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Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Wed Oct 20, 2010 10:16 pm
by Jessica
Nach dem Schuss hastet der Rancher los ohne sich dafür zu interessieren wo seine Kugel gelandet ist. Stattdessen rennt er in den linken Tunnel und sucht bei der Kreuzung hektisch nach der nächsten Markierung. Danach flüchtet er keuchend weiter, stürzt regelrecht durch die dunklen Gänge und atmet schwer durch den Helm. Ihm ist, als würden seine Lungen mit der Anstrengung nicht mehr nachkommen. Lange kann er das so nicht aushalten. Bei der darauffolgenden Kreuzung streicht er den linken Gang als eine der Möglichkeiten. Wo sind die denn noch überall...sollen die sich über Stenton hermachen, nicht über mich...! Flucht er innerlich und rennt weiter...immer weiter, Hauptsache weg von ihnen. Seine Seiten stechen und sein Atem pfeift nur noch, während seine schmerzenden Füße ihn widerwillig durch die runde Stahlöffnung tragen. Hier muss es sein...habs geschafft...fast...Geht es ihm durch den Kopf und bemerkt die Gestalten auf seinem Weg. Ihm entgeht auch das Geschütz nicht – beides nicht sonderlich vertrauenserweckend. Vor allem nicht, wenn sie auf ihm anlegen. Shit...nicht auf mich, ihr Idioten...
Mit einer Anflug von Panik bleibt er dennoch nicht stehen, sondern hält geradewegs auf sie zu. Wenigstens hatte er vorher gedacht, sich den Helm überzuziehen. Das schmälert seine Chance, einfach mit erschossen zu werden. Scharf zieht er die Luft ein, als eine kurze Salve an ihm vorbeigeht. Oh Mann...Beinahe wäre sein Herz stehengeblieben. Mit aufgerissenen Augen sieht er nach vorn, spürt eine Hand an seinem Arm und gerät stolpernd hinter die Reihe der Raider. Für wenige Sekunden bleibt er keuchend auf allen Vieren auf dem Metallboden und schnappt nach Luft...
Möglichst bald versucht er aber wieder auf die Beine zu kommen und einen nützlichen Eindruck zu machen, indem er mit erhobener Waffe darauf achtet, dass kein Ghul der Verteidigungslinie zu nahe kommt. Jetzt wird er anfangen müssen zu schauspielern...und seine Schmerzen zu ignorieren.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Thu Oct 21, 2010 12:03 am
by Cerebro
Jordan kommt recht schnell wieder auf die Beine, denn er wird mit einem Griff unter die Achsel grob nach oben gezogen. "Uns wurde gesagt, dass vielleicht noch zwei reinkommen, bevor die Hölle losbricht... wo ist dein Kollege?", ruft ihm der Raider laut entgegen, obwohl er direkt vor ihm steht. Der Lautstärkepegel ist abartig - ständiges Gewehrfeuer, gemischt mit den Geschrei der reihenweise fallenden Zombies. "Weißt du was?! Vergiss es... ich kann's mir denken..."
Jordan erkennt die von Stenton erwähnte Markierung für Höherrangige auf einer der Schultern des Raiders. Dann kommt einer aus der vorderen Verteidigungslinie nach hinten durch. "Es sind zu viele - viel mehr als sonst ... und das zweite Geschütz fehlt uns! Sie werden noch durchbrechen, wenn wir nichts anstellen. Sie kommen aus allen Ecken!" "Was stehst du dann hier rum?! Ab nach vorne, wir brauchen jeden Mann! - Du!" Er richtet sich damit an Jordan. "Du hast bewiesen, dass du schnell rennen kannst. Ab mit dir in die Waffenkammer! Ich will alles an Granaten und Granatmunition, was sie da unten noch rumfliegen haben, hast du verstanden?! Ich geb per Funk die Meldung durch, dass du kommst. Hey!" Er zerrt noch zwei andere herbei. "Du und du - ihr geht mit dem Neuen. Helft ihm tragen. Ich will alles hier oben haben - am besten gestern - ist das klar?!
"Ladehemmung!!", schreit es von vorderster Front. Keine zwei Sekunden später huscht einer von den hinteren Reihen mit einem Austausch-Gewehr nach vorne. Unentwegt sprechen die Waffen und über allem donnert das schwere MG in Dauertakt. Patronenhülsen mit der Breite von zwei Daumen fliegen in einem langen Schwall zu Boden, während sich die Ghuls in eine blutige Masse verwandeln. Jordan hört von überall auch die Rufe der Raider. "Los jetzt! Geh!", blafft ihn der mit der markierten Schulter an und zückt dann ein Funkgerät. "Boss! Boss hier oben fliegt uns die Scheiße um die Ohren. Es sind locker mehr als dreimal so viel wie sonst! Ich weiß nicht, was die Viecher aufgescheucht hat, aber wir halten uns so nicht mehr lange! ... " Mehr bekommt der Rancher nicht mehr mit; teils wegen der Lautstärke, teils weil ihm seine zwei Abgeordneten ungeduldig nach vorne stoßen. "Komm schon, Mann!"
_________________________
In der Zelle hören Louis, Ivy und Graham selbst durch die dicken Stahlwände das Massaker von oben. Das Dauerfeuer dröhnt dumpf durch die Wände, wirkt jedoch weit entfernt. "Bei Crows Sargnagel...", murmelt Graham, als er aufhorcht. "Da oben ist ja der reinste Krieg ausgebrochen... Leider weiß ich nicht, auf wessen Seite ich meine Hoffnung setzen soll. Von Bastarden gefangen oder von Monstern gefressen - beides nicht der schönste Ausblick in die Zukunft. Herrgott, wenn ich wenigstens mit freien Händen und Füßen sterbe!" Er rüttelt erneut an den Ketten, was natürlich erfolglos bleibt...
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Thu Oct 21, 2010 12:47 am
by Jessica
Trotz wackeliger Beine versucht Jordan gerade zu stehen und seinen „Vorgesetzten“ zu verstehen, was ihm angesichts der Nähe und seiner Lautstärke nicht unbedingt schwer fällt. Als er selbst seine Schlüsse zieht, nickt der Rancher nur bestätigend. Unangenehme Sekunden vergehen, bis er wieder direkt angesprochen wird. „Granaten und Granatmunition, schon unterwegs!“ Antwortet er laut und spielt flüchtig mit dem Gedanken, lieber zu trödeln. Allerdings könnte das wohl wesentlich tödlicher sein. Also beeilt er sich besser tatsächlich. Jordan setzt sich zügig, aber etwas unsicher in Bewegung und hält sich die Seiten. "Pfft...bin dabei. " Gibt er keuchend mit einer Spur Ungeduld in Richtung der beiden zurück und lässt sich nach wenigen Metern zurückfallen, um ein paar Sekunden darauf zumindest neben den anderen beiden herzulaufen und scheinbar aufzuholen. Wohin es zur Waffenkammer geht, weiß er ja eh nicht.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Thu Oct 21, 2010 1:40 pm
by Cerebro
Es geht um ein paar Kurven bis hin zu der alten, klapprigen Kabine eines Aufzugs ohne Türen. Jordan und die anderen beiden treten hastig ein, doch zuvor erhascht der Rancher noch ein kurzes Gespräch seiner beiden Begleiter. „Was glaubst du, warum er die Knallfer will?“ „Hm… wahrscheinlich um die Gänge zuzusprengen?!“ „Na klar – und was ist dann mit uns? Irgendwann müssen wir hier ja auch raus!“ „Dann halt eben nur die Seitengänge, um diesem Drecksviehzeug die Wege zu versperren. Ist immerhin leichter sie abzuknallen, wenn sie nur von einer Richtung kommen können…“ Alle betreten den Aufzug und das Gespräch endet. Ein kurzer Moment unangenehmer Stille vergeht, als einer der beiden Raider Jordan pampig anmacht.
„Was ist? Auf was wartest du? Du hast doch die Funke!? Gib durch, dass sie uns runterlassen sollen!“ „Bist wohl zum ersten Mal hier unten, was?“, räumt der andere ein. „Einer von den Frischlingen, die vorletzte Woche noch durchkamen?! Hab gehört, dass seitdem keine Verstärkung mehr angekommen ist…“ „Scheißegal Mann! Cid reißt uns die Eier ab, wenn wir nicht Gas geben. Mach hinne!“ „Frequenz 246,27 – zweite Ebene. Los, gib’s durch…“, meint der andere.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Sat Oct 23, 2010 11:52 pm
by Micky
"Was sind das für Geräusche?", meint Lou mehr zu sich selbst, als zu den anderen. Was er hört beunruhigt ihn, jedoch gibt er davon nicht viel preis. "Sehs mal so alter Mann, es ist besser als hier elendig zu verhungern." Doch selbst in solchen Zeiten hat er für solch einen Pessimismus nichts übrig, denn er weiß, dass er früher schon in einer ähnlichen Scheiße gesteckt hat. Vielleicht hat es ihn nicht resistent dagegen gemacht, aber durchaus sehr viel stärker. "Hast ne Ahnung was für Monster das sind? Offenbar weißt du ja mehr wie wir."
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Sun Oct 24, 2010 12:10 am
by Cerebro
Graham wendet sich an den Schwarzen, spricht aus seiner Sicht jedoch nur zu einem großen, dunkeln Schemen. "Wenn das hier wirklich Dallas ist, dann war ich schon mal hier... In dieser Stadt sind ich und meine Freunde schon einmal fast unserem Schöpfer gegenübergetreten. Sobald die Sonne untergeht, kommen die Bewohner aus ihren Löchern, wo sie sich tagsüber wohl verkriechen. Lebende Tote, Monster... wie auch immer man sie nennen mag. Ich weiß nicht, wer oder was sie wirklich sind, aber ich möchte nicht unbedingt nähere Bekanntschaft mit ihnen machen, wenn du verstehst. Schätze unsere 'Gastgeber' haben sich auch nicht gerade mit ihnen angefreundet, wenn ich das Geballer richtig deute. Es müsste also Nacht sein... Hmm... Naja, hier in dem Loch ist es ja die ganze Zeit nur dunkel, aber selbst wenn wir frei kämen, wäre bei Nacht kein guter Zeitpunkt zu türmen..."
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Sun Oct 24, 2010 12:27 am
by Micky
"Monster? Von was redet der Alte da? Anscheinend meint er ja nicht sowas wie Riesenratten." Obgleich er Graham weiterhin für ein wenig senil hält, so machen ihn seine Geschichten dennoch neugierig. "Wann war das und was ist da passiert?" Abgesehen davon, dass Lou neugierig geworden ist, interessiert ihn jede Information, die ihm helfen könnte hier zu verschwinden. Denn wenn es hier wirklich solche Monster geben sollte, dann will er so gut es geht darauf vorbereitet sein. Außerdem hofft er weiterhin auf eine Chance hier endlich abhaun zu können. Jedoch hat der Alte alles in allem recht mit dem was er vorhin von sich gab. Lieber aufrecht stehend sterben, als hier in Ketten.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Sun Oct 24, 2010 3:34 am
by Cerebro
"Wann das war?" Graham würde sich den Bart kratzen, wenn er könnte - eine Geste, die er fast immer dann unbewusst vollführt, wenn er sich alte Erinnerungen zurück ins Gedächtnis ruft. "Hmm, das liegt schon ein paar Jährchen zurück - weiß nicht mehr wieviele. War damals unser erster Trip nach Dallas und ich würde meinen, dass da dieses Raiderpack noch nicht hier gehaust hat. Genau sagen kann ich's aber nicht, denn wir kamen seinerzeit nicht bis den Untergrund, was wahrscheinlich auch besser so war. Jedenfalls sind wir bis in die Dämmerung hinein durch die Ruinen gestromert. Haben Häuser nach brauchbaren Fundstücken durchsucht und so weiter. Naja, das Übliche halt...
Irgendwann ging dann das Geheule los. Zuerst in der Ferne, was uns zwar komisch vorkam, aber noch nicht in die Flucht geschlagen hat, um es mal so zu sagen... Tja, doch als es dann schnell immer mehr Geschrei wurde - dazu noch aus allen Richtungen - haben wir uns in einem mehrstöckigen Gebäude verschanzt. Zu der Ebene, auf der wir waren, gab es keinen Zugang mehr - das Treppenhaus war komplett eingestürzt. Wir sind mit einem Seil hoch und konnten dann von oben herunter diese Viecher beobachtet, wie sie durch die Straßen geschlichen sind. Menschen, so hätte man vielleicht zuerst meinen können... Aber bei Crows goldenen Colts, das waren keine Menschen mehr. Eher wandelne Leichen, so abgemergelt und verschandelt, wie sie aussahen. Nicht lange, da hat's nur so von denen gewimmelt, doch hatten wir ja ein nettes Plätzchen und die kamen nicht an uns ran.
Zum Glück blieb es die Nacht über trocken. Kurz bevor die Sonne dann am Morgen wieder aufgegangen ist, sind sie wieder ab - in alle Himmelsrichtungen, so wie sie auch gekommen waren. Schätze sie mögen die Sonne nicht besonders. Da wir schon recht weit in der Innenstadt drin waren, hat's seine Zeit gedauert, aber wir haben sofort die Mücke gemacht, auf direkten Weg zurück nach Worth. Kamen mit heiler Haut davon, aber... naja, ist schon ein paar schlaflose Nächte wert, so ein Erlebnis. Ich hab schon viel mutiertes Viehzeug gesehen, aber ne ganze Stadt?! War der reinste Ameisenstaat. Und das an einem Ort, an dem man eigentlich alleine zu sein glaubt... Tja... Aber naja... So war das jedenfalls damals..."
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Sun Oct 24, 2010 1:13 pm
by Micky
Die Erzählungen des Alten verwundern Black Wolf doch sehr, doch sie klingen für ihn dennoch halbwegs plausibel. Außerdem glaubt er nicht, dass er sich so etwas ausgedacht hat, dass würde ihn doch sehr überraschen. Doch damit Lou, Graham vollends glauben kann, muss er diese Monster mit eigenen Augen sehen und er hat nicht vor von ihnen wegzulaufen, wenn es soweit ist, denn das ist nicht seine Art. "Bin schon auf die Monster gespannt, sollten wir je wieder auf freiem Fuß sein." Abermals versucht Lou die Fesseln mit seiner Körperkraft irgendwie zu lockern oder vielleicht sogar zu sprengen. Auch wenn es aussichtslos erscheint, er ist nicht der Typ, der einfach aufgibt, solange er noch atmet.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Sun Oct 24, 2010 4:23 pm
by Cerebro
"Teh", krächzt Graham halb belustigt. "Falls ich hier raus kommen sollte, bin ich eher auf ein gutes Brahminsteak und nen Krug Bier gespannt, drüben in Worth. Diese Viecher können mir weg bleiben und über diese Raider gehören die Ranger informiert. Hätte ja mit viel gerechnet, aber das sich ne ganze Bande so nah an Fort Worth einnisten kann, hat mich ganz klar auf dem falschen Fuß erwischt. Eine Landplage! Als ob das Leben auf diesem eingeäscherten Klumpen Erde nicht schon schwer genug wäre..."
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Sun Oct 24, 2010 5:54 pm
by Micky
Lou gibt auf Graham's Worte hin nur ein brummendes Schmunzeln von sich. "Als wären sie die einzige Bande die sich hier rund um Worth rumtreibt", meint dann noch und lässt das Gesagte schlicht im Raum stehen. Da seine Versuche weiterhin erfolglos bleiben, gibt der Hüne zunächst auf, jedoch bleibt er stetig bereit für einen Ausbruchsversuch.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Mon Oct 25, 2010 7:57 pm
by Jambalaya
Mittlerweile brennen Gregs Beine und Lungen wie Feuer während er durch die Dunkelheit hastet. Mehrmals ist er versucht den Helm abzunehmen, um besser atmen zu können, lässt dies jedoch aufgrund der Deckenhöhe und der Gefahr eines um die Ecke springenden Ghuls, der ihm die Augen auskratzen will, sein.
Die Dunkelheit im Tunnel nimmt ihm nicht nur die Orientierung, sondern zehrt auch an seinen Nerven – stets könnte aus der Finsternis eines der Monster sich auf ihn stürzen, die immer präsenten Schreie der Ghule untermalen dies noch. Den Hünen schüttelt es angesichts dieser Perspektive und er beschleunigt seinen Schritt nochmal. Während seiner Suche, die anderen aufgrund einiger kruder Funksprüche in dem Gänge-Labyrinth zu finden, beginnt der Hüne langsam zu zweifeln, aber umkehren war schon lange keine Alternative mehr. „Den Mistviechern werde ich schon noch früh genug in die Arme laufen…“ Trotzig aber mehr oder weniger ziellos setzt der Hüne einen Schritt vor den anderen, hoffend dass er sich der Gruppe um Graham nähert.
Als er über die Ghul-Leichen stolpert, riskiert Greg es, kurz anzuhalten und die Leichen einen kurzen Augenblick zu begutachten. Ein wenig Hoffnung keimt in ihm auf. „Wieviel bewaffnete Gruppen wird´s hier unten schon geben?! Die Leichenfresser werden sich nicht selber abballern und liegen lassen. So viele wie von den Bastarden rumliegen, müssen´s mehrere gewesen sein oder jemand mit ne dicken Knarre…“ Vor Gregs innerem Auge taucht Ralf mit seinem Maschinengewehr auf. Der Hüne klammert sich an diesen Strohhalm und steht auf, um die Ghule nicht allzu sehr aufschließen zu lassen. Die Möglichkeit, dass auch andere Personen, wie seine Entführer hierfür verantwortlich sein könnten, wischt er gedanklich beiseite – viel mehr als inständig zu hoffen, dass die Gruppe um Graham noch lebt und hier in der Nähe ist, bleibt ihm nicht.
In diesem Moment vernimmt Greg das sich nähernde Hundebellen. Die Augen des Hünen weiten sich vor Unglauben und er eilt in die Richtung aus der das Gebell zu hören ist.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Mon Oct 25, 2010 8:16 pm
by Cerebro
Greg durchquert den Tunnel der toten Ghuls und läuft weiter, immer dem Hundegebell entgegen. Unterwegs hört er weitere, neue Laute losdonnern: Irgendwo sehr viel weit tiefer in den Gängen wird geschossen. Dumpf hallen die Echos unzähliger Gewehre durch die Dunkelheit, vermischt mit dem nicht mehr abklingenden Geschrei der Toten. Plötzlich huscht ein Schatten um die Ecke.
Es ist Sam! Mit wedelndem Schwanz und laut kläffend rast er blitzschnell vor Gregs Füße und tollt dort auf der Stelle umher, nur um dann direkt wieder Kehrt zu machen. Der Hund spurtet ein paar Schritte zurück in die Richtung, aus der er gekommen ist, dreht sich dann zu dem Hünen um und bellt ihn an.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Mon Oct 25, 2010 8:36 pm
by Jambalaya
Die Schüsse wecken zwiespältige Gedanken bei Greg – dort waren auf jeden Fall Menschen, aber wer weiß, ob es sich dabei nicht um die Entführer-Bande handelt und selbst wenn es Graham, Claire, Ralf und die Ärztin sind, wären sie wohl in Schwierigkeiten.
In diesen finsteren Grübeleien, wäre der Hüne beinahe über den auftauchenden Hund gestolpert. „Sam! Scheisse Junge, was bin ich froh dich zu sehen!“ begrüßt Greg den Hund voller Freude. Im ersten Impuls der Wiedersehensglück und der offenbaren Nähe der Gruppe hätte der Hüne den Hund am liebsten gedrückt, welcher sich bereits zum gehen wendet - in Anbetracht der nahenden Ghulmassen sicherlich nicht das Dümmste. Mit einem Hochgefühl, wie er es in letzter nicht hatte, folgt der Riese Grahams Hund durch die Tunnel.
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Mon Oct 25, 2010 8:46 pm
by Cerebro
Sam sieht, dass Greg schaltet und ihm folgt, also zieht er die Geschwindigkeit an. Rasch läuft er voraus, hält dann immer wieder an, um sich zu vergewissern, dass der Mensch ihm noch hinterher kommt. Zielsicher und wie an der Schnur gezogen führt ihn seine Nase durch die dunklen Gänge. Es geht wieder etwas bergan, an diversen Nebenschächten vorbei und immer weiter durch das scheinbar unüberschaubare Gewirr an Gängen.
Der Weg endet an einer dicken Stahltür, eingelassen in eine sonst unscheinbare Wand aus massivem Beton. Sam stemmt sich auf die Hinterläufe und kratzt mit den Pfoten über das Metall, während er auffordernd bellt. In diesem Moment kommt Greg bei ihm an. Dumpfe Stimmen sind hinter der Tür zu hören...
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Mon Oct 25, 2010 10:20 pm
by Jambalaya
Greg versucht so gut es geht mit dem Tier mitzuhalten. Er ist heilfroh über Sams Auftauchen, nicht zuletzt da dieser in zielsicher durch die Gänge führt und bisher die erste Bekanntschaft der letzten Zeit ist, die ihn weder entführen noch verspeisen wollte.
An der Tür angekommen braucht der Hüne einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen. Er nimmt den stickigen Helm ab und fährt sich über das verschwitzte Gesicht. Sams Gebaren an der Tür und die Stimmen nähren bei Greg die Hoffnung Graham und die anderen wieder zu treffen. Kurz versucht er an der Tür zu lauschen, ob die Stimmen ihm bekannt vorkommen, macht sich aber aufgrund der massiven Tür dazwischen keine allzu große Hoffnung. Kurz zögert er das Risiko einzugehen, einfach in dieser Gegend an unbekannte Türen zu klopfen. Letztlich beschliesst er auf Sam zu vertrauen, zumal die Alternativen hierzu allesamt nicht allzu rosig sind.
„Na gut, hoffentlich bist du wirklich so ein schlaues Kerlchen wie Graham immer sagt...“ Meint der Hüne an den Hund gerichtet und klopft kurzentschlossen gegen die Tür. „Hoffen wir mal, dass das richtige Türchen is…“
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Mon Oct 25, 2010 10:36 pm
by Cerebro
Eine schwere Verriegelung wird gelöst, denn Greg hört ein ächzendes Quietschen auf der anderen Seite der Tür. Unter lautem Getöse schwingt sie langsam auf. Sofort tritt ein Schatten in den Türrahmen.
"Sam! Guter Junge, Sam - komm her... Jordan?! Jordan bist du's?" Es ist die helle Stimme von Claire. Sie zuckt kurz zusammen, als sie Gregs massiven Schatten in der Dunkelheit sieht und ihn nicht als den des Ranchers identifiziert. "Wer..." Sie reißt die Hand zum Hosenbund, hält jedoch inne. "Greg? GREG?! Bist du das?! ... Oh scheiße, Mann ist das schön dich zu sehen!" Sie macht einen Schritt die Tür heraus, um den alten Weggefährten zu begrüßen, als auch Ralf an hervortritt, das MG im Anschlag. "Los, Beeilung und Tür wieder zu!"
"Ja ja, halt die Luft an starker Mann...", schmunzeltd wendet sie sich an Greg, der dies aufgrundf der Dunkelheit aber nicht wirklich sehen kann. "Wie du siehst, freut er sich auch dich zu sehen! Komm rein, schnell! Wir reden drinnen weiter..."
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Wed Oct 27, 2010 8:59 pm
by Jambalaya
Der Hüne seufzt erleichtert als er die bekannte Stimme den vertrauten Namen nennen hört. Als Claires Hand zum Gürtel ruckt, hebt der Riese abwehrend die Hände. „Ganz ruhig ich bin´s -“ weiter kommt er nicht da Claire ihn bereits erkennt.
Die Wiedersehenszeremonie behält sich Greg für drinnen vor, erstmal beeilt er sich die Tür zu passieren. Drinnen angekommen, hinter geschlossener Tür schenkt er den beiden ein breites Grinsen. „Fuck, ich bin so was von scheisse-froh euch beide gefunden zu haben… Endlich mal jemand in diesem Drecks-Nest der mich nicht für ne Mahlzeit auf Beinen hält… Vorhin hat ich euch scheinbar mal kurz in dem Funk-Dingsbums, da hab ich Schüsse gehört – Ihr habt wohl auch schon die reizenden Einheimischen kennengelernt?!“ Der Hüne unterbricht seine Fragen-Flut und sieht sich fragend in dem Raum um. „Fehlen da nicht noch zwei? Wo sind Graham und der Doc?“
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Wed Oct 27, 2010 10:08 pm
by Cerebro
Der Ort, an dem sich die kleine Gemeinschaft nun aufhält, war früher vielleicht eine Art Überwachungsstation. Eine verrostete Schalttafel mit vielen längst für immer erloschenen Lämpchen ist in eine der Wände eingelassen, dazu zieren den Raum alte Monitore - die meisten vollkommen zerstört - sowie andere Maschinen und Gerätschaften. Ein Haufen Müll liegt auf dem Boden aufgetürmt und bieten Nährboden für ein kleines Feuer, welches die einzige Lichtquelle darstellt.
Als Greg spricht, hockt sich Ralf auf den Boden neben das Feuer und legt sein schweres Gewehr zur Seite.
"Du hast uns über Funk gehört?", beginnt Claire. "Dann war das mehr Glück als irgendwas sonst. Hier unten ist das die reinste Lotterie. Eigentlich läuft bei den dicken Wänden überhaupt nix an Funk, aber scheinbar gelten für dieses Loch andere Regeln... Ausnahmsweise mal zu unseren Gunsten, so wie's aussieht..."
"Es ist der Hot Spot", kommentiert Ralf mit tonloser Stimme. "Hört ihr auch den Ton eurem Kopf? Der Ort macht einen krank - ich spüre es hinter den Augen..."
Claire reibt sich die Augenklappe. Greg bemerkt erst jetzt, dass Ralf nicht mehr den fittesten Eindruck macht.
"Er wurde angeschossen, ihm geht's nicht besonders gut...", startet Claire, lenkt das Gespräch aber direkt wieder in andere Bahnen und geht auf Gregs viele Fragen ein. "Den Doc und Graham haben sie erwischt, als wir in den Untergrund gegangen sind. Sie haben uns aufgelauert. Müssen gewusst haben, dass wir kommen. Nicht mal Sam hat's gemerkt. Ich hab mich an Ralf gehalten, er hat uns rausgeballert. Sheela... der Doc, war noch völlig neben der Spur, weil sie was vom Regen abbekommen hatte, als der Sturm losging. Als sie uns dann überfallen haben, war sie plötzlich weg. Ich nehme an, sie haben sie eingesackt... oder..." Sie beendet den Satz nicht, sondert beginnt einen anderen.
"Und Graham... er kam nicht hinter uns her. Ich hab nur Sam bellen hören und nach Gramps gerufen. Dann hat uns Sam eingeholt. Er weicht Graham normalerweise nicht von der Seite... Vielleicht hat er gewusst, dass er nichts mehr machen kann, also ist er zu uns, damit wir ihm helfen. Nicht wahr Kumpel? Komm her Sammie..." Sie geht in die Hocke und betätschelt den Hund, der sich bereitwillig an ihre Beine schmiegt und ihr die Hände ableckt.
"Du bist so ein kluger Hund, Sam. Hast uns soger Greg geholt... Oh, ob du's glaubst oder nicht, wir haben Jordan in den Tunneln gefunden. Er trägt die Klamotten der Raider... Wenn alles gut geht, hockt er jetzt in deren Versteck und sucht nach Graham. Ich hoffe, dass er noch lebt..."
"Wir holen ihn.", steigt Ralf wieder in das Gespräch ein und sagt es so, als wäre es weniger eine wagemutige Ansage, als vielmehr eine fest in Stein gemeißelte Tatsache.
"Ja, wir holen ihn. Wir holen sie beide! Aber jetzt können wir noch nicht raus. Diese ekeligen Zombies sind los - fast hätten sie uns erwischt. Zum Glück ist der erste große Batzen mittlerweile vorbeigezogen. ... Du hast auch ganz schön Schwein gehabt. Wärst du etwas früher gekommen, wärst du wohl mitten in sie reingerannt. Die Schächte sind übergeqollen von diesen ... ach, was auch immer die sind. Und ich wette, der nächste Haufen ist schon unterwegs. Es ist echt der Witz des Jahrtausends, wie viele davon hier rumrennen und tagsüber nirgendwo aufzutreiben sind... nur dass es nicht besonders witzig ist." Eine kurze Pause entsteht, dann blickt sie zu Greg rüber und mit etwas Hoffnung im Gesicht sagt sie. "Hey, gut dass du da bist. Jede Faust zählt, wenn wir Gramps aus dieser Scheiße wieder herausknüppeln wollen. Ich hab zwar keine Ahnung, wie du und Jordan hierher kommt, aber ich bin froh, dass ihr nicht in die entgegengesetzte Richtung abgedampft seid."
Re: Fallout: Texas - Kapitel 2: Die Vorboten der Pestilenz
Posted: Sat Oct 30, 2010 12:50 am
by Jambalaya
Greg lehnt sich an die Wand und genießt für einen Moment das Gefühl keine Angst haben zu müssen, dass man jederzeit angefallen werden kann.
„Das mit dem Funkgerät war schon mehr als Glück, dass ich Technik-Dödel das Ding dazu gebracht hab, nicht in meinen Händen zu explodieren oder sonst was zu tun und dann sogar euch erreicht hab…“
Ralfs Einwurf gibt Greg zu denken. Einen Ton im Kopf hatte er bisher auch verspürt – er schob es jedoch auf die Nachwirkungen der Betäubung und hatte bisher allerdings auch nicht die Muße darauf zu achten. Zumal sein Schädel mit der Augenwunde sich schon deutlich genug zu Wort meldet. Nach der Erklärung von Claire zu Ralfs Zustand und einem Blick auf ihren Begleiter, wirft er ihr möglichst unauffällig einen besorgten Blick zu und beschließt, das Thema zu einem günstigeren Zeitpunkt einmal anzuschneiden.
Die Ausführungen der Technikerin verfolgt der Hüne hockend, die Geschichte verpasst seinem anfänglichen Hochgefühl einen ziemlichen Dämpfer. „Das mit dem Doc is echt Scheisse. War zwar ne ziemlich nervige Schreckschraube aber hier umzukommen hat niemand verdient - Man wünscht ja niemanden was schlechtes – gut, bis auf ein, zwei Ausnahmen… Vielleicht haben die anderen Typen sie ja vor den Viechern geschnappt. Aber ganz davon abgesehen davon wär nen Arzt jetzt echt ne feine Sache…“ unbewusst fährt Gregs Hand dabei zu seiner Augenwunde. „Das mitm Doc und Graham is … die totale Scheisse.“ Beendet Greg hilflos den Satz. "Aber das biegen wir schon wieder hin!" versucht es der Hüne mit etwas Optimismus.
Gerade will Greg seinen Retter Sam auch etwas kraulen als Claire den Rancher erwähnt. „Jordan? Ihr habt Jordan gefunden? Das heisst er is den Pennern entkommen! Habt ihr auch was von Miguel gehört?“ Auf Gregs Gesicht zeichnet sich ein lückenhaftes Grinsen ab.
„Wir boxen Graham aus der Scheisse raus!“ pflichtet Greg bei und versucht möglichst viel Entschlossenheit in den Satz zu legen.
Als Claire von den Ghul-Massen und Gregs Glück erzählt, nickt der Hüne nur mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen. „Oh ja die Scheissviecher haben mir schon ne Menge Ärger bereitet seit ich von den anderen beiden getrennt wurde. Weiß ja nicht wie viel Jordan euch erzählen konnte… Aber als ihr weg wart kamen da diese Penner an, die uns drei mit irgendwas betäubt haben müssen, keine Ahnung was da genau abging, mir war dann schwarz vor Augen und so richtig erinnern kann ich mich nicht… Ich wach dann auf jeden Fall auf nem Karren auf, wo auch die beiden anderen gewesen sein müssen – keine Ahnung was mit Lily passiert is – Hab mich dann runtergequält und bin in ne Häuser-Ruine geflohen, wo dann im Keller sich ne Bande von diesen reizenden Drecksbiestern da draußen rumtummelte, mit denen gab’s dann ne hitzige Schlägerei. Naja aber jedenfalls hab ich im Keller ihre Vorratskammer gefunden, wo auch der Typ rum lag, der mir die Klamotten hier vermacht hat, tippe mal darauf, dass der zu den Raidern gehört. Und da unten gab’s auch ne Zugang zu den Tunneln, was ganz praktisch war, weil oben sich die Viecher massenhaft rum trieben. Achso, unten hab ich auch das Funk-Gerät gefunden, mit dem ich euch erreicht hab, also bin ich dann durch den Tunnel geflohen, in die Richtung in der ich euch vermutet hab…“ „Wär dir die Wahl auch so leicht gefallen, wenn du Proviant gehabt hättest und für eine Reise durch die Wüste ausgestattet gewesen wärst, du selbst ernannter Gutmensch?“ Greg seufzt einmal tief und schüttelt kurz den Kopf. „Auf jeden Fall, wenn der gute Sam nicht gewesen wär, würd ich da unten wahrscheinlich immer noch rumkrauchen oder wär längst nen Appetithäppchen…“ beendet Greg seine Ausführungen und streichelt und krault daraufhin seine Retter einen Augenblick lang. Nach der Erzählung macht sich Gregs ausgedörrter Hals wieder bemerkbar. Kurz hustet er. „Ihr habt nicht zufällig noch etwas Wasser, oder?“
„Also, wir warten bis die Viecher abgedampft sind – gibt’s für danach schon nen Plan? Ich mein wisst ihr schon was über die Typen hier – abgesehen davon, dass sie seltsame Nachbarn haben und gerne Leute entführen? Ich hab hier das Funk-Gerät gehörte wohl auch dem Mantelbesitzer, is wohl von denen. Vielleicht kannst du damit was anfangen?“ meint er an Claire gerichtet. „Ansonsten hab ich halt die Klamotten von dem Typen, vielleicht langt´s als Tarnung… Viel hab ich dann nicht mehr beizusteuern außer Krimskrams und´n paar Patronen.“ Als der Riese seine Taschen ausleert, stößt er auf die drei Zigaretten. Ein Ausdruck unverhehlter Freude huscht über sein Gesicht, als er zwischen den drei Kippen in seiner Pranke und dem Feuer hin und her schaut. Greg bietet den beiden die letzten zwei Zigaretten an, bevor er zum Feuer rüber geht um sich dort seine Kippe anzuzünden. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck nimmt der Hüne einen tiefen Zug und lässt sich auf dem Boden nieder.