FalloutNow!

Rufio stapft wieder Richtung Bunkerstadt an den Wachen vorbei. "Danke nochmal für den Tip, Bürger..."

Dann nickt er den beiden Wachen zu und betritt wieder VC.

Die beiden nicken Rufio zu und dieser betritt wieder die freundliche, saubere Bunkerstadt. Einige Diener harken die Kieswege und zupfen das klägliche Grün was versucht sich illegal auf ihnen auszubreiten.

Der Caravan nähert sich der Bunkerstadt. Schon von weiten reflektieren ihre weißen Mauern das grelle Sonnenlicht und verleihen ihr in dieser Steinwüste etwas märchenhaftes.
Muhend knirschen die Hufe der Brahmin über die Steine, die quietschenden Caravantrailer hinter sich herziehend.


"Wir habens bald geschafft. Elende Fuhre!" Edwin spuckt aus, der Vertreter der Crimson Caravan ist ein alter Hase im Geschäft, sein roter Kinnbart ist von Klamath bis Adytum ein Markenzeichen das jeder kennt der in der Branche tätig ist, sein linkes Ohr, ist in zwei autonome Lappen geteilt, eine alte Narbe die den rothaarigen Kämpen noch markanter macht, wackelt munter im Takt des Schritts. "Hmm Meg, was meinste? Sollten wir jetzt schon anfangen uns zu besaufen bevor diese Bunkeridioten auf die Idee kommen unsere Vorräte zu beschlagnahmen? Hehehe!" Er zieht eine Flasch unter der Plane des ersten Wagens hervor und entkorkt sie, die durchsichtig-rote Flüssigkeit ergiesst sich glucksend in den ausgedörrten Gaumen des Caravaners.

Sie kommen aus Reno, in der Staubsturmsaison keine angenehme Route, ständiger staubiger Gegenwind gepaar mit miesesten Wegbedingunen machen diese Route für Mensch und Tier zur Tortur. Zwei Achsenbrüche haben sie zusättlich Zeit gekostet. Meg kann nicht mal mehr genau sagen ob es 5 oder 6 Wochen waren seit sie von der sündigen Stadt aufgebrochen sind...

"Aaahhh." stöhnt Meg erleichtert und streckt sich ausgiebig auf dem Kutschbock.
"Heilliger Bimbam... was für eine Tour." seufzt sie und betrachtet die schützenden Mauern.
"Mh ich glaub wenn wir volltrunken dort ankommen beschlagnahmen die unsere Karren gleich komplett." lacht sie dann und trinkt selber einen Schluck Wasser.
"Verdammten Bunkerköpfe, aus der Ferne sieht die Stadt richtig nett aus..."

Die letzten Tage und Wochen waren verdammt anstrengend für Megan.
Die ganze Zeit nur stinkige Brahminhintern, Staub, Sand, Probleme und noch mehr Staub, Sand und Probleme...
Doch selbst Angesichts der Strapazen der letzten Zeit hat sie nicht vor lange in Bunkerstadt zu bleiben...
Gott sei dank, sind die Achsen nur dann gebrochen wenns sicher war... denkt sie sich beiläufig und setzt sich wieder auf den Kutschbock.
Ihr Gewehr liegt griffbereit neben ihr, die paar Gerüchte die die Karawane unterwegs aufgeschnappt hat verhießen nichts Gutes.
"Was meinst du was die stinkigen Muffköpfe vorhaben? Die Jungs vor zwei Wochen waren ja noch weniger begeistert als sowieso..." fragt sie dann den vierschrötigen Karawanenmeister Edwin.

Edwin zuckt die Schultern. "Was gutes hat man von hier noch nie gehört. Wies scheint haben die alle nen Bunkerkoller oder so." Er nimmt ein weiteren Schluck aus der Flasche und wirft sie weiter zu Carl, dem Hühnen mit dem Flammenwerfer. "Aber ich halte mich aus dem Mist raus, bringt ja nix. Wir brauchen sie und sie brauchen uns. Sollen sie ein paar Mutanten abknallen, solange sie uns bezahlen und uns die Karren abnehmen ohne die Hälfte der Ware zu reklamieren mach ich mich da nicht heiss."
Meg weiss das Edwin ein recht pragmatischer Mensch ist, der es wohl am meisten bedauert das Bunkerstadt der einzige Ort im Ödland ohne Puff ist.

"Den haben die dann aber schon länger..."
Missmutig fährt sich Meggie durch ihre staubigen Haare.
"Na, solange Sie bezahlen und ich ne anständige Dusche bekomm, sollen die mir gestohlen bleiben." fügt sie dann noch an, während sie vergeblich versucht ihr Haar vom Dreck zu befreien.
Frustriert schnaufend gibt sie auf und schnappt sich ihre Knarre.
Das gute Stück hat ihr schon so manchesmal geholfen... allerdings nicht bei ihrer Hygiene.
"Da hat man sonst was für Waffen dabei, aber keine Bürste..."  murmelt die junge Frau vor sich hin.
"Sag mal Edwin... du mit deinem hübschen Bart... hast du nicht zufällig eine Bürste für eine junge Dame in Not?" fragt sie in zuckersüßem Ton und klimpert mit den langen Wimpern.

"Hää? Willste mich verarschen Mädel?" Prustet Edwin los. "Nee sowas hab ich nich bei. Aber wir nähern uns dem Ort in dem Seife, Nagelscheren und Haarbürsten auf Bäumen wachsen Süße. Man kann ja viel über diese Spinner sagen aber mit sowas kennen die sich aus. Leider haben sie von Spass und Vergnügen keinen Schimmer."

"Tja... und meinst du mit diesen Haaren" mit hysterischer Miene schüttelt sie sich die halblangen braunen Haare ins Gesicht "lassen die mich da rein?"
Übertrieben Ernst starrt sie Edwin und ihre Caravankollegen durch den zotteligen Vorhang aus Haaren an.
Nach einigen Momenten des Schweigens pustet sie sich eine Strähne aus dem Gesicht... lustlos flattert die Haare ein paar Zentimeter nach oben und fällt wieder vor ihre Nase.
"Oh ich sehs kommen..." seufzt Sie dann "wegen mir können wir jetzt nichts mehr verkaufen..." mühsam richtet Meg ihre Haarpracht und zwinkert Edwin und Carl die ihr am nächsten sind kurz zu.
Mit einem alten Haargummi bindet Sie sich die Haare zu einem losen Pferdeschwanz und richtet ihre Rüstung.
Mit einem kurzen Sprung vom Kutschbock gesellt sie sich zu den beiden Haudegen.
"Ihr wisst gar nicht wie froh ich bin das die neben ihrem ganzen Schnickschnack auch Seife erfunden haben..."
Lässig schultert Meggie ihr Gewehr und schaut nach vorn.
"Haben die wenigstens ne Kneipe?"

Edwin grummelt. "Kneipe? Naja im Vorhof gibts ne Kneipe, der alte Kneiper, Cassidy, war n feiner Kerl, aber er hats nich ausgehalten dort und is mit sonem Rambotypen abgehauen." Er spuckt aus und zündet sich ne Selbstgedrehte an. Seitdem war die Kneipe jahrelang geschlossen und hat zigmal den Besitzer gewechsel. "Zuletzt wurde sie von ner recht hübschen Bitch... ähm ich meine Lady betrieben. Mal sehen was uns da erwartet."

Meggie wirft Edwin einen schiefes Lächeln zu.
"Denk dran, nich wieder alles versaufen... du weist doch... letztes Mal in Redding... die äh... Dame?" Megan stuzt kurz.
"Es war doch eine Dame, oder?" grinsend knufft sie Edwin in die Seite.
"Na, ich bin mal gespannt wie der Schuppen so ist..." beendet sie dann das Thema und schaut vorwärts in Richtung Bunkerstadt.

"Hmm ja war ne Dame. Glaub ich doch." Erwidert Edwin und feixt dreckig.
Die Spitze des Caravan ist nun schon nahe des Haupttors. Einige Diener, so heissen die Sklaven in Bunkerstadt, weisen den Caravan in die Abfertigungszone ein. Dort stehen einige Boxen für die Brahmin, gutes grünes Futter erwartet die Tiere und spornt sie zu einem wahren Schlusssprint an. Ausserdem stehen schon etliche Träger bereit die Caravans zügig zu entladen. Die Männer in Metallrüstung mit den Viehtreibern in der Hand sollen offenbar garantieren das der Vorgang wirklich zügig vonstatten geht.

"Geee..." murmelt Meggie an Edwin gewandt "Siehe dir das an... stehn da und bohren in der Nase, die Drecksarbeit machen die Sklaven..."
Meggie spühlt sich den Mund mit Wasser aus und spukt diesen in den Sand.
"Lass uns bloß schnell hier fertig werden... sonst vergess ich mich... räudige Sklavenhändler..." entfährt es der jungen Frau leise als sie ein Kind entdeckt das sich mühsam um die Brahmin kümmert.
"Ich seh zu das Elsa und ihre Freunde gut unterkommen." ausdruckslos klopft sie einem Brahmin an die Flanke.
"Sagt mir Bescheid wenn wir fertig sind." bittet Sie Edwin und hilft beim abspannen der Brahmin.
Aufmerksam passt Meg auf das ihre Tiere auch ordentlich versorgt werden.

Die Brahmin werden offenbar besser versorgt als die Menschen die sich um sie kümmern müssen. Die meisten Diener sind sichtlich abgemagert, bei den meisten treten die Rippen deutlich hervor....  Die Brahmin haben dagegen, grünes Heu und frisches, sauberes Wasser in rauhen Mengen.

Meggie beobachtet die ganze Szenerie aufmerksam und frustriert.
Ist ja noch schlimmer als ich gehört hab... sogar die Viecher sind besser versorgt... denkt sie sich mürrisch und klopft Bessie freundlich auf ihren Brahminhintern.
"Saubande..." murmelt sie leise und macht sich, nachdem sie die Brahmin versorgt weis, langsam auf den Weg zu Edwin zurück.
Traurig schaut sie zu den ausgemergelten Sklaven die hier schuften müssen, während ihr die Hände gebunden sind.
Das war das einzig gute an Ihm... er hat Sklavenhändler umgelegt... Gedanken an ihren Ex schießen ihr durch den Kopf.

Edwin überwacht das Entladen der Caravans, dabei diskutiert er, eine Kippe im Mundwinkel, mit einem Wächter der Bunkerstadt. Ein strammer blonder Typ in funkelnder Metallrüstung.
".... is mir scheissegal was du sagst, ich hab mir die Kippe gerade angesteckt Mann! Wird dich nicht umbringen Jungelchen. Das letzte mal durfte ich hier auch rauchen, ihr könnt doch nicht dauernd die Gesetze so ändern wies euch passt! Wo komm wirn da hin he?"

"Hey, die Brahmin sind versorgt." meldet Meg ihrem Chef und mustert den Muffkopf aus dem Bunker.
"Probleme?" fragt sie leichthin.
Sie kann sich schon denken das es durch die verbohrten Spießer Stunk gibt.
So spießig war ja nicht mal Lucas kommt ihr plötzlich ihr Bruder in den Sinn.

"Der Milchknilch möchte das ich meine Zigarette ausmache. Hahaha!" Lacht Edwin und inhaliert aufreizend. Der Wächter mustert Meg kühl und wendet sich wieder an Edwin. "Sir ich muss sie wirklich bitten die Gesundheit der Menschen hier nicht weiter zu gefährden."

"Ha! Du kannst mal meine Arschhaare rauchen du alte Retortenschweinerei! Pass auf mit wem du dich anlegst Kleiner, ich bin schon hier gewesen und hab mein Kraut geraucht da warst du noch Spenderwichse in sonem Reagenztopf, haste mich verstanden?" Edwin, rückt nahe an den Wächter heran, der angeekelt die Nase rümpft und sich zurückbeugt.

Rufio überlegt und versucht sich an die Ortschaft zu erinnern, in der sein Vater früher immer gearbeitet hatte. Wenn er verstehen wollte, was gerade in Bunkerstadt vor sich ging, musste mit Leuten reden die unmittelbar an den Geschehnissen beteiligt waren.

Rufio erinnert sich an die Worte seiner Mutter. Irgendwas mussten die Kollegen seines Vaters doch wissen. Er kannte seinen Vater doch. Er hatte ein starkes Herz. Da brauchte es schon mehr als nur ein kleines Problem mit Gecko um ihn aus der Ruhe zu bringen. Was war bloss passiert?

"Hey, Ed." beruhigend legt Meg ihre schlanke Hand auf Edwins Schulter.
"Lass mal lieber. Nich das du unseren unbedarften Freund hier noch umbringst." milde lächelnd schaut sie zu dem Wächter.
"Ausserdem wollen wir hier noch was verticken, so wies hier ausschaut läufts für Leute wie uns gerade nicht so gut hier." fügt sie dann noch flüsternd an und deutet dezent auf die abgemagerten Sklaven