FalloutNow!

"Nunja, wissen sie, das war ja noch nicht alles. Alles fing damit an, dass sich die Stämme der Nuuka und Sahni seit vielen Jahren bekriegen. Die Ältesten schickten ihre Krieger um diesen besagten Krieg zu führen. Diese jedoch versammelten sich nach vielen Schlachten um nun endlich Frieden zu schliessen und in Ruhe nebeneinander zu leben."

Rufio macht eine kurze Pause, holt noch einmal Luft und fährt dann fort. "Den Stammesältesten beider Sippen, schmeckte dies natürlich nicht und sie beharrten weiter auf den Kampf gegen den jewiligen anderen Stamm. Die Friedensverhandlungen der Krieger, verliefen jedoch so gut, dass diese beschlossen die Waffen niederzulegen. Die Anführer reichten sich also die Hände. Am darauffolgenden Tag, wurde jedoch Tarek, der Anführer der Sahni hinterrück ermeuchelt. Die Lage spitzte sich zu und der der Frieden schien fast wieder vergessen. Augenzeugen jedoch berichteten, dass ein fremder Mann Tarek ermordete und danach in die NKR flüchtete. Wir wurden auf die Suche geschickt diesen zu finden und wieder zurückzubringen. Auf dem Rückweg, den Gefangenen dabei, wurden wir von seinen Kumpanen verfolgt und nachts im ödland überfallen. Unsere Waffen wurden gestohlen und die Anführerin der Nuuka, die uns begleitete entführt. Wieder auf der Suche nach den Tätern und Ariane, trafen wir auf ein ausgebranntes Auto, indem wir ein paar Waffen und diesen Ring hier fanden und diesen Brief."

Rufio zeigt auf Ring und Brief und fährt weiter fort. "Ariane hatte die Söldner in eine Falle gelockt und sie in ein Feuergefecht mit Floatern verwickelt. Sie konnte flüchten und uns zu den Ältesten ihres Stammes führen. Diese jedoch wollten wie vermutet keinen Frieden und schickten nun Kinder mit Waffen, die sie eigenen Angaben nach, von dem Büro für Geisterangelegenheiten erhielten. Warum genau, wissen wir nicht. Wir holten also die Kinder ein, um diese vor der grossen Dummheit zu bewahren. Kurz darauf fanden wir sie vor. Mehrere Kinder von zehn bis ungefähr achtzehn Jahren stürmten auf das Dorf der Sahni zu, welches unter einem alten Kraftwerk aufgeschlagen war. In Begleitung war die Gruppe von zwei Soldaten in schwarzer Kampfrüstung. Wir vermuteten, dass es sich hierbei um die gleichen Contractors wie zuvor bei Arianes Entführung und Tareks Mord handelten. In einer hitzigen Diskussion wurde Ariane erschossen. Die Kinder gaben den Männern in schwarzer Rüstung die Schuld und lynchten sie an Ort und Stellen. Danach zogen die Kinder wieder zurück in ihr Dorf. Wir machten uns also danach auf den Weg zu den Sahni, wo wir jedoch auf verrückte alte Ghuls stießen, mit denen wir herlich wenig anfangen konnten und das Dorf ebenso rasch wieder verließen. Nach privaten Vorkomnissen trafen wir nun hier ein. Beim Betreten der Stadt explodierte dieses ominöse Büro und Jay sah einen Mann in schwarzer Kampfrüstung fliehen. Den Rest der Geschichte kennen sie."

Sakaya ist von Rufio's rhetorischen Fähigkeiten beeindruckt und nutzt seinen Vortrag, um ihre Gedanken aufzufrischen. Währendessen mustert sie die Frau, die eben das Zimmer betreten hat und beschränkt sich ansonsten - wie immer - darauf, möglichst seriös auszusehen.

Miller setzt sich in einen alten grünen Ledersessel und hört aufmerksam zu, von Zeit zu Zeit macht er sich Notizen in ein Büchlein.
"Warum vertreten sie eigentlich die Interessen irgendwelcher Stämme? Das ist... nunja sehr ungewöhnlich?"

Sakaya fühlt sich genötigt, diese Frage zu beantworten und reisst deshalb das Wort an sich. "Nun ... im Grunde genommen vertreten wir nur unsere eigenen Interessen, denn einer der Stämme hat gewissermaßen unser Zuhause besetzt, weil sie es für eine heilige Stätte oder sonstwas halten." Sie sieht kurz zu Nita rüber und reisst sich ein bisschen am Riemen. "Eigentlich wollen wir nur dafür sorgen, dass sie ihre Lager dort abbrechen und der Krieg aufhört, damit wir nicht zwischen die Fronten geraten."

"Und wo befindet sich ihr zu Hause?" Fragt der Captain und schaut sich reihum die seltsame Gesllschaft an zu der mindestens ein Bunkerstädter, eine Shi und einem Sippenmädchen gehören.

"Etwa einen Tag nördlich von hier." hält sich Sakaya bedeckt. "Sie sehen also - diese Sache könnte mitunter auch die NKR betreffen."

"Vastins Café?" Fragt der Captain stirnrunzelnd.

"Ähm, das kann ich ihnen jetzt nicht so genau sagen,"
entgegnet Jay und schaut fragend in die Runde...
"Zur Zeit wird es von einem Mann Namens Fernandez geführt,
aber ich weiß nicht, ob da ein Mister Vastin hintersteht, oder
es aber vormals besessen hat..."

Sakaya ist ein bisschen verdutzt vom Wissen des Captains. "Es gab da mal einen Typen namens Vastin, aber der war wohl seit Monaten nicht mehr da ... keine Ahnung, wo er ist." wirft sie einfach mal in Richtung Jay ein und wartet dann, wie Miller nun reagiert.

"Welches Café?" Fragt De Kerk leicht verwirrt dreinblickend.
"Eine kleine Siedlung nördlich von Shady, ein psychopatischer Söldner Namens Vastin hat es errichtet, angeblich direkt über einem alten Nationalgardendepot. Zwischendurch wurde es von der Bruderschaft gehalten. Nun ist es ein kleines Dorf welches die Verfügungsgewalt über einige Minen hat und von der Brahminzucht lebt. Ein Ort der wie ein Magnet auf Outlaws, Abenteurer, Flüchtlinge, entflohene Sklaven wirkt, offenbar mittlerweile auch für Sipplinge, von gewissen Familien gejagte Elemente und Leute die es nicht in Bunkerstadt hält." Fügt er mit einen kühlen Blick auf die Gruppe hinzu.

"Sie sind gut informiert." sagt Sakaya stumpf und ein bisschen ungläubig. " ... aber ist wohl ihr Job." fügt sie schnell hinzu, bevor sie beginnt, das Gespräch wieder auf's wesentliche zu lenken. "Jedenfalls kommen wir so nicht weiter. Können sie uns helfen oder nicht?"

Raven fühlt sich bei dem Begriff "gejagte Elemente der Familien" sichtlich angesprochen und wirft De Kerk einen Blick zu.

"Nunja, Bunkerstadt ist eine grosse Stadt. Wunderbar der Fortschritt. Aber die NKR ist nah dran. Ja das muss man denen hier wirklich lassen. Ihr seid nah dran." Rufio fühlte sich einfach dazu genötigt diesen Brocken jetzt in den Raum zu setzen ohne gross nachzudenken. Auch wenn man schlechte Erfahrung macht, erlaubt man doch selten fremden Menschen, abfällig über die Heimat zu sprechen.

"Jetzt haben wir ihnen ja einiges erklärt" , wobei Rufio das Wort einiges nochmal deutlich betont, "und ich finde jetzt sind sie dran uns zu berichten was sie wissen."

Jay blickt aufmerksam zu Miller und erwartet
die Antwort... Dabei versucht er seine Körpersprache zu deuten...

Millers Körpersprache ist die eines eingeschliffenen Bürokraten, gelassen sitzt er in seinem Sessel und dreht gemächlich seinen Stift, seiner Mimik entnimmt man jahrelange Erfahrung und die für Polizeibeamte nicht untypische Haltung über den Dingen zu stehen.

De Kerks Gesichtsausdruck ist auf die letzte Äusserung Millers hin deutlich interessierter, Raven glaubt beinahe so etwas wie Respekt in ihren Blicken zu erkennen.

Miller schaut auf seine Notizen. "Also, die Wilden glauben offensichtlich das Café sei ein heiliger Ort. Ich gehe mal davon aus das dies kein heiliger Ort ist, sondern das sie jemand da hin geschickt hat um an anderer Stelle die Kämpfe zu intensivieren. Da stellt sich die Frage nach dem Motiv? Warum beliefert jemand Sippen mit Waffen? Warum bezahlt ein angesehenes Mitglied der NKR-Regierung, Söldner? Wissen sie, diese Summen auf diesen Vertrag wert sind? Ein Kilo Gold! Ihren Schilderungen entnehme ich das der Auftraggeber bereits einige Kilogramm Uran an Versicherungssummen zahlen muss. Wer zahlt solche Vermögen nur um zwei Sippen gegeneinander aufzuhetzen?" Er schaut die Gruppe an. "Irgend eine Idee? Sitzen die Stämme auf einer Goldmine oder auf einem Bunker?"

"Um das rauszufinden sind wir unter anderem hergekommen...", antwortet Raven knapp.

"Ich habe einen Verdacht, was das angeht" wendet Jay ein.
"Die Leute hatten auch eine Karte von dem Atomkraftwerk,
an dem das Saahni-Dorf grenzt bei sich...
Ich glaube fast, es geht ihnen um das Aatomkraftwerk, eventuell
um die Techn ologie, vielleicht auch was anderes..."

"Ein Atomkraftwerk?" Millers Gesichtszüge entgleisen für einen Augenblick. "Das würde Sinn machen..." Er kratzt sich am Kinn und schaut auf die Karte auf dem Tisch.

"Ja wie gesagt. Ein Kraftwerk. Was genau ist denn ein Atomkraftwerk?! Also ich habe davon gelesen. Vorkriegszeug. Kann doch nicht so wertvoll sein." Rufio schüttelt den Kopf blickt Miller an. Langsam ist er die überlegene Mimik von Miller leid.

Sakaya sagt das - wie Rufio - auch nicht so viel, also steht sie einfach stumm da und überlegt.