FalloutNow!

"Passkontrolle?" fragt Hawks verunsichert.
"Was solln wir den erzähln, warum wir ausgerechnet jez da rein wolln?" hakt er nach und ascht auf den Boden vor sich.

"Nun - nichts", sagt Julie schuterzuckend. "Offiziell darf man dort noch hinein Mister Hawks. Sie stehen nur noch stärker unter Beobachtung als sonst."


Draußen zieht der Moloch 'City 6' an Theas Auge vorbei, am Horizont schraubt sich der Turm als Regierungsgebäude in die Höhe durch die Wolkendecke hindurch, ein gespenstisches Bild. Irgendwo da musste im Augenblick ihr Vater sitzen und zusammen mit dem Generalstab über den Krieg debattieren ....

"hmm.." murmelt Hawks leise.
"Hoffentlich sehn die das genauso...." Hawks beginnt seinen Pass zu suchen.

Die Zeit vergeht .....


Nach einiger Zeit hält die Bahn plötzlich an - das Gleis führt nun in einen Tunnel hinein, eine dicke Mauer trennt die Viertel in City 6 voneinander; praktsich für die Aufstandsbekämpfung wie Thea noch aus ihrer Ausbildung weiß.
Neben der Bahn stehen auf einer Plattform 4 Polizisten in Kampfmontur, nur der Gesichtsschutz fehlt, umschwirrt von Cameraeyes steigen sie in die Bahn ein, die kleinen schwebenden Roboter schwirren sofort in zwei verschiedenen richtungen los, nehmen jeden Passagier in Augenschein.
"Halt, Passkontrolle- halten sie ihre Papiere bereit", ruft einer der Polizisten in die nun totenstille Bahn, dann laufen sie die Bahn nach und nach ab ....

Thea klaubt ihre ID-Karten heraus und hält sie bereit.

Hawks bleibt so gefasst wie es ihm möglich ist, während er seine IDCard fest umklammert um sie um nichts in der Welt zu verlieren, und wartet auf die Polizisten....
Schweiß rinnt ihm an den Schläfen hinab... was allerdings auch an der für ihn gefühlten Hitze oder seinem angetrunkenem Zustand liegen könnte.

Langsam, begleitet von einem Cameraeye, das jede einzelne ID-Karte abscannt, marschiert der Polizist langsam durch die Reihen, mustert alle Anwesenden mit strengen Blick.

Langsam schwebt das Cameraeye zu Thea, scannt ihre ID-Card - und schwebt gleich weiter zu Hawks. Auch vor ihm bleibt der Roboter schweben, das elektische Auge auf seinen zitternden Pass gerichtet.
Dann fliegt der Roboter wieder etwas weiter zu Julie, mustert ihre ID-Card auffällig lange, die Zeit scheint sich ewig zu dehnen .....


Dann zischt er weiter die Reihen entlang ....

"ohgottohgott..." murmelt Hawks und zündet sich eine weitere Zigarette mit zitternden Händen an.
"Sowas is nix für mich... "murmelt er weiter...
"Lasst uns das schnell hinter uns bringen ich will zurück in meinen Maschinenraum..."

Plötzlich bleibt das Cameraeye vor einem jungen Mann stehen, nervös blickt er zum Roboter und den Polizisten während seine ID-Card gescannt wird - dann gibt der Roboter plötzlich ein lautes, tiefes Biepen von sich, an seinem Körper blinkt ein rotes Licht.
"Okay, aufstehen", sagt der Polizist und hält einen langen Elektroschocker in seiner Hand. Der junge Mann blickt sich nervös um, Schweiß läuft an seiner Stirn hinunter - dann steht er langsam auf, das piepende Cameraeye weiter vor sich - plötzlich reist sich der Mann die Weste vom Leib, ein weißes T-Shirt kommt darunter zum Vorschein, das Wort 'Versklavung' ist in roter Schrift auf die Brust geschrieben.
"NIEDER MIT XERAAN, NIEDER MIT DER PARTEI, BEKÄMPFT DAS SYSTEM .... ", beginnt er lautstrark zu schreien, dann springt der Polizist vor, sein Schocker schlägt zu, es blitzt und schreiend geht der Aktivist zu Boden. Wütend schlägt der Beamte mit seinem Schocker und Füßen auf den jungen ein, trifft ihn am Bauch, ins Gesicht, in die Brust, laut schreit er bis der andere Polizist angelaufen kommt, den jungen packt und zusammen mit seinem Kollegen aus der Bahn zerrt, Blut läuft sein Gesicht hinunter ....

Hawks hat die ganze Szene mit aufgerissenen Augen und offnem Mund verfolgt, jetzt wo der Kerl aus der Bahn gezerrt wurde entspannt er sich wieder ein bisschen. Aber nicht wirklich viel... der Shock und der Alkohol haben sich so tief eingegraben das er wieder zu Zittern beginnt....
"Genau deswegen.... wollt ich hier nicht her...." stammelt er und wischt  sich den Schweiß mit zittrigen Händen von der Stirn.
Bleich und schwer atmend sitzt er da und versucht sich irgendwie unsichtbar zu machen... sein vorhergehender Tatendrang ist angesichts der Polizeibrutalität wie weggeblasen.

Langsam nimmt die Bahn wieder Fahrt auf, lässt das Plateau hinter sich, die wenigen Anwesenden, die es wagen zurückzublicken können sehen, wie der Junge brutal zu Boden geworfen und zusammengetreten wird während eine Art Gewahrsamshubschrauber aus einiger Entfernung angeflogen kommt. Das Cameraeye jedoch ist in der Bahn geblieben und starrt jeden Fahrgast aus seinem Glausauge kalt an ....

Dann verschwindet die Bahn im Tunnel, und mit ihnen der Blick auf die Polizisten .....

Hawks wagt es nicht auch nur irgendjemanden anzuschauen.... er verhällt sich leise und still und versucht in seinem weggesoffenem Verstand zu ergründen wieso zum Teufel er hier sitzt....

Äusserlich regungslos hat Thea die Szene beobachtet, irgendwo hinter ihrer militärisch gestählten Fassade gärt ein Fünkchen Protest den sie mit ihrer eisernen Selbstdisziplin niederschlägt.

Manson ballt unmerklich durch das Gedränge der Bahn die Fäuste und schaut der Szenerie noch lange nach. Bevor sie dann in den Tunnel außer Sichtweite kommen. Innerlich ist er über die Brutalität der Polizisten geschockt. Aber sein Kopf sagt ihm schon wo er sich befindet und das solche Regime zu brutalen Mitteln greifen.
Als freier Händler hat er noch das Glück nicht ständig unter solchen Dingen zu leiden. So ein Aktivist ist wohl eine der mutigsten Personen hier auf der Erde. denkt er sich und überlegt während der weiterfahrt ob er sich dies auch trauen würde. Öffentlich und ohne Rückhalt und Schutz.

Langsam fährt die Bahn durch den kleiunen Tunnel - dann betritt sie Viertel 6 ...


Die Bahn fährt auf einer Trasse etwa 100 Meter über dem Erdboden und bietet so einen guten Blick auf die Häuser von Viertel 6 - es sind eher ärmliche Wohnblockhäuser, angestrichen in alter gelber und weißer Farbe starren sie Dutzende Meter in die Höhe, Wäscheleinen ziehen sich zwischen ihnen entlang, Menschen gehen ihrem Tagwerk nach, ab und an kann man Cameraeyes oder kleine Flieger durch die Lüfte schweben sehen, am Erdboden in den Straßen sind kleine Imbissgeschäfte, Bars, Geschäfte und Clubs zu sehen, wahlweise offen oder geschlossen. Müll liegt in den Straßen, wird nach und nach von rollenden Reinigungsrobotern abgeholt und wegtransportiert ....

Langsam beschreibt die Trasse einen kleinen Kreis und verliert an Höhe, fährt zwischen den Häuserschluchten entlang bis sie schließlich an einer Plattform, vielleicht in 20 Meter Höhe über den Erdboden, quietschend stehenbleibt.

Julie steht auf.
"Kommt, gehen wir", sagt sie und macht sich daran, die Bahn zu verlassen.

Thea folgt ihr und versucht unauffällig festzustellen ob ihnen jemand folgt.

Auch ihr Kapitän folgt Thea und schaut sich unauffällig die Umgebung an.

Hawks macht sich so unauffällig wie möglich und folgt seinem Käptn.
"Mann... Skipper... hast du das vorhin gesehn? Die ham den voll umgehaun..." murmelt er gedämpft und hofft sich nie mit den Polizeikräften hier anlegen zu müssen.
Ich hoffe wir müssen uns mit gar niemandem anlegen... denkt er sich während er weiter geht.

Die Station sieht ähnlich aus wie die der anderen Viertel, nur deutlich beschmierter, die Gegend etwas ärmlicher, irgendwo brennt eine Mülltonne und trägt den Geruch hoch in die Nüstern der Anwesenden. Die anzahl der Polizisten - besonders der bewaffneten Polizisten - scheint sich exponential vergrößert zu haben, allein oben auf der Plattform schwirren drei Cameraeyes und ein Dutrzend Polizisten stehen bereit. Einer von ihnen packt einen jungen, blonden Mann mit wuscheligen Haaren am Kragen, drückt ihn gegen die Wand und verlangt lautstark von ihm, seine Papiere zu zeigen, während die anderen Passanten peinlich darauf achten, diesen Vorfall nicht zu bemerken .....

Hawks entschließt sich dazu der Meute anzuschließen und alles zu übersehn was ihn in Schwierigkeiten bringen könnte.
Ich brauch nen Drink... denkt er zerknirscht und wischt sich den Schweiß von der Stirn.