FalloutNow!

Auf die Entfernung kann Cedric die Sicherheitsmaschinen nur schwer erkennen, aber mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Typ PX-3 Sicherheitseinheiten, hergestellt von Bims-Cooperate. Leicht gepanzerte Standardeinheiten, humanoide Bauweise, exakt 2,05 Meter groß und ausrüstbar mit Projektilgewehren, Druckwaffen, Flammenwerfern, Plasma- und Energiewaffen, wobei für letzteres Sondererlaubnisse bei der Konförderation beantragt werden müssen. Die Roboter verfügen über optische Sensoren, ähnlich dem menschlichen Auge, und akkustischen Ortungsgeräten, die bestimmte Geräusche oder Frequenzen, ähnlich eines Geräuschedetektors identifizieren können. Häufig sind sie über Datenströme miteinander gekoppelt, sodass eine Wacheinheit automatisch eine andere verständigen kann, bei Verdacht können die Maschinen außerdem in die Infrarotwahrnehmung umschalten.
Trotz der Größe werden die meisten dieser Einheiten nicht ernsthaft gegen bewaffnete Humanoide eingesetzt, ihre Zielerfassung ist bereits seit Jahren veraltet, und die Panzerung erweist sich auch für Projektilwaffen überwiegend als zu dünn, ähnlich der KI. Das Modell ist wegen seines Preis weit verbreitet, war aber vom Design her ein Schuss in den Ofen. Bims hat mitlerweile das Nachfolgemodell PX-4 auf den Markt gebracht, umgangssprachlich auch bekannt als 'Standard-Bimser' oder 'Wegbimser'.

"Okay...hm..." Deliah guckt sich die Roboterteile an und betrachtet dann ihre Pistole. Etwas winzig...Wenn es hart auf hart kommt, wird sie etwas anderes versuchen. Geht sie jetzt erst mal davon aus, dass nichts weiter schief geht..."Naja, viel anders sehen die Felder nicht aus....sollte kein Problem sein, wenn da nicht noch was anderes kommt. " Vermutet sie, ist aber noch etwas unschlüssig. Immerhin ist jetzt die Chance da, erwischt zu werden. 

"Sonst hacke ich uns den Weg frei. Die Blechdosen da sind zwar nicht der letzte Schrei aber wir müssen aufpassen das sie uns nicht bemerken. Eventuell wäre ein Ablenkungsmanöver nicht schlecht. Der Weg da rüber ist ziemlich weit und wir müssen dort wieder so ein Kraftfeld überwinden. Was meinen sie Deliah?" Cedric schaut das P-Girl fragend an.

"Hm...keine Ahnung, aber ich würde sagen, es geht schneller, wenn wir auf meine Weise da durchgehen. Weiß jetzt auch nicht, ob die Kisten ne Ablenkung durchschauen können...hatte bisher noch nicht mit denen zu tun. " Erklärt sie und kratzt sich nachdenklich am Kopf. "Wie würdest du dir denn eine Ablenkung vorstellen? "

"Okay, machen sie das mit den Kraftfeld. Mit Ablenkung meine ich irgend ein mechanisches Problem was die Aufmerksamkeit der Leute da draussen auf sich zieht, ein plötzlich geschlossenes Ventil oder so etwas." Erklärt Cedric.

"Schauen wir mal, wie weit wir kommen. " Meint D nur und schleicht sich geduckt auf den Zugang zu der Brücke heran. Ihre Pistole hat sie gesichert weggesteckt. Kurz vergewissert sie sich noch mal, dass zu diesem Zeitpunkt nichts auf sie zukommt, dann bewegt sie sich zügig auf das Kraftfeld zu, wobei sie versucht, sich bereits unertwegs darauf einzustellen...den Energiekreislauf in andere Bahnen zu lenken...

Delilah nähert sich völlig problemlos dem Kraftfeld, und sofort spürt sie, dass dies hier anders ist als das Magnetfeld, unvertraut, unnatürlich, aber ähnlich; so, wie sich ein Hund im Angesicht eines Wolfs vorkommt. Das Energiefeld ist nahezu unsichtbar, hin und wieder scheint die Luft ähnlich einer Wasseroberfläche Wellen auf einer vertikalen Oberfläche auszusenden.

Delilah streckt ihre Hand aus und berührt das Energiefeld. Es kitzelt, und die Oberflächenwellen scheinen nun in regelmäßigen Abständen von ihrer Handfläche auszugehen. D. nimmt ihre zweite Hand hinzu und versucht, sich auf das Energiefeld zu konzentrieren, es zu erfassen und zu erspüren. Doch das Feld ist für sie wie ein Alien, fremdartig, verschlossen, unkommunikativ, unkooperativ. Schweiß tritt auf ihrer Stirn hervor, D zieht ihre Hände zusammen, greift in das Feld und zieht es mit  aller Kraft auseinander, lenkt es um und schafft schließlich ein menschengroßes Loch vor sich, durch das sie hindurch treten kann und das einige Sekunden lang stabil sein wird. In ihrem Mund macht sich der metallische Geschmack von Blut breit.


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Cedric kann sehen, wie Delilahs Körper wieder ultraviolett pulsiert und leuchtet, aber diesmal heller und stärker als zuvor, und das  pulsieren ist schnell und unregelmäßig. Er durch seine ultraviolette Wahrnehmung kann Cedric sehen, wie das Energiefeld sich an Delilahs Handflächen teilt, als würde sie einen vorhang öffnen. Er kann aber auch sehen, das Blut aus ihrer Nase läuft ....

"Schnell!" Raunt er Antonia zu und folgt Deliah so rasch wie möglich durch das Energiefeld. Was für eine irre Gabe... aber ich möchte nicht wissen was das jetzt gerade kostet....

Der Unterschied wird schnell für sie klar - und äußerst unangenehm. Mühsam hebt sie eine Hand nach der anderen und fühlt sich dieses Mal doch sehr fehl am Platz. Es ist gänzlich anders...als wäre sie nicht willkommen.
Als sie in das Feld fasst und es auseinanderziehen will, geht ihr Herzschlag schneller...und artet sich zu einem fiesen Stechen aus. Für einen Moment heftig...dann verklingt es leise. Deliah zieht scharf Luft ein und lenkt das Feld mühsam auf...konzentriert sich darauf, dass es noch eine kurze Weile so bleibt...und wartet ungeduldig auf die anderen. Na macht schon...Mit verzogenem Gesicht schluckt sie und stellt nach einigen Sekunden fest, dass ihre Nase auch noch zu bluten beginnt. Das Mädchen sieht zu, dass es nicht auf dem Boden, sondern auf ihren Klamotten landet und zieht sich schnell zurück auf die andere Seite, sobald die beiden hindurch sind...

Innerhalb kurzer Zeit schlüpft die Gruppe durch das Energiefeld auf die andere Seite und steht nun auf einer Art Brücke, die über die Kaverne führt. Sie besteht aus Beton, und über die Ränder hinweg ist es möglich, bis hinab auf den Grund der Kaverne zu blicken, bevor die Resservoirs beginnen. Die Brücke selbst ist etwa 30 Meter lang und führt in einem Winkel von etwa 10° abwärts zu den großen Auffangbecken. Die Gruppe kann nciht hören, das irgendwo Alarm ausgelöst worden wäre.


Delilah fühlt sich im Augenblick etwas bedröhnt, das Nasenbluten hat bereits wieder nachgelassen, aber ihr Körper ist etwas taub, und sie erwartet eigentlich, das er jeden Augenblick auf das gerade geschehene mit Zetverzögerung schlagartig reagieren wird ....

Cedric schaut sich rasch um und sucht einen Weg auf dem sie ungesehen, womöglich von Deckung zu Deckung eilend, bis zurr anderen Seite der Kaverne kommen können.
"Das war großartig, Deliah? Geht es ihnen gut? Wir dürfen hier nicht stehen bleiben." Fragt er die Frau und schaut besorgt auf ihre blutende Nase.

Stumm betastet Deliah den Bereich zwischen Lippen und Nase. Für den Moment scheint es aufgehört zu haben. "Ja...erst mal weiter...kann sein, dass es mir gleich schlecht geht. " Kündigt sie mit einem schiefen Lächeln an und setzt sich nach Cedric in Bewegung und läuft zwischen ihm und Antonia her...nur für den Fall, dass sie schwächelt. Sie fühlt sich immer noch benommen. Es ist komisch, sich zu bewegen. Als wäre alles eingeschlafen... 

Vorsichtig marschiert die Gruppe weiter und kommt in den ersten Gang. Die Becken sind im Rechteck angeordnet, und stellenweise sind Beckenränder so hoch, das man die Orientierung im Labyrinth verliert. Es wirkt, als würde man durch ein Meer aus Beton gehen, und das Plätschern des Wassers ein Zeichen dafür, dass jeden Augenblick eine Flutwelle kommt.

Delilahs Körper erholt sich langsam wieder, sie spürt wieder ihre Glieder, ihr Puls geht langsam zurück. Gemeinsam marschiert die Gruppe ein Becken entlang, alle paar Meter eine Metalltreppe, die hinauf führt zum Beckenrand.

Nach etwa 50 Metern, als die Gruppe ein Beckenrand erreicht, kann sie plötzlich eine Stimme um die nächste Ecke hinweg singen hören. Es schient ein Mann zu sein, ab und an ist das Geräusch von klappernden Werkzeugen oder einem Schweißgerät zu hören.
"Ladadi - Ladada", ist zu hören.

Cderic dreht sich zu den Frauen um und deutet mit den Fingern auf den Mund. Er überlegt ob es möglich wäre den singenden Techniker mit einem Umweg um einen weiteren Tank zu umgehen.

Deliah bleibt stehen und nickt kurz. Innerlich ist sie ganz froh, dass ihr Körper gerade keine weiteren Zicken macht. Das könnte sie jetzt auch nicht unbedingt gebrauchen. Für den Rückweg hätte sie trotzdem gern ein Taxi...oder sonst etwas in der Art. Noch mal den gleichen Weg zurück wäre echt ätzend..."Der Cybermutant " Wispert sie leise und wirkt eher nachdenklich als besorgt. Immerhin scheint er auch eine ganze Ecke weit weg zu sein. Was es genau ist, fragt sie sich trotzdem immer noch.

Ach Scheisse! Verdammt, hätte ich mich bloss selber um das Feld gekümmert.
Cedric hockt sich neben Deliah und stützt sie falls nötig.
Er hofft das das Getöse der Wasserstrahlen ihr Gewürge übertönt.

Deliah knickt im Laufen ein und geht in die Knie. Ein wenig reißt sie die Augen auf und unterdrückt einen Schrei, als es sich so anfühlt, als hätte ihr jemand...sie denkt es lieber nicht zuende; selbiges tut ohnehin entsetztlich weh. Würgend hält sie sich den Bauch  und schafft es gerade noch sich rüberzubeugen, ehe sie kotzen muss. Noch blasser als sonst sucht sie fahrig nach einem Taschentuch und hustet dumpf - und möglichst leise hinein, ehe sie sich den Mund noch einmal abwischt. Tief atmet sie durch, bevor sie sich traut, mit Cedrics Hilfe wieder aufzustehen und versuchen weiter zu gehen.

Als die Gruppe sich umdreht und wegmarschieren will ist plötzlich die helle Stimme des mutmaßlichen Technikers zu hören.
"Hallo", ruft er über das allgegenwärtige Dröhnen hinweg, "ist da jemand?"