Krusinator wrote:
Das kann ich gerne auch nochmal direkt formulieren:
Nicht nötig.
Es gibt einen kleinen aber wichtigen Unterschied zwischen Meinung und Wertung.
Eine Meinung soll klar als Meinungsäußerung zuerkennen sein (z. B. Ich denke,/meiner Meinung nach / ...). Dann kann man sie als Gegenüber akzeptieren bzw. sich damit auseinander setzen.
Eine Wertung ist jedoch etwas anderes. Sie enthält ein Werturteil, d.h. die eigene Meinung wird als Maßstab angelegt und dient als Bewertungsgröße.
Ist somit einer Argumentation nicht zuträglich, weil unsachlich. Persönliche Ansichten werden nicht mehr gegenüber gestellt, sondern sie werden bewertet.
Und ein solches Werturteil - gerade wenn es negativ ausfällt - ist für das Gegenüber sehr unangenehm, weil nicht mehr Argumente abgewogen und ausgetauscht werden, sondern die Diskussion wird personalisiert, es wird nicht mehr über die Sache sondern über Personen oder deren Verhalten / Denken/ geurteilt.
Zieht meistens treit nach sich, wenn es nicht bemerkt wird.
Zum Thema:
Du scheinst Maslows Bedürfnispyramide nicht zu kennen.
Das Erlangen von Macht ist keineswegs ein menschliches Grundbedürfnis, wie Du anführst.
Essen, ein Dach überm Kopf, Geborgenheit, Liebe, Anerkennung - sind nach Maslow die Grundbedürfnisse.
Machtstreben ist ein Wertschätzungsdefizit anderen Menschen gegenüber.
Denn wer von Natur aus über Autorität verfügt, braucht nicht nach Macht zu streben, er wird durch seine Art, sein Wesen respektiert.
Er kann mit Macht ohne größere Probleme umgehen, weil er sie nicht missbraucht, da er sie nicht angestrebt hat. Weil es entgegen seinem Wesen ist, andere zu beherrschen.
Nach Macht streben nur schwache Menschen, die Macht brauchen, um mächtig sein zu wollen. Ohne dass sie es je swaren, sind oder wirklich sein werden.
Diktatoren. Monopolisten. Abgehobene Konzernlenker. Gierige Manager.
Solche Leute streben nach Macht, um sie gezielt zu missbrauchen. Weil sie aus der eigenen Persönlichkeit heraus nicht genug Authorität besitzen, um sich durch zu setzen, oder sich zumindest Gehör zu verschaffen.
Also streben sie nach den Hebeln der Macht, damit sie endlich ein großes Rad drehen und es allen mal so richtig zeigen zu können.
Bsp: Utz Claaßen (Ex-ENBW-Manager). Ein absoluter Kotzbrocken. 1+ Abitur, aber menschlich ein 100% Versager in meinen Augen, weil absolut gefühlskalt & skrupellos.
Klar gibt es auch solche Frauen.
Und niemand - zumindest ich nicht - hat gesagt, dass es unter Führung von Frauen nicht zu den selben oder ähnlichen Entwicklungen kommt wie im Moment.
NUR: den Beweis gibt es nicht, weil wir den Fall noch nicht hatten. Also alles graue Theorie.
Und die Punkte die Du anführst:
Militärisch, politisch und witschaftlich wurden diese Punkte in großem Stil so bisher doch wesentlich häufiger (oder gar ausschließlich?) von Männern eingesetzt.
Wann hat denn je eine Frau soviel Macht gehabt, um etwas derart umzusetzen?
Aber viele Männer haben es (vor)gemacht.
Ich meine nicht, dass Frauen bessere Menschen sind. Sie ticken aber anders - von der Gehirnforschung und anderen Disziplinen bestätigt.
Und dieses andere Denken sollte endlich Eingang in die verschiedenen Ebenen des menschlichen Zusammenseins finden.
Auf allen Ebenen und im gleichen Maße, wie das männliche Denken.
Um das bestmögliche Gleichgewicht herzustellen, denn nur dann können sich beide Anteile optimal ergänzen.
Und im Moment sind eben leider die Testosteronbomber klar in der Überzahl - und es hat die Menschheit an den Abgrund geführt.
Da hab ich allen Grund, nach einer Wachablösung oder mindestens nach einer fairen Gewaltenteilung 50:50 zu rufen.
Denn so wie bisher kanns nicht mehr lange weitergehen.
Sonst ist demnächst Schicht im Schacht.
Siehe die aktuelle Konferenz zum Erhalt der biologischen Vielfalt...
EDIT:
Eigentlich gehört sowas doch in den Politikfred, aber da ich ja wohl mittlerweile allein hier bin und es nicht verschieben kann, müsst ihr es halt hier im Bunkergeflüster "ertragen".
Wems zu viel ist - sorry. Aber für komplexe Themen gibt es keine einfachen Antworten, wenn es nicht sinnverkürzt sein soll.