Zen Inc wrote:
Dragon Age's Story ist auch geradlinig. Der entscheidende Punkt ist aber, dass ich hier an bestimmte Orte zurück kann und dem Spieler ein gewisses Maß an Freiheit gegeben wird (die Abfolge der abzugrasenden Kriegsverbündeten). Bei The Witcher muss ich einen Bereich nach dem anderen abhaken.
Und was sind diese ominösen "technischen Grenzen", von denen du da redest?
Die "technischen Grenzen", die ich meinte, ist die Engine, die für "The Witcher" genutzt wurde. Das war eine stark verbesserte Version der NWN1-Engine, "Aurora" wenn ich mich nicht irre, und hat die Größe der Level stark begrenzt, deshalb wirkte es meines Erachtens nach teilweise sehr eingeengt.
Ja, Dragon Age war wirklich auch ziemlich geradlinig. Durch die Entscheidung, welchen Verbündeten man zuerst besuchen will, wird das ein bisschen aufgebrochen, vor allem da man auch aufgrund der Nebenquests öfters unterwegs ist.
Wobei ich finde, dass Geradlinigkeit nicht unbedingt schlecht ist, wenn dadurch eine packende Story erzählt wird und Stimmung geschaffen wird, was vor allem am Anfang von DA der Fall war. Danach hat die Spannung leider nachgelassen, was teils der "Öffnung" des Handlungstranges zuzuschreiben war und auch der trägen Kämpfe.
Zen Inc wrote:
Nie gespielt. Es ging ja um den ersten Teil.
Mhm, ich versuche die beiden BG-Teile immer als Einheit zu sehen, aber wenn man es mit Teil 1 vergleicht hast du recht, denn dieser Teil hatte ein paar Kritikpunkte, die aber größtenteils mit Teil 2 bereinigt wurden.
Ich persönlich kann vor allem Teil 2 sehr empfehlen.
Zen Inc wrote:
Das Skillsystem ist alles andere als einfach. Es ist gut durchdacht im Gegensatz zu den komischen AD&D-Implementierungen in den Infinity-Spielen von Bioware. Es ist sicherlich nicht originell, aber es funktioniert besser als in jedem vorherigen Bioware-Spiel. Gerade die Kämpfe wurden dadurch nicht unerträglich wie in Baldur's Gate.
Ich weiß zwar nicht was an der AD&D-Implementierung in den Spielen der Infinity-Engine nicht gut durchdacht war, aber wenn ich Dragon Age mit den Baldurs Gate-Teilen vergleiche, bemerkt man schon einige Limitierungen, die wohl vor allem den Einstieg für Gelegenheitsrollenspieler erleichtern soll. Das fängt bei den wählbaren Klassen an und geht über die nutzbaren Fertigkeiten weiter, denn die sind meines Erachtens nach ziemlich eingeschränkt. Auch die Auswahl der Zauber ist nicht so hoch, allerdings sehe ich das nicht als Kritikpunkt, da diese sinnvoll eingebracht sind und gerade die Zauberkombinationen eine gute Idee sind.
Die Waffen- und Talentspezialisierungen haben mir bei Dragon Age auch ziemlich gut gefallen.
Gerade die AD&D-Implementierung war wirklich sehr gut gestaltet. Jeder Wurf lag einer Regel zu Grunde und diese konnte man sich, des Verstehens und der Transparenz halber, anzeigen lassen, was bei Dragon Age nicht der Fall ist.
Inwiefern unterscheiden sich bei dir die Kämpfe zwischen DA und BG?
Zen Inc wrote:
Findest du wirklich, dass BG1 Dragon Age überlegen ist? Wenn ja, inwiefern?
Was heißt überlegen? Ich finde eher, dass ich an Dragon Age vom Spielprinzip her, mehr negative Punkte finde.
Man hatte bei BG 1 die Möglichkeit, entweder dem roten Faden der Hauptstory zu folgen, oder auf eigene Faust durch die Gegend zu ziehen, um diese zu erkunden. Man hat in der Stadt Baldurs Gate selbst schon allein von der Größe her das Gefühl wirklich in einer großen Stadt zu sein, was ich von den Denerim nicht behaupten kann, denn dessen beide Stadtteile sind sehr begrenzt und bis auf ein paar Burgen, dunkle Gassen und das Bordell gibt es nicht wirklich mehr.
Klar war BG um einiges komplexer und somit war es nicht für jeden einfach damit warm zu werden, aber als ich mit dem Regelwerk vertraut war, hat es mich umsomehr interessiert.
Die Partyinteraktion war zwar im ersten Baldurs Gate-Teil schon vorhanden, wurde aber meines Erachtens erst im zweiten Teil wirklich sehr gut umgesetzt.
In DA war die Interaktion mit den Partymitgliedern auch sehr schön gemacht, vor allem bei den Dialogen konnte man sehr viel Witz und Liebe zum Detail finden, nur bei den personenbezogenen Quests hätte ich mir mehr erwünscht.
Die Kämpfe in BG 1 waren teilweise auch gestreckt, denke ich zum Beispiel an die Mine von Nashkell, wo man sich durch ziemlich Goblinhorden schlagen muss.
Aber vor allem Nebenquests sind ein Kritikpunkt an DA. Diese sind zwar nicht mehr so eintönig wie bei Mass Effect, bestehen aber größtenteils aus "Sammle x Gegenstände"-, "Bringe x Leute um"-, "Finde x Orte"- und "Benachrichtige x Leute"-Quests und werden meistens von zentralen Anschlagtafeln bzw. Questgebern vergeben. Das hat mich ein bisschen aus der Spielwelt gerissen und an diverse Onlinerollenspiele erinnert.
Klar gab es solche Quests auch in BG, aber es gab eben auch noch viel mehr.
So, dass soll es erstmal von mir gewesen sein.