SF RPG 2: Jagd

[Cerebro]

"Marcus hat die Frequenz auf der Radioanzeige nicht gesehen...", widerspricht Sumiko und fährt mit dem behandschuhtem Finger über einen hauchdünnen Haarriss im Visor ihres Helms. Er macht sich gut neben all den weißen Blutflecken und Schäden durch den Angriff auf Omas Lager. Viel mehr sollte sie wirklich nicht mehr abbekommen...

"Keine Ahnung was das war.", fährt sie noch leicht verwirrt fort. "Vielleicht trägt die Hexe mehrere Persönlichkeiten in sich. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob diese Explosion so gewollt war. Vielleicht bereitet ihr diese Funkfrequenz irgendwie Probleme... Aber das ist nur eine wilde Theorie. Jedenfalls können wir jetzt sicher sein, dass sie wohl wirklich alles am Stromnetz manipulieren kann - wir sollten die Umgebung diesbezüglich also im Auge behalten."

[FEV-Infizierter]

"Öhmm ja." Entgegnet Lilya ironisch. "Wir sind ja nur in nem Kraftwerk hier gibts ja kaum Elektrik."

[Cerebro]

"Es freut mich, dass du bei all dem nicht deinen Humor verlierst...", entgegnet Sumiko. "Ich meine aber keine große Maschinen, sondern kleines Gerät, das per Kabel an am lokalen Stromnetz hängt. Ich denke nicht, dass sich die Hexe ihr eigenes Refugium zerstört, indem sie uns gewaltige Generatoren um die Ohren fliegen lässt - und wenn doch, können wir wohl herzlich wenig dagegen unternehmen..."

[Zitrusfrucht]

"Vielleicht sollten wir lieber die Zahl im Hinterkopf behalten", sagt Marcus. "Wenn die Frequenz tot ist, bedeutet sie vielleicht etwas anderes. Ansonsten sollten wir aufpassen wo wir hier unsere Nase reinstecken, nicht dass die danach abbrennt."

[FEV-Infizierter]

"Aye! Fragt sich wie wir Zugriff auf ein Computerterminal kriegen wollen wenn das Ding gleich hochgehen könnte, es bleiben nur wenige Optionen, entweder wir schaffens diese Stromzicke umzustimmen, sie abzulenken oder zu killen, was andres fällt mir dazu nicht ein." Meint Lilya und nähert sich der Tür am Ende des Raumes.

[Zitrusfrucht]

Lilya steht vor der Tür am Ende des Raumes und öffnet sie. Direkt dahinter befindet sich ein langer, stockdunkler Gang der ins Innere des Kraftwerks führt. Vor Lilya selbst steht eine relativ kleine, junge Frau in einem einfachen Kleid und sieht sie neugierig an. Sie hat schwarze Haare und hält ihren Zeigefinger über ihren Mund.
"Pssst", sagt sie, "nicht zu laut. Was wollt ihr?"

[FEV-Infizierter]

Lilya mustert die Frau mißtrauisch, schaut nach eventuellen Kabeln oder Batteriepacks.
Leise antwortet sie: "Wir brauchen ein Zugriff auf das Computersystem? Wer zur Hölle bist du und was treibst du hier?"

[Zitrusfrucht]

"Ich bin im System eingeklinkt", antwortet sie. "Ich sehe zu, das ich euch einen Zugang gebe, geht den Gang runter und an das Computerterminal die dritte Tür rechts. Wenn ihr euch einklinkt müsst ihr aber voll auf das System zugreifen, ich stecke zu tief drin. Trennt mich davon, und ihr habt Zugang zum Computerkern. Da findet ihr mich, vielleicht könnt ihr dann mit mir reden. Betretet ihr den Kern, ohne mich vom System zu trennen, endet alles garantiert damit, dass ich euch in euren Anzügen verbrenne."

Sie lächelt schüchtern und sieht Lilya an.
"Er nennt sich jetzt der 'Nomade'? Typisch übertrieben für ihn. Ihr habt gesagt, er hätte euch geschickt. Geht es ihm gut?"

[FEV-Infizierter]

"Ja, naja die Bedingungen unter der Kuppel sind nicht die Besten aber er kommt zurecht!" Antwort Lilya etwas verdutzt.  "Er hat uns etwas für dich mitgegeben." Sie holt den altmodischen Chronometer hervor und hält ihn der Frau hin.

[Cerebro]

Sumiko kommt an Lilyas Seite und betrachtet die junge Frau mit Verwunderung, doch auch ein seichtes Lächeln der Erleichterung umspielt ihre Lippen. Wider dem ersten Anschein erzielten ihre Worte scheinbar doch eine positive Wirkung.

Still beobachtet sie die Reaktion, als Lilya die alte Uhr hervorholt.

[Zitrusfrucht]

Die Frau legt den Kopf schief, berührt die Uhr jedoch nicht.

"Ja, das ist seine", sagt sie. "Gut. Aber ihr seid doch sicher nicht wegen ihm hier, nicht wahr? Na ja, das könnt ihr dann mit mir klären." Sie deutet hinter sich auf den Gang.
"Beeilt euch, bevor ich merke was ihr vor habt."

[FEV-Infizierter]

Ganz schön Schizo die Frau... Möcht mal wissen was wir da wirklich grad sehen!
"Das wollen wir ganz sicher nicht!" Wispert Lilya und steckt die Uhr wieder ein. Sie nickt nochmal und geht dann den Gang entlang und folgt der Wegbeschreibung der Erscheinung.

[Zitrusfrucht]

Die Erscheinung verschwindet schlagartig vor den Augen der Gruppe und die drei marschieren weiter bis zur angegebenen Tür. Mit einem leisen Quietschen öffnet sie sich. Dahinter befindet sich ein kleiner Serverraum, mehrere schwarze Datenlästen stehen hier, Bildschirme zeigen an der Wand wilde Datenreihen. Außerdem hängen überall im Raum Kabel kreuz und quer, wurden wild mit Patinen und Speicherchips verbunden. Auf manchen der Bildschirme sind undeutlich Bilder zu sehen, Landschaftsaufnahmen, Innenansichten von Raumschiffen in den wildesten Farben verschwommen, die ineinander übergehen.

Lilya oder Sumiko könnten sich hier über ihre Cyberdecks direkt mit dem System verbinden.

[FEV-Infizierter]

Lilya versucht folgenden Gedanken aus ihren Kopf zu verbannen: Sie ist in meinem Kopf Sie ist in meinem Kopf! Sie ist in meinem Kopf! Sie ist in meinem Kopf!!! Sie ist in meinem Kopf!!!! Indem sie sich eine auf rotem Samt liegende Zigarette und ein vereistes Glas Wodka vorstellt, gelingt ihr das auch.

"Total Schizo, aber echt ey!" Murmelt sie und wendet sich an Marcus. "Pass auf Mann, ich werde mich jetzt da einklinken, ich hoffe mal das das gut geht, falls nicht.... also wenn ich in ner Stunde apathisch brabbelnd mit blutenden Augen und dampfenden Ohren auf dem Boden rumrolle kannste mich erschießen, in der Zwischenzeit bleibst du hier und gibst gut auf uns acht. Rodger Palotscher?"

[Zitrusfrucht]

"In Ordnung", sagt Marcus, sichtlich beunruhigt, und hält seine Waffe bereit. "Beeilt euch besser. Je schneller wir diese Sache klären, umso eher sind wir wieder hier weg."

[FEV-Infizierter]

"Aye Mann!" Sie schaut zu Sumiko rüber. "Packen wirs an!"
Sie stöpselt ihr Deck an ein freies Port an und klinkt sich ein.

Als Avatar wählt sie wieder ihr U-Boot.

[Zitrusfrucht]

Vor Lilyas Augen verschwimmt die Welt, und sie hat das Gefühl zu fallen. Unter ihr kann sie nur Dunkelheit sehen, während sie die Gestalt des U-Boots annimmt, Zahlen und Datenströme zischen an ihr vorbei und durch die durch.

Plötzlich stoppt der Fall und sie schwebt über einer kleinen, schmalen Stelle. Verschwommen kann sie hoch im Himmel das Glitzern des Cyberspace wahrnehmen, unter ihr ist ein kleiner heller Steg in einem Meer aus schwarzen Eis, der in beide Richtungen geradeaus zu ein und derselben Tür führt, eine Tür, wie sie Lilya von uralten Raumkreuzern kennt. Die restliche Umgebung ist in einem wabernden Nebel eingetaucht, der manchmal von einem gelben oder roten Blitz durchzuckt wird. Leuchtet er auf, kann sie eine riesenhafte menschenähnliche Gestalt mindestens so hoch wie ein Wolkenkratzer in den Himmel ragen sehen, die sich langsam im Nebel umsieht.


Lilya weiß, wie fast alle die sich an den unliebsameren Orten des Cyberspace bereits mindestens einmal rumgetreiben haben, dass das schwarze Eis schwer verletzten, sogar töten kann bei Berührung, und dass sie es vermeiden sollte es zu betreten.

[FEV-Infizierter]

Da es nicht viele Alternativen gibt navigiert Lilya den String entlang auf die Tür zu und schaut wie sie diese passieren kann...

[Cerebro]

"Ich passe mit Marcus auf, dass dir hier nichts passiert, während du eingeklinkt bist. Dort drin werde ich dir leider keine große Hilfe sein können...", meint Sumiko noch zu Lilya, bevor diese in den Cyberspace eintaucht.

Ihre Erfahrungen in der virtuellen Welt sind lediglich rudimentär und beschränken sich weitestgehend auf die Benutzung, hingegen nicht auf das Hacken oder Umgehen von Sicherheitsmaßnahmen. Im besten Fall könnte sie ihrer Kollegin bei der Arbeit 'zusehen', im schlimmsten würde sie die Sache versauen oder sich das Hirn rösten lassen. Also hält sie es für angebrachter, Lilya in dieser Sache zu vertrauen und mit Marcus Wache zu halten - zumal sie dem Sang-Lakai nach wie vor kein besonders großes Vertrauen entgegen bringt.

[Zitrusfrucht]

Lilya öffnet die Tür und steht plötzlich in einem langen Gang in einer Raumstation. Sie spürt die Schwerkraft unter ihren Füßen, und kann die Krümmung des Bodens und der Decke deutlich erkennen. Die Wände waren einst in kräftigen gelb, rot und grün bemalt, der Großteil der Farbe ist mittlerweile abgeblättert und nacktes Metall ist darunter zu sehen. An der Decke hängen in Netzen allerlei Schrott, ein defekter Putzroboter fährt an Lilya entlang in Kreisen über den Boden. Doch wenn sie durch die Fensterfront blickt kann sie nur einige wenige Sterne sehen, denn die Raum wird beherrscht vom wabernden Nebel des Programms, und die riesenhafte Gestalt ist in ihr zu sehen, vor ihr die Schemen anderer Raumschiffe.

Im Gang selbst kann Lilya zwei Kinder sich unterhalten sehen, sie sind in einfachen schmutzigen blauen Overalls gekleidet. Eine alte Frau sitzt seitlich von ihr an der Wand und tippt etwas auf ihr Cyberdeck, sie trägt ein schlichtes graues Kleid.


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Marcus und Sumiko bleiben stehen und beobachten, wie Lilya mit geschlossenen Augen in sich versunken vor dem Deck sitzt, durch ein Kabel und einen Saugnapf an der Stirn mit der kleinen Maschine verbunden.
"Hoffentlich macht sie da drin nicht unnötig Trubel", murmelt Marcus.