FalloutNow!

"Geh einfach vor..." flüstert Jay zurück und versucht
sich nicht anmerken zu lassen, dass er leicht genervt ist.

Vorsichtig schleicht Nini, gefolgt von Jay, durch die Küche, greift sich noch einen Apfel, lässt ihn in ihre jacke verschwinden und blickt vorne um die Ecke - dann tritt sie hinaus auf den Gang.
"So, sie steht sicher vorne an der Rezeption", meint sie.

"Warum sind wir dann nicht vorne rein?!" zischt
Jay leise zurück... "Also, los..." sagt er noch und schiebt
sei sanft aber bestimmt voran.

"Weil ich einen Apfel wollte", flüstert sie zurück und lässt sich von Jay voranschieben Richtung Rezeption. Wendy sitzt mit ihrem üblichen, mürrischen Gesichtsausdruck hinter der Rezeption und liest gerade in einem alten Waffenmagazin ....

Jay räuspert sich und tritt näher an den Tresen,
schiebt Nini dabei vor sich her.
"Hallo, wir suchen jemanden." Kurz gibt er
einen Abriß der Beschreibung...
"Schon mal von dem gehört?"

Nervös kratzt sich Nini am Kinn während sie vor der überraschten Wendy stehen.
"Ja, du weißt schon, Schnurrbart, Glatze .... "
Wendy blickt das Gespann an als wären sie blöd.
"Ja, natürlich kenn ich den", antwortet sie, "der schuldet mir noch meine Miete."
"Was, echt", ruft Nini erstaunt aus, räuspert sich und fügt dann an, "ich meine, hier, wirklich, ich wusste nicht ... dass ... der Kerl ... hier war."

Jay zieht die Augenbrauen hoch: "Entschuldigen sie uns bitte
kurz..." Er zieht Nini bei Seite und ein paar Meter weg.
"Sag mal, willst du mich verarschen? Unser Deal ist gestorben,
sobald die anderen da sind, werden ich vorschlagen, dass wir
dich in eine Zelle der Ranger geben..." Energisch redet er
auf das kleine Mädchen ein.

"Hey, was soll das", quiekt sie hysterisch, "sie weiß doch was, da, hört ihr doch zu", sagt sie und deutet auf Wendy.
"Der Kerl hat hat hier ein paar Nächte übernachtet und ist dann ohne ein großes Wort zu sagen gegangen - hing ständig im Falcon rum", antwortet die Frau verstimmt und stemmt ihre Hände in ihre Hüfte.

Jade hört gespannt zu und legt die Stirn in Falten. ~Thrill... Iro? Tatoos? Ohje, das kommt mir irgendwie bekannt vor... wenn es DER Typ ist... Nee, oder!? Mist! ... Naja, erstmal abwarten.~

Thrill am Market also!? Ok, danke. Noch irgendwas, daß du mir über das Zeug erzählen kannst? Oder weisst du vielleicht woher Thrill den Stoff bezieht?

"Wmmmm", sagt der Skag und blickt völlig abwesend in den Himmel ....

"Ja, ich hab gehört, dass hier mal Irgendwer war, auf den
diese Beschreibung passt... Vielleicht hat dieser Mann auch
Irgendetwas mit Drogen zu tun... Aber das trifft auf 80%
der Bevölkerung im Hub zu... Glaubst du ich höre nicht deinen
Unterton heraus wenn du sagst: Na du weißt schon... Oder
wenn du überrascht bist, dass sie tatsächlich jemanden kennt."
Jay redet sich richtig in Rage und baut sich bedrohlich vor Nini
auf. "Ich bin echt enttäuscht von dir, ich habe versucht dir zu
vertrauen... Letzte Chance, wenn du jetzt die Wahrheit sagst..."
Die Möglichkeiten, was er dann macht überläßt er ganz
Ninis Fantasie.

"Eigentlich habe ich keinen besseren Plan", antwortet Shibo, als die Kellnerin wieder weg ist.
"Klingt eigentlich ganz vernümftig dezent auf den Busch zu klopfen." Er nimmt einen Schluck aus der Nukaflasche und fügt noch hinten an: "Ich hoffe wir machen nicht den selben Fehler wie... Dimacco.  Rolando Dimacco heißt der Ermittler."
Dann schaut er sich, wärend er immer mal an der Flasche nippt, die Gäste an und blickt der Kellnerin nach.

"Hmm... Dimacco... am besten du beschreibst den.... und hey wenn sie uns was tun wollen wissen wir wenigstens wer dahinter steckt" lächelt Saint und trinkt ebenfalls einen Schluck.
Aufmerksam lässt er seinen Blick durch das Restaurant schweifen, ob ihm irgendwas auffällt...etwas verdächtiges... aber Saint ist auch für andere Sonderlichkeiten zu haben.

Das Restaurant erinnert Saint an San Francisco, alte Erinnerungen kommen hoch. Die wenigen Gäste scheinen überwiegend normale Hubber oder Händler zu sein, die sich eine Ruhepause gönnen. Nur die wenigsten von ihnen essen mit Stäbchen, an einem seperaten Tisch sitzt ein Mann und eine Frau in wohlhabender Kleidung aus edlen Brahmintuch, die Frau trägt eine wunderschöne, teure Halskette. In einem Aquarium abseits von ihnen können Saint und Shibo einige exotische bunte Fische schwimmen sehen, diese Tiere hat Saint noch nie gesehen.

Dann kommt die Kellnerin aus der Küchentür hinaus, sie trägt in ihrer linken Hand einen Teller mit einer Frühlingsrolle und in ihrer rechten Hand einen mit einer Art 'zusammengerollten Pfannkuchen', angerichtet mit Lauchzwiebeln und einer Sauce .... Hinter ihr kann man kurz in die weiße, sterile Küche sehen und eine dicke, kräftige chinesische Frau mit einem riesigen Hackebeil und missmutigen Gesichtsausdruck ein Stück Fleisch bearbeiten sehen ....

Sie stellt die Frühlingsrolle vor Saint und den Pfannkuchen vor Shibo, dazu jeweils zwei Paar Stäbchen und zwei Paar Besteck.
"Ich wünsche guten Appetit", sagt sie, "das Hauptgang dauert nicht mehr lange."


____________________________________________________________________________________________________________________


Nini schluckt. "Sag mal, was soll das", beschwert sie sich, "wärt ihr besser gelaunt wenn ihr nichts über diesen Kerl herausbekommt? Ich hab euch hierher geführt, weil ich dachte, dass er vielleicht hier abstiegen ist - wieviele Leute mit gepflegtem Schnurrbart und Halbglatze seht ihr denn normalerweise hier im Hub? Er muss ja irgendwo gewohnt haben in der Zwischenzeit."

~Hmm... ok, der hat jetzt erstmal Sendepause.~

Jade steht auf und schaut zu Sakaya herüber. Ich geh' zum Market. Der Junkie meinte dort dealt einer mit DreamFly... den geh ich mal besuchen. Wenn du mitkomen willst, komm mit.
Sie macht sich auf den Weg zum Markt...

Gemeinsam verlassen die Beiden wieder den Hub und gehen zum Market, das Gedränge dort ist im Augenblick unerträglich, die Leute schieben sich gegenseitig regelrecht durch die Straßen, vorbei an den Ständen. Man kommt kaum voran, irgendwo irrt ein Kind durch die Menge und ruft nach seiner Mama, woanders scheint eine kleine Prügelei im Gang zu sein ....

"Danke Sehr." brummt Saint und nimmt die Stäbchen.
Er erinnert sich an seine ersten kläglichen Versuche in Frisco.
"Na mal schaun was ich noch kann..." brummelt er vor sich hin fängt an zu essen...
Während er die Frühlingsrollen probier denkt an die Zeit in Frisco zurück.
Das waren noch Zeiten... nicht alles war schlecht... denkt er sich als er den Geschmack der Frühlingsrolle im Mund hat.

Immernoch schaut Jay Nini eindringlich an, direkt in
die Augen, kommt langsam wieder runter. "Natürlich,
wollen wir diesen ominösen Mann finden... Sofern er
auch existiert. Finden wir ihn jedoch nicht, werden wir
dich wieder abliefern... Ich weiß nicht wie schnell die
Anderen was gefunden haben... Wenn du Pech hast
brechen wir schon Morgen wieder auf." ~Sei es weil wir
fliehen oder wirklich etwas Erfahren haben~ beendet
er den Satz für sich im Kopf.
Inzwischen hat er sich gänzlich wieder abgeregt und muss
sich überwinden die Kleine nicht mitleidig anzusehen sondern
ernst zu bleiben... Während seine logische Seite mit der
emotionalen in einen Disput geht...
~Man, die Kleine verarscht dich doch nach Strich und Faden
- Ich glaube nicht, sie braucht diese Chance...
- Wach auf man... Sieh sie dir doch an, bei der ersten Gelegenheit
wird sie euch in den Rücken fallen...
- Nein, das Glaube ich nicht...
- GNAH, Idiot...~
Nach wenigen Sekunden ist er wieder klar und fixiert das Mädchen.
Dann blickt er zu Wendy: "Was können sie mir noch über diesen
Mann erzählen? Hat er irgendwelche Besonderheiten an sich,
seine Kleidung? Die Ausrüstung? Wann war er zuletzt hier?"

Sakaya hat Jade einfach nichts geantwortet und ist ihr stumm hinterhergelaufen, wie sie da die letzten paar Minuten auch getan hat. Bemüht, heil durch die Menschenmassen zu kommen, schreitet sie zügig vorran, damit sie nicht den Anschluss verliert - obwohl sie lieber deprimiert durch die Straßen schleichen würde.

Shibo schaut den Pannkuchen von allen Seiten an und nimmt schlißlich das Essbesteck.
Er musste echt überlegen, wie man mit Stäbchen ißt. Lange ist es her, seit dem er die Gelegenheit hatte. Das letzte mal bei dem Chinesen im Landesinneren.
Ich probiere es am Hauptgericht... überlegt er dabei.
Jetzt nimmt er erst mal Besteck. So ein Pfannkuchen kann tückisch sein.