FalloutNow!

"Faces? Die gibt es schon länger", meint er und bohrt sich weiter im Schädel langsam nach vorne, wobei nun ein schmatzendes Geräusch ertönt und eine weiße Masse an der anderen Seite des Bohrers langsam abgegeben wird.
"Aber seit einem Jahr, ein bisschen länger, werden sie stärker von den Soehartos unterstützt. Waffen, Menschen, Ausrüstung - es läuft irgendein Geschäft, bei denen die Pythagoreer", er deutet auf den Toten vor sich, "ihnen wohl im Weg sind. Irgendetwas mit Computerteilen und verschollenen Patenten wenn ich das richtig verstehe, es würde mich nicht wundern, wenn insgeheim Omicron-Mining oder Syrex seine Finger mit im Spiel hätte." Er legt den Bohrer beiseite und nimmt etwas in die Hand das aussieht wie eine lange Zange an einem dünen Stahlseil. Ein paar Kabel laufen parallel nach vorne bis zu den Greiffingern.
"Einer ihrer Anführer liegt jetzt jedenfalls da oben." Mit einem schiefen Lächeln deutet er auf den Verkaufsraum. "Soweit ich weiß haben sie ihre Basis in einem Festungsabschnitt auf Nibetio."

"Nibetio? Ist das nicht sone ehemalige Irrenanstalt?" Fragt sie. Die Fragerei lohnt sich, war irgendwie zu erwarten das die Sache mit denen noch nicht ausgestanden sein würde.

Canan sieht lieber weg und hört sich die Unterhaltung über die Piraten an, bei der eine nicht unwesentliche Information fällt. Sehr schön...das macht die Bergungssache nur umso angenehmer...ob die Pythas von dem HQ Bescheid wissen? Aber dann wäre es eine Selbstmordmission. Gelten sie etwa als Störfaktor? Vielleicht ändern sie ihre Meinung, wenn sie die Leiche vorbeibringen. Außerdem scheinen sie an Patenten interessiert zu sein und zufällig besitzt sie welche..."Was denken Sie über die Pythagoreer? " Fragt sie plötzlich und denkt darüber nach, ob sie nicht doch mehr als bloße Wissenschaftler sind..."Inwiefern können sie diesen Faces gefährlich werden? Bisher habe ich sie nicht unbedingt als gewalttätig...erst recht nicht als kampfstark eingeschätzt. "

"Sie sind so wie viele Weiße, aber ihrem Glauben mehr ergeben", meint Großvater während er im Schädel des Mannes präzise stochert. "Sie suchen irgendetwas obwohl die Antwort direkt vor ihren Augen liegt. Sie sind recht isoliert, aber ihre Basis ist recht gut bewaffnet, ein Erfordernis dieser Systeme. Ich denke nicht dass sie jemanden direkt irgendetwas antuen wollen - aber ihre Algorhytmen und Rechnungen sind starrköpfig, und wenn sie ein Ziel haben lassen sie davon nicht so schnell ab. Wahrscheinlich ist es diese Starrköpfigkeit die sie in den Konflikt mit den Faces gebracht hat."


Kurz blickt er zu Lilya. "Ja, ein Irrenanstalt, früher war es eine militärische Basis, sie wissen, bevor das Militär angefangen hat diese weißen Abgründe als Soldaten zu kreiieren. Es gibt dort noch sehr viel alte Technik. Sie haben die schwersten Fälle in die Festung eingesperrt um sie verrotten zu lassen. Die Firma hatte damals aber andere Dinge im Sinn, ihre Studien gingen weit über das hinaus was die Konförderation ihnen erlaubt hat. Sie haben ihnen alles mögliche injieziert, vielen große Mengen an Tezeron und leistungssteigernder Drogen, nicht selten gemixt. Es würde mich nicht wundern wenn sie von Ares und X.O.S. gesponsort worden wären. Jedenfalls gab es eine Katastrophe und den Börsencrash, und seither sind dort nur noch die Faces in einem Teil der Festung, und einige Experimente im anderen Teil."
Er schüttelt den Kopf. "Bis heute wissen sie nicht, wie man mit Geistern richtig umgeht - man kann in einem Labor nicht jemanden zu einem vollkommenen Gefäß machen." Sein Blick wandert zu Yola die neugierig eines ihrer Gläser Nägel untersucht und er lächelt. "Man muss auf die Natur warten und den Traditionen vertrauen."


Ein Klicken ertönt von seinem Greifarm und er lächelt.
"Ah", meint er und zieht einen Mikrochip am anderen Ende seines Werkzeugs hervor. Er ist ein wenig blutverschmiert. "Hier, bitte."

"Hmm..." Kane wartet das Ende der Prozedur ab, während er mit seinem Kopf ganz wo anders ist.
"Erstaunlich was Träume alles können..." murmelt er.
Ob ich das auch kann? fragt er sich und stellt sich vor wie er das Hotel in einen schreienden Abgrund verwandelt weil er einen Albtraum hat.
Na ob das so gut wäre... dann erwähnt der Alte die gezüchteten Soldaten und mit einem Schauer erinnert er sich an seine kurze und unangenehme Begegnung mit den Soldaten.
"Schwarze Abgründe... die alles Licht aufsaugen... und am Grund wartet ein Ding um einen zuzerreißen..." brummt er weiter und widmet sich dann angenehmeren Gedanken.
Zum Beispiel in welcher Farbe der Ton aufleuchtet wenn er gegen das Glas mit der Milz ihm gegenüber klopft.

"Weiße Abgründe? Was meinst du damit?" Hakt Lilya nach, niemand weiss wirklich etwas über das Militär, dieser Knabe aber wohl doch ein bisschen mehr.

"Verstehe...das könnte tatsächlich der Grund dafür sein." Stimmt Canan zu und hört aufmerksam weiter. Dass die Patienten auch noch Tezeron abbekommen haben, klingt äußerst ungünstig. Mutanten sind schlimm genug, P-Mutanten sind....selbst für Zeichentrickserien reichlich abgespaced. Zu allem Überfluss scheinen die Experimente aktuell weiterzulaufen. Jetzt bereut sie die Toten umso weniger. Allerdings fragt sie sich nun, ob es überhaupt noch eine sinnvolle Einstiegsmöglichkeit gibt - selbst mit Rambo-Strategie. "Danke." Meint sie übrigens und nimmt den Chip entgegen. Vorsichtig trocknet sie diesen an ihrem ohnehin ruinierten Gewand. 

"Ja, die Beschreibung passt ziemlich gut - ich sehe, sie haben sie auch schon getroffen", meint der Mann zu Kane. "Sie sollten nie auf die Idee kommen in diesen Abgrund zu steigen, wenige sind wieder zurück gekommen. Diese Dinger sind kein Teil dieser oder irgendeiner anderen Welt - oder jedenfalls keiner, die hier hin gehören sollte. Aber nun ja, sie sind nunmal hier."

Als Kane gegen das Glas klopft merkt er wie die Milz kurz eine Reaktion von sich gibt, winzig, so dass man sie kaum erkennen kann, aber stark genug, um ein eigenartiges Kribbeln in Kane auszulösen.

Großvater blickt zu Lilya. "Die Gedanken dieser Wesen - sie sind wie ein schwarzes Loch. Wenn man hinein steigt gibt es kaum ein entrinnen. Einer meiner Brüder auf Dayton ist einst in den Kopf eines Soldaten gestiegen. Die Einheit wurde gestoppt, aber er kam nie wieder als er selbst zurück. Etwas in diesen Abgründen hat ihn besessen, und diese Geister sind anders als alle anderen die ich bisher getroffen habe. Sie lassen nicht wieder los und sie wollen nicht verhandeln. Man kann sie nur bekämpfen oder sich von ihnen fern halten. Glücklicherweise stecken sie in den Köpfen dieser .... Cyborgs, Androiden, was auch immer sie sind."

Canan verstaut den Chip sicher und mustert die Leiche auf dem Tisch kurz. Währenddessen erfährt sie einiges über diese seltsamen Abgründe...offensichtlich ein schwierwiegendes Problem für P-Man. "Ist es nun eigentlich möglich, auf unnatürlichem Wege einen Abglanz der P-Mankräfte zu schaffen? Ein unvollkommenes Gefäß reicht manchen Gruppen vielleicht schon für ihre Zwecke aus... "

"Kurz... zum Glück..." murmelt Kane bestätigend und nickt dem anderen P-Men der ihn geheilt hat dankbar zu.
Bei der Reaktion der Milz, muss er kurz und leise lachen. "He... erstaunlich."
Mit einem Räuspern wendet er sich zu dem Gespräch um und hört halbherzig zu, während sein Kopf die anderen Organe auf Farben checkt.

Der junge wendet sich wieder von Kane ab und nimmt sich ein Stück Darm zur Hand, mustert es eindringlich.

Der Mann stockt einen Augenblick auf Canans Frage und hebt eine Augenbraue. "Es gibt genügend technische Geräte die ähnliche Effekte erzeugen - aber sie meinen einen P-Man zu erzeugen? Nein, davon habe ich nicht gehört, es gab bisher nur Fehlschläge. Man kann die Dinge in letzter Konsequenz nicht erzwingen."

"Das ist auch besser so finde ich." Entgegnet Lilya. Diese Informationen sind wirklich wertvoll. Der Psychodoktor hat eine Menge auf dem Kasten und hätte wohl genügend Grips um damit alles mögliche anstellen zu können...was auf O12 aber wohl für ein recht kurzes Leben sorgen dürfte. Wenn es nach ihr geht sind sie hier fertig.

"Du bist ein weiser Mann. Ich glaube deine Ratschläge werde ich mit zu Herzen nehmen." Meint sie vollkommen aufrichtig. "Es war mir eine Ehre deine Bekanntschaft machen zu dürfen."
Sie reicht ihm ihre Hand zum Abschied und macht sich dann mit Kane daran den Toten nach draußen zu wuchten.

"Wir gehen schon?" fragt Kane mit ein bisschen Entäuschung in der Stimme und pingt ein letztes Mal sacht gegen ein Glas Nieren.
"Mh..." verschluckt er ein Lachen und geht ebenfalls zu dem Leichnam.
"Danke für ihre Hilfe und alles und so..." Kane blickt zwischen dem Toten und dem Geistermann hin und her.
"Und Danke für die Heilung." ruft er dem anderen P-Men zu.
So gut er kann hilft er Lilya den Toten nach draussen zu wuchten.
"Hast du eine Kühlkammer?" fragt er sie dann aus dem nichts herraus.

"Nee aber in den paar Stunden bis wir auf O10 sind wird uns der Typ schon nicht kompostieren." Entgegnet Lilya.

"Vielen Dank, ich wünsche Ihnen einen guten Heimflug", sagt der Mann und schüttelt Lilyas Hand. "Und Ihnen natürlich auch", wendet er sich an die beiden anderen. Der P-Man beachtet die Gruppe nicht weiter und mustert lieber das Stück Darm.

Kurz bevor Lilya und Kane mit dem Leichnam und Implantat nach draußen gehen können tritt Yola vor Lilya.
"Hier, für dich", meint sie mit einem glücklichen Kinderlächeln und  hält Lil freudig ein Glas mit Nägeln entgegen.

"Hey Cool!" Entgegnet Lilya und lässt sich in die Hocke sinken. Sie nimmt das Glas in die Hand dreht es und lächelt. "Pass mal auf!" Sie stellt das Glas auf ihren Handteller und pustet sanft dagegen. Ihre Hand färbt sich blau und kleine rote Echsen tanzen um das Glas herum.

Das Kind blickt neugierig die Nägel an, dann die Haut. Sie legt den Kopf ein wenig schief.
"Oh, das ist nett", sagt sie und es klingt zwar fröhlich, aber auch ein wenig höflich, wahrscheinlich ist der Mangel an spitzen Nägeln oder Kabeln der Grund der dafür. "Pass auf."

Sie blickt das Glas an und die Nägel beginnen nach und nach in die Luft zu schweben. Etwa zehn Zentimeter über der Öffnung verlieren sie die Glasform, formen sich neu und bilden eine schwebende Fläche. Abwechselnd heben und senken sich die Nagelspitzen und imitieren so im Groben das bewegte Muster auf Lilyas Haut.

Die Gruppe kann sehen wie die Wachen im Raum unauffällig ein paar Schritte von der Aktion zurück treten und versuchen sich nicht anmerken zu lassen wie sie nach hinten treten.

"Wow!" Entfährt es Lilya. "Das ist echt abgefahren."
Sie beobachter fasziniert das Treiben im Glas.

Canan beruhigen die Worte des Alten geringfügig. Schlimm genug, dass es technische Emulatonen gibt - Psiwaffen sind ihr wenig geheuer, genauso wie der ganze P-Mankram an sich. Auch wenn er häufig nützlich sein mag..."Ein Glück..." Sagt sie leise und verbeugt sich zum Abschied. "Danke für Ihre Zeit. Unser kurzer Aufenthalt war sehr lehrreich. " Kann sie wahrheitsgemäß und mit weniger Zurückhaltung als zuvor sagen.  Sie schmunzelt ein wenig, als Yola Lil ein Glas Nägel schenkt. Anscheinend hat sie einen unendlichen Vorrat davon. Neugierig schaut sie bei Lilyas Trick zu und blickt nun wieder zu der Kleinen, die sie zu überbieten versucht. Mit einer unguten Vorahnung hält sie sich an den Wachen und tritt unauffällig etwas in den Hintergrund. 

Die über dem Glas schwebenden Nägel wiederholen das Muster immer schneller bis plötzlich ein einzelner Nagel aus dem ganzen herauszischt unnd sich bis zum Scnhlag in einen Tisch in der Nähe bohrt.
Der Großvater klatscht in seine Hände und sagt etwas, Yola blickt mit konzentrierten Gesichtsausdruck zu ihm und sagt etwas quengelndes, worauf sie von ihrem Opa aber nur einen strengen Blick erntet. Etwas enttäuscht blickt sie zu den Nägeln, das Muster hört schlagartig auf und wie durch einen Trichter fallen sie zurück ins Glas.