SF RPG 2: Jagd

[FEV-Infizierter]

"Oh Mann das wird vielleicht ne Freakshow!" Murmelt sie und richtet ihre Schnüre. "Okay bringen wir das hier hinter uns." Nickt sie Philman zu und hängt sich damenhaft bei ihm ein.

[Cerebro]

Sumiko dreht sich vor einem Spiegel und betrachtet ihr Outfit. Auch wenn sie sich definitiv nichts davon selbst kaufen würde, das Kleid ist eigentlich ganz hübsch. Den Hut dagegen hätte man gut und gerne weglassen können, aber nun ja... Wie so oft schmunzelt sie über Lilyas Ausfall, findet ihn aber ein bisschen gemein. Als Lilya dann mit Philman vorangeht, tritt sie an Kanes Seite.

"Sie übertreibt, so schlimm ist es nicht. Sie sehen gut aus." Sumiko hält ihm den gebeugten Arm entgegen. "Ich denke, wir sollten es den beiden gleichtun und die Sache mit Stil ertragen. Stellen wir uns einfach vor, es wäre eine Halloween Party. Darf sich mein Hut zu dem Ihren gesellen?"

So schreitet sie (mit oder ohne Kane am Arm) hinterher und dreht sich noch einmal kurz nach Miss Canan Jakes um, die in dem Trubel wohl etwas untergegangen ist.

[Zitrusfrucht]

Die Gruppe folgt Philman und einem Team der bestgekleidesten und stylisten Securitys zur Villa, auch wenn ihre Ausrüstung im Komplex bleibt.

Die Gruppe passiert kleine Brunnen, Teiche, Hecken, Statuen bisheriger bedeutender Mitglieder der Gilde und der Cavalfamilie, vorbei an Laternen und duftenden Blumenfeldern. Die geübteren Augen einiger Gruppenmitglieder in Militärtktiken können im Dunkel großer Bäume und zwischen Hecken versteckt in Tarnkleidung, manche auch in speziallen Anzügen, Leibwächter erkennen, die jeden Passanten aufmerksam im Blick behalten.

Schließlich tritt Philman mit der Gruppe vor das große, knapp vier Meter große Portal vor dem Haus und Veranda. Ein Mann in einem goldenen Frack steht davor, auf seinem Kopf eine weiße Perücke, die Hände in schwarzen fingerfreien Handschuhen. Seine Augen haben eine kleine Operation hinter sich, das Weiße ist völlig schwarz, während die Iris gelb leuchtet, seine Zähne sind rot, während seine Nägel gelb lackiert sind.
Neuster Stil der obersten zehntausend auf Ansolio-5, soweit zumindest die wenigen Boulevardblätter richtig liegen.
"Mister Philman", fragt der Mann, "wen kann ich ankündigen?"
"Unsere Spezialgäste", sagt Philman und nickt. Aus der Villa mit den riseigen Glasscheiben dringt Musik und Stimmen.
"Ich verstehe", sagt er und mustert jeden aus der Gruppe einzeln und missbilligend. "Ich hoffe Ihnen ist bewusst, dass es auf dieser Veranstaltung weder zu Unannehmlichkeiten, noch Diebstählen kommen soll?"

[FEV-Infizierter]

"Ach piss dir nicht ins Hemd du Luftpumpe" Entgegnet Lilya verhement aber mit der gebotenen Coolness. "Solange du hier nicht noch mehr Scheiße erzählst sind wir die friedlichsten und freundlichsten Gesellen auf diesem Planeten. Alles klar?"

[Zitrusfrucht]

"Entschuldigung, aber der gute Herr Lukvenko lässt manchmal seine Manieren etwas schleifen", sagt Philman und gibt mit einen eindringlichen Blick zu verstehen, dass Lukvenko das Reden sein lassen soll.
Wortlos dreht er sich um, öffnet die großen Flügeltüren und tritt ein.

Hinter der Tür befindet sich ein großer, riesiger Ballsaal, flankiert von goldenen Statuen, an den Wänden hängen wundervolle Gemälde. Der Boden ist aus elegantesten Marmor gemacht, mehrere Kronleuchter hängen von der Decke und ein faszinierendes Lichtspiel wird an die Decke geworfen. Klassische Musik ertönt von einer Bühne, und alle möglichen wahnsinnig teuer gekleideten Menschen bewegen sich im Saal, einige Tanzen, während andere sich unterhalten, zwei kleine Mädchen jagen sich jauchzend die steinere Treppe hoch durch die großen Türen, vorbei an der Gruppe Richtung Garten. Offene Türen und Vorhänge zeigen, dass vom Saal aus der Durchgang in die Eingeweide der Villa und hin zu vielen anderen Räumlichkeiten offen sind.

Lukvenko tritt vor und schlägt dreimal mit einem goldenen Stab auf den Boden.
"Mister Philman, inklusive Begleitung auf persönliche Einladung von Miss Caval."

"Ich hoffe sie sind nicht verägert", raunt Philman leise während er mit gebotener Würde nach vorne tritt. "Das war der einzig mögliche Kompromiss zwischen einem gewissen gebotenen Rahmen an Anonymität und minimal angebrachter Etikette, wir konnten nicht allen Menschen hier ihre Namen nennen, zuviele von ihnen sind Blutsauger und Menschenfresser - natürlich nicht wortwörtlich."

[FEV-Infizierter]

Lilya hebt aufreizend die linke Augenbraue. "Sehr zuvorkommend." Sie lächelt.
Ihre Augen gleiten durch den Raum, während sie Philamn raunend fragt. "Was schreibt ihr Protokoll jetzt vor, sollen wir uns unter die Gäste mischen oder steht die Audienz bei Madame Caval sofort auf dem Programm?"

[Cerebro]

Sumiko überlässt Lilya voll und ganz das Reden. Im Endeffekt ist ihre Show ohnehin vorbei - der Job ist getan und die Gruppe sicher angekommen. Wahrscheinlich wird sich Sumiko bei Madame Caval lediglich ihre Entlohnung abholen dürfen und dann früher oder später wieder abziehen. Was die Handelsgilde genau mit den dreien vor hat, ist ihr nicht bekannt, aber das geht sie auch nicht wirklich etwas an.

Sie lässt die Eindrücke des Balls auf sich wirken und versucht, in die Gesellschaft hineinzupassen. Den aktuellen Trend hält sie allerdings für absolut daneben. Vielleicht könnte sie das Farbenspiel Lukvenkos Augen mit ihren Implantaten imitieren, aber zum einen gefällt es ihr absolut nicht und zum anderen muss sie ihre Modifikation auch nicht groß zur Schau stellen. So bleibt sie bei dem aktuellen Haselunssbraun, lächelt, hört zu und folgt Philman & Co. wohin auch immer es gehen soll...

[Zitrusfrucht]

"Mischen Sie sich für ein paar Minuten unter die Leute, ich werde in der Zwischenzeit Miss Caval Bescheid geben", murmelt er zu Lilya während er sie Richtung Buffett führt.
"Ah, Mister Philman", ertönt plötzlich eine Stimme. Lilya bemerkt wie ihr Co-Gastgeber sich kurz anspannt und dann umdreht.
"Bischof Markow", sagt er erfreut. "Euer Hochwürden. Willkommen, ich hoffe Ihnen geht es gut."

Vor der Gruppe steht Julianus Maxim Markow, Bischof von Dayton. Ein übergewichtiger aber stattlicher Mann Anfang fünfzig in traditionellen Gewändern mit einer roten Kappe, um den Nacken den typischen weißen Schal der Neuen Christen, purpurne und rote traditionelle Gewänder und schließlich ein Holzkreuz eingefasst in einen Kreis um seinen Hals. In seiner Hand hält er einen kleinen Teller mit Cocktailwürstchen.

"Vorzüglich, die Reise ging dank dem Portal der Gilde sehr schnell .... sagt, sollte ich Eure Begleitung kennen?"
"Oh, das ist Miss Palijova, Tochter des bekannten Großmagnaten Viktor Palijova."
"Tatsächlich? Bei Gott, ich wusste ja dass Herr Palijova viele Töchter hat, aber sie habe ich gar nicht erkannt."

Philman hakt sich bei Lilya aus.
"Ich wette, Sie, Miss Palijova und ihre Freunde können mich für ein paar Minuten entschuldigen, ich muss Frau Caval suchen. Unterhalten Sie sich doch ein wenig."
Mit diesen Worten dreht sich Philman um und verschwindet vielleicht etwas zu schnell in der Menge.

[FEV-Infizierter]

"Das macht doch nichts Herr Bischof." Beschwichtigt Lilya den Popen. "Bei meinen Schwestern Olga, Xenia, Wanja, Darja, Irina, Galina, Jelena, Svetlana, Nadja, Vera, Polina und mir kommt sogar Maminka manchmal durcheinander." Sie schickt ein kurzes Kichern nach und hofft das der Bischof das Interesse an ihr verliert.

[Zitrusfrucht]

"Nun, das mag sein. Ihre Schwester Polina sitzt ab und zu in meiner Messe, wenn Sie in Dayton sein sollten können Sie sich ihr gerne anschließen."
"Euer Hochwürden", sagt plötzlich ein Mann und tritt hinzu. Er ist groß und mittleren Alters, trägt einen einfachen Anzug, seine Haare sind nach hinten gekämmt, der rabenschwarze Bart ist perfekt gestutzt. "Gut Sie zu treffen, ich muss mit Ihnen noch etwas besprechen."
Kurzerhand deutet er eine kleine Verbeugung an. "Wo sind meine Manieren? Ludwig Vogt, Sehr erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss?"

Soweit die Gruppe sich an Zeitungsberichte richtig erinnert, ist Lufwig Vogt eines der Vorstandsmitglieder von European Synth.

[FEV-Infizierter]

Lilya vollführt einen formvollendeten Knicks. "Sehr erfreut Mr. Vogt." Erwidert sie und fügt hinzu. "Palijova, Lilya Palijova. Bitte lassen sich sich doch nicht von ihrem Gespräch mit Herrn Markow ablenken." Sie schenkt ihm ein gefälliges Lächeln und wendet sich dann mit einer Grazilen Drehung ab.

Sie überlegt sich auf die Gallerie zurückzuziehen um von da oben aus das Treiben zu beobachten, insbesondere will sie sehen ob es mehr oder weniger bekannte Gesichter gibt mit denen sie auf keinen Fall zusammentreffen will oder aber welche bei denen das Gegenteil zutrifft.

[Zitrusfrucht]

"Wunderschöne Implantate", sagt Vogt, worauf Markow sich etwas irritiert zeigt. "Ich habe dafür einen Blick, jobbedingt sozusagen - ich hoffe doch nicht schwarz gekauft, oder?"
Er lacht kurz und wendet sich dem Bischof zu, während die Gruppe sich durch die Massen kämpft.

Die Marmorne Treppe hoch zur Galerie ist mit einem roten Teppich belegt, oben befinden sich nur relativ wenige Gäste, darunter auch Leibwächter, die nur dank Lilyas von Kindesbeinen an geübten Blick ihr überhaupt auffallen. Eine Frau in einem silbernen Kleid mit Cocktailglas, ein Mann in einen goldenen Anzug, ein anderer übergewichtiger Mann in Smoking - Leibwachen, die sich perfekt in unter die Gäste mischen können.

Von der Galerie aus kann die Gruppe die Menschen unten beim Tanzen und Reden beobachten, es ist gut zu sehen, wie sich um die wichtigeren Menschen kleine Grüppchen bilden, während andere sich auflösen sobald bestimmte Personen hinzustoßen. Ab und an scheint der ein oder andere, überwiegend hübsche weibliche Eskorten in teuren aber weniger auffälligen Kleidern, von einer Gruppe zur nächsten mit einer Botschaft zu marschieren, während die Kellner nach einen bestimmten System abwechselnd Buffett und grüppchen ansteuern.

"Faszinierend diese Schwarmintelligenz, nicht wahr", fragt ein Mann der sich unauffällig neben Lilya gestellt hat. "Man kann die Hierachie der oberen zehntausend an solchen Orten perfekt beobachten - und wie alle danach gieren, von Miss Caval den ein oder anderen Gefallen erbitten zu können." Ungeniert zündet er sich eine Zigarette an.
Neben Lilya steht in einem einfachen schwarzen Anzug Duncan Milligan, Führer der ZVP. In Anbetracht seiner bereits mehrfach geäußerten Meinung über die Handelsgilde ist es fast ein Wunder, ihn hier überhaupt zu treffen. Er stößt den Rauch durch die Nase aus.
"Sie sollen also Miss Caval die Kohlen aus dem Herd holen, nicht wahr?" Er mustert sie. "Keine schlechte Wahl vermutlich - sie strahlen eine gewisse Kraft aus, mehr als die meisten dieser selbsternannten Eliten dort unten."

[FEV-Infizierter]

Lilya kommt allmählich in Fahrt, den angebotenen Champagner schlägt sie aus, sie weiß immer nicht worauf das ganze herausläuft und will einen kühlen Kopf bewahren. Stolz und adrett steigt sie die Treppe hinauf, die Bodyguards geflissentlich ignorierend lehnt sie sich an das Geländer und beobachtet.

Als sich Milligan neben sie gesellt mustert sie ihn flüchtig, ehe sie Augenkotakt sucht.
Sie zieht ein Päckchen sündteure Guardians aus ihrer goldenen Handtasche, steckt sich eine der schwarzen Glimmstängel auf eine Zigarettenspitze aus Platin und lässt sich vom ZVP Chef Feuer geben.

Sie zieht an der Zigarette und pustet den Rauch gegen ihre Stirn, durch die fraktal aufsteigenen blauen Schwaden fixieren ihre grüne Augen den Mann.
"Erstaunlich das sie überhaupt hier stehen, Mister Milligan, womöglich gieren sie ebenfalls darum Miss Caval um einen Gefallen zu ersuchen?" Fragt sie keck und lächelt hintergründig.

Sie fragt sich was Milligan weiß, immerhin scheint das schon einmal mehr zu sein als sie selber weiß, das lässt sie sich jedoch nicht anmerken.

[Zitrusfrucht]

Milligan trägt wie immer seine grauenm akkurat nach hinten gekämmt, der Bart perfekt gestutzt und das Äußere eines Menschen, der eine fast schon angeborene Art der Autorität ausstrahlt. Sein Anzug sitzt perfekt und ist sehr schlicht, Lilya kann keine unnötigen Kinkerlitzchen und keine teuren Klunker ausmachen, wahrscheinlich ist das Kleidungsstück nicht mal das Werk eines der besten Schneider der Konförderation sondern eine einfache Auftragsarbeit, die allerdings vorzüglich und nach allen Regeln der Kunst angefertigt wurde.

Er lacht kurz.
"Nein, sicher nicht. Aber noch gehört es zum guten Ton, sich auf dem Schlachtfeld erstmal die Hand zu reichen, der erste echte Angriff erfolgt erst später."
"Sie versuchen doch nicht, meinen Ehrengästen etwas über ihre Zukunftsvisionen zu erzählen, oder, Mister Milligan?"

In Begleitung von Philman tritt Miss Caval durch einen Vorhang auf die Galerie. Sie trägt ein einfaches aber elegantes rotes Kleid, das vielleicht ein bisschen zuviel Bein zeigt, und trägt nur relativ wenig Schmuck im Vergleich zu einigen Gäste. Armreifen, Kette, Ohrringe, Ringe, die jedoch alle einzeln mehr Wert sein dürften als das gesamte Vermögen der Gruppe. Den Kopf ziert eine einfache schwarze Kurzhaarfrisur, und sie hat das attraktive Gesicht einer Frau Mitte 30 die sich gut in Schuss hält - auch wenn ihr wahres Alter ein Geheimnis ist.

"Oh, dazu hatte ich noch keine Zeit, Miss Caval. Ich beobachte lieber die Bande von Piraten, Banditen und Leichenfledderer die sie hier versammelt haben um sich mit Coktailwürstchen vollzustopfen."
"Wunderbar, dann müssten sie ja sie ja perfekt zu unserer feinen Gesellschaft passen. Ich frage mich nur, warum die meisten der Anwesenden sie meiden", antwortet sie mit ihrer tiefen, eleganten Stimme und lächelt. Auch ohne P-Man-Fertigkeiten kann jeder mit einem Paar Augen sofort erkennen, dass Milligan und Caval sich auf den Tod nicht ausstehen können.
"Nun, viele Leute gesellen sich lieber mit Ihresgleichen."
"Oder sie mögen es einfach nicht, wenn Zeitreisende aus lange vergangenen Zeiten die Menschen mit grotesken Ideen vergiften um sie gegen ihre Fabriken zu hetzen", antwortet sie und fügt kurz danach hinzu, "nicht das ich von Ihnen rede."

[FEV-Infizierter]

Lilya findet sich durch das Streitgewicht der beiden gut amüsiert und nun wünscht sie sich doch das sie etwas alkoholisches angenommen hätte, um die Spitzen der Beiden genüßlich herunterspülen zu können.

Äußerlich zeigt sie sich, von einem feinen Lächeln einmal abgesehen, reserviert. Sie verfolgt den Disput ohne sich dabei des Gaffens und Glotzens schuldig zu fühlen, immerhin hat Milligan Sie angesprochen und Caval... naja die hat sich ihre Anwesenheit hier ja selber gewünscht....

[Zitrusfrucht]

"Lange vergangene Zeiten können den Schlüssel für die Zukunft bergen, Sie wissen genausogut wie ich das sich etwas ändern muss, sonst wird Bürgerkrieg auf Bürgerkrieg auf Bürgerkrieg folgen und die Menschen bis in alle Ewigkeit ins Unglück stürzen."
"Mag sein - aber Handel bringt Menschen zusammen und verschafft Wohlstand. Totalitarismus trennt und unterdrückt sie."
"Bitte nicht dieses unschöne Wort mit 'T', warum muss ich jeden immer wieder neu versichern, dass ich das 20. Jahrhundert ebenso kritisch sehe wie jeder andere."
"Fragt sich nur, von welchen Aspekten sie reden."
Milligan lächelt. "Nun, wir werden sehen. Der Ball liegt erstmal bei Herrn Strauss, nicht wahr?"
"Stimmt. In der Zwischenzeit können Sie sich ja ein Cocktailwürstchen holen", antwortet sie ihm und dreht sich zu Lilya.

"Francoise Caval, willkommen auf Innaria. Ich bin sicher, sie haben viele Fragen, nicht wahr? Folgen Sie mir." Sie will sich gerade umdrehen, als Milligan interveniert.
"Also Miss Caval, bitte, ich wette, ihre Ehrengäste haben ebenfalls eine Meinung zu den strittigen Themen, nicht wahr?" Er dreht sich zu Lilya.
"Also, was halten Sie von den Entwicklungen in den Kolonien? Wird es Zeit die Konförderation abzuwickeln .... und wenn ja, durch was sollte sie ersetzt werden?"

[Cerebro]

Sumiko tut es noch immer den vielen anwesenden Bodyguards gleich. Sie fällt dem ungeschulten Blick nicht weiter auf und verhält sich ruhig. Weder klebt sie zu sehr an Lilya oder den anderen, als dass sie wie ein siamesischer Zwilling daherkommt, noch entfernt sie sich großartigweit weit von ihnen und bleibt generell in Hörweite. Sie will nicht unbedingt irgendwelche Gespräche anzetteln, lächelt den Leuten, die sie gewollt oder zufällig anblicken, aber höflich nickend zu. Während Lilya sich mit Duncan Milligan unterhält, angelt sie sich charmant einen der vorbeiwuselnden Bediensteten und fingert drei kleine aber feine Hors d'oeuvre von dessen Tablett. Damit dreht sie sich zu Canan und Kane und bietet ihnen die Beute mit einfachen Gesten an. Die Wortlosigkeit hat durchaus ihren Grund, will sie doch das laufende Gespräch gut verfolgen können.

Was die politische Situation zwischen der ZVP und der Handelsgilde angeht, ist Sumiko durchaus informiert. Ihre beruflichen Pflichten haben es immer wieder notwendig gemacht, sich auf diesen Gebieten halbwegs sicher bewegen zu können. Da sie noch immer glaubt, nicht weiter in das folgende Auftragsangebot verwickelt zu werden, beruht ihr jetziges Interesse allerdings hauptsächlich auf einer Mischung aus Angewohnheit und allgemeiner Neugier.

Als Madame Caval auf den Plan tritt, hat Sumiko ihr eigenes 'Coktailwürstchen' zum Glück schon vernichtet. Das ganze Geschehen aus dem Hintergrund verfolgend, wartet sie weiter ab, wie sich die Dinge entwickeln. Natürlich stellt Sie sich der Madame nach allen Regeln der Etikette vor, sollte ihre Aufmerksamkeit auf sie wandern. Sie begleitet die Gruppe, als die Gastgeberin alle auffordert, ihr zu folgen.

[FEV-Infizierter]

Lilya hebt die Augenbrauen, so wie sie es immer tut.
"Was für eine Antwort hätten sie denn gerne von einer Anarchistin in einem Haifischbecken wie diesem Mister Milligan?" Antwortet sie spöttisch. "Ich zweifle die Motive von Strauss ebenso an wie die seiner zweifelhaften Alliierten, was nicht heißt das ich dem konförderierten Regime irgendwelche Sympathien entgegenbrächte. Eine demokratisch maskierte Despotie durch eine sozialistische zu ersetzen, wird für die Menschen im Zweifelsfall gar keine Veränderung bedeuten. Allerdings schätze ich..." Sie blickt hinunter in den Ballsaal. "... das der gegenwärtige Konflikt die Kassen dieser Damen und Herren hier klingeln lässt und es den meisten hier versammelten ganz Recht käme wenn sich der Krieg noch ein paar Jahrhunderte hinziehen würde. Habe ich nicht Recht?" Oh mein Gott, ich brauche jetzt echt einen Schnaps! Geht es ihr durch den Kopf. "Im Zweifelsfall gibt es nur eine richtige Seite und das ist meine Eigene! Einen Schönen Abend noch Mister Milligan."

Sie deutet einen Knicks an und gesellt sich dann an die Seite von Miss Caval.

[Zitrusfrucht]

"Welche Demokratie", fragt Caval mit einem Lächeln. "Sie haben vergessen, dass die Menschen der Kolonien nur eingeschränkt wählen dürfen - ein Missstand, den die Handelsgilde schon lange aufheben will, und der auch den Kassen vieler hier mehr schadet als nützt; auch wenn manchen die Weisheit fehlt das zu erkennen."
"Eine Demokratie wie das alte Rom? Oder die amerikanischen Südstaaten, eingekleidet in einem Feudalsystem", fragt Milligan spöttisch und wendet sich wieder an Lilya. "Keine schlechte Antwort, sehr direkt. Aber merken Sie sich eins: Manchmal wird einem von der Umwelt aufgedrängt Flagge zeigen zu müssen, egal wie sehr man das auch verabscheuen mag, irgendwann muss man sich den großen Fragen stellen wenn sie vor der Haustür anklopfen."

Caval führt die Gruppe voran durch den Vorhang, flankiert von Philman. Hinter ihm offenbart sich ein größer Raum voller Wandmalereien, die die Besiedlung der ersten Kolonien und den Aufbau des konförderdierten Handel expressionistisch darstellen. Alte teure Möbel stehen an den Wänden und eine große Fensterfront liefert einen phantastischen Blick über die Berge und den Wasserfall der im Mondschein in allen Farben des Regenbogen glänzt.

"Setzen Sie sich", sagt Caval und deutet auf ein Sessel und mehrere Stühle. Mit einem Klappen der Hände befördert sie mehrere Buttler aus dem Raum und Philman beginnt automatisch, mehrere Gläser mit Kognak zu füllen.
"Ich bin sicher Sie haben viele Fragen, Mister Philman dürfte bereits einige beantwortet haben wenn ich richtig informiert bin?"

[FEV-Infizierter]

"Deswegen spreche ich von demokratisch maskiert," Seziert Lilya. "irgendwelche Hampelmänner as Gouverneure abnicken zu dürfen, die am Ende doch nur Marionetten der Feds sind ist natürlich nicht demokratisch. Dennoch bringt man den Kindern in den Schulen diesen Unsinn bei."

Auf Milligans Polemik erwidert sie auf ihre typische Art und Weise. "Ich hoffe diese Fragen haben ein umfangreiches Bombenentschärfungkommando dabei wenn sie an meine Tür klopfen."


Sie folgt Caval und lässt sich auf einen Stuhl sinken, wo sie die Beine überschlägt. "Korrekt." Entgegnet sie und nimmt den Kognak in Empfang, testet jedoch vorerst nur dessen Bouket. "Allerdings ist mir bislang nicht klar warum sie, gerade UNS in goldene Schlüpfer stecken und hier auf diese Party entführt haben? Sogar der gute Mister Milligan scheint zu wissen warum wir hier sind. Also wäre es ganz gut wenn wir diesen Punkt gleich klären."