FalloutNow!

"Nein", schluchzt Nini gebrochen hervor, die Knie wieder angezogen, das Gesicht verborgen.

Knight zieht Saint mit sanfter Gewalt wieder vom Mädchen weg.
"Sei nicht so weich", murmelt er, "tote Freunde sind traurig aber das ändert nichts daran dass sie Drogen hergestellt und verkauft hat und sich in ihrer Akte die Vergehen regelrecht stapeln. Sobald sie sich erstmal gefangen hat wird sie jede Chance zur Flucht nutzen."

"Das weis ich." murmelt Saint.
"Aber es ist kein Grund ihr das ganze schwerer zu machen als es eigentlich ist, oder?" er fährt sich kurz kurz durchs Haar.
"Du hast doch gemerkt das du mit Gewalt bei der Kleinen nix raus bekommst... vielleicht mit Vertrauen... wird bei mir zwar nicht funktionieren, aber vieleicht bei den anderen." meint er dann noch leise.

"Wir sollten aber vorher fragen wer mit will...
Ich bin dabei, aber ich weiß nicht, ob die Anderen
alle den Bedarf haben ihr Leben für sie
zu riskieren..."

"Vertrauen gegenüber Kriminellen - tolle Taktik Junge", grunzt Knight verstimmt. "Wenn es stimmt was sie gesagt hat finden wir dieses Labor und sie wandert wegen ihrer gestandenen Straftaten plus Beihilfe zur Herstellung dieses 'Dreamflys' erstmal eine ganze Weile ins Gefängnis, oder sie lügt und diesmal werde ich sie richtig hart bearbeiten und danach wandert sie ins Gefängnis - wieso sollte sie uns auchnoch was vormachen? Ihre Freunde sind tot, ihr Leben verpfuscht, Greenberg wird mir freie Hand lassen, er weiß ja jetzt dass sie doch etwas wusste und wird sich sicher erstmal ziemlich dumm vorkommen." Er nickt zur Spiegelwand. Dann klopft er Saint hart auf die Schulter.
"Gewöhn dich lieber nicht an das Mädchen, sobald wir hier fertig sind wird sie erstmal ziemlich lange eingesperrt, da kannst du Gift drauf nehmen", raunt er.


Dann blickt Knight zu Jay.
"Eigentlich bezahl ich euch für den Job", sagt er knurrend, "aber nun gut, macht das unter euch aus."

Jay nickt ersteinmal nur und verkneift sich einen weiteren
Kommentar... Vorerst... Er geht hinaus zu den Anderen,
als er bei Jade ist, setzt er sich zu ihr: "Wir müssen noch
einmal in den Boneyard, das Labor der kleinen untersuchen...
Wärst du dabei? Könnte gefährlich werden..."

"Sie ist schon genug bestraft..." murmelt Saint.
"Alles was ich sage ist das es nichts bringt sie zusammen zu schlagen... das solltest du eigentlich bemerkt haben!" flüstert Saint nachdrücklich

Jade lässt die Zeichnungen und Baupläne hinter sich. Was folgt ist ein langes und in einem überaus kompliziertem Fachchinesisch geschriebenes Kapitel über Energiewaffen und deren Funktionsweise. Nachdem sie krampfhaft versucht den ersten Absatz zu verstehen, dabei fünf mal neu ansetzt und dennoch die Hälfte der Begriffe nicht einordnen kann, entschließt sie sich das Kapitel zu überspringen. Just in diesem Moment trudelt Jay bei ihr ein.

Labor? Habt ihr doch noch was aus dem Gör rausgekitzelt!? Hmmm... sie grübelt eine Weile. Weißt du, jetzt mal unter uns, aber für den Großen halt ich nicht gerne den Kopf hin, das ging das letzte mal schon bitter in die Hose. Allerdings geht's hier nicht nur um ihn und mich... ein paar andere Leute, an denen ich mehr hänge, gehen bestimmt auch mit. sie lächelt Jay verschmitzt zu. ausserdem könnt ich ne kleine Geldspritze vertragen... ich geh doch mal davon aus, daß der Chief was springen lässt, oder?

"Sie hat vielleicht ihre Kollegen verloren, aber das ist kein Grund sie laufen zu lassen", sagt der Chief leise und weiterhin streng. "Was ist eigentlich los mit dir? Haben wir früher irgendwelche Gangmitglieder laufen lassen nur weil 90% ihrer Freunde bei Kämpfen mit uns oder anderen Raidern draufgegangen sind? Ob es was bringt oder nicht werden wir sehen falls es überhaupt dazu kommt - aber das, was bisher ihre Zunge verknotet hat, ist ja nichtmehr da."

"Wer hat denn was von laufen lassen gesagt, verdammt..." grummelt Saint leise.
"Alles was ich will ist das wir sie nicht mehr so grob anpacken... sie tut mir leid... ausserdem..." Saint stockt und schaut Eddie ins Gesicht.
"Ausserdem erinnert sie mich irgendwie an Meggie... sie ist nur ein bisschen älter...." murmelt er dann leise.

Kritisch blickt Knight zu Nini, dann wieder zu Saint.
"Aber sie ist nicht Meggie, Saint. Und sie ist nicht das erste Mädchen unter zwanzig, dass hier bei uns im Verließ sitzt. Wenn sie Drogen an deine Schwester verkauft hätte, wärst du dann dafür sie hart anzupacken? Oder wenn irgendein Irrer sich Zeug von ihr gekauft hätte und dann deine Frau auf einem schlechten Trip abgeknallt hätte? Von mir aus ist diese Sache für sie traurig und sie ist jung, blablabla, aber das macht sie nicht besser oder schützenswerter als den restlichen kriminellen Misthaufen da draußen. Was glaubst du wird sie machen, wenn wir sie nicht einsperren, wenn sie nicht die Wahrheit sagt, was könnte geschehen wenn wir nicht jede mögliche Information aus ihr rauskitzeln obwohl da noch mehr ist? Wenn wir nicht gewinnen, gewinnen andere."

"Ja, er ist etwas schwierig zu nehmen..." meint Jay zu Jade.
"Aber ich glaube er ist an sich ein guter Kerl. Und wer weiß,
wann du einmal deine Dämonen bekämpfst, vielleicht steht dir
dann auch jemand zur Seite, obwohl er gar nichts damit zu tun
hat..." Er blickt dem kleinen Energiebündel kurz in die Augen.
"Rufio wird, so wie ich ihn kenne, auch dabei sein, allein schon
für die Möglichkeit diesem Ross einen reinzuwürgen. Sakaya,
ich werde sie gleich mal Fragen denke ich... Und die Anderen
werden zu Saint stehen..."

Jade seufzt, legt die Hände in den Nacken und schaut vor sich ins Leere.
Das er ein guter Kerl ist bezweifel ich gar nicht. Als ich ihn im Café das erste mal getroffen habe, war er mir sogar auf Anhieb sympathisch, genauso wie Animal auch. Nur ich denke, daß er nicht wirklich in die Rolle des Anführers passt... In seinem Übermut rennt er oft mit dem Kopf durch die Wand und vergisst dabei alle anderen um ihn herum. In dieser Hinsicht ist er dem Sippling gleich, die beiden passen wirklich gut zusammen. Ich mußte ganz schön schlucken als die uns im Boneyard haben stehen lassen.

Nun schaut sie Jay wieder in die Augen. Das Problem ist einfach, daß solche Aktionen irgendwann vielleicht einmal nicht so glimpflich ausgehen. Wenn ich für jemanden den Hals riskiere, dann will ich mich auf ihn auch verlassen können und nicht irgendwann allein auf dem Feld stehen. Sie schüttelt den Kopf und zuckt etwas gleichgültig mit den Achseln. Schätze ich bin und bleibe wohl der Einzelgänger-Typ, der lieber selbst auf sich aufpasst und sich von niemandem was sagen lässt. ... Ich komme mit und helfe euch, aber erwarte nicht, daß ich jedem von Saints Befehlen blind folgen werde... dafür hat er bei mir zu viel Kredit verspielt.

"Das du ihm Blind folgst, erwartet auch keiner..."
entgegnet Jay: "Ich verstehe auch was du meinst, aber
ich vermutlich auch ähnlich gehandelt... Wenn wir einen von
denen Lebend erwischt hätten, dann wären wir vermutlich
schon auf dem Rückweg ins Café. Ich denke er weiß schon
was er tut... Zumindest was er tun will, nur trifft jeder mal
eine falsche oder überschnelle Entscheidung. Ich denke,
wenn das hier durch ist sollten wir uns alle mal in einer
ruhigen Runde aussprechen." Jay erhebt sich und geht in
Richtung Truck, wo er meint Sakaya gesehen zu haben...

Und wenn die beiden nicht so schnell wiedergekommen wären, bräuchten wir uns um eine Rückkehr ins Café keine Gedankenen mehr machen, sondern wären wahrscheinlich auf dem Weg unter die Erde. Fragt sich was wichtiger ist: Gefangene machen - was ohnehin mal wieder nicht geklappt hat - oder zusehen, daß alle am Leben bleiben!? Naja, Saint scheint hier bei den meisten schon zu viele Steine im Brett zu haben, als das sie sich über sowas aufregen... mal sehen was die Zukunft bringt.

Beendet sie für sich noch in Gedanken das Gespräch, während sie Jay davonstapfen sieht.

Jay kann Sakaya im Truck sitzen sehen ....

Jade schaut Jay einige Schritte hinterher und widmet sich dann wieder ihrem Buch. Das nächste Kapitel handelt spannenderweise wieder von gebräuchlichen Projektilwaffen, unspannenderweise ist es leider ebenso kompliziert geschrieben wie die Texte davor.

Und das soll ein Buch für Anfänger sein!? Herrjeh, ich glaub ich will die Fortgeschrittenen-Schinken gar nicht erst zu Gesicht bekommen...

Konzentriert fängt sie an zu lesen...

"Ich lasse mir das auch bezahlen Knight. Ich riskiere nicht umsonst meinen Hintern. Das hier ist keine Ehrensache für mich, das ist ein Job. Das Mädchen wird eine harte Zeit vor sich haben, aber ich gebe ihnen Recht. Warum sollte sie eine Sonderbehandlung genießen."

Rufio wirft noch einen obligatorischen Blick in den Raum und geht dann hinter Jay her. Ein wenig abseits lauscht er dem Disput zwischen Jade und dem Rotschopf. Im Geheimen ist Rufio sehr froh, dass er bisher Jay als ständigen Begleiter bei sich hatte. Seine Rationalität, sein undurchdringlicher Frieden und seine Vernunft haben schon so manche Situation gerettet und auf menschlicher Basis konnte sich Rufio immer einiges an seinem Freund abgucken.

Jedoch hat Jade kein Unrecht. Die gleichen Prinzipien wie sie, scheint auch er zu verfolgen. "Worin liest du eigentlich die ganze Zeit. Hast du überhaupt etwas von dem Verhör mitbekommen?!"

Jay geht zu Sakaya... "Hey, alles klar bei dir?"
fragt er beiläufig, "So wie es aussieht geht es noch
einam auf Tour durch den Boneyard... Wir wollen
zu dem Drogenlabor." Jay unterbricht einen kurzen Augenblick.
"Kommst du mit?"

Sakaya braucht eine kleine Weile, bis sie Jay's Stimme einordnen kann, dann sieht sie zu ihm hinüber und hört zu. Als das Wort Boneyard fällt, zuckt es misstrauisch in der Nähe ihrer Augenbrauen. "Schon wieder?" seufzt sie. "Was habt ihr denn da unten rausgefunden?" fragt sie und steht auf, um den Truck zu verlassen. "Hat sie geredet?"

Jade blickt auf und lächelt Rufio ins Gesicht. Oh, hallo! Naja, mitbekommen nicht wirklich. Bin die Holodisc losgeworden und hab mich verdrückt. Jay hat mir erzählt, daß sie euch wohl etwas von einem Labor gesteckt hat und wir dem Ort wohl bald einen besuch abstatten werden. Ich komm auch mit.

Ihr Lächeln weitet sich zu einem Grinsen. Du meinst den dicken Schicken hier!? Das ist mein erster Schritt in die Waffeningenieurskunst. Wenn ich den wälzer durchgelesen und mir gutes Werkzeug besorgt hab, kann ich damit anfangen an meinen ersten Waffen herumzubasteln. Ich hoffe die fliegen mir beim Abfeuern dann nicht um die Ohren.