FalloutNow!

Aufmerksam beobachtet Deliah die Frau und verzieht keine Miene, als ein Knopf gedrückt wird. Scheiße... Und da kommen auch schon die Gorrillas. Sie hätte gute Lust, der Dame  ein paar Kopfschmerzen zu bescheren. Jetzt aber stimmt sie einfach Cedric mit einem kurzven Kopfnicken zu und folgt ihm zurück in Richtung des Fahrstuhls. Mist, Mist, Mist...so ein Wichser, ey...wir kriegen unser Geld noch...und er einen Haufen Ärger.  Äußerlich gefasst dreht sie den Kopf und sieht nach, ob die Schränke auf Ärger aus sind oder von ihnen ablassen...

Unauffällig folgen dei beiden Schränke der Gruppe noch ein paar Meter und  bleiben kurz hinter der Tür stehen während die Frau Cedric und Dee nervös hinterblickt.

Schließlich stehen beide wieder vor der Tür des Riz, vor ihnen der Fahrstuhl. Ein Werberoboter kommt aus dem Fahrstuhl und fährt Richtung Tür.
" *Brzz* Syrex AntiSchuppenShampoo, perfekt für Mann und Frau und ohne genetische Komplikatoren sorgt für *brrrr* ." Die Maschine hält kurz vor der Tür an, die Lichter an dem Kasten auf sechs Rädern flackern einen Augenblick, dann dreht er sich wieder um.
" *Brzz* Exklusiver Club, unbefugtes Betreten von Werbemodulen verboten. *Brrr* Waren sie kürzlich im Schmutz, haben Uranstaub in die Lunge bekommen und ihr Inneres ist überwuchert mit Tumoren? Dann sollten sie schnellstmöglichst die Alpha-Beauty-Klinik auf Dayton IV besuchen! Von Verjüngung über Komplettreinigung bis hin zur Geschlechtsumwandlung bieten wir jeden Schönheitsservice an den sie .... "

Mit einem Ohr hört Cedric die Werbebotschaft. Dayton? Davon sprach die Frau in der Tiefenstadt. Er wird uns nicht mehr kennen sagte sie. Fehlt nur noch das Killerkommando. Denkt er angesäuert. "Hast du ein Terminal in deiner Wohnung fragt er Deliah rhetorisch. Schlisslich hat jeder ein Terminal, so ist es zumindest auf anderen Welten Standard.

Deliah nickt. "Klar...ist kein teurer Scheiß, aber in den Cyberspace kommt man sogar mit meinem Kasten. Gehen wir am Besten gleich in meine Wohnung, hier können wir eh erst mal nix machen." Findet sie und will ihn hinführen solange keine plötzlichen Einwände kommen.

Cedric nickt und folgt Dee in den Fahrstuhl und mustert noch einmal kurz den Roboter.
"Okay, gehen wir zu dir. Ich glaube ich fühle mich gerade ein bisschen verarscht."

Langsam fährt der Fahrstuhl wieder hinab zur Tiefenstadt, gemeinsam mit Dee, Cedric und dem Roboter.


" 'Brrz' Wussten sie schon, dass Brigots Gen-Save-Salbe sie sowohl vor allerlei Krankheiten außerhalb Eden Citys als auch Keime in der Tiefenstadt schützt? Kaufen sie jetzt, unter Adresse 777-776-555-3X-Ceta, und erstehen sie noch heute das Wundermittel des 32. Jahrhunderts! *Brzz* "

Schließlich öffnen sich die Aufzugstüren wieder, vor beiden liegt die Tiefenstadt. Die verrückte Frau ist mitlerweile verschwunden, und der Werberoboter macht sich wieder auf den Weg.

"Okay, gehen wir?" Fragt Cedric und verlässt den Lift.

"Du bist hier echt beliebt wie es scheint." Kommentiert Cedric den Scheißhaufen und betracht die spielenden Kinder.

Ausdruckslos blickt sie auf den verdreckten Boden und dann zu dem Totenkopf. Das hätten die wohl gerne... Deliah zuckt mit den Schultern. "Das machen die dauernd...und die Robos dürfens wieder wegwischen. " Das Mädchen sieht sich nach dem Roboter um. Sie hat keine Lust, um die Scheiße herum zu gehen. Wenn sie den Blechkasten gleich nicht dazu bewegen kann hätte sie gut Lust, sich einfach einen ihrer Nachbarn zu nehmen, sein Gehirn zu ficken und ihn mit Eimer und Putzlappen in den Unrat zu kicken. Offensichtlich sind allmählich härtere Methoden gefragt... 

Der Roboter interpretiert Dees Blick richtig, ändert den Kurs, nähert sich allmählich der Stelle und beginnt vor dem Boden zu schrubben .... Allerdings verteilt er den Großteil der Kacke eher statt ihn wegzuwischen, augenscheinlich haben einige Glassplitter seine Reinigungsschrubber beschädigt.

" 'Brzzz' Syrex Kolonieverwaltung möchte sie darauf hinweisen, das auch in der Tiefenstadt die Entsorgung biologischen Unrats über zentrale Entsorgungsstellen oder, wenn Infrastruktur vorhanden, innerhalb der Wohnung erledigt werden sollte 'Brrrrz'."

Trotz allem hat der kastenförmige Roboter mit dem humanoiden Kopf (ein unwillkürlich gruseliges Bild) den Schmutz bald so weitt entfernt, dass man relativ problemlos zur Tür gelangt.


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Die Kinder laufen dem Roboter noch kurze Zeit hinterher, als sie sehen, dass er sich allerdings Delilah nähert, werden sie langsamer und verziehen sich allmählich, suchen sich einen anderen Ort zum spielen ....

"Jo, sag das meinen Nachbarn...schick denen doch mal einen deiner großen Brüder vorbei. " Brummelt Deliah zu dem Roboter und wartet ungeduldig, bis das Teil mit der Wischerei fertig ist. "So, wir können rein. " Deliah schließt das Tor auf, wartet bis der Alte nachgekommen ist und schließt es sogleich wieder. Im Inneren ist es zunächst...eng. Direkt vor dem Eingang befindet sich ein kleiner türkisfarbener Tisch mit zwei gepolsterten Klappstühlen. Auf dem Tischende steht ein altes Radio. An der rechten Wand befindet sich dafür ein winziger braungrauer Schreibtisch mit einem Terminal, daneben eine klapperige Holzkommode für Wäsche. Oben drauf befindet sich eine handelsübliche Topfpflanze. Links dagegen befindet sich ein halbvoller Mülleimer, daneben ein Küchenschrank mit Schublade. Auf der Arbeitsfläche dient ein Campingkocher als Kochstelle. An der Nordseite ist neben einem alten Fernseher ein Schlafsack ausgebreitet; am Kopfende stapelt sich ein Haufen Zeitschriften. Weiter rechts lässt sich eine Art Badezimmer finden, allerdings gibt es statt Wänden nur alte, flecke Vorhänge von trüben Weiß. Die Wände sind unschön zu einem rostbraun verfärbt und nur eine nackte Glühbirne über dem Tisch sorgt für Beleuchtung.   

Cedric fühlt sich zum widerholten male an diesem Tag an seine Kindheit auf Vavela IV erinnert. Er mustert die Ausstattung von Deliahs Behausung und schaut seine Gastgeberin von der Seite an. "Du könntest einen Ortswechsel ganz gut vertragen wie?" Meint er dann. "Also ich schau mal was ich über Doughson herausfinde und dann machen wir uns einen Plan wie wir an unser Honorar kommen, mit der Nummer eben hat sich der Preis erhöht. 17.000 pro Nase oder er kann sich live und in Farbe anschauen wie sich sein Leben in die Hölle verwandelt. Oder was meinst du?"

Deliah kratzt sich am Kopf und nickt dann einfach. "Jepp, schön ist es nicht...vor allem die Nachbarschaft kotzt mich an. Da wünscht man sich son Kampfroboter wie in der Fabrik, der dann für Ruhe sorgen kann..." Sie schiebt einen Stuhl an den Tisch und räumt somit den Weg zum Terminal frei. "17000 klingen gut, logisch. " Was soll sie sagen...für sie ist das sagenhaft viel. "Nur ist jetzt die Frage, wie wir an ihn herankommen..." Nachdenklich setzt sie sich im Schneidersitz auf ihren Schlafsack  und lehnt sich gegen die Wand. Wie könnte man einen undurchsichtigen reichen Sack dazu bewegen, sich bedroht zu fühlen...auf eine Weise, in der auch Securety und Privatarmeen nichts mehr bringen... Im Augenblick fällt ihr da nur eine simple Entführung ein. Aber ungeschützt wird er bestimmt nicht einmal aufs Klo gehen.

Cedric setzt sich an das Terminal und checkt erstmal mit seinen eigenen Sicherheitssystemen ob der Terminalzugang mit Trojanern oder Malware verseucht ist.

Cedric sitzt vor dem Terminal, ein einfacher Bildschirm, ausgestattet mit einem einfachen Touchfeld, Touchscreen und Tasteneingabe. Nachdem er kurz die Sicherheit gecheckt hat kann er genau 672 Werbemodule, 391 Trojaner und 705 minderwertige Viren entdecken, die er mit einigen wenigen Klicken kurzerhand entfernt - Standardmaleware, höchstwahrscheinlich über die Zeit angesammelt. Vor ihm auf dem Bildschirm erscheint ein Standard-Browser und eine Standardnavigationsleiste, um das Terminal wahlweise mit dem planetaren Netz, dem Cyberspace, einem anderen erreichbaren planetaren Netz oder allem zusammen zu verbinden.

Cedric ruft einen Metacybercrawler auf, eine Suchmaschine die über 6 Billionen Werbeadressen herausfiltert und sich daher in Nerdkreisen größter Beliebtheit erfreut.
Zunächst sucht er erst einmal alle öffentlich zugänglichen Informationen über Dougson zusammen, für wen er arbeitet, ob er im öffentlichen Leben in Erschinung tritt, mögliche Querverweise, alles was er so findet.

Die Verbindung mit dem Cyberspace ist auf Dees Computer ziemlich langsam, augenscheinlich wird nicht viel Wert darauf gelegt, die Terminals in der Tiefenstadt für den Cyberspace immer in guter Verbindung zu halten.

Die Seite des Metacrawlers öffnet sich vor Cedric, relativ schmucklos ist es ein Paradies für Menschen, die es lieben Kommandozeilen aus dem Kopf einzutippen.

Kurzerhand sucht der Crwaler, Zahlen rattern vor dem Terminal runter - und zwar ziemlich lange. Eine wohlhabende Person wie Mr. Doughson sollte eigentlich etwas leichter über den Extraterracrwaler zu finden sein.


Schließlich zeigt der Crwaler einige wenige Suchergebnisse an und ordnet sie, neben den einzelnen Links, relativ fix in einem kleinen Dossier zusammen.

Name: Doughson, Ernest
Alter: 83
Geburtsort: Poseidos 2 (Kernwelt)
Wohnort: Johannesburg
Ledig

Nach seiner Kindheit in Poseidos 8 studierte Ernest Doughson auf Dayton IV in der renommierten Universität 'Kopernikus' Transgalaktische Ökonomie, Kulturgeschichte, Physik und Biologie mit Schwerpunkt 'Terraforming und Medizin'. Anschließend gründete er seine Firma 'Doughson Biomedics', die biologische Pflanzen entwickelte, mit deren Hilfe planetares Terraforming beschleunigt werden sollte. Die Firma wurde von Terra-Sync-Omega aufgekauft, und Doughson arbeitete daraufhin mehrere Jahre im stillen Aufsichtsrat von X.O.S., Euopean Synth und Yoshiga. Zuletzt gründete er eine Firma, die sich auf den Vertrieb von Produkten spezialisieren sollte, genannt 'E.D.S.-Marketing'.
Doughson hat zwei uneheliche Kinder und gilt sowohl als sportbegeistert wie auch als Kenner von Kunst und Antiquitäten.

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Cedric hat in seinem Leben schon selbst genügend falsche Identitäten erstellt, um diesen sauberen, knappen Lebenslauf, die wenigen Daten, das Dossiermuster und die Suchdauer richtig deuten zu können - an dieser ID ist der größte Teil, wenn nicht gar alles, erfunden. Die Fälschung ist nicht mal sonderlich gut, etwas dick aufgetragen teilweise. Wer auch immer sie erstellt hat wohl nicht gedacht, dass sie wirklich einen erfahrenen und professionellen Hacker täuschen sollte. 

Cedric macht zunächst einen Suchdurchlauf der verschiedene Wirtschaftsfachmedien einschliesst. Er beschränkt sich auf die real existierenden Firmen X.O.S., Euopean Synth und Yoshiga.
Zu E.D.S.-Marketing stellt er einen seperaten Suchantrag zusammen der auch Datalinks zu Finanzinsiderkreisen mit einschliesst.