FalloutNow!

"Wahnsinn.", erwidert Dina mit hochgezogener Augenbraue auf Ninis Ausführungen. Inständig betet sie, dass Nini nienienie im Leben mit Spiritus und einem Feuerzeug alleine gelassen wird... genauso wie mit sämtlichen anderen Chemikalien des Erdballs. "Und wie genau kümmern wir uns jetzt um den Kerl auf der andern Seite des Gebäudes?", flüstert sie außerdem. Eigentlich würde sie lieber das Fahrzeug untersuchen, als sich um Wachen zu kümmern - aber was muss, das muss.

Jade stoppt, als Jay die Hand hebt. Den Wohnwagen würde sie sich auch gerne mal ansehen, aber wahrscheinlich ist es besser, sich zunächst ein genaues Bild über die Anzahl der Feinde zu machen und sie bestenfalls auch gleich nach und nach auszuknipsen. Problematisch wird das in ihrem Fall nur durch den Mangel an lautloser Bewaffnung. Mit dem eher zierlichen Butterfly kann man jenseits von Kehle aufschneiden kaum effektvolleTötungsmanöver ausführen und dafür muss man auch erst mal unbemerkt nah genug an das Opfer ran. Die Lage gefällt ihr nicht, aber für den Moment ist passives Verhalten wohl am sinningsten, also wartet sie weiter ab und hört kauernd Jays Flüstergespräch zu, während sie zu allen Seiten immer wieder die Umgebung sondiert, um mögliche Gefahren oder Möglichkeiten auszumachen.

„Das Fahrzeug oder wie...?“ Hakt Valerie ungläubig nach und erinnert sich daran, wie Jay damals einen Mr. Handy in den Tod geschickt hatte. „Dann lasst mal lieber die Finger von der Kiste. “ Sie hebt eine Hand zum Zeichen, dass der Rest stehenbleiben soll. „Negativ, der ist hinter dem Haus in eure Richtung...“ Antwortet sie Jay per Funk und lauscht eine kurze Weile, doch es ist nichts zu hören. Schließlich wendet sie sich an Dina. „Tja...ich werde den möglichst lautlos aus dem Verkehr ziehen müssen. Vielleicht können wir den auch irgendwie ablenken...“

Stapfend kommen die Schritte näher und der Wachposten erscheint um die Ecke. Flüchtig geht sein Blick über das Feld und richtet sich gleich wieder auf den Weg vor sich. Eine graue Dunstwolke bleibt hinter ihm zurück, als er den Zigerettenqualm ausstößt.

Jay und Meg stellen ziemlich schnell fest, dass der vertrocknete Mais ein leises Knistern von sich gibt, wenn man drauflatscht. Sich mit Bedacht durch das Feld zu schlängeln ist jedoch kein großes Problem. Der intensive Geruch von frisch gelegten Haufen steigt der Gruppe unangenehm in die Nase und einige fette Fliegen schwirren summend vor Jades Gesicht herum...

Jade widersteht dem Drang, die Fliegen mit wilden Handbewegungen verteiben zu wollen. Das nervige Viehzeug gepaart mit dem Geruch nach Scheiße ekelt sie an. Schnell geht auch sie in eine reine Mundatmung über und für ihr feines Gehör ist jeder leise ausgestoßene Atemzug von ihr, Jay oder Meg deutlich wahrzunehmen. Wortlos kauert sie neben ihrem Freund und wartet auf ein Zeichen von ihm. Ihr Blick fällt dabei auf das Haus und sofern sie ihn sehen kann, beobachtet sie den um die Ecke marschierenden Wachmann. Kurz hält sie Ausschau nach seinen Kollegen oder ob sich in der Bruchbude etwas rührt bzw. zu erkennen ist.

"Eine Explosion wäre eine gute Ablenkung", antwortet Nini hoffnungsfroh und sieht alle erwartungsvoll an.
"Alternativ - falls der Kerl ein Funkgerät hat könnten wir uns vielleicht in seine Frequenz reinschalten? Vielleicht ist ja sonstwo auch noch was anderes zu hören."

Leise nimmt Jay sein Gewehr vom Rücken und schaut noch einmal durch die Nachtsicht ob wirklich nur die zwei Wachen zu sehen sind und ob der sitzende wirklich schläft... "Das gefällt mir alles irgendwie nicht... Der Typ im Stuhl sitzt da wie auf dem Präsentierteller... Die andere Wache könnte ich mit dem Gewehr ausschalten, wenn sie wieder hinterm Haus auftaucht... Habt ihr schon etwas durch die Fenster sehen können? Ist drinnen irgendwie Bewegung?"

Meg, die ebenfalls ihr Gewehr zur Hand genommen hat, späht in die Dunkelheit.
Während die junge Frau aufmerksam ihre Umgebung beobachtet, denkt sie über ihr weiteres Vorgehen nach.
"Wie wärs wenn wir um das Feld herum schleichen, von hinten an den Wohnwagen ran
und von dort können wir, denke ich, relativ gedeckt die Wachen ausknipsen." schlägt Meggie dann leise vor, nach dem Jay eh schon die Stille gebrochen hat.

"Das mit dem Funkgerät ist garkeine schlechte Idee, finde ich", erwidert Dina - den explosiven Vorschlag lässt sie jedoch unkommentiert. "Wer kennt sich mit den Dingern aus?", flüstert sie. Ein wenig Panik, dass die Wache urplötzlich zurück kommt, hat sie schon - keine Lust auf Rummel und eventuelle Leichen...

"Keine Ahnung", meint Nini und zuckt mit der Schulter. Es blitzt in ihren Augen. "Soll ich probieren ob ich jemanden an das Ding kriege?"

Die Nacht verlief nicht ganz so wie geplant und die Gruppe kehrte aus Gründen, die anderswo beschrieben werden, nach langem Hin und Her wieder zurück ins Café.

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