FalloutNow!

Neon starrt die Kuben und das Männchen an, und seufzt schwer. Er erkennt wirklich nichts, wo auch immer er etwas eingeben sollte, oder was für Input das Teil braucht, erschließt sich ihm überhaupt nicht. Dann macht er das Deck wieder aus. "Äh, sorry, das musst du wohl nachher selber ansehen, Yuri..." gesteht er ein.

Na klasse. Denkt sich Canan und versucht nun noch herauszufinden, welche Ausrüstungsgegenstände für einen Ausflug empfohlen werden. Erst Skaphander, jetzt wahrscheinlich Umwelt-Anzüge...am Ende dieses Auftrags wird sie selbst noch zum Gummimenschen. Die bisherigen Daten sowie den Lageplan hat sie sich kopiert und für später abgespeichert. 

"Wie? Oh, kein Problem." Murmelt die junge Frau geistesabwesend und forscht weiter.

Mit einem leisen Seufzen erstellt Canan eine To Buy-Liste und wechselt wieder zu ihrem Mailanbieter für eine zweite Nachricht - dieses Mal will sie das Kloster kontaktieren. Sie sieht gar nicht ein, für die Bergungsausrüstung sauer verdiente Credits gleich wieder aus dem Fenster zu werfen.

In der Mail berichtet sie von der Sicherung des Chips und fragt an, ob das Kloster ihnen für die Bergung des Cyberdecks Schutzausrüstung leihen könnte, falls sie anderweitig nicht fündig werden sollten. Mehr als ein Nein kann schließlich nicht auf sie zukommen...Nachdem sie die Mail abgeschickt hat, trennt sie die Verbindung und ist wieder offline. Blinzelnd sieht sie zu Neon und betrachtet dann sein erbeutetes Cyberdeck. "So, lass mal sehen..."

Sie nimmt das Piraten-Deck an sich und schaut nach, was darauf so gespeichert ist...

"Das sind doch alles verlotterte Affenficker!" Entfährt es Lilya und klinkt sich aus dem Cyberspace aus. Ihr wäre es lieber die Station nicht nach den Taxi zu besuchen, sie weist den Sensorenphalanxen des Shuttle mehr Energie zu und weist sie an nach den Energiesignaturen eines Kleintransporters der Marke Folksrunner zu scannen. "Dieser verdammte Kübel muss hier irgendwo sein!"


"Kennt sich jemand von euch mit Hackerei aus? Ich könnte Hilfe brauchen, Subjekt: Moskito, Location: direkt neben euch!" "Sie begibt sie sich wieder in die Metarealität des Cyberspace. "Okay U-Boot. Versuchen wirs Information ist vielleicht mehr als nur schnöde Credits wert, ich brauche alles was ich kriegen kann. Zapfen wir die Scheisse an! Versuch irgendwo in einem System des Shuttles ein Backaup meiner Hirnfrequenzen abzuspeichern nur falls es jemand schafft mich Hirnzuficken!"

Das Taxi beginnt zu suchen und Energie in den Sensorscan zu stecken - im Augenblick nicht auffindbar. Große Teile des Kriegsschiffs sind allerdings auch so konstruiert, dass sie Sensoren nur schwer durchlassen.

Lilya klinkt sich nun richtig in den Cyberspace ein, die Welt vor ihren augen verschwimmt, langsam nähert sie sich ihren U-Boot, in Zeitkupe stürtzt sie von oben hinein.
Dann steckt sie drin, Avatar und Mensch verbunden in einer virutellen Realität.

Lilya ist nun ein U-Boot.

Vor ihr ist das schnell zusammengestellte Dossier geöffnet, mindestens 78 Datenbahnen haben Lilyas Algorhytmen auf die schnelle zusammengeführt, Lilya kann sie sehen wie sie in die Platte enden. Über ihr pulsieren wie in einer Stadt meterhohe Kuben, Pyramiden, Kuppeln auf denen Datenbahnen ähnlich wie Pulsadern verteilt sind. Wie in einem altmodischen Sciene-Fiction-Film sieht sie über, unter und neben sich Avatare hin und her zischen, teilweise verschwinden sie in Kuben, teilweise in andere Gefilden des Cyberspace. Der Horizont existiert nicht, dafür aber Nebel.

Die bunte Welt des inneren Cyberspace in dem sie sich gerade befindet ist anders als die äußere. Hier gibt es kaum Nebel, und Eis nur an bestimmten Stellen, das schwarze Eis ist nicht zu sehen, dafür, wenn sie durch die anderen Kuben hindurch blickt, der Nebel der Außenbezirke.

Neben ihr zischen blitzschnell Nachrichten vorbei, zwei chattende Avatare verschwinden in einem Kubus, irgendwo kann sie ein Brummen wahrnehmen, es ist laut in den Innenbezirken, ein Reklameavatar zischt an ihr vorbei, scannt sie, verschwindet als er ihre reale Position nicht ermitteln kann.

Ein Teil von Lilyas Körper bewegt sich, verbindet sich mit dem Deck und dem Schiffscomputer. Eine Fehleranzeige wird angezeigt, das Taxi nimmt zwar Lilyas Hirnströme auf, aber es ist unwahrscheinlich, dass es diese irgendwie wiederherstellen könnte.


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Lilya schwebt, die Hände ruhig auf dem Cyberdeck, die offen wach aber ins Leere starren, durch den Innenraum, an ihren Kopf die Elektroden befestigt, sie zum Cyberdeck führen.

Lilya überlässt den Navigationsrechner des U-Boots die Navigation, das Ziel ist klar definiert auch wenn sie mit Fallstricken, Trapdoors, Trojanischen Walfischen und virtuellen Selbstschussanlagen rechnen muss. Sie sondiert die Datenbahnen, auf einer Raumstation voller Krimineller sollte einiges los sein, sie versucht zunächst in die Datenströme zu schwimmen und nach belanglosen Teenagergebrabbel, notgeilen Pornosuchanfragen und sonstigen Banalen Datenverkehr zu suchen der unweigerlich entsteht wenn Menschen an ein Cyberdeck mit CS-Zugang gelangen. Das U-Boot fährt mit passiven Sonar und beginnt die Datenströme zu filtern und den Weg der löchrigsten Firewalls zu gehen.

Canan lässt erst einmal die Finger davon und nimmt sich später vor die beiden Programme für ihr eigenes Deck zu recyclen. Mit fragender Miene sieht sie auf. " Ein bisschen." Sagt sie schließlich, nachdem sie sich die Sache zusammengereimt hat und geht ein weiteres Mal online nachdem sie die Elektroden gelegt hat - dieses Mal folgt sie Lilyas Beispiel und taucht ins Cyberspace ein. Im Inneren verbindet sie sich mit ihrem Avatar und 'schlüpft' in den digitalen Pelz. 

Das Kanninchen begibt sich auf die Suche nach dem Subjekt Moskito und schränkt den Suchkreis der Betreiber auf den geringsten Umfeld-Radius ein - auf diese Weise ist es ziemlich einfach fündig zu werden. Als sie das U-Boot entdeckt, nähert sie sich mit schnellen, etwas ungeschickten Moonjumps und bleibt schließlich winkend vor Lilya stehen. 

Das U-Boot taucht langsam ab, lässt das Dossier hinter sich und tritt in eine der unzähligen Datenbahn ein, die wie Stromkabel die Kanäle, Schluchten und Straßen des Cyberspace entlang führen und wie Autobahnen funktionieren. Über ihr kann sie codierte Finanzströme sehen, eine Datenbahn, jedes Byte mit brachialen Eis verpackt, von einem Kubus auf denn Weg ins nächste, darüber erahnt sie den Avatar eines Hackers, der wachsam von einem Kubus aus den Datenstrom verfolgt. Neben ihr verschwindet ein unförmig aussehender Avatar in einen roten Kubus auf dem 'Pornolounge' zu sehen ist, ein Kussmund draufgezeichnet, in einem großen schwarzen Turm kann Lilya mehrere Frackträger, bewacht von unzähligen Sicherheitssysteme bei einer Konferenz beobachten. Reklame blinkt über ihr in einem anderen Datenstrom, stößt zu ihr hinab und bleibt neben ihr stehen.

"Lilya, ich bin deine alte Schulfreundin, weiß du noch, damals auf der Erde? Benutzt du auch schon Perseflux, das einzige Flux das auch Blutflecken reibungslos entfernt? Ich .... " Die Reklame beginnt Lilya sinnlose Daten zu schicken, und Lilya taucht schlicht darunter hinweg, kreuzt einige andere Avatare, vorbei an einen unbeschrifteten berghohen Kubus in eine Datenbahn die vielversprechender aussieht, verbunden mit einigen größeren Konzernen, schwimmt direkt durch einen Kubus durch an den lächerlichen Löchern im Eis vorbei.

Lilyas Sonar schlägt langsam aus. Dort, im Norden. Keine feste Datenhauptbahn, ausgehend von den drei riesigen Konstruktionen im Osten, Dayton und Singapur, zwei Datenbahnen die sich aufspalten, kreuzen. In einen der Datenknoten mündet ein weiterer Datenstrom aus den Eingeweiden des Cyberspace, dazu ab und an einzelne Daten, die über das System flitzen, manche ausgehend von Syrex nicht weit von ihr, andere von Omicron-Mining. Sie führt direkt hinaus in den Nebel, zu Zielen in den Omicronsystemen.

Dann erscheint neben ihr ein Kaninchen im schwarzen Pulli und Wollmütze, es trägt die Bezeichnung 'Miffy' und winkt.


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Canan ist ein Kaninchen.

Sie muss sich nicht lange umsehen, sie befindet sich noch immer in der Bibliothek. Moskito pflügt mit einer mittelalterlichen Trireme (oder sowas ähnlichen) durch die Datenbahnen.
Mit einem schnellen Sprung verlässt Yuri den Kubus, passiert einige Datenbahn, zischt zielsicher an einer dicken Schicht Eis an einer Pyramide vorbei und landet direkt neben dem U-Boot.

"Nein ich will keine Plüschtier... ah du bists! Bistn ganz heißer Hüpfer! Ping! Ping! Pass auf! Die Station wird von verschiedenen Gangsterclans beherrscht, das Zepter hat die Yakuza. Ich will mich ein bisschen durch die Schmutzwäsche wühlen und mich so zum System vorschnüffeln. Du glaubst nicht wie oft jemand sein Portemonee oder irgend einen schrecklich wichtigen Zettel in seiner Schmutzwäsche liegen lässt, das kann Zeit sparen. Zu zweit wirds einfacher. Wir müssen in den Omicronnebel und dort die Spur aufnehmen."

Das U-Boot sinkt tiefer und folgt den Datenhighway in Richtung Omicronnebel. Das Sonar laucht auf den niederen Instinkt- und Gedankenlosigkeitsfrequenzen nach nützlichen Cookies, Cakes, Passwortfetzen und Eingabephrasen.

Miffy schmollt für einen Augenblick, was man bei dem stilisierten Gesicht allenfalls an den hochgezogenen Brauen erkennt, die nur für diesen Augenblick erscheinen. "Uhm...ja. Hallo, du Boot. Hoffentlich ist es kein Atom-u-Boot..." Sie hört sich ohne jeden weiteren Kommentar noch einmal genau an worum es dem Boot geht. Lilya will irgendwelche Stationssachen der Yaks herausfinden. "Kein Problem! " Meint sie zuversichtlich und folgt Lil auf dem Weg zum Nebel. Die Ohren bleiben aufrecht stehen und jederzeit auf Empfang. 

Moskito und Miffy zischen beide die Datenbahn entlang, nach bevor sie den Kernbereich verlassen verbindet sich die Datenbahn in anderen Knotenpunkten mit unzähligen weiteren Bahnen. Der Cup in Omicron-10 sorgt dafür dass der Cyberspace in die Systeme im Augenblick hochgradig frequentiert ist, Avatare in Form von Racern zischen über den Köpfen der beiden weg, wildes Stimmengewirr über Rennverläufe, Sieger und andere Dinge sind im Hintergrund zu hören.

Schließlich, nach einer Fahrt die wenige Sekunden dauerte, befinden sie sich im gelb-blauen Nebel. Der Kernbereich des Cyberspace leuchtet wie ein roter Riese hinter dem Nebel in ihrem Rücken. Sie stoßen auf Knotenpunkte, wählen Wege, hören in die Datenbahn hinein. Gerüchte, Werbung, Belanglosikgieten und vereiste Informationen werden über ihnen transportiert, hin und wieder blitzt es im Nebel, lässt nahe einzelne Kuben erscheinen.

Dann kann das Sonar es ausmachen, und auch Miffys Kaninchenohren hören es. Ein Information, binär codiert, kaum vereist, reist über eine Datenbahn. Informationen Miffy und Moskito nicht auf die Schnelle dechiffrieren können, aber der Algorhytmus klingt nach Hoodoo, eine Signatur in Form eines Drachen ist daran geheftet. Die Mischung aus beiden ist ein Indiz wo die Station ist.

Beide schwimmen respektive hoppeln weiter und schließlich können sie die Station sehen - ein Kubus in dem mehrere Datenbahnen landen, von dicken Eis geschützt, manchmal rot schimmernd. Miffy und Moskito können die Viren spüren und die Augen mindestens eines Hackers, die auf das Eis ruhen. Diese Schicht zu knacken wird nicht einfach, sie müssen sich eine Taktik überlegen. Gemeinsam zuschlagen, oder Ablenkungsmanöver spielen, versuchen mit aller Gewalt hineinzubohren in der Hoffnung schnell genug durchgebrochen zu sein bevor sie jemand bemerkt (oder zumindest ortet) - es gibt diese und noch viele andere Möglichkeiten voran durch das Eis zu kommen.

"Na dann ran an den Mops." Piept das U-Boot. "Du bohrst dich nahe der linken Kubuskante in das Eis, ich mache was ich am besten kann. Ich steche das System an allen möglichen Stellen und halte dir solange den Rücken frei bis du durch bist. Ping! Ping!" Das Uboot fährt sein Angriffseerohr aus und lässt hyperaktiv im Kreis drehen. "Oder hast du nen besseren Plan?"

Canan benutzt für das Gespräch genau wie hoffentlich Lilya eine interne Chatfunktion und kratzt sich mit der Pfote am Kopf. Kurz überlegt sie, ob etwas für eine andere Rollenverteilung spräche. Aber da sie sich ebenfalls ganz gut mit dieser Art von Arbeit auszukennen scheint, vertraut sie ihr mal. "Nöö, passt schon. Pass aber auf, die Defensive wird nicht ohne sein - die Jungs haben genug Geld für gute Spieler. " Winkt das Kanninchen ab und begibt sich an die Startposition. Sie wartet noch, bis das U-Boot sein Ablenkungsmanöver startet und macht sich dann zügig daran, sich durch die linke Kubuskante zu ackern. Da Zeit eine wichtige Rolle spielt, gibt sie ihr Schnellstes. 

Der Junge zuckt mit den Schultern, lehnt sich zurück, und hofft inständig, dass Lilya und Yuri nicht gegrillt werden oder so. Wer sollte dann das Taxi lenken... und überhaupt. Neon schließt ein wenig die Augen, bemüht sich aber, nicht vollends wegzudämmern.

Das U-Boot zieht das periskop ein und geht auf Schleichfahrt mit 3 Knoten kriecht es auf den Kubus zu, nächert sich auf Nahdistanz und feuert einen Torpedo auf das blaue Eis ab. Dann aktiviert es das aktive Sonar, macht einen Höllenlärm und schwirrt mit 30 Knoten wieder davon, sinkt in tiefere Gewässer, stellt das Sonar ab und schleicht an eine andere Stelle um die Attacke zu wiederholen.

Moskito schießt den Torpedo ab simultan als Yuri in das Eis bricht. Das Geschoß zischt voran und trifft in das Eis, schlägt ein Loch hinein. Der Kubus leuchtet rötlich, und kurz bevor das U-Boot abtauchen kann wird es plötzlich lokalisiert. Um Moskito herum färbt sich der Nebel plötzlich rot, die Sicht wird schwummrig, als sich das Periskop zurück zum Eispanzer bewegt kann sie sehen wie drei rot leuchtende Viren, dargestellt als eine Art Kanister, einer in Form eines großen, langgezogenen Mauls sich aus dem Eis lösen und auf sie zugeschossen kommen. Gleichzeitig hält das Erfassungssystem sie fest, um zu fliehen oder effektiv kämpfen zu können muss Lilya sich zuerst befreien.


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Yuri schlägt den Arm ihres Kaninchens in die richtige Stelle, bis zur Schulter bohrt sie sich vor ins Eis - als plötzlich auch vor ihr der Kubus rot leuchtet. Das Eis um sie herum wächst, sie spürt wie sie etwas nach vorne ins Eis hinein zerren will, ein Virus kommt von der Seite über das Eis auf sie zugekrochen. Gleichzeitig kann sie durch den Kubus hindurch erspähen das Moskito ebenfalls in Schwierigkeiten steckt - bewegungsunfähig und in roten Nebel zischen drei Virenprogramme direkt auf sie zu.

"Alarmtauchen! Fluuuten!" Donnert Lilya U-Bootkommandantenstimme ins Sprachrohr. "Täuschkörper aussetzen! Wahnsinnige Fahrt voraus!"
Hyperaktiv fährt das U-Boot beständige Befreiungsmanöver um den Stasestrahl des Erfassungssystem zu entkommen, gleichzeit werden mehrere Torpedorohre geflutet um rechtzeitige Abwehrbereitschaft herzustellen sollte sich dafür ein Zeitfenster finden.

"Ohje..." Eine übergroße Schweißperle zeichnet sich von dem Kanninchengesicht ab. Rasch zieht sie sich wieder zurück und zieht hektisch einen Regenschirm hervor, der wie ein Degen zum Kampf gegen das feindliche Virus geschwungen wird. Es scheint, als bräuchten sie zunächst etwas Raum - also geht Canan zum Angriff über und versucht das Virus zu zerstören.