FalloutNow!

"Jetzt nicht in echt, oder?" fragt Kane überrascht und starrt zur Wendeltreppe.
"Oh Mann..." schnauft er und geht auf die Treppe zu und nach oben.
Meine Beine werden sich  bedanken... denkt er verstimmt und ist froh doch einigermaßen fit zu sein.
Hin und wieder wirft er einen Blick auf den ganzen Krams...

Lilya schaut sich interessiert um und beginnt mit dem Aufstieg hinter dem schon jetzt ächzenden Kane.

Die Wendeltreppe wankt und wackelt während die Gruppe aufsteigt, alle nachfolgenden Stockwerke sehen gleich aus - Prothesen, Implantate, stillgelegte Roboter, Cyberdecks, Baumaschinen, Werkzeuge, Schubkarren - es scheint, als würde Machmed alle möglichen Dinge sammeln und lagern, und höchstwahrscheinlich weiß nur er um den genauen Zweck des ganzen, immerhin sind manche der Ausrüstungsgegenstände ziemlich viel wert.


Die Gruppe erreicht nach einem wackeligen steilen Aufstieg mit leichten Drehwurm das oberste Stockwerk unter dem Dach. Es handelt sich um einen großen Raum mit hoher Decke, Holzboden, der durch die vielen Teppiche kaum zu erkennen ist. Es riecht leicht nach Räucherstäbchen, und neben Tischen und anderen Einrichtungsgegenständen sind hier ein großes Bett untergebracht, eine Küchenzeile, Bücherregal, Cyberdeck, Fernseher, Golfschläger, Kicker, diverse Trainingsgeräte, ein Boxsack und .... eine Werkstatt. Genauergesagt wirkt der Raum eher wie eine Werkstatt, in der sich jemand zum wohnen niedergelassen hat, sich um die Einrichtung gekümmert hat und nun in einer merkwürdigen Raumsymbiose lebt. Die Wände sind zwischen den Möbeln vollgestellt mit Ausrüstungsgegenständen, viele sehen aus, als wären sie selbst zusammengebaut, Regale sind vollgestellt mit den seltsamsten und unscheinbarsten Geräten. Im Hintergrund führt eine Holztreppe hoch auf das Dach.

Machmed selbst steht in der Mitte des Raums vor einem komplizierten Cyberdeck, das aus unzähligen kleinen Cyberdecks zusammengebaut zu sein scheint. Er tippt etwas auf einer Konsole herum, aus seiner linken Schläfe ragen mehrere Kabel, die an Anschlüssen einer großen Metallplattte befestigt sind.

Machmed ist ein hochgewachsener Mann arabischer Herkunft Ende zwanzig, der Vollbart ist kurz geschnitten, die Haare kurz aber wild - abgesehen von der Stelle an der Metallplatte. Am Körper trägt er einen schmutzigen Blaumann, darunter ein ehemals weißes Longsleeve, die Füße sind nackt und der Schmutz an der Sohle deutet darauf hin, das Machmed diesen Zustand bevorzugt.

Hinter ihm steht eine Frau an der Küchenzeile und kocht Tee. Sie trägt ein blaues Kopftuch und ein dazu passendes rot-weißes Kleid und lächelt die Gruppe an. Sie hat eine spitze Nase und ist eignetlich ganz hübsch, aber wahrscheinlich nur zwischen 150 und 151 Zentimeter groß.

"Setzt euch, ich bin gleich fertig", meint er etwas geistesabwesend und deutet auf den Tisch am Boden auf einem dicken Teppich. Mehrere Tassen stehen bereit, der Tee dürfte bald folgen.

Etwas im Hintergrund im Raum kann die Gruppe eine Selbstschussanlage, halb versteckt zwischen Ausrüstung und mit mehreren Waffen bestückt, sehen - augenscheinlich hat Machmed das normale gesunde Vertrauen eines Menschen der Randwelten gegenüber plötzlichen Besuch mit Sporttaschen.

Lilya bewundert diesen Zustand der heillosen Entropie fasziniert und lässt sich im Schneidersitz auf dem Teppich nieder. Ihr Blick gleitet von den Selbstschussanlagen zu Küchenzeile.

"Ach du meine Güte..." murmelt Kane der sich ein ungepflegtes 'Was zum Teufel' gerade noch verkneifen konnte und schaut beeindruckt über die "Sammlung"
"Nette Sammlung..." murmelt er leise und setzt sich neben Lilya.
Aufmerksam schaut er sich um.
Während Lilyas Blick weiter zur Küche wandert, starrt Kane gebannt auf die Selbsschussanlage.
Lassen jeden rein, aber nicht jeden wieder raus... auch eine Taktik... denkt er sich und lässt seinen Geist erstmal frei kreisen.
Ohne böse Absicht oder um zu spionieren... einfach weil es entspannender ist.

Canan sieht sich beim Aufstieg gründlich um und verrenkt sich dabei beinahe den Hals. Ein heilloses Durcheinander an interessanten Dingen, zum Greifen nahe.... Spontan fühlt sie sich an den Laden ihres Vaters erinnert, aber hier lagern im Gegensatz dazu so einige Sachen, die nicht so einfach aufzutreiben sind.

Endlich im obersten Stockwerk angekommen atmet sie leise aus und betrachtet die Wohnwerkstatt, in der sie gerade stehen. Dieser Machmed scheint etwas vom Leben zu verstehen. Ihr Blick fällt auf das Cybernetzwerk und sie fragt sich, was er damit wohl anstellt. Als sie die Frau bemerkt, erwidert sie das Lächeln kurz und nimmt dann neben Lilya kniend auf dem Boden Platz.

„Denkt daran, verkauft das wertvolle Zeug nicht als unverzichtbar...sonst könnte es Ärger geben.“ Raunt sie den Anderen zu und blinzelt, als ein Seitenblick die Selbstschussanlage entdeckt. Hatte sie es sich doch gedacht. 

Lilya wirft Yuri einen fragenden Blick zu, sie hebt die rechte Augenbraue und zuckt dann mit den Schultern.

"Na...wenn er es dann unbedingt haben will und nichts Gescheites anbieten kann, sind wir gearscht..." Canan seufzt nur. Mit Ware dieser Größenordnung zu jonglieren ist etwas Neues, nicht unbedingt Leichtes...

Stumm stellt die Frau den Tee in der Mitte des Tisches ab während Machmed die Kabel aus seinem Kopf zieht.
"Salam", sagt er. "Ich bin Machmed." Er setzt sich an den Tisch und wartet, dass seine Frau ihm und ihren Gästen etwas einschenkt.
"ihr wollt also ein paar Dinge eintauschen?"

Canan denkt, dass Machmed sich ein großes Cyberdeck mit Riesenleistung zusammengezimmert hat - sicher gut für diverse Hacks, oder Analyse von Daten.

Lilya probiert den Tee ehe sie antwortet.
"Salam." Antwortet sie und stellt den Tee auf den Tsch zurück. "Ich habe hier ein paar interessante Sachen." Sie öffnet die Sporttasche und befördert den Datenkubus aus dem Kreuzer und die Chips zu Tage und zeigt zie Machmed.

"Shokran." Nuschelt die Dunkelhaarige und nippt an ihrem Tee. Ihre Augen richten sich auf Machmed. "Salam. Das Gleiche gilt für mich...ich hätte zwei unbeschädigte Datenkuben mit verschlüsselten Daten aus einem Kriegsschiff anzubieten. " Sie lässt das Angebot ohne weiteren Kommentar im Raum stehen und wartet, ob er Interesse zeigt. 

"Hm", meint er und inspiziert den Kubus von Lilya. "Credits interessieren mich nicht." Er hebt eine Augenbraue und deutet auf die Stelle, an der Lilya mit dem von Kane gepushten Selbstvertrauen den Kubus beim Lösen beschädigt hat.
"Der ist beschädigt", sagt er, "ich werd das Ding trotzdem gerne nehmen, aber es mindert den Wert, sorry."

Dann blickt er zu Canan. "Tatsächlich? Zwei Kuben? Die würde ich gerne sehen."

Lilya lehnt sich zurück. "Ich würde ihn dir überlassen, was ist dir der Würfel denn wert?"

"Wert", fragt er und hebt die Augenbrauen. "Aber nicht in Credits, oder? Ich tausche, mit Gegenständen kommt man weiter als mit Creds." Er verzieht den Mund ein wenig und mustert den Würfel, betrachtet ihn von allen Seiten, nimmt mit seinem Finger etwas von der ausgelaufenen Flüssigkeit, schnuppert daran und wischt es sich dann achtlos am Blaumann ab.
"Tja, also für die beiden ganzen Kuben - sofern sie auch tatsächlich ganz sind - könnte ich euch ein richtig gutes abgefahhrenes Spezialspielzeug überlassen und vielleicht noch ne Kleinigkeit. Das Ding hier .... " Er wiegt es kritisch in der Hand während die Frau im Hintergrund ein Lied summt und Teig knetet.
"Tja, ich könnte dir nen Wandbohrer anbieten - funktioniert ähnlich wie ein Presslufthammer - na ja, eigentlich ganz anders - sofern die Wände nicht zu dick sind oder aus festen Stahl kannst du sie damit aufbrechen und das Teil immer wieder verwenden, ist auch relativ handlich. Ist allerdings nicht geräuschlos wie du dir vorstellen kannst. Oder ne Kletterpistole, so Batmanmäßig .... falls du weißt was das ist. Ansonsten mach einen Vorschlag was du brauchen könntest. Ich kann dir auch was schmieden." Er deutet auf einen Amboss der halb versteckt hinter einem Teppich zu sehen ist, dazu einen Hochofen mit elektronischen Wärme- und Rauchabzug um nicht das ganze Zimmer in eine Sauna zu verwandeln.

"Sone Kletterpistole wäre cool, ich könnte aber auch ein Upgrade und ein paar Programme für mein Deck gebrauchen. Du stehst ja nicht so auf Credits, aber ich könnte dir auch was bezahlen..." Entgegnet Lilya. Kletterausrüstung brauchen wir ja auch noch... Geht es ihr durch den Kopf.

"Hm, Updates - ich könnte dir nen SilverSurfer noch auf die Pistole drauflegen", meint er und begutachtet den Kubus, etwas traurig sieht er sich die Beschädigung an. "Schade, son Ding sieht man nicht oft", meint er und seine Mundwinkel wandern nach unten.

Ein Silver Surfer ist ein Tool, das von einigen verrückten Jockeys ursprünglich für digitale Hackerrennen entwickelt wurde. Im Prinzip bricht man in ein Programm ein, bohrt sich durchs Eis und setzt sich mit dem Surfer auf die nächstbeste Datenbahn auf. Man hat nur einen eingeeschränkten Einfluss wohin es einen treibt und zischt durch das halbe System auf den Daten, vereist aber alles hinter sich. Feindliche Hacker oder attackierende Viren müssen sich plötzlich mit einer Schicht unangenehmen Eis auseinander setzen, ideal um in einer Notfallsituation innerhalb eines größeren Programms Angreifer loszuwerden - und auch aktivierbar wenn man sich in den Klauen eines Virus befindet. In einer solchen Situation würde dieser jedoch mit auf das Board steigen und gemeinsam mit dem Hacker über die Datenbahn zischen.

Eine Alternative wäre es, unbemerkt das Board zu aktivieren und ohne Surfer durch ein Programm zu jagen - das sorgt bei der Sicherheit für Ablenkung und behindert alle beteiligten Akteure - im schlechtesten Falle auch den Hakcer.

"Einverstanden." Entgegnet Lilya und legt nun die Chips die Kane den toten Piraten abgenommen hat auf den Tisch und greift wieder nach der Tasse. "Und dafür? Sind wohl Armaturen von ner taktischen Station oder sowas."

"Klar." Meint Canan und greift nach ihrem Rucksack, um die beiden unversehrten Kuben hervorzuholen und ihm zu zeigen. "Die sind ein wenig mehr wert, da unbeschädigt.... Dürften dir also gefallen. Ich habe sie mir nicht richtig angesehen, die Daten sind wie gesagt verschlüsselt. Mit etwas Aufwand sollte man aber dran kommen...die könnten auch noch einiges wert sein. Ich suche derzeit nach hochwertigen Upgrades für mein Cyberdeck. Ansonsten könnte mir eine taugliche Umweltrüstung und technisches Spielzeug gefallen." Deutet sie mit einem dezenten Lächeln an und legt die Hände auf den Schoß. 

"Hm, nen Umweltanzug", meint Machmed und inspiziert die Kuben. "Kann ich euch zwei dafür geben. Ich hätte aber noch was anderes, findet ihr sicher nicht alle Tage." Seine Augen glänzen ein wenig als er die Kuben betrachtet. Behutsam stellt er sie ab, geht zum Regal und holt eine stylische Sonnenbrille hervor. Kurzerhand legt er sie auf den Tisch.
"Hier - probiert das mal aus. Wenn ihr wollt leg ich noch ne Kleinigkeit drauf oder kann noch ein Upgrade einbauen."

Kurzerhand nimmt er die Computerteile und beäugt sie kritisch.
"Hm. Nun ja", meint Machmed nüchtern, "Standard-Chips, aber ganz brauchbar und von nem Großkampfraumschiff - Areszeug. Ich geb euch dafür nen Eisstörer wenn ihr wollt. Oder einen Duplikator."

Ein Eistauer ist ein System, dass dickes Eis im Cyberspace verwirren kann und partiell durchlässig macht - der Effekt ist nur auf Zeit, aber gerade sehr dickes Eis kann man dadurch spontan etwas dünner machen um zu bohren. Natürlich werden dadurch Sicherheitssysteme aktiviert.

Ein Duplikator kann das Duplikat eines Hakcers heerstellen und hat eine 75%ige Chance, attackierende Viren auf sich zu lenken. Nach einer Attacke verschwindet das Duplikat. Das Duplikat kann nicht allzu weit entfernt vom Hacker erscheinen.

"Ich nehm den Eistauer, sowas hätte ich heute schon mal brauchen können..." Meint sie und schaut sich interessiert die Sonnenbrille an, sie wartet ab was es damit auf sich hat.