FalloutNow!

Rufio, der sieht wie Sakaya sein Zimmer verlässt geht ihr eilig hinterher.

"Hey, warte mal. Sollen wir zusammen essen?!" Rufio blickt die Shi vorsichtig an und versucht herauszufinden, wie wohl ihr wertes Befinden ist. Auf alles vorbereitet, bleibt er kurz hinter ihr stehen.

Vertigo ist froh, dass sich Animal ein bisschen beruhigt hat und hält sich immer noch an ihm fest. Als er anfängt, von dem Raketenwerfer zu sprechen, erinnert sie sich daran, dass sie im Bus so einen rumliegen sehen hat oder auf jeden Fall ne große Waffe und  spricht ihn darauf an: "Hey, mein Großer - im Bus liegt doch so ein Mörderteil von Waffe? Ist das vielleicht einer?"

Rufio kann ganz eindeutig erkennen, dass es ihr besser geht als noch vor wenigen Tagen, sieht die Shi doch um einiges frischer und gefasster aus - wenn auch weiterhin etwas müde. Aber das sind hier wohl alle mehr oder weniger.

Sakaya bleibt stehen und blickt über die Schulter, belegt den Bunkerguy mit einem abschätzenden Blick. "Okay." zeigt sie sich einverstanden. "Wenn du inzwischen mit Stäbchen essen kannst." schmunzelt sie und erinnert sich an das letzte Mal.

In der Kantine gibt es heute gebackenen Hund mit Reis und Soyasprossen.

Rufio ist wie erstarrt. Wie gesagt hätte er mit allem gerechnet, jedoch nicht mit einer nicht heulenden oder nicht wimmernden Sakaya. Dann schaltet er wieder zurück und nickt.

"Klaro kann ich das. Überhaupt kein Problem. Wollen wir uns setzen?!"

"Ja, komm mit." sagt Sakaya und entert den Saal, begibt sich sofort an die Essensausgabe und nimmt zur Kenntnis, was es heute gibt. Es trifft sich gut, dass die Speisekarte auf Chinesisch ist - dann muss sie sich mal kein Klagen über diese hiesige Kultur und deren Spezialitäten anhören. Die Shi stellt sich eine ausgewogene Mahlzeit zusammen und schnappt sich einige Stäbchen, sucht sich dann irgendeinen Tisch und wartet auf Rufio.

Rufio, der sich ebenfalls zum Buffet gesellt hat, begutachtet das Essen. Die Blöße jedoch, die Zutaten nicht zu kennen, will er sich nicht geben und schaut sich bei Sakaya einige Dinge ab. Mit einem ebenso gefülltem Teller, stolziert er zurück und stellt den Teller am Tisch ab. Dann nimmt er das hiesige Plasmagewehr von der Schulter und lehnt es gegen den Tisch. Dann greift auch er zu den Stäbchen und wartet bis Sakaya beginnt.

"In Bus?" Fragt Mazzawaken überrascht. "Dann schauen erstmal das Teil an. Sonst hat Mazzawaken ja zwei Raketenwerfer!" Er zieht Vertigo enger an sich und läuft weiter in Richtung Hotel.

"Was ... ist das?" fragt die Shi etwas verdattert und deutet auf das neu erworbene Plasmagewehr ihres Kollegen. Sie zögert einen Augenblick, betrachtet es noch kurz und wendet sich dann ihrem Essen zu. Sie füllt sich etwas Tee in eine kleine Tasse, setzt die Stäbchen mit routinierter Eleganz ein und isst.

Rufio beginnt nun auch zu essen. Es geht zwar besser als beim letzten Mal, aber immernoch Meilen von Sakayas Künsten entfernt. Das Essen scheint gut zu schmecken und Rufio vertraut auf die Frische, die er von den zivilisierten Shis erwartet.

"Das, ist ein Plasmagewehr. Das ist das Non-plus-Ultra. Damit muss ich nichts mehr befürchten."

Sakaya sieht kurz von ihrem Essen auf und verkneift sich einen ausschweifenden Kommentar. "Uh-huh." meint sie nur und trinkt einen Schluck. Sie hat keine Ahnung von diesen komischen, technischen Energiewaffen und kann sich kaum vorstellen, was passiert, wenn man damit auf einen Menschen schießt. Die völlig zerstörten Vehikel der Snakes lassen allerdings nicht auf etwas angenehmes schließen. Aus der Deckung heraus beobachtet sie Rufio. Sein Wille, hier alles und jeden zu töten war scheinbar nicht nur ein Traum.

"Sagmal, Sakaya."

Rufio blickt die Shi nun innig an und hat aufgehört zu essen. Das viele der Sprossen neben dem Teller liegen, stört ihn nicht im geringsten. Eine Frage schwirrt nun schon die ganze Zeit in seinen Kopf herum. Nun muss für ein klares Verhältnis gesorgt werden.

"Auf welcher Seite stehst du eigentlich hier in Frisco?"

Auch die Asiatin hält inne und lässt die Stäbchen im Essen stecken. Zweifel liegt in ihrem Blick, als sie Rufio unwissentlich anstarrt. "Was willst du hören?!" zischt sie ihn an. "Hab ich dir nicht schon alles erzählt, was ich fühle?" Sie wirft ein-zwei Blicke durch den Saal, will hier keine Aufmerksamkeit erregen.

"Doch hast du. Ich will aber >hier und jetzt< von dir hören ob du zu uns stehst oder nicht. Aber dieses Gestammel und Geheule halte ich nicht mehr aus."

Rufio sagt das alles ziemlich ruhig. Er weiss, dass es gerade um Alles oder Nichts geht. "Ich glaube dir ist überhaupt nicht bewusst,was gerade passiert. Ich sags dir jetzt gerne ein und das letzte Mal. Du bist nicht mehr loyal uns gegenüber. Das sind unsere Feinde. Enweder du entscheidest dich für uns oder gegen uns."

Dann macht er noch eine kleine Pause. "Ich will jetzt eine Antwort."

"Hey..." Meldet sich Valerie verdutzt zu Wort, als Animal daran denkt, einen Raketenwerfer zu erstehen. "Im Bus liegt tatsächlich einer, ist allerdings leer...den hatte sich vorher der Supermutant im Clownpark geschnappt, keine Ahnung, wo der den herhatte...ich hab den einfach mal mitgenommen, bevor Nini den mit in die Luft gejagt hätte. " Sie kratzt sich mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck am Kopf. "Hab ich irgendwo auf zwei Sitzen hingestellt. Hab ganz vergessen, das du sowas gebrauchen kannst, sorry." Sie selbst fand so ein Ding praktisch...auch wenn sie noch nie damit geschossen hat. Allerdings hat sie nicht vergessen, wie Animal damals in der Fabrik damit aufgeräumt hat...

"Das gut! Raketen habe ich noch." Erwidert Animal und scheint mittlerweile sogar recht gut gelaunt zu sein, soweit man das von ihm überhaupt sagen kann.

"Cool, dann haste' sogar Deckel gespart...die werden da reinpassen, oder? Kannst das Ding jedenfalls gern haben, dafür habe ich's ja mitgenommen." Ansonsten hätte ich es sowieso verkauft... Denkt sie noch. Es erleichtert ihr Gewissen ein wenig, dem Sippling die teure Waffe überlassen zu können. Schließlich hat er für den verkohlten Mutanten eine Menge rausgerückt.

"Ja das gut! Die kleinen Raketen werden passen, bei die große muss ich mal sehen." Antwortet Animal optimistisch.

Sakaya wendet ihren Blick nicht ab und sieht an Rufios hübschen Äußeren vorbei unter seine Haut. Dort erkennt sie, was er wirklich für ein Mensch ist, immer war und immer sein wird. Ein selbstgerechter, gefühlsloser, aufgeblasener Egomane. Sie verflucht sich, das nicht schon viel früher erkannt zu haben. Stattdessen hat sie sich auf ihn eingelassen und sich selbst verraten. Sie hat sich von ihm blenden lassen und ihm etwas gesagt, was sie nicht aus vollem Herzen so gemeint hat. Schon wieder ein Fehler der Shi. Sie kann kaum glauben, wie sie die Monate im Cafe verändert haben. Rufios Worte verletzen sie, aber für so eine Person hat sie keine Tränen mehr übrig.

"Ihr seid Schuld, wenn meiner Familie oder meinen Freunden etwas passiert. Ich hoffe, das weißt du." sagt sie verbittert und schiebt ihren Teller zur Seite. Sie steht auf, nur für den Fall. "Verschwinde. Lass mich in Ruhe. Ich will dich nicht mehr wiedersehen." Sie meint es ernst und wartet darauf, dass er abhaut "Geh." bekräftigt sie mit fester Stimme.

Tayi schaut einen Moment fast schon neidisch zu Vertigo und Animal, als sie so Arm in Arm gehen. Sie schaut kurz zu Val, gern würde sie ja auch, doch die andere möchte das ja nicht so gern in der Öffentlichkeit, als wird sie da jetzt auch nichts in der Art unternehmen.
"Also gehen wir jetzt erstmal zum Hotel zurück und besprechen uns dort?", fragt sie nochmal zur Sicherheit nach.