FalloutNow!

"Ja... wir haben es gleich geschafft." kommentiert Manson das gesehene. Dann schaut er seine Crew an, jedenfalls die, die er sehen kann. Er versucht in ihnen zu lesen. Es liegt Großes vor ihnen. Und er muss wissen ob alle dem gewachsen sind. So langsam kommen ihn zweifel, ob sie das Richtige tun.

Thea betrachtet City 6, sie war schon öfter hier. Sie mag dieses Moloch nicht, ihr ist die endlose grüne Landmasse auf Neo Caledonia hundert mal lieber. Aber es war so mit das erste was sie durch die ständige Reisetätigkeit ihres Vaters gelernt hat: man muss die planeten so nehmen wie sie sind. Bei dem Gedanken das ihre Heimatwelt aber zu einer ähnlichen Hölle werden könnte bilden sich kleine Zornesfalten auf ihrer Stirn.

Schnell aber doch irgendwie langsam zischt das Shuttle über den Himmel von City 6, passiert einen unsichtbaren Wegpunkt, fliegt an einer kleinen, schwebenden Überwachungsstation vorbei - dann setzt es senkrecht zum Landeanfluig an, beginnt zu sinken. Um das Shuttle herum beginnen scheinbar dreckige, schmutzige, alte Hochhäuser aus dem Boden zu wachsen, Wäscheleinen verbinden viele Meter über dem Boden manche dieser Häuser, Hausfrauen schütteln ihre Teppiche aus, zwischen Querstreben laufen Touristen, seltsame Gestalten und Einheimische. Vernagelte Fenster und leerstehende Fenster sind ab und an zwischen den kleinen, aneinadergereihten Wohnungen zu sehen, Bürger unterhalten oder streiten sich vereinzelt über Balkone hinweg, die Farben sind überwiegend bege, schmutzig-gelb, grau und braun, schwarzer Ruß und vereinzelt Graffiti klebt an den Häuserwänden zwischen Werbeplakaten ......

Schließlich, 50 Meter weiter tiefer, setzt das Fluggerät auf einer Landebahn aus Beton auf, die Stewardess tritt in den Raum.
"Wir sind nun auf Landeplattform C in Viertel 9 aufgesetzt. Unsere Regierung und alle beteiligten Unternehmen wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt in City 6."

Dann öffnet sich mit einem Zischen die Shuttletür ......

"Ein Wunder das wir hier heil runtergekommen sind..." schimpft Hawks und verlässt leise "Rostlaube... fliegender Sarg... Todesdose..." und ähnliche Verwünschungen murmelnd das Shuttle.

Manson folgt seinem Mechaniker. Schon als er die eintönigen Farben sieht ist er eigentlich schon satt.
Selbst die Fire3 ist farbenfroher denkt er sich.
Er versucht dem Strom der Reisenden so gut es geht auszuweichen, denn jetzt strömt sicher alles zum Ausgang.

Thea folgt den Captain und Hawks.

Auch Martin trottet hinterher und zuppelt an seinem T-Shirt. Er ist es gewohnt in den menschengefüllten Fähren und Strassen aufzuhalten und macht einen ziemlich gelangweilten Eindruck.

Aus dem Shuttle zu treten wirkt fast wie das Eintreten in eine andere Welt - gewissermaßen stimmt das ja auch. Während sich im Rücken der Gruppe in erster Linie Wohnhäuser hochziehen, breitet sich vor ihr andere Arten von Hochhäusern auf, Straßenhändler in Ständen, ein großes Gewühl aus unterschiedlichsten Menschen schiebt sich der schmutzigen Straße entlang in die die Landeplattform direkt einmündet, Neonlichter preisen diverse Sexclubs, Kleidergeschäfte, Second-Hand-Shops am hellichten Tag an, Plakate künden von dem nächsten großen Kampf in der Arena, Suppenküchen befinden sich neben Restaurants, Punker laufen neben Mönchen ohne sie zu bemerken, Kinder laufen fangen spielend durch die Leute hindurch, irgendwo zieht eine Lastechse einen baufälligen, alten Wagen mit Wasserfässern voran, während sich gleichzeitig ein hochmoderner Gleiter neben im vorbeischiebt. Die Straße spaltet sich nach kurzer Zeit auf, eine Ende der Menschenmengen ist nicht zu sehen.

Plötzlich surrt etwas links der Köpfe der Gruppe, ein runder, kleiner Gegenstand schwebt neben ihnen heran, in der Mitte ein starres Auge, Antennen ragen aus seinem Körper. Das Kamerauge umschwirrt die Gruppe, beginnt dann jeden nacheinander einzeln für mehrere Sekunden zu fixieren, ohne dass es dabei die Crew direkt behindern würde ......

Thea wendet sich an Julie, "Sie übernehmen jetzt die Reiseleitung?"

"Iiiks!" stößt Hawks spitz aus und versteckt sich halb hinter Manson.
"Was is das denn jetzt schon wieder??" Hawks schiebt sich wieder an Manson vorbei und schaut sich den Roboter genauer an.
Der Alkohol in seinem Blut macht ihn um einiges gelassener.

Der Roboter schaut zurück, Hawks direkt mit seinem Kameraauge anzustarren.


Julie blickt unauffällig zum schwebenden kamerauge.
"Wir sollten uns erstmal in ein Cafe oder eine Bar setzen", sagt sie.

"Bar?" Hawks Aufmerksamkeit ist sofort von dem Roboter abgezogen und er fixiert Julie mit leicht glasigem Blick.
"Ja das finde ich ist eine gute Idee."

Plöltzlich ist in einiger Entfernung ein Schrei zu sehen, die Gruppe kann sehen, dass aus einem der Fenster plötzlich eine Frau stürtzt, durch eine aufgespannte Wäscheleine zischt und nach kurzer zeit abseits des Sichtfelds der Gruppe unten auf der Straße aufkommt. Am Fenster ist noch eine männliche Gestalt zu sehen, die sich hastig verzieht. Die Leute auf dem Balkon blicken zeils neugierig, teils entsetzt runter auf die Straße und auch einige Passanten blicken die Szenerie an.

Das Cameraeye beginnt sich sofort von Hawks und der Crew abzuwenden und fliegt in Höchstgeschwindigkeit auf den Ort des Geschehens zu. Die Passanten wenden nach und nach wieder ihren Kopf ab und machen sich auf den Weg ........

"Was ist denn hier los?" fragt Manson bezogen auf die Reaktionen der Passanten. "Los last und schauen was mit der Frau ist." schon stürzt er los in Richtung wo er sie vermutet.

"Was haben wir denn mit der Frau zu schaffen?? Wir sind schon in genug Sachen reingezogen worden... Chef!! Jetzt wart doch mal" ruft Hawks der sich leicht hinkend und keuchend hinter Manson her macht.
"Warte doch mal! Wir kennen die doch gar nicht!! In eine Bar gehn klingt doch gut!!"

Manson steht vor einer toten, jungne Frau, die augenscheinlich zu Tode gestürtzt ist, sie trägt ein einfaches, schmutziges Kleid mit einer Schürze. Eine Blutlache hat sich auf dem Boden gebildet, aus toten Augen starrt sie in den Dreck. Einige weitere Passanten gaffen sie an während das Kameraauge zum Balkon hochfliegt ......

"Komm schon Chef hier können wir nix mehr machen!" Hawks kommt keuchend hinter Manson zu stehn...
Dann sieht er die Tote "oh mein gott..." er packt Manson am Arm und zerrt ihn in die Richtung zurück aus der sie gekommen sind.
"Die ist hinüber... da können wir nichts mehr machen... komm schon Skipper... wir haben so schon genug um die Ohren."

Thea beschaut sich die Leiche. "Hawks hat Recht Skip. Wir sollten uns hier verkrümeln."

"Das war sicher kein Unfall..." murmelt er und schaut dem Kameraauge nach. "Da oben war jemand..."
Wenn die anderen weiter gehen, wird er ihnen langsam nachgehen.

"Ich glaube hier gibt es mehr Morde am Tag als in zehn anderen Systemen im Jahr." Versucht sich Thea an eine alte Newsschlagzeile zu erinnern.