SF RPG 2: O10-Cup

[Zitrusfrucht]

Jeweils um 10 Credits ärmer betreten alle Gruppenmitglieder die Bahn. Neben ihnen sitzen noch einige weitere zwielilchtige Gestalten im Waggon, außerdem vier bewaffnete Wachen die nicht so aussehen als würden sie Spaß verstehen.

Die Bahn zischt an der an der Decke angebrachten Schiene entlang, und dank den groößeren Umbauarbeiten die an der Station vorgenommen wurden hat die Gruppe einen wunderbaren Blick auf soziales Elend. Die ganze Station erstreckt sich unter ihnen, viele der alten, für die Technik zuständigen Ebenen wurden zumindest bis in 100 Meter Höhe teilweise oder gnaz abgebaut, die Häuser aus jedem findbaren Material improvisiert. Es stinkt, alles ist viel zu eng. Je weiter die Bahn fährt, desto mehr nimmt spürbar die Schwerkraft zu. Öfters sind Schüsse zu hören, und die ganze traurige Atmosphäre wird ein wenig durch Neonfarben in den einzelnen, nur manchmal aneinandergrenzenden Vierteln der Mafiaclans aufgelockert.


Schließlich, nach zwanzig Minuten Fahrt, hält die Bahn an dem von der Gruppe angepeilten Haltestellenturm. Die Gravitation hier entspricht beinahe Erdnorm, und bis zur Zielperson sind es nur noch zwei Kilometer Fußmarsch durch abgewrackte Slums.

[FEV-Infizierter]

Lilya schlägt ein zügiges Tempo an, das hier ist kein Ort an dem sie sich länger als unbedingt nötig aufhalten möchte.
Argwöhnig späht sie durch die Gassen und schaut sich immer mal wieder unauffällig um ob sie bereits das Interesse diverser Slumratten erweckt haben.

[Ye ol' Dinkley McD0nk]

"Mh, großartig... immer rein ins Getümmel..." brummelt Kane vor sich hin.
Sein Paranoia-Level befindet sich seit der Bahnfahrt schon jenseits von DefCon 0...
Mit aller Hässlichkeit der menschlichen Rasse rechnend öffnet er die Halfter seiner Waffen und behält die Umgebung im Auge...
Mit allen Sinnen die ihm zur Verfügung stehen...
So ein Mist... was erträgt man nicht alles um nicht Hopps zu gehen... flucht er innerlich und versucht zumindestens das unwichtige auszublenden...

[Jessica]

Canan setzt sich irgendwo hin und vermeidet es die Aufpasser anzuschauen. Stattdessen betrachtet sie stumm die Szenerie, die sich in dieser Gegend darbietet und fühlt sich daran erinnert, wieso sie von Zuhause weggegangen ist....

Als sie aussteigen, folgt sie Kanes Beispiel und lässt ihr Gürtelholster offen. Sie rechnet jederzeit damit, dass eine Schulklasse voller Kannibalen aus den Gassen rennen...zum Glück hat sie gleich zwei Kanonen für solche Fälle parat. Auch sie fühlt sich aus naheliegenden Gründen nicht gerade wohl...Aufmerksam behält sie ihre Umgebung im Blick. 

[Zitrusfrucht]

Lilya, Kane, Canan und Neon marschieren den Turm an der Haltestelle hinab in die Slums hinein. Die Häuser sind klein, bestehen überwiegend aus Schrott und Müll, die Straßen stinken, es riecht nach Kot und Abfällen. Einige wenige Laternen erhellen die Hallen, und Ratten tummeln sich auf den Wegen und kämpfen um Müll. Vereinzelt sind noch die Wände der alten Station erhalten, tote Bildschirme ziehen sich an noch toteren braunen Stahlwänden, beschmiert mit Graffitis, entlang. Irgendwo zwischen den Zeichen sind Gangsymbole, andernorts religiöse Sprüche. Es sind allerdings überraschend wenige Passanten auf der Straße - wobei viele neugierige Blicke den Vieren folgen.

Am Straßenrand sitzt eine Frau mittleren Alters, bekleidet mit Fetzen. Sie atmet schwer und sieht sehr krank aus, ihr blondes Haar ist aschfaal, und Pestbeulen sind auf ihrem Körper deutlich zu erkennen.
"Bitte, helft mir", stöhnt sie.

Lilya und Canan wissen, dass die Pest in vielen Regionen des Weltalls wütet - jedoch nicht in den Kernregionen. Standard-Antibiotika machen dem Erreger nach intensiver Behandlung den Gar aus.

In ihrem Erste-Hilfe-Pack befinden sich einige der Pillen, die die Frau benötigt.

[Ye ol' Dinkley McD0nk]

"Mann, nicht mal die Slums der Bullenstadt warn so heruntergekommen..." brummelt Kane.
Dann werden Sie auch schon von der Oma angequatscht.
Uuh... das sieht eklig aus... und ansteckend... rasch überprüft Kane die Gedanken der Frau.
Nicht das das ein Hinterhalt wird...
Mal ganz davon abgesehen, wenn sie jetzt Samariter spielen, will jeder was ab...
Der P-Men überlegt kurz ob er die Frau mit "Handauflegen" heilen könnte, ohne sich selbst anzustecken...
Alter, das ist genau das was du nicht willst.... schimpft er sich selbst im Kopf.
"Aber die Farben wären bestimmt interessant...." murmelt Kane und legt den Kopf schief während er die Frau betrachtet.

[Zitrusfrucht]

Kane fühlt die Gedanken wie einen Strudel, er denkt nicht, dass die Frau fähig ist, in ihrem momentanen Zustand sich irgendetwas kriminelles auszudenken.


Die Pest hat ihren Körper weitgehend zerfressen, Kane denkt, dass eine Heilung in solch einem Ausmaße zwar möglich, aber anstrengend für ihn wäre - ein Mix aus Antibiotika und Neo-Jesus wäre natürlich auch eine Lösung.

[Jessica]

Canan betrachtet im Vorbeigehen die unterschiedlichen Tags an den Wänden und achtet ansonsten überwiegend auf die vereinzelten anderen Passanten. Zu ihrer Überraschung hält Kane bei einer älteren Frau und betrachtet sie eingehend...nach ihrem Eindruck durchleuchtet er sie geradezu. Aus welchem Grund? Die Alte hatte Pech im Leben – von ihrer Sorte gibt es noch unfassbar viele andere. Die Dunkelhaarige verdeckt ihr Gesicht mit dem Jackenkragen und kommt ihr nicht zu nahe. Am Liebsten wäre sie sofort weitergegangen. Bettlern gibt sie aus Prinzip nichts. Schon gar nicht ohne Gegenleistung. Sonst kommt hinterher eine ganze Meute nach...“Gehen wir weiter. “ Murmelt sie nur und bewegt sich ein Stück. Ihr Blick geht zurück, abwartend ob der Rest ihr folgt...

[FEV-Infizierter]

Das letzte mal das Lilya mit soviel Elend konfrontiert war saß sie im Kommandotorm eines Cerberus-Sturmpanzers und nährte die Bestie namens Krieg. Vollgedröhnt mit klassischen Metal auf den Kopfhören war sie über hunderte solcher Hütten gewalzt. Am Abend als sie die blutigen Ketten ihres 300 Tonnen schweren Panzers mit dem Wasserstrahl reinigte und der Babyschnuller im Abflusssieb hängenblieb musste sie kotzen und hatte einen Heulkrampf. Es war der letzte Einsatz von Operation Huitzilopochtli, der große Kehraus auf Jelena IV.

Der Anblick der Frau lässt ihre Beine innehalten, sie hat in den letzten 24 Erdstunden ein halbes dutzend Menschen getötet und wäre einige male beinahe drauf gegangen. Irgendwas im lilyianischen Kosmos fordert gerade jetzt eine Gegenleistung, moralische Reparation, möglicherweise stirbt die Frau sowieso, vielleicht noch heute. Sie schaut auf die Frau hinab und kramt mechanisch an ihrem Verbandspack was mit Klettstripes um ihren Oberschenkel befestigt ist. Sie holt eine rote Pille Breitbandantibiotika heraus und kniet sich vor die Frau.
Wortlos legt sie die Pille vor deren Füße, steht auf und bleibt kurz stehen um im Zweifelsfall jeden den Schädel wegzupusten der ihr diese gute Tat verwehren will.


Vielleicht kann ich heute Abend ja mal ohne Suff und Kiffe einschlafen. Denkt sie sich und schaut zweifelnd auf die Wodkaflasche in ihrer Hand.

[Zitrusfrucht]

Die Frau blickt schwach auf die Pille vor sich, stöhnend greift sie danach und wirft sie sich mühsam in den Mund.
"Danke", nuschelt sie und starrt vor sich hin, weiterhin leidend.


Kane spürt wie die Pille in den geschundenen Magen der Frau landet, bemerkt, wie sie sich langsam auflöst - das Medikament könnte dem Körper sehr wirksam bei der Bekämpfung der Krankheit helfen, eine vollständige Heilung ist jedoch nicht garantiert.

[FEV-Infizierter]

Lilya wendet sich ab und nimmt wieder Kurs auf ihre Zieladresse.


"Warte ma!" Hält Kane Lilya kurz auf, konzentriert sich und wartet bis sich das Antibiotika aufgelöst hat, dann beginnt er es in die besonders verpesteten Körperregionen zu dirigieren.

[Zitrusfrucht]

Kane spürt den Körper der Frau und Toxine im Blut, in den Nieren und der Leber, die eitrigen Beulen, die sterbenden Bakterien, die ihr Opfer langsam vergiften. Er hält dagegen, und ganz langsam kann er die Nieren und die Leber wieder ein wenig herstellen, das Immunsystem neu aufbauen während die Antibiotika die Bakterien angreifen.

Erschöpft sitzt die Frau am Boden, sie kriegt kaum etwas um sich herum mit, aber Kane ist sich nun sicher, dass sie, gemeinsam mit den Antibiotika und seiner Hilfe, wieder gesund werden dürfte.


Einige Leute blicken neugierig aus den verschlagenen Fenstern ihrer Wohnungen und beobachten was draußen passiert .....

[FEV-Infizierter]

Lilya schaut sich aufmerksam in der Gegend um, während Kane sein P-Werk verrichtet.

"Sollte reichen, es sollte ihnen bald besser gehen Mam." Sagt Kane der Frau und reibt sich die Hände.


"Okay, weiter gehts." Meint Lilya und geht weiter.

[Zitrusfrucht]

Kane ist sich nicht ganz sicher ob die Frau ihn gehört hat während er sich von ihrem vergifteten Körper, der ihn entfernt an einen Sumpf erinnert, entfernt.


Die Gruppe marschiert weiter durch die verdreckten Slums bis sie schließlich vor einer Hütte aus Schrott steht. Jemand hat es geschafft in dem Haufen aus Müll, Metall und Wellblech eine echte ursprüngliche funktionstüchtige Stationstür zu integrieren. Die fenster der einstöckigen Hütte sind vernagelt, im Innern brennt Licht, das Dach ist flach, von irgendwo über dem Zuhause tropft Wasser hinab.

In der Gasse, einige Meter von der Gruppe entfernt, sitzen einige in Lumpen gekleidete Gestalten hinter etwas Müll und beobachten die Gruppe unauffällig.

[FEV-Infizierter]

Kane fühlt vor was sich in der Hütte so an fremden Gedanken herumtreibt.


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"So da wären wir. Du hattest nen Plan?" Stellt sie fest und wendet sich fragend an Yuri.

[Jessica]

Mit verschränkten Armen und gesunder Distanz zu der Bazillenschleuder vor ihnen beobachtet Canan, wie Lilya der Bettlerin Gratis-Medizin spendiert. An sich eine nette Geste, aber sie weiß, dass es in der Regel nicht viel helfen wird. Wahrscheinlich geht sie so oder so bald hopps...oder aber sie schleppt Angehörige an, die ebenfalls behandelt werden wollen. In ihrer Heimat gibt es perfide Tricks dieser Art zu Hauf...

Als Kane bei der Alten bleibt und...'irgendwas' macht, wird sie zunehmend nervös. Mike hatte sie doch gewarnt, dass P-Man vielerorts nicht gern gesehen sind...

„Das war auffällig...“ Findet die Dunkelhaarige und sieht nicht gerade zufrieden aus.

Als sie bei der gesuchten Hütte angekommen sind, sieht sich die junge mit routiniertem Blick um. Durch die Fenster einzusteigen wird nicht klappen und die Stationstür ist auch nicht grade hilfreich...noch dazu kommt, dass sie beobachtet werden. Canan geht im Schlendergang weiter und denkt nach.  Im Inneren brennt Licht, also ist der Typ höchstwahrscheinlich zuhause.Schlauerweise hat Mike nicht gesagt, wie lange das Paket verborgen bleiben muss. Sie geht davon aus, dass es die richtigen Leute bei ihm in Kürze finden sollen. "Hätte ich mir leichter vorgestellt...hier sind wir auf dem Präsentierteller und die Schotten sind dicht. Für den Notfall hätte ein ein...Gerät, dass mir dabei hilft nicht entdeckt zu werden. "  Meint sie leise zu Lilya und fügt hinzu: "Das Klügste wäre erst einmal zu warten, bis er außer Haus ist. Diese Gammler da vorne sind auch nicht gerade ideal...sobald ich freies Feld habe, könnte ich den Code knacken. Schnell rein, das Teil verstecken und wieder raus...sollte nicht länger als ein paar Sekunden dauern. Dann verschließe ich die Tür wieder und wir sind hier fertig..."

[Zitrusfrucht]

Kane spürt die Gedanken der Leute, sie sind einfach, die Leute, Männer und Frauen, sind arm.

Die Gedanken kreisen in erster Linie um Fleisch, um Hunger, um gute Ausrüstung und den Wunsch, einige Credits mit ein paar Organen und seltenen Gegenständen zu machen. Die Gruppe beobachtet nicht nur, sie lauert und wartet wie ein Rudel, das hofft, dass sich jemand von der Herde löst.


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Die Gruppe hätte theoretisch die Möglichkeit, das Haus zu umrunden und von allen Seiten zu betrachten - beobachtet von den Gammlern natürlich. Es wäre auch möglich, nach einen zweiten Eingang zu suchen - vielleicht gibt es auch einen zugang auf dem Dach oder etwas ähnliches wie einen Keller irgendwo.

[FEV-Infizierter]

Kane widmet seine Sinne nun dem Haus, während die Gruppe weiter um das Haus rumschleicht.


Lilya, schaut Yuri an. "Von selber werden die sicher nicht abhauen." Sie geht auf die andere Seite der Hütte so das die Gammler sie nicht sehen können und schaut ob sie sich Zugang zum Dach verschaffen könnte, der ganze Müll sollte dabei hilfreich sein.

[Jessica]

"Im äußersten Fall könnten die Jungs ja etwas drehen...aber vielleicht ist das gar nicht nötig. " Erklärt Canan dazu und folgt Lilya gemählich in gewohnt leiser Gangart, um sich hinter der Hütte nach weiteren Eingängen umzusehen. Ansonsten hält sie Ausschau nach einem geeignetem Gucklock, durch das sie ins Hütteninnere spähen könnte.

[FEV-Infizierter]

"Hmm das dürften zu viele sein.... Is nich gesagt das die nix drauf haben bloß weil sie hier hausen.... Muss doch ne Möglichkeit geben чертовски дерьмо...  hier reinzukommen....."
Meint Lilya und setzt ihre Untersuchung fort.