Bunkerstadt

[Gauss]

"Jaja, die Ordnung und die Vorschrift", pfeift er vor sich hin, "die Ordnung und die Vorschrift, dass sind zwei gute Ding´. Und wer sich da nicht dran halten tut, dem geht es morgen nicht mehr gut."

Vergnügt folgt er dem Robotor in Richtung Bunker, dichtet so sein kleines Liedchen munter weiter und grüßt die Bürger der Stadt.

[FEV-Infizierter]

Die Wachen am Bunker grüßen Rufio mit einem schmissigen "Nach Ihnen Bürger!"
Der Roboter führt Rufio in die Krankenstation und das dortige Wartezimmer. "*Krz* Warten Sie hier! *Krz*"

Rufio kommt es so vor als ob auch der Bunker ausgebaut wurde, es gibt Türen und Gänge an die er sich gar nicht mehr erinnern kann. Zudem scheinen die unteren Sektionen des Bunkers wieder bewohnt zu sein, nachdem sich dort mehrere Jahrzehnte nur staubfreie Lager- und Computerräume befanden. Die beiden Fahrstühle sind ununterbrochen in Betrieb und schlucken blau gekleidete Menschen oder spucken sie wieder aus.

"Mr. DeMoines?" Eine hochgewachsene, dralle, blonde Frau im Bluesuite mit übergeworfenen weissen Kittel ist unbemerkt eingetreten. Sie hat ein Klemmbrett in der Hand und einen tragbaren Computer der entfernt an einen Pipboy erinnert. "Bitte folgen sie mir!"

[Gauss]

"Natürlich..."

Rufio folgt und sieht sich weiter um. Diese Stadt ist gewachsen. Seitdem er sie verlassen hatte, hatte er sich oft nach der Gemütlichkeit und der Ordnung gesehnt. Darauf hatte auch er sich wieder gefreut, als er nach Jahren wieder vor den Toren stand.

"Bunkerstadt scheint zu expandieren", fügt er beiläufig hinzu und versucht zu der Dame aufzuschließen, "...ist dann Ordnung, Hygiene und Fleiß überhaupt noch auf dem Level zu halten, wie es vor ein paar Jahren der Fall war? Ich meine, je größer wir werden, umso mehr Sorgen haben wir und umso durchschnittlicher wird die Auswahl an Bürgern. Diese Größe können doch unmöglich die Geburtszyklen alleine schaffen. "

[FEV-Infizierter]

Die Frau lächelt Rufio freundlich zu, sie sieht kurz auf das Klemmbrett.
"Ja stimmt, sie waren lange nicht hier. Kurz nach ihrem Fortgang wurden die Geburtszyklen verdreifacht, ausserdem wurden auserwählte Elemente von ausserhalb eingebürgert." Sie beugt sich zu ihm und setzt etwas leiser fort. "Damit waren längst nicht alle einverstanden. Es stimmt schon die Versorgung ist schwieriger geworden und seit diese grauenhaften Tiere in Gecko versucht haben uns zu erpressen stand die Versorgung nahezu auf der Kippe. Aber dem Konzil sei dank, dieses Problem hat sich erledigt, mit der vollen Kapazität von Gecko steht der Entwicklung Bunkerstadts nicht mehr im Wege."

Die Frau führt Rufio durch einige Gänge, sie durchqueren eine Abteilung in dessen Gängen einige Patienten zu sehen sind, Rufio fällt auf das die meisten der Verletzungen die er hier sieht nur durch Gewalteinwirkung zu erklären sind, Der Einheitshaarschnitte der größtenteils männlichen Patienten weisst eindeutig militärischen Charakter auf. Sie durchqueren die Rehastation mit den Biotanks und kommen in den Quarantänebereich. Die Frau bringt Rufio in einen sparsam möblierten Umkleideraum. "Wenn Sie sich hier bitte freimachen würden. Ihre Ausrüstung und Kleidungsstücke tun sie in diese Rollkontainer sie werden seperat dekontaminiert, desinfiziert und werden ihnen bei ihrer Entlassung wieder überreicht."

[Gauss]

Rufio tut wie ihm befohlen wird. Behutsam beginnt er die Dinge in die Kontainer zu räumen. Als der komplette Technik und Kleinkram verpackt ist beginnt er seine Rüstung auszuziehen. Mit einem geschickten Griff deaktiviert er die Spulen seiner Teslarüstung und lehnt auch diese mit dem Plasmagewehr an eine Kontainerwand, sodass nichts verrutschen kann. Am Ende legt er noch Stiefel und das .223er Halfter obendrauf.

"So und jetzt nurnoch der Anzug und und die Hose und dann hab ich es geschafft." Zufrieden und nackt verpackt er auch die letzten Klamotten und sieht sich um.

Dann plötzlich beginnt er zu Grübeln. Warum all die verwundeten Soldaten? Von Unruhen hatte er nichts mitbekommen. Auch vor den Toren schien alles zwar größer und etwas ruppiger, aber dennoch normal. Schliesslich mussten die Menschen, die nicht wussten sich zu benehmen, ja auch unter Kontrolle gehalten werden. Aber warum eben diese riesige Expansion?! Das hatte Vault-City doch nicht nötig? Vor allem nicht sich dem letzten Ödland anzubiedern.

Rufio beschliesst sich nach der Quarantäne ein genaues Bild zu machen und nachdem zu suchen, was von seinem alten Leben übrig geblieben ist.

[FEV-Infizierter]

Die Frau ist verschwunden und ein medizinischer Mr. Handy erscheint.
"Mr. DeMoines folgen sie mir bitte!"

Er führt Rufio zu einer Art Duschkabine. Darüber steht 'Dekontaminationskammer'.
"Bitte eintreten!" Fordert ihn der Roboter auf.

[Gauss]

Rufio folgt erneut dem Robotor und steigt etwas zögernd doch auch ebenfalls mit Vorfreude in die Kammer.

"Endlich wieder sauber und absolut rein sein. Später werde ich mir noch eine Darmspülung spendieren."

[FEV-Infizierter]

Hinter Rufio schliesst sich eine Doppelschleuse. Es folgt ein Zischen, Rufio weiss das damit ein Unterdruck erzeugt wurde.
Dann öffnen sich die Schleusen, äusserst streng riechende Chemie kommt aus mehreren Duschköpfen geschossen, die Strahlen erfassen Rufio und das mit nicht geringen Druck. Nach dem Bad in Desinfektionsflüssigkeit, folgt eine Brause mit einer milchigen Flüssigkeit, dann eines mit einer blauen Spülung und dann noch eine fünfzehnminütige Brause mit warmen Wasser.

Anschliessend wird Rufio föhngetrocknet und die Schleuse öffnet sich wieder.
Rufio hat sich noch nie so sauber gefühlt.


Der Handy wartet draussen und hält ihm mit seinen diversen Armen saubere Standardunterwäsche, einen blauen Bunkeranzug, blaue Socken und Gummischuhe hin.
"Bitte kleiden sie sich an!" Schnarrt die Maschine.

[Gauss]

Rufio streckt sich und rubbelt gründlich seinen feuchten Körper ab. Es ist wirklich eine Wonne. Soetwas hatte er sich schon lange wiede gewünscht.

"Es hat bisher wirklich nur gutes wieder zurückzukehren", erklärt er Mister Handy während er sich seine Ersatzwäsche anzieht. "Wann bekomme ich denn meine Kleidung und Ausrüstung wieder?"

[FEV-Infizierter]

"Sobald die Quarantäne abgeschlossen ist in 19 Stunden, 24 Minuten und 22 Sekunden." Antwortet der Roboter. "Folgen sie mir!"
Die Maschine führt Rufio in zu kleinen Raum, drei Seiten bestehen aus weißen Betonwänden, die vierte Wand aus einer durchsichtigen Wand durch die eine Schleusentür führt.
Im Inneren der Quarantänezelle befindet sich ein Computerterminal, ein Tisch und ein Stuhl. In die Wand mündet ein Lüftungsschacht und an der Decke hängt eine Kamera.

[Gauss]

Rufio will es sich nicht ganz eingestehen. Andere hätten sich wohl schon ohnehin lange unwohl gefühlt. Diese weißen Wände haben nunmal auch etwas beklommendes für einen Menschen der Fast zehn Jahre in absoluter Freiheit gelebt hat.

Schnell verwirft er den Gedanken und erfreut sich über seine Reinlichkeit und die Möglichkeit wieder mit zivilisierter Technik in Kontakt zu kommen. Lächelnd winkt er in die Kamera.

"Kann ich etwas zu essen bekommen, bitte? Ich bin sehr hungrig."

[FEV-Infizierter]

"Sie werden gleich versorgt." Antwortet die Maschine "An dem Terminal finden Sie einen Fragebogen, den Sie ausfüllen müssen, zur Klärung medizinischer und biologischer Sachverhalte. Sie haben genug Zeit alle Fragen zu beantworten. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt."

Zischend schliesst sich die Tür und der Hand schwebt nach links in den Gang hinein.

[Gauss]

Rufio nimmt am Terminal Platz. Bevor er jedoch den Monitor einschaltet, richtet er seine Haare im dumpfen Spiegelbild.

"Perfekt du fantastischer junger Mann. Jetzt hast du endlich wieder Zeit für die wichtigen Dinge." Und mit diesen Worten, fallen die Greueltaten des Ödlandes noch ein Stück mehr von ihm ab und er atmet tief durch. Dann schaltet er den Monitor ein und startet das Programm für den Fragebogen.

[FEV-Infizierter]

Ein Mister Handy, Rufio ist sich nicht sicher ob es der selbe war, den er gerade eben sah, kommt in den Gang und legt ein Tablett in eine flache Schleuse.
Eine mechanische Vorrichtung transportiert das Tablett auf den Tisch. Darauf befinden sich 2 Flaschen Wasser, ein Glas mit einer orangenen Flüssigkeit, ein Teller mit Essen.

Das Essen besteht aus einen großen Klumpen künstlicher Proteine, dazu gibt es einige farbarme Stücken "Gemüse" und einige Würfel warmes vermutlich gesundes Etwas. Rufio ist sich sicher das das Essen auf das Milligramm genau für einen Mann seines Alters, seiner Größe und seines Körpergewichts abgestimmt ist. Vermutlich ist das Essen auch auf das Grad genau so temperiert das er sich nicht den Mund verbrennt wenn er mit den Verzehr innerhalb von 60 Sekunden beginnt.


Auf dem Terminal, was übrigens keine anderen Menüpunkte als den Fragebogen aufweist, erscheint eine schier endlose Liste von Ja-Nein-Fragen. Er wird damit vermutlich die nächsten Stunden gut beschäftigt sein...

[Gauss]

Rufio beginnt  zu essen. Er würde lügen wenn er nie etwas Besseres zu sich egenommen hätte, doch in Anbetracht der Tatsache, dass es das Beste für sein körperliches Wohlbefinden seit langem ist, verdrängt er den belanglosen Geschmack und nimmt die Nahrung anstandslos zu sich.

Nachdem der Teller leer ist, spüllt er die letzten Reste mit großen Schlücken hinunter und begibt sich zum Terminal.

Dann beginnt er die Fragen zu beantworten.

[FEV-Infizierter]

Fragebogen für langzeitexilente Bürger:
1: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt jemals eine Verletzung erlitten?
Wenn Ja geben sie hier ein wie oft: __
2: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt jemals eine Krankheit erlitten?
Wenn Ja geben sie hier ein wie oft: __
3: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt einen Mutanten getroffen?
4: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt ein mutiertes Tier getroffen?
5: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt ein mutiertes Tier gegessen?
6: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt eine Verletzung durch ein Mutiertes Tier erlitten?
7: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt ungereinigtes Wasser getrunken?
8: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt unrein zubereitete Nahrung gegessen?
9: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt körperlichen Kontakt mit Nichtbunkerstädtern gehabt?
10: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt Nahrung von Nichtbunkerstädtern angenommen?
11: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt ausserhalb von isolierten Schlafräumen genächtigt?
12: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt ausserhalb von desinfektionsfreien Räumen Nahrung zu sich genommen?
13: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt Nahrung zu sich genommen ohne hinterher Hygiene betreiben zu können?
14: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt eine längere Zeit auf Körperhygiene verzichten müssen?
15: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt Kontakt zu radioaktiv kontaminierten Stoffen gehabt?
16: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt Kontakt zu biologisch kontaminierten Stoffen gehabt?
17: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt Kontakt zu Stoffen gehabt von denen Sie glauben sie wären kontaminiert?
18: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt jemals Orte besucht die radioaktiv kontaminiert waren?
19: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt jemals Orte besucht die biologisch kontaminiert waren?
20: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt jemals Orte besucht von denen Sie glauben sie wären kontaminiert?
21: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt jemals eine Pflanze berührt?
22: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt jemals eine Pflanze gegessen?
23: Haben Sie ausserhalb von Bunkerstadt jemals etwas gegessen was aus Pflanzen bestand?

.....diese und ähnliche Fragen folgen und nehmen dann zunehmend Bezug auf nichtmedizinische Themen....


441: Haben Sie jemals Gecko besucht?
442: Haben Sie jemals Broken Hills besucht?
443: Haben Sie jemals Modoc besucht?
444: Haben Sie jemals Redding besucht?
445: Haben Sie jemals die sogenannte NKR besucht?
446: Haben Sie jemals das ehemalige Los Angeles besucht?
447: Haben Sie jemals das ehemalige San Francisco besucht?
448: Haben Sie jemals Kontakt zu Brotherhood of Steel gehabt?
449: Haben Sie jemals Kontakt zu Der Armee des Meisters gehabt?
450: Haben Sie jemals Kontakt zu Vertretern der sogenannten NKR gehabt?
451: Haben Sie jemals Kontakt zu Söldnern gehabt?
452: Haben Sie jemals Kontakt zu Banditen gehabt?
453: Haben Sie jemals heterosexuelle Kontakte gehabt?
Falls ja geben Sie hier die Anzahl der Kontakte ein: ___
454: Haben Sie jemals homosexuelle Kontakte gehabt?
Falls ja geben Sie hier die Anzahl der Kontakte ein: ___
455: Haben Sie jemals einen Menschen getötet?
454: Haben Sie jemals einen Ghul getötet?
456: Haben Sie jemals einen Supermutanten getötet?
457: Haben Sie jemals ein mutiertes Tier getötet?
458: Haben Sie jemals ausserhalb von Bunkerstadt gegen ein Gesetz von Bunkerstadt verstoßen?
459: Haben Sie jemals Körperkontakt zu Mutanten gehabt?

....es folgen noch 200 weitere Fragen die alle mehr oder weniger gleich gestellt sind....


Rufio braucht rund 3 Stunden um alle Fragen zu beantworten....

[Gauss]

Obwohl Rufio eine Menge Eifer investiert, bleibt die Prozedur recht mühselig. Im Großen und Ganzen beantwortet er die meisten Fragen der Wahrheit entsprechend. Manchmal jedoch zögert er.

Natürlich hatte er außerhalb der Mauern heterosexuelle Kontakte gehabt. Nicht wenige sogar. Irgendwoher musste er seine Kräfte schöpfen. Leider interessierte hier niemanden, dass er die Schlampen mit ihren fäulenden Fressen dazu zwang ihre Mäuler mit Seife auszuwaschen bevor sie ihm einen blasen durften. Sex war nunmal Sex. Und das wollte er hier keinem freiwillig auf die Nase binden.

Ebenso hält er es für eine gute Idee die Wahrheit darüber zu vermeiden, dass er zu einem brutalen Massenmörder herangewachsen ist, der mittlerweile schon in die VC Geschichte für abschreckende Beispiele eingehen würde, würden die anderen Bürger von seinem Alter Ego wissen.

[FEV-Infizierter]

Die Uhrzeit auf dem Rechner signalisiert Rufio das er ruhig noch ein paar Stunden schlafen kann. Die Quarantände dauert noch über acht Stunden.

[Gauss]

Gähnend und vom Schreiben und Ankreuzen gelangweilt, beschliesst er nach Beendigung das Programm zu schließen um sich noch ein wenig hinzulegen.
Bevor er die Augen schließt wirft er noch einen Blick in den Raum.

Jetzt sind die Pflichten erledigt und der Körper gestärkt. Rufio fühlt sich sicher und endlich wieder unter Seinesgleichen. Er kann immernoch nicht fassen, dass er wieder zuhause ist. Man muss doch erst die Scheisse mit eigenen Augen gesehen haben, um zu wissen wo man hingehört. Und mit diesen Gedanken schläft er dann auch ein.

[FEV-Infizierter]

Zischend fährt die Schleusentür auf, das grelle Neonlich hat die ganze Nacht über gebrannt und das Bett auf dem Rufio geruht hat, ist exakt auf den für gesunden Schlaf notwendigen Minimalkomfort konzipiert.

"Mister DeMoines ihre Quarantäne ist abgelaufen Sie dürfen diesen Bereich nun verlassen." Strahlend steht die blonde Schwester vom Vortag vor Rufio.