg ziehen. Ein seltsam geiles, erhebendes Gefühl, das sie nur im Angesicht der kommenden Gefahr verspürt. Jemand wie er, der sein Leben sicher und geborgen in einer sauberen Stadt verbracht hat...kann so jemand es je nachvollziehen? Sie mustert Julius, während sie mit langsamen Schritten näher kommt.

Wenn man sich ganz auf seine Instinkte verlassen muss, jede verstrichene Sekunde über Leben und Tod entscheidet?  Es gibt eben Abschaum, dem man nicht mit Worten beizukommen ist. Menschen wie er müssen das akzeptieren, oder sie verschwinden früher oder später von der Bildfläche. Wie viele gute Menschen hatte sie zurückgelassen? Verreckt im Kugelhagel der Gangs, massakriert von gestörten Freaks oder in Stücke gerissen von Mutanten?  Unter ihrer Maske bildet sich ein schmales Lächeln. Leute wie er kommen ihr vor wie ein Neugeborenes, das erst noch wachsen muss. Valerie verstaut ihren Rucksack in den Buggy und mustert Julius anschließend eine Weile. "Alles in Ordnung?" Fragt sie forschend.

[Krusinator]

Der junge Mediziner blickt zu der grünhaarigen Frau und dann wieder zurück auf das Cafégebäude. Er lässt eine weitere Sekunde verstreichen, ehe er antwortet:

"Nein. Eigentlich nicht. Wir werden dahin fahren, um genau das zutun, weswegen meine Berufung hauptsächlich notwendig wird. Ist das nicht paradox?
Ich meine, es ist klar, das wir sie aufhalten müssen, aber es frustriert mich, dass wir es mit denselben Mitteln tun müssen, wie sie es tun. Mal abgesehen davon, dass es garnicht sicher ist, dass wir auch alle überleben. Nur...", sagt er, bis er sich seufzend unterbricht, weil er merkt, dass er sich in Rage redet. "Nur... wie kann man dann von Recht sprechen, wenn man sich selbst nicht besser verhält, als diese Mörder? Ich frage mich, ob man das allein am Grund festmachen kann, weswegen man Menschen umbringt. Und ob man wirklich sagen kann, dass jener Grund einen berechtigt, und ein Anderer nicht...". Leiser werdend beendet Julius schleißlich sein Lamentieren. Er blickt zu Valerie und beobachtet ihre Reaktion.

[Jessica]

Valerie steht ruhig vor ihm und hört sich an, was er zu sagen hat. Schließlich verschränkt sie die Arme und überlegt kurz. Dann nickt sie sachte. "Hatten  die Familien eine Chance?" Fragt sie im Gegenzug.  "Ich gebe dir recht...man kann nicht behaupten, man ist wirklich ohne jeden Zweifel im Recht, wenn man darüber entscheidet, was mit einem Verbrecher geschehen soll...ist schließlich auch ein Mensch. Aber diese Frauen, Kinder, Familienväter und Greise...die hatten keine Waffen. Diese Männer haben sie erschossen, aus Profitgier oder aus Hass, ich habe keine Ahnung. Was sollte man deiner Meinung nach mit ihnen tun? Würdest du versuchen, mit ihnen zu reden? Was haben dann die Hinterbliebenen davon, wenn sie behaupten, sich zu bessern? Wenn du sie in den Bau steckst?

Wenn sie tot sind, haben sie immerhin die Gewissheit, das sie es nicht wieder tun können. Außerdem: Wir haben Waffen, sie haben Waffen. Wir haben die gleiche Chance, durch sie zu sterben.  Wir allerdings machen nichts anderes, als Menschen daran zu hindern, weiterhin anderen zu schaden. Weil sie es nicht anders wollen. Glaub mir...mit denen kannst du nicht reden. Das sind Tiere...was glaubst du, wie schwer ist sein wird, ein Kind zu töten? Mit Kugeln regelrecht zu durchsieben? Oder vor ihren Augen ihre Eltern abzuknallen? Dazu gehört einiges. Wenn du mich fragst, haben sie mit solchen Taten ihre Rechte verwirkt. Du musst dich nicht dabei gut fühlen, das du tötest...das du andere damit schützen willst, schon eher. Wenn du wie ich im Boneyard aufgewachsen bist zwischen Polizeigewalt, Mutanten, Gangs und unzähligen verrückten Bastarden...du hast meistens keine andere Wahl, als dich mit Gewalt zu wehren. So bin ich aufgewachsen. Ich war in einer Jugendgang...aber die hatte ihre Prinzipien.

Wir haben nie getötet, um uns zu bereichern oder weil uns danach war. Nur, wenn es nicht zu vermeiden war...jeder, der  bei Gefahr gezögert hat, starb. Jeder, der falschen Worten getraut hat, starb.  Du brauchst einiges an Menschenkenntnis, um die zu finden, mit denen noch ein Gespräch möglich ist. Oder du hast schneller eine Kugel im Kopf, als du das Wort "Verhandeln" aussprechen kannst." Ihre Augen verengen sich etwas. "Wenn du es immer noch unrecht findest, andere mit ihren eigenen selbst gewählten Mitteln davon abzuhalten, andere zu verletzen, dann halte dich einfach bedeckt. Ich werde schießen, sie kampfunfähig machen und nicht lange leiden lassen. Wenn sie sich ergeben und es ernst meinen, gebe ich ihnen vielleicht noch eine Chance, ihr erbärmliches Leben ein wenig länger zu behalten...andernfalls nicht." 

[HumanGrunt]

"Achso" sagt Don zu Valerie: "Kann ich jetzt mal einen Blick auf dein Ding von vorhin werfen?"

[Shadow]

"Verkleiden, ja...fragt sich nur wie. Zwar wurde ich beim vorletzten mal mit schwarzen Haaren nicht direkt erkannt, aber dennoch erkannt. Ne Gasmaske oder so würde helfen...und meinen Feuertopf muss ich verschleiern. Der Bunkerstadtanzug könnte sich ebenfalls als nützlich erweisen.", meldet sich Raven (endlich) zu Wort.
"By the Way hab ich mir vorhin nen Fernglas gekauft, aber 2 sind besser als eins..."

[Zitrusfrucht]

Don stellt fest, dass er gerade mit einem Barhocker redet. Der Hocker scheint das schn gewohnt zu sein und reagiert mit hundetprozentiger, hochnäsiger Ignoranz.

"Hm, vielleicht auch eine Kutte, laufen ja viele mit rum. Deine Haare könnte man abschneiden oder umfärben, Brille oder Gasmaske wäre auch eine Idee - allerdings, ständig mit Gasmaske rumlaufen .... Dann schon eher ein Helm", überlegt Fernandez und reibt sich am Kinn.

[Shadow]

"Ich hab mir vorhin auch ne Sonnenbrille gekauft. Abschneiden kommt gar nicht in die Tüte! Weißt du wie lange 60cm brauchen um nach zu wachsen...? Also mein Vorschlag wäre Kutte, Brille und Haare umfärben...kannst du mir da weiterhelfen?"

[Zitrusfrucht]

"Umfärben - na ja, eine Freundin von mir hat da so Paste, mit der man Haare färben kann", sagt er ..... "Aber ich hätte auch einen alten Motorradhelm, damit wird dich sicher niemand erkennen. Da draußen laufen sowieso genug Freaks rum die so Dinge oder ähnliches auf dem Kopf haben ..... "

[Krusinator]

"Nein, nein, du hast ja recht... in gewissen Maße.", wehrt Julius in einem wenig deprimiert-resignierten Ton ab. "Und das die nicht mit sich reden lassen werden, dessen bin ich mir auch bewusst. Aber wie du schon gesagt hast, es muss mir nicht gefallen. Ich glaube nur nicht, dass ich genauso kaltblütig sein und sie einfach erschießen kann, wie sie es tun." Wieder schweigt der Mann einen Moment. "Ja, ich werde wohl töten müssen. Ich meine, ich habe auch schon getötet, wenn auch nicht absichtlich. In meiner Ausbildung sind schon mehrere durch meine Unachtsamkeit gestorben. Aber nicht durch Blei..." Er hält inne und schaut auf, als wenn ihm etwas eingefallen wäre. "Wo ich dir nicht zustimmen kann, ist die Sache mit den gleichen Chancen. Haben sie nicht." Ohne eine weitere Erkärung stößt er sich von dem Buggy ab und geht mit schnellem Schritt auf die 'Praxis' zu. Er hofft Stan hat sie nicht wieder vollständig verwüstet.

[Zitrusfrucht]

Julius hat einen eigenen, abgeschottet Bereich als 'Laboratorium', in den Stan keinen Fuß reinsetzt. Dort drinnen sieht alles noch so aus wie vorher ....

[Jessica]

Überrascht zu erfahren, das dieser unscheinbare Mann vor ihr "seine" Toten schon hatte, schweigt sie zunächst. Das er während seiner Ausbildung als Doc tödliche Fehler praktisch begehen musste, scheint ihr logisch. Nur seine letzte Bemerkung wirft in ihr Fragen auf. Sie sieht ihm noch hinterher, bis sie auf dem Beifahrersitz Platz nimmt und sich zurücklehnt. Wartet ab, womit er zurückkommt...und wann die anderen endlich kommen. Ein dünner Schweißfilm bedeckt ihre Stirn. Gegen eine unbekannte Anzahl bekloppter  Ödlandsöldner kämpfen, die besseres Zeug haben als sie...da müssten sie schon mit einer halben Armee oder einer Kiste Sprengstoff aufmarschieren. 

[Krusinator]

"Hm, sieht in Ordnung aus...", murmelt Julius, der, während er in seinen Bereich geht, schonmal seinen Rucksack vom Rücken nimmt und ihn öffnet. Er muss nicht lange suchen und hat in dem kleinen Chemikalien-schränkchen schnell zwei Glasfläschchen ausfindig gemacht. Auf ihren Aufklebern stehen Natriumsulfat und Kupfersulfat. Er überprüft, ob sie richtig geschlossen sind und verstaut sie dann fest in seinem Rucksack. Er schließt diesen und das Schränkchen und macht sich dann wieder auf zum Buggy.

[Zitrusfrucht]

nach kurzer Zeit sieht Val, wie Julius wieder auf dem Buggy zustapft. Kurz danach steht er wieder vor ihr.

[Jessica]

"Und, hast du alles?" Fragt sie, und schaut in seine Richtung. Ihre Frage klingt ein wenig neugierig. "Was hast du denn noch mitgenommen?" Fragt sie hinterher, um dieser nachzugehen.

[Krusinator]

Julius reagiert zunächst nicht auf die Fragen, sondern setzt sich in den Buggy, nimmt den Rucksack auf den Schoß. Dann räuspert er sich und hebt dann zögerlich an: "Nun... alles nicht, mir wäre noch ein wenig mehr eingefallen, aber das habe ich leider nicht 'alles' hier, beziehungsweise bräuchte ein bisschen um es herzustellen. Bei dem was ich habe, ist es nur die Frage, ob wir es auch verwenden können. Das ist nicht sicher. Aber wenn es so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, werden wir es ein ganzes Stück einfacher haben. Und dann werden wir sie vielleicht nichtmal unbedingt erschießen müssen. Zumindest nicht alle." Immernoch lässt er sie im unklaren, was er eigentlich vorhat. "Auf die Idee hast du mich gerade gebracht. Kampfunfähig machen und überlegen sein." Der Bunkerstädter schnauft. "Es mag zunächst eklig klingen, aber wie würdest du reagieren, wenn dich jemand angreift, während du Durchfall hast oder Erbrichst? Wir werden sie dazu bringen, genau das zutun." Zum Schluss umspielt ein wissendes, aber trotzdem vorsichtiges Lächeln seinen Mund, während er ein wenig mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor ihr gestikuliert.

[Jessica]

Valerie nickt und hört sich ungeduldig an, was er sagt. Das klang fast wie eine Wunderwaffe, weswegen sie gespannt abwartet, was der Doc Tolles aus seinem Ärmel schüttet. Dann erhellt sich ihre Miene nach seiner Erzählung plötzlich und hinter ihrer Maske würde ein wissendes Grinsen deutlich. "Hey, die Idee ist gar nicht übel, Kompliment. Wenn wir sie vergiften, entwaffnen wir sie und schlagen sie, ohne uns zu gefährden...die, die noch stehen können, sind uns gegenüber dann immer noch im Nachteil und bekommen dann den Rest."

[Krusinator]

"Ja, es ist eben nur die Frage, wie wir sie dazu bringen das Zeug zu nehmen. Außerdem wirken die beiden Stoffe unterschiedlich zeitversetzt, wir müssen die Zeit also gut abpassen. Ich hab mir da zwar schon etwas zurechtgesponnen, aber es kann natürlich auch ganz anders kommen.", gibt der Bunkerstädter seine Bedenken über seinen eigenen Plan preis.