FalloutNow!

Lilya schaut auf ihre Uhr. Wahrscheinlich werden ihr knapp 5 Minuten bleiben, vielleicht weniger danach dürfte es zumindest stillen Alarm geben.
Sie zieht den Geräuschanalysator hervor und schaut ob hinter Igors Tür irgendwas zu hören ist.

Lilya justiert den Radius des Geräuschdetektors soweit es geht und hält ihn an die Tür. Es dauert einen Augenblick, dann erscheint die Anzeige.

'Fernseher eingeschaltet - 1'
'Hund - 1'
'Katze - 1'
'Mensch, männlich - 1'

Lilya fährt sich mit der Hand über das Gesicht... Ach du Scheisse! Warum sagt mir keiner das Freak nen Köter hat? Sie lehnt sich gegen die Wand und rutscht langsam in die Hocke. Was nun? Reingehen? Warten bis er Gassi geht? Das Problem ist das der verfluchte Köter sich von meiner Tarnung nicht irritieren lassen wird. Ein Betäubungspfeil könnte das Problem lösen, aber Genosse Igorowjitsch ist halt auch da drin. Wenn ich wenigstens wüsste wie die verdammte Bude geschnitten ist. Jetzt bloß ruhig bleiben...

Sie betritt die Wohnung mit dert aufgetretenen Tür neben Igors Wohnung, sie vermeidet es auf die Tür zu treten, und schaut sich um, gebückt läuft sie zum Fenster und späht hinaus. Vielleicht hat sie Glück und es gibt auf dieser Seite eine Feuertreppe zum Dach.

Da komm ich doch nie im Leben rüber... denkt er sich verbissen und sucht sich eine gute Deckung in der man ihn nicht gleich entdeckt.
Dort angekommen streckt er vorsichtig seinen Geist aus.
Zu erst tastet er nach Lilya und dann 'schaut' er was sich so in seiner Umgebung befindet.

Vorsichtig betritt Lilya die Wohnung. Sie besteht aus einem alten Bad, einer Art kleinem Schlafzimmer und einem großen Wohnraum mit Küchenzeile. Trotz dem ganzen Schutt und den mangelnden Tapeten scheint die Wohnung halbwegs aufgeräumt zu sein, der Kühlschrank neben der Kochzeile surrt leise. Auf der anderen Seite des Raums kann Lilya ein Fenster sehen, es führt direkt zu einer Feuerleiter.

Am Esstisch, mit dem Rücken zu ihr, kann Lilya eine junge Frau sitzen sehen. Sie ist ein wenig schmutzig und zerzaust, trägt am dünnen aber sportlichen Körper ein einfaches blaues Kleid bestickt mit roten Rosen. Ihre Arme sind nicht echt, höherwertige Implantate, vielleicht für Söldner, auf den Augen eine moderne Sonnenbrille. Einige Kabel hängen an einer schmalen Öffnung an ihrem Kopf herab und münden in ein Cyberdeck, sie summt leise ein Lied, kratzt sich manchmal an ihrer spitzen Nase, ein paar dunklere Stellen an ihrem Körper deuten darauf hin, dass auch ihre Knochen ein Upgrade erfahren haben. Neben ihr auf dem Tisch liegt eine Waffe, außerdem ein Messer.
Sie scheint im Cyberspace versunken und Lilya im Augenblick nicht zu bemerken.


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Frustriert muss Kane feststellen dass sich Lilya wieder einmal außerhalb seiner Reichweite befindet, er weiß nicht was bei ihr passiert.

Auf Zehenspitzen geht sie an der Frau vorbei auf das Fenster zu. Sie schaut was die Waffe für ein Fabrikat ist, eventuell sollte sie die Frau präventiv entwaffnen?

"Verdammt, Weib." murmelt Kane leise und genervt.
Dann atmet er einmal tief ein, schließt die Augen und lässt seine Umgebung auf sich wirken.
Vorsichtig tastet er seine Umgebung ab, schaut was sich so anstellen lässt.

Es handelt sich um einen Revolver Marke Smithy-7, ein beliebter Artikel unter Frauen aufgrund seiner Durchschlagskraft und dem handlichen Design das in eine beliebige Handtasche passt.

"Gut", meint plötzlich die Frau leise mit starken russischen Akzent und tippt auf dem Tisch kurz mit dem Fingern herum wie auf einem Zahlenfeld, "gebt mir Bescheid wenn ihr drin seid, ich setze die Sicherheitssysteme außer Kraft .... nein, natürlich wissen Nowikow und seine Verbündeten nichts davon, und mein Aufenthaltsort geht euch nichts an, ich habe ihn nicht umsonst verschleiert .... Hm, 5 Minuten. Halt ihn einfach zurück."

Anscheinend eine Hackerin, die sich diese verlassene Wohnung als Versteck für einen Run ausgesucht hat - irgendwo im Universum brechen gerade einige Leute in einen Sicherheitsdistrikt ein, und vom Cyberspace aus unterstützt die Frau ihre Geschäftspartner tatkräftig.

Der Kühlschrank surrt leise und steht im Rücken zur Frau, problemlos kommt Lilya zum Fenster, lautlos kann sie es öffnen wenn sie will. Lediglich für das Bad und das Schlafzimmer müsste Lilya den Sichtradius der Frau kreuzen - allerdings kann es natürlich sein, dass sie Lilya wegen ihrer Cyberspaceverbindung gar nicht bemerken würde.


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Kane spürt in seinem Radius vierzehn Wachen, inklusive der einen, die sich gerade auf Yuri zubewegt. Sie sind seit dem lauten Knarzen nervöser und aufmerksamer geworden, Kane denkt nicht, dass er alle simultan beruhigen könnte, nur ein paar einzelne Leute wahrscheinlich.

Lilya ist schwer begeistert das sie hier auf einen weiteren Eindringling trifft. Andererseits ist das vielleicht eine Chance für sie...
Sie öffnet das Fenster und schlängelt sich hinaus auf die Feuertreppe, sie schaut ob jemand in ihre Richtung schaut und klettert dann aufs Dach.

Lilya klettert aus dem Fenster, sie kann keine Wachen oder ähnliches sehen und klettert die Feuerleister hinauf aufs Dach.

Das Dach ist teilweise etwas brüchig und löchrig, ein paar wenige Aufbauten befinden sich hier, eine Fernsehantenne mit altmodischen Kabeln, die zu den jeweiligen Wohnungen führen. Eine davon gehört zu Igor, es führt direkt zu einem halb offenen Dachfenster und von dort aus nach unten in die Wohnung.

"Mh..." murmelt Kane und konzentriert sich auf die Wache die auf Yuri zu geht.
Sanft berührt er den Geist der Wache, streicht die Sorge um einen Eindringling weg, besänftigt den angespannten Körper.
Alles ist gut, mein Freund... alles gut... denkt er sich und versucht die Wache behutsam so zu beeinflussen das sie irgendwo anders nachschaut oder ihre Suche ganz aufgibt... je nach dem was eher im Einklang mit dem natürlichen Verlangen des Securitys steht.

Kane dringt in den Geist der Wache ein, und beginnt leise über das etwas aufgewühlte Meer zu streichen, ihn zu beruhigen .....


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Yuri bemerkt wie die Wache etwas langsamer wird und stehen bleibt. Sie blickt sich verwirrt um, dann zuckt sie mit den Schultern und geht wieder zurück zu ihrem eigentlichen Wachposten.

Lilya legs sich Bäuchlings aufs Dach schaut nach Südosten bettet ihren Kopf auf der Sporttasche und funkt Kane an.

Leise knackt Kanes Funkgerät, augenscheinlich versucht Lilya ihn zu erreichen.

Na so ists fein... ein knappes Lächeln stielt sich auf Kanes angespanntes Gesicht.
Vorsichtig zieht er sich aus dem Geist des Kerls zurück und kümmert sich wieder um einen Überblick.
Mh... der P-Men vorhin war noch n Kind... auf Droge zwar... aber ein Kind...
Kane überlegt vor sich hin und arbeitet langsam einen Plan aus, während er darauf wartet das Lilya Hilfe brauch.
Dann knackt sein Funkgerät...
"Hu..." verwirrt öffnet er die Augen und schaut sich um, regestriert die Funke.
Mein Plan ist doch noch gar nicht fertig.
"Ich bin doch noch nicht fertig..." murmelt er ins Funkgerät.
"Ähm... Sorry... Bin da. Was gibts?" fragt er leise.

Yuri verharrt bewegungslos im Halbdunkel und hält den Atem an. Angespannt beobachtet sie die herannahende Wache und sieht, wie er wieder Kehrt macht. Hier ist es eindeutig zu heiß für irgendwelche Aktionen...Langsam schleicht sie an den Mauern entlang zurück zum Zaun. "Kane? Rückzug..." Flüstert sie an der Ostseite von Gebäude 31 über Funk und bewegt sich geduckt auf das Loch zu. 

"Träumst du wieder Schätzchen?" Haucht Lilya in dunkler -weil leiser- Stimmlage. "Ist nicht weiter schlimm ich werde noch ein bisschen mehr Zeit brauchen, bin beim Zielobjekt. Leider hat der Typ nen Köter und ist auch gerade zu Hause. Mal sehen ob er demnächst mal Gassi geht. Ansonsten gehts mir gut, die Sonne scheint mir auf meinen nackigen Knackarsch und unter mir streunern lauter böse Jungs rum. Ansonsten ist hier alles roger. Bezieht mal Position wie vorhin vorgeschlagen. Ich habe noch keinen konkreten Fluchtplan, aber es kann sein das die bösen Jungs ein bisschen nervös sind."

"Ja das hab ich schon gemerkt." funkt Kane.
"Ich bin in ner Seitengasse gegen über von dem Loch im Zaun..." erklärt er dann Lilya seine Position.
"Hier sind 14 Wachen um Yuri und mich herum. Ich könnt von meiner Position aus n Stückchen westlich von hier für ne Aufruhr sorgen oder so..."
Kane schaut sich aus seinem Müllversteck um.
"Oder wo anders... sag mir wann und wo du Action willst. Wir lassen uns was einfallen."

Lilya legt die Stirn in Falten.
"Ach du Dummerchen!" Tadelt sie ihren Bodyguard. "Ihr solltet doch draussen bleiben! Es sind insgesamt 23 Wachen, also passt auf! Ich werde mal Schauen ob es eine Möglichkeit gibt nach Norden hin abzuhauen, wenn das nicht geht werde ich es auf dem selben Weg zurückversuchen, wäre also wunderbar wenn ihr da wo ihr jetzt seid nichts dummes anstellt. Ich melde mich nochmal. Lilya out." Sie schüttelt das Handgelenk und kappt die Verbindung.
Wunderbar! Jetzt wollen die im Süden Krach schlagen! Sie rollt mit den Augen und schüttelt den Kopf.
Sie holt den Geräuschanalysator hervor und bewegt sich leise über das Dach. Sie schenkt erstmal der Hackerin ihre Aufmerksamkeit, die fünf Minuten von denen diese geredet hat dürften bald rum sein. Sie schaut auf die Uhr und dann wieder auf den Analysator. Mal sehn was passiert.

Lilya kann sehen, dass Richtung Norden sich das Gebiet der Nowikow ausbreitet und dichter besiedelt wird. Straßensperren blockieren vielerorts den Weg, und die Anzahl der Wachen, die gelegentichen Schüsse und Überwachungssysteme lassen darauf hindeutet, dass dieser Mafiaclan seine Bevölkeerung deutlich stärker kontrolliert als beispieslweise die Ar-Râhman.

Vorsichtig dockt sie den Geräuschedetektor an das Haus, es braucht  ein paar Sekunden bis er sich durch den Beton gefressen hat, dann erscheint die Anzeige auf ihrem Gerät.

'Mann - 1'
'Hund - 1'
'Fernseher - 1'
'Katze - 1'
'Frau - 1'

Kurz zuckt die Anzeige, Lilya kann ein leises klappern von unten aus dem Zimmer der Hackerin hören, dann erscheint ein weiterer Punkt
'Kurze Nahrungsaufnahme'