So gleich gehts weiter, aber zuerst: Doc Pop, hat sich bei dir Lady Killer bisher bei irgendeinem Gespräch mit dem 'schwachen' Geschlecht ausgewirkt?
Ich persönlich bin davon nämlich bisher eher enttäuscht.
Naja, weiter im Text:
PENG! Gerade als ich die letzten Stufen der stillgelegten Rolltreppe erklommen habe, die spärliche Sonne auf meinem bleichen Gesicht genießen will und den rettenden Flugzeugträger erblicke, höre ich den Krach, und nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde später den Schmerz im Rücken, als das Schrot durch den ungepanzerten Teil meiner Kampfrüstung dringt und sich tief in mein Fleisch bohrt, ein unangenehmes Knacksen verrät mir, dass etwas meine Rippen erwischt haben muss.
Ehe ich mich umschauen kann springe ich, von dem Adrenalin beflügelt hinter das Metallene Haltstellen-Schild und lade 2 meiner letzten vier Schrotpatronen in meine abgesägte Schrotflinte, ehe ich einen knappen Blick über die linke Schulter riskiere und dort zwei Penner der Talon Company sehe, schnell dreh ich den Kopf zurück, als ich das Rattern eines Sturmgewehres höre und mein roter Lebenssaft langsam aus meinen nun inzwischen zahlreichen Wunden rinnt, keine Zeit, muss den Flugzeugträger erreichen, ich beiße trotz des Schmerzes und der schlechten Chancen die Zähe zusammen und drehe mich aus der Deckung, nur um zu sehen, dass dem Typen der mich mit seiner Schrotflinte angeschossen hatte nun mit nem Messer auf mich zurennt.
Denkt er wirklich ich bin so einfach zu erledigen?
Trotz des Sperrfeuers des anderen Söldners mit seinem Sturmgewehr stürme ich los, direkt auf den mit dem Messer zu, die Entfernung schrumpft und ich glaube ein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen.
8 Meter, 7, 6, 5, 4, 3, er holt zum Schlag aus, sein Kollege stellt das Feuer ein, mein rechter Arm schnellt nach oben, 2 Meter!
Das Grinsen verschwindet aus dem Gesicht des Killers, als ich ihm gewaltsam den Lauf meiner abgesägten Schrotflinte in den Mund ramme und einige seiner Zähe dabei rausbrechen, sein kleinstes Problem, BOOM!
Nicht eine Sekunde später gibt es den Söldner nicht mehr, genauso wenig wie seine hässliche Visage, doch ich achte nicht darauf, denn der andere Söldner schießt wieder.
Ohne zu überlegen werfe ich mich in Deckung hinter der knapp hüfthohen Brüstung, die Kugeln zischen über meinen Kopf hinweg, dann plötzlich: EIn Klick, sein Magazin ist alle!
So schnell wie mir trotz meiner Verwundung möglich ist richte ich mich auf, lege an und drücke ab.
Eher ein Zeichen des letzten Wiederstandes als ein wirklicher Angriff, ist der Kerl doch mehr als 8 Meter weg und genießt ebenfalls Deckung.
Doch anscheinend hat eine der 12 Kügelchen der Schrotpatrone ihr Ziel gefunden und sich in sein Auge gebohrt, er krümmt sich und wimmert.
Ich lade nach, er auch, ich renne auf ihn zu während sein Magazin einrastet und er durchladet, ich drücke ab, immernoch am rennen (oder eher taumeln), er bekommt eine volle Breitseite, aber noch nicht von der tödlichen Effektivität wie ich es mir erhofft hatte.
Er schießt zurück, drei Kugeln zischen knapp an meinem Kopf vorbei und sorgen dafür, das meine schwarze Tolle, wie auch das rote Banada von Red leicht im Windzug wehen, ich beiße die Zähne zusammen, schmecke Blut, seins? Meins? Spielt es noch eine Rolle?
Mein Zeigefinger krümmt sich unmerklich, meine letzte Patrone verlässt die Waffe, zielsicher bohren sich alle 12 Kügelchen mit enormer Wucht tief in seinen Hals und zerfetzen diesen.
Luft japsend geht der Jäger der zum Gejagten wurde zu Boden, eine Hand an den Hals gepresst aus dem das Blut sprudelt, die andere nach dem Sturmgewehr, er will mich mit in die Hölle nehmen, oder in den Himmel?
Doch ich lasse es nicht dazu kommen.
Kraftvoll trete ich auf sein rechtes Handgelenk, er hat verloren, ich weiß es, er weiß es.
Beinahe flehentlich schauen mich seine grünen Augen an, deren Lebenslicht langsam erlischt, mein Blick bleibt hart.
Er ist nicht der erste den ich heute hab sterben sehen, er ist nur einer der vielen namenlosen Kadaver auf meinem bisherigen Weg hierher,
doch hoffentlich der letzte...für HEUTE.
Wenige Sekunden später ist es auch schon vorbei, während sich seine Blutlache weiter ausbreitet, beuge ich mich schmerzlich zu ihm herab und beraube ihn und seinen Kameraden ihrer ganzen Habe.
Tote brauchen keine Rüstung, keine Waffen, kein Geld, keine Zigaretten...
Endlich geht es weiter mit einer Mischung aus schlurfnden und taumelnden Schritten, der Blick wird grau, die Glieder schwer, als ich die Rampe zu Rivet City hinaufsteige, die Brücke die Fremden zutritt gewährt dreht sich langsam in meine Richtung, fast falle ich über das Geländer, über und über beladen mit meiner Beute, mehr tot als lebendig.
Nach kurzem Frage- und Antwortspiel komme ich rein, stürze förmlich die Treppe zum Martkplatz runter und kaufe dem nächsten Händler zu Wucherpreisen all seine Stimpaks ab um mir drei bis vier kurz darauf in den Körper zu jagen, der Schmerz fällt ab, mich umschmeichelt eine wohlige Wärme, ich werde müde, die Matratze dort sieht so weich aus...Schwärze.