Fallout 4 - It is I, Three Dog, your ruler!

[Sandhai]

Das, was Bethesda mit seinem World-Building macht, ist eigentlich EXTREM aufwendig. Es wird Unmengen an Zeit und Personal benötigt, so viel Content zu erschaffen.

Das ist ja gerade die Ironie an den traditionellen Bethesda-Spielen. Es sind Spiele randvoller Arbeit, aber eben immer nur auf gewisse Kernbereiche konzentriert. Andere Bereiche kommen daher schnell mal etwas kurz.

Das ist eins der Probleme. Bethesda konzentriert sich auf die m.E. nach falschen  Bereiche und spart an den falschen Ecken, um die Produktionskosten so niedrig zu halten, wie es geht.

Und ob es so viel Aufwand ist, sich Oblivion zu nehmen und von Fallout inspirierte Texturen drüberzubügeln  'räusper' ...

Aufwand wird wohl eher bei den Marketing-Kampagnen betrieben.

Ich verstehe, was du sagen willst, kann dem aber nur halb zustimmen.

Aber das gibt den Spielen auch einen gewissen Charakter. Sie haben alle die typische Bethesda-Handschrift, die sich durch viele Sandbox-Elemente bemerkbar macht.

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass die Designgrundlage Sandbox heißt.

Aber irgendwie ist es, als fehlt ihnen irgendwo die künstlerische erzählerische Größe und Tiefe, der Sinn für Wesentliches und Unwesentliches, sowie Drama.

Das liegt wohl einerseits an den inkompetenten Schreiberlingen und andererseits an der Designgrundlage.

Sandbox-Design sieht nun einmal vor, dass man die Story ignorieren und abseits davon tun und lassen kann, was man will und seinen PC auf diese Weise definiert (was ja auch öfters zu dem Trugschluss führt, man selber spinne die Geschichte um sich herum zusammen). Da die Story in den Hintergrund tritt (keiner kann mir erzählen, dass er TES wegen der Hauptstory spielt), braucht man ihr auch nicht so große Relevanz beizumessen und muss nicht so viele Ressourcen in ihre Entwicklung stecken.

Ich denke oft, Bethesda hätte das Zeug zu einem richtig guten Studio, wenn sie das Writing in den Griff bekämen und kann daher die schlechte Meinung über Bethesda nicht ganz teilen. (Edit: nachvollziehen schon)

Das wäre auf jeden Fall ein großer Schritt in die richtige Richtung. Dann müssten sie aber auch ihre Designgrundlage ändern, weg vom passiven, beliebigen Sandboxspiel, hin zum story-driven CRPG.

Die negative Meinung kommt ja nicht deshalb zustande, weil sie Spiele eines bestimmten Genres entwickeln, sondern weil sie fragwürdige PR-Strategien anwenden und dabei gleichzeitig tatsächliche Inhalte zunehmend durch leicht bekömmliche Action und eben jene PR-Arbeit substituieren.

Ich sehe das zwar auch mit Sorge, dass eine storymäßig so anspruchsvolle Serie wie Fallout in die Hände von Bethesda gefallen ist

Ja, genau, das ist das Leid. Sie sind einfach die falschen Männer am falschen Stoff.

aber sie werden sich zumindest Mühe geben, auch wenn das Ergebnis dann wahrscheinlich enttäuschen wird.

Das sehe ich anders. Wenn sie sich wirklich Mühe geben würden (die Bedeutung des Namens Fallout nachzuvollziehen), würden sie sich Tim Cain und weitere als Berater holen.

Da sie das in der Vergangenheit nicht getan haben...

Ich behaupte nicht, dass Beth völlig lernresistent wäre, aber sie haben offensichtlich nicht die Fähigkeit ein klassisches Oldschool-CRPG (wie es Fallout ja ist) zu designen und, was noch viel problematischer ist, kein Interesse daran, derlei Fähigkeiten zu entwickeln.

Mühe geben sieht (zumindest in Bezug auf Fallout im Speziellen und CRPGs im Allgemeinen) für mich anders aus.

Wir würden uns längst nicht so sehr darüber aufregen, wenn wir Fallout schon beerdigt hätten.

Die Hoffnung, von Beth ein adäquates CRPG zu bekommen, das Fallout kohärent weiterführt, habe ich begraben. Trotzdem ärgert es mich, dass die Ausschlachtung weiter betrieben wird. Vor allem nachdem Obsidian am Beispiel von NV gezeigt hat, dass und wie man mit den TES-Ressourcen ein gescheites (Fallout-)CRPG schaffen kann.

Die Berichterstattung ist jedenfalls glaubhafter umesetzt als in Fo3.

Weil seriöser. Dieses überdrehte Gekreische und Gequake=:face:.

[kaubonbon]

Das wäre auf jeden Fall ein großer Schritt in die richtige Richtung. Dann müssten sie aber auch ihre Designgrundlage ändern, weg vom passiven, beliebigen Sandboxspiel, hin zum story-driven CRPG.

Da stellt sich nur die Frage: Weshalb sollte man von einem Modell abweichen, das bisher äusserst erfolgreich war? Never change a running system.

Weil seriöser. Dieses überdrehte Gekreische und Gequake=:face:.

Mir geht es im Grunde nicht um das "Gekreische" (ist halt sein Stil) sondern um die Glaubwürdigkeit. Nehmen wir etwa die Quest "Showdown in Boulder City": Nachdem man die ganze Sache friedlich gelöst hat, bekommt man wenig später zu hören, dass RNK-Soldaten durch die Vermittlung eines Aussenstehenden befreit wurden. Bei Trhee Dog würde sich das dann so anhören: "Bow wow wow, unser geliebter Vault-Jüngling hat die RNK-Geiseln gerettet! Hey Kleiner, falls du das gerade mithörst: Gut gemacht!" Das eine ist realistische Berichterstattung, das andere Huldigung eines Teenagers.

Klar, Bethesda wollte damit die Immersion steigern, aber bei mir zumindest bewirkte es das genaue Gegenteil: Man wird dadurch immer wieder daran erinnert, dass sich die Spielwelt doch nur um den PC dreht. Das macht Obsidian mit Mr. New Vegas um einiges besser: Da man ausser der einen Meldung nie direkt im Radio erwähnt wird, entsteht die Illusion, dass man nur ein kleines Rädchen unter vielen ist.

[Sandhai]

Da stellt sich nur die Frage: Weshalb sollte man von einem Modell abweichen, das bisher äusserst erfolgreich war? Never change a running system.

Genau das ist mein Punkt gewesen.

Mir geht es im Grunde nicht um das "Gekreische" (ist halt sein Stil) sondern um die Glaubwürdigkeit.
[...]
Das eine ist realistische Berichterstattung, das andere Huldigung eines Teenagers.

Die Art der Berichterstattung gehört doch aber mit zum Stil. Three Dogs auf den einsamen Wanderer fixierte Art der Berichterstattung ist Teil seines von mir kritisierten unseriösen Stils, der sich letztendlich in seinem ganzen Habitus manifestiert.

Wirklich, dieser selbst ernannte Ödland-DJ erinnert mich an eine Boulevard-Zeitung.

Man wird dadurch immer wieder daran erinnert, dass sich die Spielwelt doch nur um den PC dreht.

Eines der Hauptprobleme: Größenwahn und Narzissmus werden zur regulären Charaktereigenschaft (v)erklärt.

Das macht Obsidian mit Mr. New Vegas um einiges besser: Da man ausser der einen Meldung nie direkt im Radio erwähnt wird, entsteht die Illusion, dass man nur ein kleines Rädchen unter vielen ist.

Eben. Sachliche Berichterstattung, die sich mit dem Thema auseinandersetzt und deshalb seriöser ist.

Auch in meinen Augen der weitaus bessere, weil erwachsenere Ansatz in einem Spiel, das den Anspruch hat, ein ernstzunehmendes CRPG zu sein.

[Palace Coen]

Echt seltsam. In welcher Parallelwelt, ist Three Dog eine Kultfigur, mit der man auch gleich kleine Häppchen für eine Fortsetzung einläutet!?

Edit: Oh Moment, es gibt sogar eine Three Dog Facebook Seite. Krass

[Tyler]

Ich kann die Beliebtheit dieses Spackos NULL nachvollziehen. Dann eher den Trubel um Justin Bieber und Bill Kaulitz, den geschlechtsverwirrten Papageien vom Nordpol.

[Wolf Hagen]

OK, soviel zur Hoffnung, dass Fallout 4 mal nicht in einer Zeit spielen wird, die ungefähr zu FO1 passt (wildes Ödland und dergleichen.

Und 3 Dog kommt zurück? Urgh 

Kann man sich wahrscheinlich wieder 2 Stunden anhören, und möchte ihn dann bei der ersten Gelegenheit sein ewig "gerechtes" Gelaber verstummen lassen.