FalloutNow!

"Er ist nicht warm." antwortet Patrick, der ehrlich etwas überrascht ist. "Es ist schwierig, an heißes Wasser zu kommen." Er ist es nicht gewohnt, dass andere Leute ähnliche Vorlieben haben wie er - zumindest nicht irgendwo draußen in der Wüste vor San Francisco. Er gießt den zweiten Becher zu drei Vierteln voll und stellt ihn auf eine Ablage in der Nähe des Mädels. Dann greift er sich ein Stück Dörrfleisch und nimmt einen großen Bissen, kaut ruhig und ohne Eile, und spült mit einem Schluck Earl Grey nach. Schweigend isst der Ire und blickt die junge Frau dabei hin und wieder an, weicht dabei nicht vor direktem Blickkontakt zurück und verhält sich auch sonst sehr gelassen.

"Oh... danke." freut sich die junge Frau und nimmt schlürfend einen Schluck.
"Ich war ne Weile in Frisco, ich glaub da bin ich auf den Geschmack gekommen... in Junktown gibts nur irgendwelche Plörre."
Wie Pat packt sie auch etwas getrocknetes Fleisch und einen Apfel aus.
In die Bustür gelehnt beginnt sie zu kauen.
"In JT sammelt man den 'Tee' in der Wüste, ich glaub das sind völlig willkürlich gewählte Grässer..." sie nimmt noch einen Schluck Tee.
"Letztes Jahr hats eine Karavanwache davon umgehaun... hat ihn ganz weit weg gebracht..." leise lacht sie ein bisschen Schadenfro. "Der hat n gutes halbes Jahr gebraucht um von dem Tripp wieder runter  zu kommen..."

"Richtig erkannt. San Francisco ist eine gute Quelle." bestätigt Patrick und hört dann gleichmäßig kauend dem Smalltalk zu, der für ihn kein Stück von Belang ist. Er spart sich nette Gesten sowie "aha", "verstehe" und "wirklich" und macht dann neutral dreinblickend mit dem eingeschlagenen Thema weiter, ohne näher auf die Kommentare der Frau einzugehen.  "Es lohnt sich wirklich, dort die Vorräte zu ergänzen oder sich einen oder zwei Tricks abzugucken."

Pats unmotiviertes zuhören übergeht die Fremde mit einem krachenden Biss in ihren Apfel.

"Ah naja..." die junge Frau zuckt mit den Schulter.
"Hat mich ein bisschen an BrokenHills erinnert..." meint sie dann nach einem Schluck Tee.
"Nur zeigen die Schlitzaugen ihre Abneigung gegen uns 'Normalos' nich so offen wie sie sich in BrokenHills Mutanten und Menschen zeigen..."

"Das kommt darauf an, mit wem man spricht." erklärt Patrick, dem die Einstellung vieler Shi dem Ödland und dessen "Bewohnern" gegenüber natürlich nicht entgangen ist, schwammig. Die Erwähnung von Broken Hills und der Mutanten dort hat ihn etwas hellhörig gemacht, weil diese Sache ihm jetzt in diesem Fall möglicherweise weiterhelfen kann. Er macht eine kleine Pause und formuliert dann eine Frage, um das Gespräch in die gewünschten Bahnen zu lenken. "Warst du schon mal in Broken Hills?" fragt er überflüssigerweise.

"Ein paar Mal... als Karavanenwache von Junktown aus." nickt die junge Frau.
"Abgesehen von den Spannungen ist es eigentlich ein ganz beschauliches Nest... sofern man keinem der..." sie unterbricht sich kurz und nimmt nachdenklich einen Schluck Tee.
"eh... intensiver riechenden Guhle über den Weg läuft." fährt sie fort nachdem sie die passenden Worte gefunden hat.

Leise ruft Jay die anderen nach oben zu sich: "Wir sind direkt im Mutantenlager, hier scheinen wir richtig zu sein..."

"Oh - super", meint Nini mit deprimierten Pessimismus. "Und jetzt da durch die Tür oder wie?"

O'Shea verwirft seine zugegebenermaßen optimistische Idee nun wieder und überlegt, wie er die Unterhaltung fortsetzen und ihr gleichzeitig einen Sinn geben kann. Eine schwierige Aufgabe, wie sich schnell herausstellt. Der Ire hat keine Fragen mehr, zumindest keine von brennender Wichtigkeit, und alles andere langweilt ihn persönlich ein wenig - zumal er hier eigentlich nicht sitzen sollte. Patrick rafft sich schließlich auf und bemüht sich (nach einer beträchtlichen Pause), irgendwie weiter zu machen. Vielleicht lässt sich damit ja sogar etwas Zeit totschlagen. "Geschäftlich oder Privat in San Francisco gewesen?" fragt er, als ehrlicher Fan der Stadt, mehr oder minder interessiert.

"Oh Geschäfftlich..." meint die junge Frau und schmeißt den Stiel des Apfels aus dem Bus.
"War mit einem HubCaravan unterwegs... die haben allerdings die Abfahrt verschoben ohne mir bescheid zu sagen.."
Sie zuckt mit den Schultern und leert ihren Tee.
"Jetzt bin ich auf dem Weg zurück nach Hause - Junktown mein ich. Und dann werd ich in den Hub gehen und diesem alten vertrottelten blöde... erhm... ja jedenfalls, Junktown... dann sehen wir weiter." während ihrer Schimpftriade ist immer schneller geworden und hat einiges an roter Farbe im Gesicht gewonnen.

"Die Stadt hat auch abseits der hervorrangenden geschäftlichen Bedingungen einiges zu bieten." erklärt Patrick, übergeht dabei alle unwichtigen Kommentare der jungen Frau schlichtweg, und ähnlich aufmerksame Beobachter wie der Ire selbst einer ist, könnten fast ein kurzes Blitzen in seinen wachen Augen sehen. O'Sheas Tonfall oder Haltung haben sich nicht großartig verändert, aber er wirkt etwas offener und gesprächiger - aus irgendwelchen Gründen. "Ein privater Aufenthalt in San Francisco ist wirklich sehr zu empfehlen." versichert er und fügt nach einer kurzen Pause noch etwas hinzu. "Jedenfalls, wenn man ein wenig Interesse zeigt."

"Nun, wir haben zwei Optionen, die erste: ohr bleibt hier und ich versuche mich hier lang zu schleichen. Die zweite: Wir gehen alle zusammen."

"Wenn du das Rad holen kannst dann geh", flüstert Nini, "besser als wenn wir alle draufgehen. Aber warte mal, brauchst du vielleicht Hilfe? Also beim Transport oder so?"

Jeff fasst Nini kurz an den Arm. "Ich kann Jay doch ruhig helfen? Zusammen sollten wir das Rad schnell hier rausbringen. Wir müssen nur aufpassen nicht zu laut zu sein. Das dürfte aber bei dem Lärm da draußen das kleinste Problem sein." flüstert der Dieb ebenso.

Nini blickt einen Augenblick auf den Arm und auf Jeffs Hand, das Bild des Schraubstocks steht wieder vor ihren Augen.

Kurzerhand löst sie nacheinander die Finger seiner Handy von ihrem Arm.
"Auch okay, dann bleibe ich hier", meint sie schulterzuckend. "Ich hab nix dagegen nicht abgeknallt zu werden."

"Ich denke ich schaffe das schon, besser wenn mir im Notfall zwei Leute Rückendeckung geben können." Jay versucht die Holztür einen Spalt zu öffnen um herauszuspähen.

Ohne zu zögern öffnet Jay die Tür weiter. Er checkt sein Blickfeld, ob er ein feindliches Wesen sieht und schlüpft dann heraus um sich außerhalb umzusehen.

Vorsichtig marschiert Jay aus der Kammer hinaus und duckt sich hinter dem Tresen. Der ehemalige Verkaufs- und Hauptraum des Geschäfts ist verlassen, zwei runde, alte vergammelte Tische stehen im Raum, die Türren sind alt und sehen aus, als würden sie bei einem schiefen Blick schon auseinanderfallen. In der Südöstlichen Ecke des Raumes steht ein alter Zeitschriftenständer, voll mit alten vergilbten Zeitschriften.

Die verglaste Frontseite und ein Teil der südlichen Wand ist bereits eingestürtzt bzw. geborsten, man kann durch sie direkt hinaus in den Hof. Knapp hinter dem Fenster stehen einige Kisten vollgestopft mit Waffen und Munition, augenscheinlich ein improvisiertes Waffenlager der Mutanten. Sechs von ihnen stehen hinter einigen hastig aufgestellten Autowracks am Ausganng des Geländes und beharken dort den Supermarkt mit Kugeln und Sperrfeuer ....