FalloutNow!

"Nein", antwortet sie. "Warum denn auch? Du hast in deinem Leben doch selbst mehr als genug Leute getötet und hast trotzdem kaum Gewissensbisse." Sie putzt weiter die Zähne. "Wenn Oma weg ist darf ich mit ihrem Zeug spielen."

"Klar." Bestätigt Lilya und fragt. "Wo steckt deine Mama eigentlich?"

"Da drüben", sagt sie und zeigt auf eine große Tür am Ende des Ganges. Ein Vorhang verdeckt den Eingang. "Sie müsste jeden Augenblick kommen."
Sie mustert Lilya.
"Ich habe das auch", sagt sie dann.

Lilya schaut auf die Tür auf die das Mädchen zeigt.
"Was hast du auch?" Fragt sie und nippt an ihren Getränk.

"Das", sagt sie und direkt vor Lilyas Augen wird sie unsichtbar, lediglich die Zahnbürste und das Nachthemd scheinen noch gespenstisch in der Luft zu schweben.
"Und ich hab noch mehr", sagt das Mädchen aus dem Nichts.

"Xiaomeng", ertönt plötzlich die Stimme von Erste. Sie trägt ihr Haar offen und ein wehendes tief ausgeschnittenes Nachthemd. "Ab ins Bett."
Ein kleiner Streit ertönt auf Chinesisch zwischen den Beiden, dann nimmt Erste das noch immer unsichtbare Kind auf den Arm.
"Und Sie", fragt sie und hebt eine Augenbraue mit einem Lächeln. "Was machen Sie hier? Haben Sie sich entschieden für uns zu arbeiten oder wollen Sie nur etwas Spaß?"

"Wow!" Staunt Lilya. "Wie machst du das?"

Da erscheint Erste. Sie prostet ihr zu.
"Erst die Arbeit dann das Vergnügen." Antwortet sie und seufzt. "Ich bin bezüglich des Jobs im Dissens mit meiner verfluchten Partnerin. Sie war nicht meine Wahl... aber vielleicht schaffst du Zinela erstmal ins Bett und wir sprechen dann weiter?"

"Na wegen meinem Implantat", sagt das Kind.

"Das stimmt", sagt Erste und deutet auf ihr Schlafzimmer. "Machen Sie es sich bequem, wir können gleich über Sie und Ihr ... Partnerproblem reden."
Sie dreht sich um und bringt ihre Tochter den Gang entlang in Richtung einer Tür.

Lilya betritt das Schlafzimmer, schaut sich darin um und sucht sich eine Sitzgelegenheit.

Nicht schlecht Herr Specht! Denkt sich Lilya, sie tritt vor die Collage und schaut sich das Kunstwerk genauer an.

Lilya kann Bilder von Oma, Lawrence, Theresa und anderen Familienmitgliedern von Oma sehen, außerdem Marcus und die beiden Zwillinge inklusive ihrer Kinder selbst. Hinzu kommen Zeitungsausschnitte über Ares, den Krieg, Neuigkeiten aus dem Nachrichtennetz der Handelsgilde und vieles andere, immer wieder Querverweise durch Striche und Schaubilder dazwischen, medizinische wie der sezierte Knochen eines P-Mans, und technische, darunter eines großen Schiffsantriebs.

"Man muss über die Dinge Bescheid wissen ... mit denen man sich ständig befasst", sagt Erste und betritt das Schlafzimmer, lehnt sich an den Türrahmen. "Nicht wahr? Einen Plan ausdenken, ihn anpassen, neu überlegen, mehrere parat halten - wenn man vor hat an die Spitze zu gelangen."

Lilya nickt langsam und entschließt sich ihr Anliegen direkt und rasch hinter sich zu bringen. "Wer hat Ares hier hergeholt?"

Erste lächelt und lehnt sich an den Tisch, nicht weit von Lilya entfernt.
"Warum wollen Sie das wissen? Es kann Ihnen doch eigentlich egal sein, oder nicht?"

"Ist es aber nicht!" Entgegnet Lilya bestimmt. "Ich muß das wissen. Die Typen haben einen Kreuzer da oben." Sie deutet ahin wo gewöhnlich der Himmel zu sehen ist.

"Hm", meint sie und überlegt einen Augenblick. "Der Kreuzer da oben - das sollte sie nicht unbedingt stören." Sie steht auf und schreitet zur Minibar, beginnt sich einen komplizierten Drink ähnlich geschickt wie Drax zu mixen.
"Ares wurde über verschiedene komplizierte Kanäle angeheuert. Die meisten denken es handelt sich um Ermittlungen im Auftrag der Konförderation, verdeckt übermittelt, oder um den Auftrag großer Müllentsorgungskonglomerate. Und damit würden sie gar nicht mal so falsch liegen, schließlich haben diese Konglomerate allen Grund Oma nachzugehen, sie vermüllt diesen Planeten schon so lange, oh ja."
Sie dreht sich zu Lilya um und nimmt einen Schluck von ihrem Getränk. "Oh ja, viel zu lange sogar. Wahrscheinlich hat sie allein mit diesen Geschäften schon über eine Milliarde Credits eingenommen und weiter investiert. Aber die Wahrheit ist, dass wir Ares angeheuert haben - ohne ihr wissen, weder das von Oma, noch der Konglomerate, noch Ares."

Lilya nickt knapp.
"Also kann ich davon ausgehen das sich die Areskräfte nicht sonderlich kooperativ zeigen werden wenn wir sie in dem Höllenland da draussen teffen werden?" Sie kramt nach einer Zigarette findet aber nur die zerknüllte leere Schachtel die sie gleich im Papierkorb von Erste entsorgt.

"Das werden sie wohl nicht sein, ihren wahren Auftraggeber sollen diese Leute nicht kennen", sagt Erste. "Aber wenn Sie sich gewitzt anstellen kommen Sie vielleicht ins Gespräch - statt gleich eliminiert zu werden."
Sie trinkt noch einen Schluck und stellt das Glas wieder weg.

Das könnte wohl stimmen Denkt sich Lilya. "Vielleicht."
Sie trinkt ebenfalls einen Schluck. "Was denkst du über diese Hexe? Ich meine ihr habe ein paar begabte Leute hier, habt ihr schonmal versucht mit ihr in Kontakt zu treten? Oma will ihren Kopf, ist das nicht ein Ansatzpunkt oder ist dieses Wesen schon so jenseits des menschlichen Intellekts entfernt das man auch mit einem Wurm reden könnte?"

"Unterschiedliche Berichte", sagt sie und neigt den Kopf ein wenig. "Unser Späher hatten Halluzinationen, wurden von Tieren angegriffen, verirrten sich - jedenfalls die, die zurück kamen. Sie ist sicher intelligent - aber anders, ihr Blick auf die Dinge ist nicht wie unserer. Sie dürfen ihren Augen nicht trauen sollten Sie mit ihr in Kontakt treten."

Nun was anderes war nicht zu erwarten. Lilya erinnert sich an den Organismus auf Nibetio.
"Könnte sein das wir da was bräuchten. Ihr habt sicher ein paar psychoaktive Drogen im Angebot oder? Ich suche was was man sonst eher nutzt um von nem Trip runterzukommen, ausserdem ein Mittel was kurzfristig die Strahlungsresistenz erhöht? Habt ihr sowas da, ansonsten müssten wir uns wohl bei Ares bedienen...."