Ich habs vor einigen Tagen auch erneut (zum 3. Mal) angefangen und es diesmal erbarmungslos durchgezogen.
Ich kann mich hier auch nur Lexx' Fazit von vor 80 Jahren anschließen:
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Lexx wrote:
Am 4. September angefangen, am 7 September durchgespielt... hochgerechnet, Pi mal Daumen ca. zwei Tage gebraucht. Für ein angeblichen Rollenspiel. Wow... Ok, ich hatte zwar noch mindestens 20 Nebenaufträge am Laufen, aber nach den ersten 20 hat das echt an den Nerven gezerrt. Versteht mich nicht falsch, es ist total lässig, als Commander mit dem Schiff durch das All zu fliegen und auf Planeten landen zu können, usw. Die Scheiße ist nur, dass es _immer_ der selbe Mist ist. Mit dem Fahrzeug landen, ein Artefakt bergen, eine abgestürzte Sonde bergen, evtl. Mineralien finden, ein paar Geth abknallen und wieder abziehen. Die Geth sind wahlweise auch irgendwelche Viecher oder Söldner oder sowas. Der Rest bleib 1:1 identisch. Die Fahrzeugsteuerung fand ich ganz ok so, keine Ahnung, weshalb daran alle rumheulen... nervig war das unpassierbare Terrain, dass man mit dem Fahrzeug passiert hat bzw. wo man sich durchgequält hat.
Das Spiel hätte super-mega1337phantasmatisch werden können, aber jetzt kommt genau das gleiche, was mich an KotOR schon saumäßig gestört hat... teilweise fehlen einfach die Details. Manchmal wünsche ich mir einfach mehr Wege, ein Problem zu lösen, mehr Möglichkeiten, die ich generell tun kann. Ich will in eine Bar gehen und mich besaufen können, auch wenn ich das wohl selbst nie machen würde oder was ist mit Söldner Aufträge? Warum kann ich nicht die Leute anfunken, für die ich auf einem Planeten was fertig gemacht habe? Wieso wird da der Auftrag einfach als erledigt abgehakt? Das hat mir ziemlich an Atomsphäre geraubt... Oder warum besteht jeder Gott verdammte Planet nur aus komplett kahlem und teils bergigem Terrain? Bei Schnee- und Wüstenplaneten sieht das zwar voll geil aus, aber sobald da eine Welt mit grüner Flora und Fauna ist, sieht das einfach nur noch scheiße aus.
Und warum gibt es keine Piraten im Weltall? So ein Schiff oder so, irgendwo versteckt, mit 'ner kleinen Basis auf einem der vielen Planeten hätte mir ja schon ausgereicht.
Was ich auch merkwürdig fand: Teilweise war es egal, was ich als Dialogoption gewählt habe, mein Charakter hat trotzdem das selbe gesagt. Hab ich mit neu Laden ausprobiert, weil mir das teils merkwürdig vorgekommen ist, dass ich eine Option gewählt hatte und plötzlich was viel neutraleres gesagt wurde (zum Beispiel "Sie Mistkerl!").
Wie oben schon geschrieben... das Spiel hätte voll supidupi werden können, aber da sind schon wieder so viele Dinge dich mich stören und die man hätte besser machen können... und damit meine ich nicht den Shooter-Part. Der war ganz in Ordnung so, kann auch so bleiben. Bin ich etwa zu doll Rollenspielperfektionist oder woran liegt das? Wie kommt es, dass alle KotOR als Rollenspiel voll genial finden und ich muss kotzen, wenn ich das sehe? Dabei hat es Bioware teils echt drauf, was sie ja schon recht häufig mit tollem Questdesign bewiesen haben. Die Interaktionen mit den einzelnen Charakteren und vor allem den Crew-Mitgliedern sind auch sehr gut gewesen. Dabei hat auch die Grafik ein + bekommen, denn das alles ist sehr schön filmisch inszeniert, großes Kino, gefällt mir sehr gut. Die Charaktere haben ja in KotOR schon miteinander interagiert. Mass Effect hat den Punkt aber perfektioniert. Es ist einfach ultra lässig, wenn sich die beiden, die sich aktuell im Team befinden, über irgendwas unterhalten oder sich in den Dialog des Spielers einklinken.
Das mit den Items war... ungewohnt. Alle drei Meter hab ich irgendwelche Knarren gefunden und alle 10 Meter hab ich meine aktuelle mit einer besseren ausgetauscht. Ich finds ja gut, wenn man recht häufig was neues findet, aber es sollte schon sinniger sein. Meinetwegen kann ich auch nur Schrott finden und damit meine Waffen aufrüsten. Wäre mir auch ganz brauchbar gewesen. Aber das jetzt fand ich schon leicht übertrieben... vor allem, weil das Inventar absolut grauenhaft ist.
Nach den zwei Tagen kann ich jetzt zusammenfassend sagen, dass ich von Mass Effect beeindruckt und enttäuscht bin. Die Story ist toll, die Charaktere, usw. Aber die tristen Planeten, immer der selbe Ablauf und die Punkte, die ich oben schon aufgezählt habe, ziehen das Gefühl für mich wieder runter. Da hätte man durchaus noch mehr Potential ausschöpfen können.
Aber was laber ich... Mass Effect ist als Konsolenspiel geboren worden.
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Die Nebenaufgaben fand ich inhaltlich immer durchaus interessant, aber die Präsentation (Planet suchen, landen, über die Berge wühlen, Schrott und Ressourcen einsammeln, den copy&paste-Komplex betreten und alles wegrotzen oder jemanden überzeugen nicht durchzuknallen, abhauen) ist nicht sehr gelungen.
Ich weiß auch nicht wieviel ich verpasst habe - ich hab laut Savegame ziemlich genau 20 Stunden gebraucht, wobei ich immer von ner Spielzeit von 25-30 gelesen habe.
Die Keeper hab ich nicht alle gesucht und gescannt - KP ob da noch was kommt, wobei man ja am Ende so oder so erfährt, was es mit denen auf sich hat.
Die Citadel immer aufs neue von vorn bis hinten nach neuen Sidequests abzugrasen war mir auch zu blöd - das Spiel hat mehr als genug Leerlauf (Gott, ey. Diese verkackten Aufzüge!) - wo wir beim nächsten Punkt wären. Das "Rollenspiel": also ich wusste was Mass Effect sein will und ist und ich hab da nichts vermisst, auch wenn die schwerste Entscheidung im Spiel, Ashley oder Kaidan zu retten, auf mich sehr plump konstruiert wirkte. Wie groß die Auswirkungen der Entscheidung, ob man den Rat retten konnte oder nicht, auf ME2 ist, werde ich noch sehen. Dennoch...Ashley hab ich irgendwie vermisst, auch wenn sie sich am Anfang als ungehobelte Rassistin gibt, und die Entscheidung für den Rest des Spiels angezweifelt...so solls wohl auch sein.
Meinethalben hätte der Spielfluss etwas zackiger sein können, aber das hätte evtl dazu geführt, dass das Universum uninteressanter wäre. Aber es gibt halt auch in den ruhigen Momenten nicht immer was zu bestaunen. Die erste Tour durch die Citadel ist zwar ganz interessant, wenn man mal stehen bleibt und sich die Struktur mit den Grünanlagen und Seen ansieht, aber die kleineren Innenräume fand ich generell im ganzen Spiel eher trist und öde.
Also das actionorientierte, durch die Dialoge aufgelockerte Gameplay ist schon ganz gut so. Wobei letztere in der deutschen Fassung teils echt derpy sind. Wie manche Sachen ausgesprochen werden sorgt schon für relativ häufiges Augenrollen. Dazu die Betonung - klar können die im Studio nicht alles in Chronologischer Reihenfolge aufnehmen und immer mit den jeweiligen Dialogpartnern, aber sehr oft wirkt es, als hätten die Sprecher die einzelnen Sätze ohne Drehbuch und Kontext aufgenommen. Die ständigen Wortwiederholungen selbst in ein und dem selben Satzabschnitt hätte man dagegen wirklich vermeiden können und müssen.
Vom Inventar wollte ich jetzt gar nicht anfangen....aber: dass man in den Händlerbildschirmen nicht nach Kategorien sortieren kann, sondern alles wild durcheinander in einem Sack liegt, ist einfach pervers. Da möcht ich echt gern mal wissen, wer sich den Scheiß ausgedacht hat. Und dass man, wenn das Gepäck voll ist, aus 150 Klamotten die nützlichen raussuchen muss ist alles andere als spaßig.
Musik fand ich auch nicht so toll. Also die meisten Stücke sind entweder langweilig oder nervig.
Das
Ilos Battle-Theme ist das einzige, was ich als passend und angenehm empfand.
Sonst war alles irgendwelche breiige, ausgelutschte Standard-Orchestral-Hollywoodkacke. Hätte mir da mehr Industrial-, Techno-, oder eher sphärische Klänge gewünscht.
Halo hats doch vorgemacht. Wenn man sich mal
Impend anhört.....geil.*
Aber das ist wohl Geschmacksache.
Die Story und Spielwelt, mit ihrer Geschichte und den verschiedenen Rassen, dagegen überzeugt auch mich als Star Trek-Hasser und Pop-SF-Muffel (lul).
Es gibt keine allzugroßen Überraschungen, aber die Geschichte um Shepards Werdegang, seine Gefährten und die Rettung der Welt ist solide erzählt und langweilt nicht.
*Auch wer Halo nicht mag oder gespielt hat, muss sich unbedingt mal die Tracks "3rd..." und "4th Movement of the Odyssey" von Incubus anhören.
Hier gehts los:
http://www.youtube.com/watch?v=Iq6s2tn_2Yc&feature=related
Fiel mir grad so ein... :>