Bunkerstadt

[Gauss]

Rufio, der nicht recht weiß was er in diesem Moment sagen soll, fällt seiner Mutter um den Hals und hebt sie einige Zentimeter hoch.

"Ja ich bin das wirklich, Mutter. Ich bin es wirklich." Dann sieht er sie wieder für einen Moment an. "Du siehst großartig aus."

[FEV-Infizierter]

"Lass das! Lass mich runter  Rufio! Wo ist deine Erziehung?" Schmimpft Mrs. Demoines und strampelt herum.

[Gauss]

Erschrocken lässt er seine Mutter wieder runter. "Ich habe dich doch solange nicht gesehen. Ich meine..."

Dann sieht er sie wieder an. "Mutter ich habe viel an dich gedacht. Und auch an Vater. Aber mehr an dich."

[FEV-Infizierter]

Mama DeMoines sieht Rufio an, sie sieht besorgt aus. "Ach Rufio! Was hast du dir nur dabei gedacht! Einfach fortzugehen in die grauenhafte Todeszone da draussen! Hast du keine Angst gehabt?" Sie schluchzt. "Ich habe mir solche Sorgen gemacht."

"Sie hat jede Nacht geweint! Jede Nacht!" Ertönt von Innen die Stimme von Mrs. Santiago, die offenbar neben der Tür steht und begierig jedes Wort belauscht.

[Gauss]

Rufio versucht Mrs. Santiago so gut es geht zu ignorieren.

"Ich habe überlebt wie du siehst und jetzt bin ich wieder hier und ich wunder mich ein bisschen was aus meinem schönen zuhause wird?! So ganz wie früher ist es hier nicht mehr."

Dann wendet er sich wieder seiner Mutter zu. "Ich habe dich auch vermisst und ich habe sehr viel erlebt." Rufio nimmt den Rucksack und das Plasmagewehr vom Rücken und macht Anstalten ins Haus zu gehen. "Wollen wir uns mal hinsetzen? Ich bin schon seit gestern hier."

[FEV-Infizierter]

"Ja du kannst hereinkommen, was hast denn du da für schreckliche Dinge dabei?" Sie deutet auf Rufios Waffen. "Du weisst doch das ich Waffen nicht ausstehen kann, sowas ist barbarisch!"
Sie öffnet die Tür und geht in den engen Gemeinschaftsraum. "Ich mach dir einen Vitamingetränk, keine Wiederrede! Du musst doch total vergiftet sein von der grässlichen Welt da draussen!"

[Gauss]

"Also ich habe schon sehr viel getrunken." Wie jeder junge Mann weiss auch Rufio, dass eine Diskussion mit Mutter, ganz schnell eine verlorene werden kann und so winkt er schnell ab.

"Aber ich ich würde mich sehr über den Drink freuen." Vorsichtig dreht er den Halfter nach innen und setzt sich an einen Tisch, sodass seine Mutter nicht noch mehr Waffen betrachen muss. "Tja das habe ich alles gefunden Mama. Das liegt da draußen einfach so herum."

[FEV-Infizierter]

"Was erzählst du für Sachen Junge?" Mama kommt an den Tisch und schält eine Tablette aus einer Keimfreien Aluverpackung. Die Tablette lösst sich sprudelnd in einem Glas Wasser aus und Rufio weiss schon jetzt das das Zeug nach etwas schmecken wird was so in der Natur nie vorkommen könnte. "Deine Mutter ist vielleicht alt, aber nicht dumm. Ich weiss sehr wohl was da draussen passiert. Alles voller Mutanten und Entarteter Kreaturen."

Santiago kommt näher. "Und Flittchen, Wilde, Primitive und Verseuchte. Ich wusste schon früher das Sie auch so ein Entarteter werde, immer diese Bücher. Ich habe es Ihrer armen Mutter schon gesagt: 'Miss DeMoines' nehmen sie ihren Sohn diese grässlichen Bücher weg, sie vergiften den Verstand!"

[Gauss]

Frau Santiago sollte jetzt lieber mal die Fresse halten sonst passiert noch etwas ganz Schreckliches.

"Aber Frau Santiago. Sie sind ja richtig alt geworden." Rufio presst die Lippen zusammen und blinzelt die Dame an.

"Ach Mutter ich bin froh wieder hier zu sein und ich habe mich checken lassen und wurde absolut gereinigt." Rufio nickt ihr bestimmt zu. "Also alles völlig in Ordnung."

[FEV-Infizierter]

"Ich habe aber auch mein Leben lang für Bunkerstadt gearbeitet und mich nicht feige aus den Staub gemacht und meine Eltern im Stich gelassen! Dein Vater ist gestorben vor Kummer!" Gibt die alte ruhig, verbal wohlgeschliffen, aber vom Tonfall her säuretriefend zurück, alte Vorkriegsautobatterie nix dagegen.

"Clarissa jetzt reicht es aber!" Ruft Mama DeMoine erbost.

"Für Sie immer noch Misses Santiago! Ich bin Bürgerin und ich habe die Pflicht gegen Müßgigang und Vernachlässigung der Regeln anzukämpfen! Das habe ich immer gemacht!" Gibt Santiago triumphierend und hochmütig zurück.

[Gauss]

Rufio zuckt zusammen als er erfährt das sein Vater tot ist. Für einen Moment hält er inne und versteinert.

Milliionen von Bildern laufen viel zu schnell hintereinander ab, als wäre ein alter DIA-Projekter defekt. Das letzte brennt sich einige Sekunden in Rufios Netzhaut. Ein Mann in seinen besten Jahren, der tadeln vor einem Teenager steht und Seiten aus einem alten Buch rausreißt.

Glasig blickt Rufio zu Frau Santiago, dann wieder zurück zu seiner Mutter. "Vater ist tot?"

[FEV-Infizierter]

"Ja Rufio. Schon vor zwei Jahren ist er gestorben." Antwortet Mama DeMoines leise. "Es war alles zu viel für ihn. Er hatte soo viel Verantwortung und ein soo großes Herz! Er hat Tag und Nacht gearbeitet und hat wochenlang mit Festus herumgetüftelt um die Kapazitäten des Reaktors zu optimieren. Er war ein großartiger Mann!"

"Ein Mutantenfreund kann kein großartiger Mann sein! Er hätte seine Zeit nicht mit diesen... diesen Tieren vergeuden dürfen. Mr. Bronson ist ein großartiger Mann! Der weiss wie man mit diesen ekelhaften Scheusalen umspringen muss!" Wirft Santiago ein.

"Bronson ist ein..." Mama DeMoine schaut Santiago an, hält aber den Mund.

[Gauss]

Rufio scheint ein wenig zusammengesunken. Das ist eine harte Nachricht. Auch wenn es viele Diskrepanzen gegeben hatte, hatte Rufio eine Menge von seinem Vater gelernt. Und er hatte ihn auch sehr gerne gehabt. Manchmal zumindest.

"Was für ein Mutantenfreund?! Und mit welchen Tieren hatte er zutun?!" Einen Moment später verdreht er seine Augen nach oben und beginnt nachzudenken. Bronson, nein, das konnte nicht sein Bronson sein.

[FEV-Infizierter]

"Dein Vater war oft in Gecko und hat mit Ghultechnikern am Reaktor gearbeitet." Erklärt die Mama DeMoines.
"Techniker? Diese Tiere verstehen doch nichts von Technik!" Giftet Santiago.
Mama DeMoines schaut ihre Freundin und Nachbarin mit tränenumschleierten Blick an. "Komm Rufio! Wir machen einen Spaziergang!"
"Habt Ihr wohl Geheimnisse? Ich bin Bürgerin! Konspiration ist Verrat an der Bürgerschaft!" Phrasiert Santiago!

[Gauss]

Rufio starrt verwirrt an die Wand und erhebt sich dann langsam. Losreißen von dem Gedanken, dass sein Vater tot ist, kann er sich auch nicht. Und warum hatte er mit Ghulen gearbeitet. Das kann sich Rufio nicht vorstellen. Beim besten Willen nicht. Ein DeMoines lässt sich doch auf kein Abschaum ein.

Und den Namen Bronson kannte er auch viel zu gut. Aber das konnte unmöglich der Gleiche sein.

[FEV-Infizierter]

Mrs. Santiago schaut den beiden entrüstet hinterher.
Mama DeMoines und Rufio treten schweigend auf die Strasse. Automatisch gehen sie in Richtung des kleinen Parks. Es hat sich fast nichts verändert, die Bäume sind ein bisschen gewachsen, die wenigen Menschen auf dem Weg sind Rufio vertraut, bloss eben zwehn Jahre älter. Die Wege, Häuser und Grünanlagen sind perfekt gepflegt. Eine Dienerin, eine junge Frau diemit einer Giesskanne, sie trägt wenig mehr als eine schmutzige Braune Hose und ein zerschlissenes bauchfreies Top, senkt verschüchtert den Blick. Rufio fällt auf das sie so mager ist das ihre Rippen heraustreten.

[Gauss]

Rufio ignoriert die Dienerin. Sie ist ja nicht ohne Grund nur eine Dienerin. SIe darf froh sein, dass sie überhaupt in der Stadt arbeiten darf.

"Es sieht hier so schön aus wie früher. Wenigstens hat sich hier drinnen nicht viel verändert. Ich war schon besorgt." Rufio atmet aus und atmet dann wieder langsam die frische Bunkerstadtluft ein.

"Die Santiago ist ja eine Krankheit. Ist sie jeden Tag so zu dir?! Und wer ist dieser Bronson? Ich kenne auch jemanden der so heisst. Und der kam auch aus Vault-City."

[FEV-Infizierter]

"Rufio! Du darfst sie nicht so nennen! Misses Santiago ist eine geachtete Bürgerin. Sie ist wiene wunderbare Frau, die mir in den Zeiten des Schmerzes eine unersetzbare Stütze war! Weisst du noch wie sie dir damals den Ölfleck aus deinen kleinen Bunkeranzug gezaubert hat?" Erwiedert Mama DeMoines entschieden? "Warum bist du zurückgekommen Junge? Ich habe Jahre gehofft das du zurückkehrst? Jede Nacht bin ich aufgewacht weil ich geträumt habe du würdest dich durch die Tür schleichen.... Und dann kam deine schrecklicher Brief! Du schriebst du wärst ein Teil des Ödlands geworden, ein Teil des krankhaften, primitiven und perversen Abschaums der an die starken Mauern der Bunkerstadt brandet. Wie konntest du nur so etwas Schreiben mein Kind?"

[Gauss]

Rufio sieht vorsichtig seine Mutter von der Seite an, versucht jedoch ihr nicht in die Augen zu sehen.

"Mutter, ich bin wiedergekommen weil ich die Welt da draussen gefährlich, abartig und widerwärtig ist. Und ich habe vor allem dich und die Welt hier vermisst. Damals wollte ich ein Abenteuer und es ist zu einem Überlebenskampf geworden. Ich war gierig nach der Welt und ich habe viel bekommen."

Jetzt bleibt er stehen um sich vor seine Mutter zu stellen. "Sie mich doch mal an. Ich bin reich geworden, ich konnte mein Wissen verhundertfachen, ich könnte es hier mit jedem Doktor und Wissenschaftler aufnehmen und dazu habe ich sagenhafte Dinge in meinem Besitz, die ich mir über die Jahre erarbeitet habe. Ich hasse das Ödland, aber es hat mich auch zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Aber ich bin immer doch dein Rufio."

Dann sieht er seine Mutter noch etwas eindringlicher an. "Den Brief schrieb ich in einem schwachen Moment. Kurz nachdem ich einer Hölle entkommen war und mir nichts mehr sehnte, als nach Hause zu kommen. Ich hab VC nie vergessen und nie verraten. Ich hoffe du weißt das."

[FEV-Infizierter]

"Ich habe schon immer gefürchtet das es so kommen würde. Schon als Kind warst du rebellsich und vernarrt in Vaters Abenteuerbücher. Du warst immer das einzige Kind das mit einem schmutzigen Anzug vom Spielen zurückkam. Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht." Erwidert Rufios Mutter milde. "Ich war nie in der Welt draussen. Ich kann mir nicht vorstellen das man da draussen leben kann. So ganz ohne Hygiene, anständiger Nahrung, Sicherheit und Freude am Leben, umgeben von Barbaren."