FalloutNow!

Jade, aufgeschreckt von Sakayas Hinweis, richtet den Blick nun endlich vom Boden auf und erwartet den herannahenden Jay. Stumm blickt sie ihn an und ist kaum an seinem Bericht interessiert. Allgemein interessiert sich sich im Moment für gar nichts und lässt die Ereignisse einfach so an sich vorbeischwappen.

Jay tritt zu den Anderen. "Hey, da bin ich... War ne Sackgasse...
Mal wieder..." meint er mit niedergeschlagenem Blick, "Das einzige,
wo man sie vielleicht drauf festnageln könnte ist die schwammige
Aussage, dass sie gelegentlich ganz spezielle Güter von San Francisco
aus auf den Weg bringen... Aber was genau dahinter steckt... Ich hatte
gehofft irgendetwas zu belauschen, aber da war nichts weiter." 

"Mh..." brummt Saint "ich glaub auch nich wirklich das die so richtig mit drinhängen... wir sollten da nich so voreillig sein... nur weils Shi sind...
am Ende bekommen wir Feuer aus ner ganz anderen Ecke..."
Er kratzt sich bedächtig am Kinn...
"Naja gut... lasst uns mal ein ruhiges Eckchen suchen."

"Nur weil's Shi sind ..." wiederholt Sakaya leise und schüttelt schwach mit dem Kopf. Sie sieht hinüber zu Jade, die scheinbar auch nicht so besonders gut drauf ist und dann wieder zu den beiden Männern. Wenn jemand losgeht, wird sie hinterherlaufen.

Die Gruppe kann sehen, wie sich die Sonne langsam dem Horizont entgegensenkt, es ist Abend und in kurzer Zeit wird es dunkel sein im Hub ....

Jade reckt ihren Kopf zu der hinuntergehenden Sonne.
~Und wieder ein Tag vorbei... und ich bin immer noch hier. Hm. War eigentlich nicht so geplant, aber es läuft ja immer alles so, wie man es sich gerade NICHT vorgestellt hat.~

Sie blickt hinauf in den Himmel und sucht nach den ersten Anzeichen von Sternen.
~Vielleicht wäre es besser gewesen Greg hätte mich nie gefunden. Er hätte nie sein Leben als Ranger aufgeben müssen. Wäre nie in den Hub gekommen. Und hätte nicht so elendig sterben müssen... ermordet im Schlaf und ohne Chance sich zu verteidigen.

Vielleicht wäre er im Kampf gefallen. Erschossen von einem Slaver... aufrecht wie ein Mann und der Ranger, der er war. Und ich... ich wäre in diesem dunklen Kellerloch elendig verreckt. Ein sinnloses Leben das verendet, und es hätte niemanden gegeben, den es interessiert. Wahrscheinlich wäre das der bessere Weg gewesen. Besser für ihn, besser für mich.~

*Aber so ist es nicht gekommen. Du kannst dir nicht aussuchen was passiert. Du kannst nur versuchen das beste daraus zu machen.*
antwortet ihr im Geiste eine zweite Stimme auf ihre Zweifel. Es ist eine warme Stimme, die ihr Kraft zu geben versucht. Oft fechtet sie diese inneren Konflikte gegen ihr zersplittertes Selbst aus. Ein Pro und ein Kontra für alles was ihr Leben ist. Sie selbst bildet sich ein, daß diese zweite Stimme - dieses Pro - ihr Vater ist. Sein Geist, der zu ihr spricht und zu retten versucht, was in ihren Augen kaum zu retten wert ist.

Natürlich ist er es nicht. Es ist nur das letzte bisschen Hoffnung, daß wie ein kleines Kind an ihr zerrt und versucht sie von dem Weg abzubringen, den sie geht und an dessen Ende der unweigerliche Abgrund in die Tiefe klafft. Sie hat das Gefühl nun schon so nahe vor ihm zu stehen. Kurz vor dem Sprung in die Dunkelheit. Doch niemand kann wissen ob sie springen wird, denn oftmals merkt man erst beim Blick nach unten, daß man doch lieber umkehren möchte.

"Lasst uns am besten ins Hotel gehen..."
Meint Jay und geht los. "Wie ist es eigentlich
bei euch gewesen?" fragt er noch Saint.

"Erzähl ich euch dann..." Saint macht eine winkende Bewegung um auf die Umgebung zu zeigen.
"Zu viele Ohren."

Gemeinsam marschiert die Gruppe zum Hotel zurück, im Haus riecht es bereits recht deftig, Wendy scheint das Abendessen vorzubereiten ....

Sakaya betritt das Hotel und dreht sich kurz zu ihren Leuten um, als sie das Essen riecht. "Oh ja, genau das brauch ich jetzt." verkündet sie und geht vor. Sie vermutet, dass die anderen auch hungrig sind und ihr folgen werden. Ziemlich müde von dem ständigen hin und her laufen sieht sie sich nach einem freien Tisch um.

"Hier werd ich wieder fett..." murmelt Saint vor sich hin und folgt Sakaya.
Rasch schließt er auf und setzt sich mit ihr an einen Tisch.

Der Speisesaal des Hotels ist recht anständig gefüllt während das blonde Mädchen die Mahlzeit - gebratene Kartoffeln, eine deftige, fettige Soße und ein Stück Brahmin ausgibt, als Beilage gibt es Wasser oder Tee. Es riecht ziemlich gut, Gespräche füllen die Luft und die knapp 40 Gäste sind alle miteinander beschäftigt ....

Jade spielt mit dem Gedanken auf's Zimmer zu gehen und sich ins Bett zu hauen. Hunger hat sie überhaupt nicht und ihre Laune hängt irgendwo zwischen Keller und Tiefseegraben. Letztendlich entscheidet sie aber anders. Sie hat zwar nicht vor etwas zu essen, aber des gemeinsamen Vorankommens willen bleibt sie bei den anderen und leistet ihnen (wenn auch in aller Stille) Gesellschaft.

Sie hockt sich an ihren Tisch und starrt gefühllos Löcher in die Gegend. So kalt und minenlos ihr Äusseres erscheint, umso hitziger geht es in ihrem Inneren zu, denn Pro und Kontra führen immernoch eine aufbrausende Debatte und vielleicht eine allerletzte Schlacht, bevor eine der beiden Parteien als Sieger hervorgeht.

Sakaya bedient sich, packt sich einige Kartoffeln auf den Teller, klatscht einen Batzen Soße drüber und gießt sich Tee ein, dann balanciert sie alles vorsichtig zurück zum Tisch und beginnt, ihren Hunger zu bekämpfen. Dass Jade im Augenblick nicht so richtig zu gebrauchen ist, war ihr ja vorhin schon aufgefallen, aber scheinbar ist da schon wieder etwas ganz anderes passiert. Die Shi schweigt einfach und wartet, bis irgendjemand ein Gespräch anstößt. Sie hat nicht wirklich Lust, selbst etwas dazu beizutragen. Die letzten paar Tage waren einfach viel zu anstrengend und aufwühlend. Die Gruppe ist teilweise zerstritten, einzelne Leute sind kaum noch zu gebrauchen und abgesehen davon war das alles hier nicht wirklich der angekündigte 3-Tage-Lieferungs-Trip. Eigentlich hat es sich schon wieder so entwickelt wie immer, dennoch gab es einige völlig unerwartete Wendungen, die jetzt erst ein mal verarbeitet werden müssen - am besten mit einer dicken Mütze Schlaf, die sich Sakaya am liebsten direkt nach dem Essen gönnen würde.

Auch Jay läßt sich beim Thema Essen nicht zweimal bitten...
Mit vollem Teller in der einen und eine Karaffe Tee in der anderen
setzt er sich zu den Anderen an den Tisch und beginnt wortlos
zu essen. Er hat vor das Thema erst im Stillen auf den Zimmern
anzusprechen...

Nachdem sich nun auch Saint was zu futtern geholt hat sitzt er wieder bei den anderen und langt ordentlich zu.
"Ich werd garantiert wieder fett..." nuschelt er zwischen den Bissen.
"So wie das Essen hier schmeckt..."

Ungefähr so schmeckt das Essen auch - deftig und fettig, nicht schlecht aber auch kein kulinarischer Feinschmeckergenuß. Manche aus der Gruppe haben schon nach dem halben Teller das Gefühl, papp zu sein ....

Sakaya lässt einige Kartoffeln auf ihrem Teller liegen und kippt noch schnell den letzten Schluck Tee runter, dann lehnt sie sich erst mal zufrieden zurück. Sie kommentiert diese Aktion mit einem "Pffaah" und sieht in die Runde, wartet, bis die anderen ebenfalls mit dem Essen fertig sind.

Saint verdrückt seine erste Portion und macht sich auf zur Zweiten.
Als er zurück kommt mustert er sein Essen.
"Oh Mann... aber danach is schluß..." mit einem Lächeln macht er sich über die zweite Portion her die er immer wieder mit Tee herunter spüllt.

Nach der Hälfte der zweiten Portion hat Saint das dringende Bedürfnis, in einem lauten Knall zu platzen ....