FalloutNow!

Erics Frage ist eher rhetorischer Natur und so wartet er nicht lange, zückt sein Smartphone und wählt die Nummer der Taxifahrerin. Unmittelbar darauf hat er sie auch schon an der Strippe.

"Hallo, mein Name ist Eric Toufexis. Sie kennen mich nicht, aber ich und meine Kollegen arbeiten in gewisser Weise für Thomas Owein, der ihnen ein Begriff sein sollte. Wir benötigen einen festen Fahrer und Mister Owein hat uns ihre Kontaktdaten gegeben. Ab wann wären Sie verfügbar?"

"Sie sind die der Dauerauftrag von Mister Owein?" Erwidert Lilya sich vergewissernd. "Ich stehe ihnen ab sofort zur Verfügung, Hangar 8, Gate 12." Fährt sie mit munterer Telefonistinnenstimme fort. "Gibt es sonst noch etwas  Mister Toufexis?"
Sie wartet ab und wirft Kane einen schulterzuckenden Blick zu.

Kane zuckt ebenfalls mit den Schultern und drückt auf dem Aufzug den Knopf für die Etage in der sich der VIP-Bereich befindet.
Natürlich erst nachdem er mit Lilya eingestiegen ist.

"Richtig.", bestätigt Eric knapp. "Hangar 8, Gate 12. Wir treffen uns in einer halben Stunde dort. Ich bin der Kerl im schwarzen Mantel und dem Koffen in der Hand. Ein junger Mann und eine junge Frau begleiten mich. Bis dann."

Er kappt die Verbindung, packt sein Smartphone weg und schaut die beiden anderen an. "Unser Chauffeur steht bereit. Ich weiß nicht, ob ihr auch noch was braucht, aber ich muss kurz zum Motel zurück und etwas Zeug holen - Nur für den Fall, dass diese Station doch nicht so verlassen ist..."

Lilya legt auf. "Planänderung Kane, die Kundschaft geht vor." Sie nimmt die Perücke wieder ab und stopft sie in die Brusttasche.
Sie schickt den Lift zurück zu Hangar 8. "Ich hoffe das Shuttle ist bereit, wir haben ne halbe Stunde, das genügt mir für die notwendigen Checks. Ansonsten hab ich alles was ich brauche."

Der Aufzug fährt nach oben, Werbung und Nachrichten tickern an der Wand entlang.

'Heißeste Temperatur seit zwei Jahrzehnten in Dayglow gemessen - 49,8°C im Libreville-Park'
'Berühmter Unternehmer und ehemlaiger Politiker Ilhan Strauss nicht auf Konferenz in Kapstadt erschienen'
'Heftige, aber kurze Kämpfe in Saigon-District - zwei Dutzend Tote bei Schießerei'
'Anwälte streben Wiederaufnahme des Verfahrens Huitzilopochtli an'


Mit einem 'Bing' öffnet sich die Aufzugtür, und der Rahmen wird vollständig von einem von Nadinzkis Bodyguards eingenommen.
"Mister Nadinzki sie will sehen - bei Misses Nadinzki", sagt er mit einem schweren, Kane und Lilya unbekannten Dialekt. Er trägt keine sichtbaren Waffen oder etwas ähnliches.

Lilyas finger ruhen auf dem Umleitungsknopf, theoretisch müsste Sie ihn nur drücken, und der turbolift würde abzischen.

Lilya liesst den Newsticker. Na toll, jetzt wühlen sie in den ganzen Jelena-Kram wieder auf... Sie verdrängt den Gedanken an Bürgerkrieg und Deportationsfähren, was ihr durch die sich öffnende Tür erleichtert wird.
Na prächtig. Die nächste schlechte Nachricht. Denkt sich Lilya und geht kurz diverse Optionen durch. Vermutlich hat sich der Job erledigt....
"In Ordnung ich komme mit." Sie dreht sich zu Kane um. "Nimm du unsere Kundschaft schonmal in Empfang."
Sie wendet sich an den Bodyguard. "Gehen wir, meine Zeit ist knapp bemessen."

Eric macht sich auf den Weg zum Motel, um sich dort für den Einsatz bereit zu machen. Er hat beschlossen, dass jetzt der Zeitpunkt ist, vorsichtshalber die Preator mitzuschleppen - nur für den Fall, dass sich Piraten oder anderes Gesocks auf der 'verlassenen' Station eingenistet hat. Er hofft, dass die Taxifahrerin eventuell benötigtes Equipment für einen Spaziergang im All zur Verfügung hat, denn auf die Schnelle werden sie sich dies kaum besorgen können. Eine nicht mehr im Gebrauch stehende Weltraumstation wird wohl weder über Energie noch über aktivierte Lebenserhaltungssysteme verfügen, was Schwerelosigkeit, eisige Kälte und keinen Sauerstoff bedeutet.

Der Bodyguard marschiert mit Lilya einen weißen Gang entlang, tritt in eineen Turbolift und fährt runter, steigt aus und tritt zum Hotelzimmer ihrer Auftraggeberin. Dabei wechselt er mit Lilya kein Wort.

Quietschend öffnet er die Tür. Im Raum, der notdürftig renoviert wurde, steht Nadinzki mit einer hochgezogenen Augebraue vor seiner zornigen Frau, im Hintergrund diskret sein zweiter Bodyguard mit vor dem Körper verschränkten Armen. Etwas seitlich steht Guiseppe und wischt sich nervös Schweiß von der Stirn.

Wütend dreht sie sich zu Lilya um.
"Was denken Sie sich eigentlich", faucht sie. Sie wendet sich an Guiseppe. "Ich habe dir gleich gesagt ich will Profis, nicht irgendwelche Leute die du irgendwo aufgabelst!"
Guiseppe kann einem Aktenordner nur knapp ausweichen, der neben ihm an die Wand prallt und seine Bestandteile auf dem Boden verteilt.

Nadinzki sieht Lilya an.
"Ich nehme an, Sie kennen bereits meine Frau, nicht wahr", sagt er.


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Kane fährt hinunter Richtung Taxi und wartet dort brav.


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Eric und die anderen marschieren zurück zum Motel, es ist vergleichsweise ruhig auf der Partymeile, in nicht ganz zwei Stunden startet der Cup, wahrscheinlich wollen die meisten der Besucher das nicht verpassen.

Das Motelzimmer wurd enicht angerührt, und die Gruppe packt nach und nach alle Aussrüstungsgegenstände zusammen die sie benötigen.

Lilya verkneift sich ein dreckiges Grinsen. Allein für die Szene war mirs der ganze Spass doch schon wert.
Sie nickt Nadinzki aufreizend zu und wendet sich an dessen Frau. "Sorry Miss, leider musste ich ihren Mann den Arsch retten, sowas hat bei mir Vorrang vor Dingen wie Diskretion."
Das sie die Sache etwas übertreibt ist natürlich genauso absicht wie die lässige Pose mit der sie dasteht.

"In der Tat", antwortet Nadinzki.
"Bah", zischt die Frau, winkt ab und starrt ihren Mann an, verfällt dabei in Russisch. "Ich kenne sowas doch - Nadinzki, Meister im Sambo, Schütze und stets ausgestattet mit diversen Feldemittern. Du warst nie wirklich in Gefahr."
"Erinnerst du dich noch an deinen Cousin?"
Schallend verpasst sie ihm eine Ohrfeige. "Untersteh dich seinen Namen zu nennen!" Kurz kann Lilya Tränen in ihrem wütenden Gesicht sehen.

Unbeeindruckt fährt sich Nadinzki kurz über seine Wange und sieht Lilya ohne großes Interesse an.
"Meine Frau ist ein wenig vorschnell und unvernünftig, so wie die meisten Frauen denke ich - Sie natürlich ausgenommen. Wieviel Credits an Belohnung hat Sie Ihnen versprochen wenn Sie kompromittierendes Material von mir filmen? Beispielsweise wie ich mich zu Wehr setze wenn ich angegriffen werde?"
Guiseppe rudert mit den Armen. "Es - es ist nicht so, wie Herr Nadinzki es sagt", sagt er hastig. "Das - wir, ich, also ..... "

Wütend blickt Petrojikova hin und her, ihr Kleid ist wunderschön und auch ihre Frisur - wahrscheinlich hat sie ihre Kosmetikerin diesmal nicht in die Flucht geschlagen.
"Ich werde nie vergessen was du getan hast, Niklas, verstanden?"

"Na ob das mal gut geht..." brummelt Kane vor sich hin und stapft zum Shuttle.
Ein wenig ratlos steht er vor der Interfacekonsole und versucht heraus zu finden ob das Schiff repariert wurde.

Lilya tut gar nix um die Situation zu entschärfen und würde am liebsten noch einen Napalmkanister in das lodernde Feuer werfen. Doch sie beschliesst schlicht den Augenblick zu genießen. "400 Credits und zwei VIP-Karten." Antwortet sie in zurückhaltenden Ichwilljanichtstören-Tonfall.

Im Zimmer angekommen, packt Eric seine Kampausrüstung zusammen. Er selbst trägt die Kugelsichere Weste unter dem Mantel und die Cerberus im Holster an der Seite - wie üblich. Verdeckt verstaut er auch die kürzlich erbeutete Shotgun sowie die paar Granaten am Körper, dann kontrolliert er mit fachkundigen Blicken den Aktenkoffer. Er entriegelt das Schloss und begutachtet das Sturmgewehr. Als er zufrieden und sich sicher ist, dass alles seine Richtigkeit hat und im Fall der Fälle einwandfrei funktioniert, schaut er, ob auch die anderen startklar sind.

"Gut, ich wäre dann soweit. Habt ihr alles? Packt auf jeden Fall eure Waffen mit ein, für den Fall, dass wir da draußen unangenehmen Besucht bekommen."

Wenn alle soweit sind, verlässt der Cyborg mit seinen Begleitern das Zimmer, schließt ab und schlägt die Richtung zum vereinbarten Treffpunkt ein. In seiner Rechten trägt er den Aktenkoffer, der das Sturmgewehr beinhaltet. Von außen würde wohl keiner auf die Idee kommen, dass sich in dem eleganten, aber sehr robusten Stück eine hochmoderne Schnellfeuerwaffe verbirgt, die sich in Sekundenschnelle einsatzbereit zusammenstecken lässt.

"Ah ja", sagt er, nickt und blickt wieder zu seiner Frau.

"Du hättest dir wenigstens die Mühe machen könne, richtige Journalisten anzuheuern, das wäre effektiver gewesen", sagt Nadinzki. Wütend blickt seine Frau zu Guiseppe.
"Das war dieses Spatzenhirn", gibt sie von sich. Sie blickt wieder zu Nadinzki.
"Nun, vielleicht würde dich ja eine neue .... ", beginnt Nadinzki unbeeindruckt und wird von seiner Frau unterbrochen.
"Eine neue was? Du besitzt alles, denkst du kannst kaufen! Dieses Apartement, diese Wohnung! Diesen ..... ", sie reißt sich ihren Schmuck herab und wirft ihn vor ihrem Ehemann zu Boden. "Dies alles, du denkst du könntest mich kaufen, dieses Kleid!" Mit einem *Ratsch* zerfetzt sich einen Großteil des wahrscheinlich mehrere tausend Credit teuren Stück Stoffs an ihrem Leib, Knöpfe fliegen durch das Zimmer, einer trifft Lilya direkt zwischen den Augen
"Oder dieser .... dieser lächerliche Haarring!" Klappernd fällt er vor Nadinzki zu Boden, und rote Pumps zertreten ihn zusammen mit ihren teuren Ohrringen.
"Von mir aus kannst du das alles zurückhaben, du verfluchter .... "
"Und was dann", antwortet er, seine Stimme ein wenig lauter. "Was wirst du machen? Wieder dorthin zurückgehen wo du herkamst? Ich kann dich dort wieder hinbringen, dich und alle anderen!"
Petrojikova öffnet den Mund und erstummt mit einem Mal, lässt ihre Arme baumeln.
"Dachte ich mirs doch", sagt Nadinzki.

Nadinzzki dreht sich von seiner Frau, die erstarrt im Raum stehen bleibt, weg und tritt zur Minibar, schenkt sich einen Drink ein.
"Guiseppe, bezahl die Frau bitte - inklusive Bonus."

Guiseppe nickt hastig und geht zu Lilya. Er überreicht ihr 600 Credits, zwei VIP-Karten und ein kleines Päckchen.
"Von Mister Nadinzki persönlich ausgewählt, er denkt, Sie haben dafür vielleicht Verwendung", sagt er. Nadinzki dreht sich um und nickt ihr mit einem Lächeln zu, während seine Frau geknickt und stumm sich auf einen Sessel setzt und vor sich auf den Boden starrt.


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Kane tippt etwas auf der Konsole ein, es erscheint ein Querschnitt des Raumschiffs, darunter der Schriftzug.
"Funktionsbereit: 100%."


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Die Gruppe packt alles zusammen was sie braucht und marschiert dann in den nächstne Turbolift außerhalb des Motels. Surrend setzt er sich in Bewegung, Werbung und Nachrichten flackern an der Wand entlang.


'Heißeste Temperatur seit zwei Jahrzehnten in Dayglow gemessen - 49,8°C im Libreville-Park'
'Berühmter Unternehmer und ehemlaiger Politiker Ilhan Strauss nicht auf Konferenz in Telisia erschienen'
'Heftige, aber kurze Kämpfe in Saigon-District - zwei Dutzend Tote bei Schießerei'
'Anwälte streben Wiederaufnahme des Verfahrens Huitzilopochtli an'

Schließlich öffnen sich die Aufzugstüren. Vor ihnen befindet sich eine große Halle, in der vor Luken im Boden mehrere gelangweilte Taxifahrer stehen. Aus einer großen Fensterfront kann man weit ins All hinaus blicken, im Augenblick bewegen sich Sterne langsam an der Station vorbei. Natürliches Licht wird in die Halle geleitet und verschafft ein angenehmes Flair, allerdings mangelt es an Grün, die Wände sind braun oder metallisch silber.

Lilya nickt knapp, ergreift das Päckchen, verkneift sich aber eine Anzüglichkeit gegenüber Nadinzki womit sie dessen Frau wohl zur Explosion gebracht hätte.
"War mir ein Vergnügen, verzeihen sie die Unannehmlichkeiten." Bringt sie höflich hervor. "Wenn sie mich entschuldigen würden? Ich habe noch zu arbeiten. Wenn sie erneut meine Dienste benötigen sollten, sie wissen wie sie mich erreichen."

Sie wartet nach ab, bereit sich rasch vor eventuellen weiteren Wurfgeschossen auszuweichen. "Geniessen sie das Rennen meine Herrschaften." Verabschiedet sie sich.

Nadinzki nickt. "Sie auch, Miss Palijova", sagt er mit seinem Drink in der Hand. Seine Frau bleibt schlicht sitzen und starrt vor sich hin, sie murmelt etwas für Lilya unhörbares.

Um ein Päckchen, 600 Credits und zwei VIP-Tickets reicher steht Lilya nun im Gang, zwei Wachen von X.O.S. mustern sie kritisch, während hinter ihr Guiseppe die Tür schließt.

Lilya geht auf den Lift zu und ruft ihn.
Neugierig öffnet sie das Päckchen, so vorsichtig wie ein Bombenentschärfer, irgendwie traut sie den Nadinzkis alles zu.

"Na bitte..." brummt Kane zufrieden und schaut ob er das Shuttle öffnen kann...