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Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 7:11 pm
by F0lem
"Hmm, gutgut, aha aha." murmelt Sakaya verstehend und legt einen Finger auf's Kinn, während sie weiter mit kritischem Blick den verkrüppelten Fuß des Longfingers mustert. "Also gut, das muss alles mal wieder gereinigt werden, dann trag ich dir eine Salbe auf und verpass dir einen neuen Verband." kündigt sie ihr Vorgehen an und macht sich sogleich an die Arbeit. Sie holt ein kleines Fläschen hervor, tupft etwas davon auf ein Wattebausch-ähnliches Ding und nähert sich damit der Verletzung ... "Das brennt jetzt ein wenig ..."

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 7:15 pm
by Cerebro
<Zum Bastler... ja da wollte ich... wollten wir ja auch noch hin. Ich brauch etwas frische Luft. Vielleicht sollte ich einfach mal vorgehen, dann kann ich mir in Ruhe ein paar Gedanken machen.>

Jade steht auf, nimmt ihren Teller und rückt den Stuhl, auf dem sie gesessen hat, wieder an den Tisch. Sie beugt sich zu Jay und küsst ihn kurz auf die Wange. Das Rufio auf diese Art mehr oder weniger von ihrer Beziehung erfährt, bedenkt sie dabei gar nicht, auch wäre es ihr wohl egal.

"Ess in Ruhe zu Ende, ich möchte mal an die frische Luft und mir ein paar Gedanken machen. Ich spatziere zum Bastler, da wollten wir ja ohnehin nach dem Frühstück hingehen. Komm mir einfach nach, wenn du fertig bist." Dann geht sie davon, stellt ihren Teller auf den vorgesehenen Geschirrwagen und verlässt das Hotel. Leicht bekleidet und nur mit ihren 30 Deckeln in der Tasche stapft sie los. Ihr Blick ist dabei die meiste Zeit am Boden, die Hände in den Hosensäckeln und ihre Gedanken ganz weit weg.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 7:20 pm
by Micky
Mehr als ein "Hey..." bringt er erstmal auch nicht raus. "Hm... ist das ne andere Sakaya?"

Aufmerksam beobachtet er die Shi bei ihrer Arbeit. Als sie das Desinfektionsmittel aufträgt verzieht Jeff eine Miene. "Ahh..." zischt er leise.

Nach dem der Schmerz abgeklungen ist wagt er einen weiteren Versuch. "Hör zu... wir kennen uns zwar nicht so gut, aber dennoch mach ich mir irgendwie Sorgen um dich. Seit der Geschichte mit dem Restaurant wirkst du so... verändert."

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 7:43 pm
by F0lem
Die mehr oder weniger gute Laune wäre eh nicht von allzu langer Dauer gewesen, deshalb ist es nicht so schlimm, dass Jeff schon wieder dafür sorgt, dass sie zu Ende geht. Sakaya schraubt das Fläschen zu und stellt es auf den Boden. Für einen Moment schließt sie die Augen. Okay, ich hab ihm gesagt, ich erzähl es ihm. Macht doch eh keinen Unterschied mehr ... Nummer 4. denkt sie und streicht Longfinger von einer imaginären Liste.

Sie beginnt völlig ansatzlos zu berichten und fängt gleich mit der Pointe an. "Wenn wir wegen dieser Drogensache, diesem dämlichen Job, nach San Francisco gehen, wird es das letzte Mal sein, dass ich dort bin. Entweder ich sterbe dort oder mache mich aus dem Staub und kann dann nie mehr zurück. Und wenn ich das mache, müssen andere Menschen für meine Taten leiden. Freunde, Bekannte, Verwandte ..." Während sie erzäht erscheint Sakaya relativ gefasst. Es hört sich so an, als sei Jeff nicht der erste, dem sie das erzählt. Sie fährt mit ihrer Arbeit fort und kleistert eine Salbe auf irgendein Tupfer-ähnliches Teil, dass der Dieb nicht so richtig einordnen kann. "Wir ... haben im Restaurant _alles_ falsch gemacht. Eigentlich haben wir die Fehler schon sehr viel früher gemacht. Du wirst es nicht verstehen können, weil es nicht deiner Kultur und deinen Werten entspricht, aber es wäre eigentlich nur gerecht, wenn ..." Sie schluckt und bricht ab, bringt stattdessen mit einigen routinierten Handgriffen den Verband an.

"Ich glaube nicht, dass du es verstehst. Bisher hat es niemand verstanden, obwohl immer alle Mitleid heucheln."

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 7:48 pm
by FEV-Infizierter
Jade kommt nahe der Stadtmauer aus Autowracks an einen alten Wohnwagentrailer vorbei der völlig unter alten Schrott vergraben ist, nur eine Art leiter führt in das Innere. Altmodische Musik dröhnt aus dem inneren, eine Schmalzige Stime singt von der Größe Amerikas und der unendlichen Schönheit seiner Natur...

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 7:54 pm
by Cerebro
Jade bleibt vor der merkwürdigen Behausung stehen und betrachtet sie sich eine Weile interessiert. Schließlich beschließt sie, die Leiter zu erklimmen und am Zugang zu den Inneren Räumlichkeiten nach diesem Bastler Ausschau zu halten.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 8:09 pm
by Micky
Jeff sieht ein wenig mitgenommen aus als die Shi ihn mit ihrer momentane Situation konfrontiert. Er nimmt ihre Hand und versucht ihr so gut es geht zu zureden. "Sakaya..... wieso können wir deine Freunde nicht irgendwo in Sicherheit bringen bis sich die Situation entspannt hat? Kann sein das sich dieser Thiang in seiner Ehre angekratzt fühlt, deswegen kannst du aber nichts dafür. Gibt es denn keine Möglichkeit wie du und deine Freunde heil aus dieser Sache rauskommen können?" Dann lässt er eine kleine Pause und setzt noch mal an.
"Glaub mir Sakaya ich heuchle kein Mitleid, ich möchte dir helfen. Und ich möchte verstehn was es mit diesen Werten auf sich hat." meint er verständnisvoll.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 8:19 pm
by FEV-Infizierter
Im Inneren des Trailers herrscht ein fürchterliches Chaos. Ein halber Mr. Handy liegt in der Ecke, darüber stapeln sich Motorteile, technische Fachliteratur, Auspuffrohre, Schraubenschlüssel, die Musik kommt aus einer alten Jukebox, an der Wand hängt eine zerlöcherte US-Flagge, auf dem boden liegen willkürlich hingeworfene Röhren, Muttern, Bauteile irgendwelchwer Apparate, bloß die an den Wänden aufgehängten Werkzeuge scheinen halbwegs systematisch angeordnet sein, am Ende des Trailers kann Jade eine Art Schaukelstuhl sehen der von einem Roboterarm der aus der Wand kommt hin und hergeschaukelt wird, darin liegt ein Mann. Ein ölverschmierter, grauhaarige Kerl, lang, schlacksig. Sein sehniger Oberkörper steckt in einen fleckigen Feinrippunterhemd dei beine in uralten Bluejeand, die Füße in Arbeitsschuhen die so aussehen als wären sie 300 Jahre alt.

Wie der Mann da gemütlich inmitten des Chaos schläft, geschunkelt von einen lautlos operierenden Roboterarm, dieses Bild wirkt auf Jade irgendwie urgemütlich und würdevoll, unwillkürlich muss sie an ihren Ziehvater denken...

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 8:22 pm
by F0lem
Sakaya sieht etwas verdattert auf ihre Hand, die sich zwischen denen von Jeff befindet. Sie löst sich vorsichtig und zieht den Verband fest, zupft hier und da etwas herum. "Das geht nicht." sagt sie. "Aus verschiedenen Gründen. Ich will nicht in ihr Leben eingreifen. Außerdem wären sie auch außerhalb von San Francisco nicht sicher. Genau so wie wir auch." Sie packt ihren Krempel wieder zusammen. "Der Verband ist fertig." kommentiert sie ihre Arbeit und schwenkt dann noch ein mal zum vorherigen Thema. Ihr Blick liegt auf Longfingers Gesicht.

"Ich kann sehr wohl etwas dafür. Es war meine Schuld. Ich habe den anderen tagelang die Ohren vollgequatscht, aber ..." Sie seufzt schwach und schüttelt den Kopf. "Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Ich erzähle das seit Tagen immer und immer wieder, aber ich glaube nicht, dass es noch etwas bringt. Ich hab keine Ahnung, was ich tun soll ... Ich bin müde und will nach Hause ... aber das geht nicht."

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 8:26 pm
by Ye ol' Dinkley McD0nk
"Mh... danke..." meint Saint knapp und hinkt zum Truck.
Allmählich verblasst der Muskelkater... auch wenn er die Fahrt noch länger spüren wird.
Mit geübten Handgriffen öffnet er die Motorhaube, dann nimmt er sich den Kugelschreiber und das nicht benutzte Protokoll
und schreibt auf die Rückseite was alles kaputt ist, wofür sie Ersatzteile brauchen und was sie wohl selbst machen können.
"Schaun wir doch mal..." aufmerksam untersucht er den vernichteten Motorraum.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 8:31 pm
by Cerebro
Mit großen Augen wandert Jade's Blick durch diese Schatzhöhle. Sie bewundert die vielen Werkzeuge und Bücher über Technik. Hier könnte sie locker länger als eine Woche verbringen und dieser Mann könnte ihr Sicher viel über ihr zweites Hobby (nach den Waffen) beibringen. Zuletzt bleibt ihr Staunen an dem Bastler selbst haften, wie er scheinbar schlafend von seiner eigenen Konstruktion geschaukelt wird. Sie muß kurz an Greg denken. Ihre Sicht verschwimmt für eine Sekunde und sie sieht ihren Vater, wie er mit einem Buch in der Hand auf der fusseligen Couch in der Wohnstube sitzt und das Leben genießt. Manchmal konnte sie sich gar nicht mehr vorstellen, dass er einst zu den Rangern gehörte und viele Schlachten geschlagen hatte. Später im Hub, war die Ruhe in ihn eingekehrt und seine kriegerischen Tage schienen vergessen.

Dann verblasst die Erinnerung und sie sieht wieder den vollgestopften Wohnwagen. Langsam steigt sie hinein, bemüht keine lauten Geräusche zu machen. Sie tut ein paar Schritte und klopft dann an einer passenden Stelle auf ein Stück Metall, um ihre Ankunft kundzutun.

"Hallo, guten Tag. Dürfte... dürfte ich Sie vielleicht kurz stören?"
Ihr Auftreten ist etwas schüchtern und entgegen ihrer Art gar nicht mehr so selbstbewusst. Die vielen Gegenstände hier haben sie schwer beeindruckt und die Situation beim Frühstück und mit Sakaya haben ihr auch etwas die Luft genommen.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 8:37 pm
by Micky
Jeff bemerkt die Verzweiflung in Sakaya's Stimme, er glaubt sie wenigstens ein wenig zu verstehn. "Es muss doch einen Weg geben wie du dich wieder rehabilitieren kannst. Wenn wir nach Frisco gehn dann klären wir die Sache ein für alle mal... hörst du? Mach dir keine Sorge, wir werden dich und deine Familie beschützen. Die anderen sind da ganz sicher meiner Meinung... wir lassen dich nicht hängen." erklärt er ihr und blickt entschlossen in die Augen der Shi.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 8:50 pm
by F0lem
"Glaubt ihr denn tatsächlich, dass das _so_ einfach ist?" zeigt sich Sakaya skeptisch. Sie schüttelt den Kopf und schultert ihren Rucksack. Sie lag mit ihrer Vermutung richtig - auch Jeff hat nichts anderes als Durchhalteparolen zu bieten. Aber was soll er schon großartig erzählen. Für ihn ist es ein Job. Wie für alle anderen auch. Die Shi wendet sich zum gehen um. Sie könnte weiter auf den Dieb einreden und ihm genau so die Ohren volljammern wie den anderen. Aber es hat sich gezeigt, dass das absolut keinen Nutzen hat. Ratlos stiefelt Sakaya zur Tür und öffnet sie. "Was soll ich tun?" fragt sie tonlos, als sie sich noch mal umdreht. "Ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn der Truck wieder fährt. Ich weiß es wirklich nicht."

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 9:08 pm
by Micky
"Vielleicht kannst DU nichts tun... wenn wir uns von Frisco fernhalten würden... wäre der Spuck dann vorbei? Könntest du wieder nach Hause?" fragt er ihr noch hinterher. "Verdammt! Gott weiß ich würde diesem Mädchen gerne helfen... aber sie lässt sich nicht helfen. Niemand sollte Angst um seine Familie haben." Jeff schlägt mit der Faust gegen eine Wand und seine Augen werden glasig ohne dabei Tränen zu vergießen.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 9:10 pm
by Zitrusfrucht
Grunzend erwacht der Mann.
"Häh, was, wie", fragt er und blickt Jade aus zugekniffenen Augen an ....

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 9:13 pm
by Cerebro
Jade bleibt an Ort und stelle stehen und lächelt den Mann etwas unsicher an.
"Entschuldigung... tut mir Leid, wenn ich Sie wecke, aber hätten Sie wohl etwas Zeit für mich?"

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 9:13 pm
by F0lem
Sakaya will sich gerade aus dem Staub machen und bleibt im Türrahmen stehen. "Ich ... weiß nicht." sagt sie und lehnt sich an. "Ich glaube schon, aber ... ich bin nicht sicher."

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 9:24 pm
by FEV-Infizierter
"Was sehen meine verrosteteten Kesselnieten denn da?" Antwortet der Mechaniker und reibt sich die Augen. "Großer Schraubenschlüssel im Himmel? Wen hast du mit denn da geschickt...?" Murmelt er und drückt einen Knopf auf der Armlehne seines Schaukelstuhls, der Roboterarm stellt schlagartig seine Arbeit ein und der Mann erhebt sich umständlich von seinem Sitzmöbel.

"Öhm Zeit..? Immer! Immer." Meint er und zwei schalkhafte graue Augen schauen Jade aus einen spitzbübisch grinsenden, runzligen Gesicht an. "Öhm.. Wo bleiben meine Manieren denn... Gestatten, Larry! Einfach nur Larry! Was verschafft mir die Ehre eine so schöne Frau in meinem Saustall begrüßen zu dürfen?" Der Mann spricht zwar mit lockerer Zunge, aber mit einem unwahrschinlichen Charisma.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 9:32 pm
by Micky
Jeff hält mit Mühe seine Tränen zurück. "Weißt du... ich habe schon einmal einen Teil meiner Familie verloren... und glaub mir ich wünsche das niemandem." Er atmet tief durch, denn er hat sich geschworen nie mehr zu weinen, außerdem möchte er sich nicht vor Sakaya die Blöße geben.
"Sakaya... es gibt sicher wichtigeres wie dieses gottverdammte Dreamfly. Und ich schwöre auf alles was mir heilig ist... ich werde dich und deine Familie nicht wegen dieser Drogen Scheiße in Gefahr bringen..." Eine einzelne kleine Träne kullert an Jeff's Wange herunter und landet auf seinem Verband. "Verdammt Alter hör auf mit der Scheiße..." Schnell wischt er sich mit der Hand das Salzwasser aus dem Auge und hofft das Sakaya nichts davon mitbekommen hat.

Re: Junktown

Posted: Sun Nov 02, 2008 9:44 pm
by Cerebro
Jade's Lächeln verliert seine Unsicherheit und wird wärmer. Der Mann schein nett und ist ihr auf Anhieb sympathisch.
"Hallo Mister... ähm... Larry. Ich bin Jade, freut mich wirklich Sie kennenzulernen!", sie tritt auf ihn zu und reicht ihm die Hand zu einem gut gemeinten Händedruck. Voller Elan legt sie los.

Sie haben hier wirklich ein paar fantastische Sachen angehäuft! Wissen Sie, ich begeistere mich auch sehr für Technik und würde wirklich unheimlich gerne..." <Woah, Stop! Notbremse! Laber ihm nicht die Ohren voll. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Vielleicht kanst du später noch ein bisschen in seinen Sachen rumstöbern oder er bringt dir eins, zwei Sachen bei. Jetzt erstmal der Truck!>

Jade räuspert sich kurz. "Entschuldigung, die Begeisterun geht manchmal etwas mit mir durch, wenn ich so tolles Zeug sehe. ... Vor allem anderen möchte ich Sie etwas fragen, Larry. Ich bin mit ein paar Kollegen in der Stadt. Wir wurden auf dem Weg hierher von einer Bande Raider überfallen und der Truck, mit dem wir unterwegs waren, ist bis zur Unbrauchbarkeit zerschossen worden. Wir müssen ihn reparieren und der Sheriff hat uns an Sie verwiesen. Wenn ich mir ihr Refugium hier so ansehe, können sie uns bestimmt helfen! Wir würden Sie natürlich dafür entlohnen und es würden auch alle kräftig mit anpacken.

Wenn ich so sagen darf, ich würde Ihnen auch gerne bei der einen oder anderen Sache über die Schulter sehen oder zur Hand gehen dürfen. Technik ist eine geheime Leidenschaft von mir, auch wenn ich noch Anfänger bin."
Sie strahlt ihn an und ist eine Weile in seinen Augen gefangen, die eine gewisse Spitzfindigkeit ausstrahlen, welche Jade jedoch nicht wahrnimmt. Der Zauber dieses Ortes und die nette Art des Bastlers hat sie ihre Deckung senken lassen.