FalloutNow!

"Um einiges Besser als der Rest von Reno...", antwortet Raven und hält weiterhin nach Ärger Ausschau.

"Wann sind wir denn endlich da?" fragt Vertigo sichtlich genervt "Diese Viertel gefallen mir immer weniger als der Rest von der Stadt!"

"Gleich...halt den Rand...", antwortet Raven genervt.

Es ist zwar noch nicht so, wie sie sich ein ruhiges Städtchen  vorstellt, aber es ist nahe dran, im Vergleich zu Boneyard zumindest. Nur der Anblick der Leiche, mit der die Kinder spielen, stösst ihr übel auf. Ihre Augen richten sich beinahe fasziniert auf einige der Nutten, schweifen dann kurzfristig ab zu den Söldnern. Junkies dagegen sind für sie nichts neues.  Verwundert blickt sie zu Vertigo, der diese Stadt nicht zu gefallen scheint. "Ist bisher doch noch ganz okay..." Meint sie leichthin. Dann folgt sie weiter Raven.

Vertigo straft Raven mit einem äußerst verächtlichen und haßerfüllten Blick. An Val gewandt: "Ja die Stadt an sich finde ich unterhaltsam, nur diese Viertel hier hätte man sich sparen können."

Raven bemerkt den Blick nicht, außerdem schenkt sie der ganzen Szene mit der Leiche und den Kindern wenig Beachtung, da sie sich eher heimisch fühlt, so barbarisch das auch klingen mag.

Im Großen und Ganzen ist es auf den ersten Blick hier wirklich auszuhalten..aber schließlich kann sie bis jetzt auch nur die Oberfläche erkennen. Schweigend trottet sie vorwärts, vergleicht zum Zeitvertreib die Nutten mit den Mädchen aus diesen Magazinen und stellt fest, das letztere in den allermeisten Fällen wesentlich besser aussehen.

Vertigo spielt auf dem weiteren Weg mit ihrem Zopf und vergewissert sich wieder und wieder das die Befestigungen ihrer Kampfmesser noch an ihrem Platz und griffbereit sind. Zufrieden kümmert sie sich wieder um ihren Zopf.

Es dauert ein bisschen, dann kommt die Gruppe bei der East Side an, die häuser werden flacher, in einiger Entfernung die Straße runter kann die Gruppe den alten Bahnhof von Reno sehen. Im Vergleich zur Innenstadt wirkt hier alles etwas sauberer (aber auch weniger aufregend), Wüstensand bedeckt mit einer dünnen Schicht den Asphalt. Auf den Straßen lungern einige junge Männer und Frauen rum, die meisten von ihnen bewaffnet. Viele von ihnen sehen sich seltsam ähnlich ....

"Wir sind da", sagt Raven als sie die miteinander Verwandten sieht.
"Das ist das Gebiet das Familie Wrigth, zudem auch mein Heimatviertel. Im Gegensatz zu den anderen Familien sind die Wrigths auch wirklich ne Familie...", erklärt sie.

"Jaja...ist ja gut...", Raven steuert den Hauseingang der Wrigths an. Erst wenn sie dort angekommen ist plant sie sich zu demaskieren.

Valerie versucht sie nicht allzu intensiv anzustarren und wendet sich an Raven. "Kannst du uns vorher was über diese Wrigths erzählen? Wie sind die so drauf?" Sie versucht, ihre Miene ausdruckslos erscheinen zu lassen und rührt ihre Waffen natürlich nicht an...ihre Hände hält sie bewusst so, das sich die Fremden nicht bedroht fühlen müssen.  Es kommt gar nicht mehr so überraschend, das es sich bei der Ähnlichkeit um reine Familienähnlichkeit handelt. Die anderen Familien, versteht sie nun, werden sich wohl aus Söldnern und anderen Leuten zusammensetzen, wie sie anfangs vermutet hatte.

"So lange man ihnen nicht im Weg steht sind sie eigentlich ganz anständig. Zumindest verstehen sie im Gegensatz zu den anderen Familien noch was von Ehre und Anstand...jedenfalls soweit ich das erlebt habe..."

"Klingt wirklich anständig...gute Sache. Und was ist mit diesem Bishop? Hatte Dalton da recht, das man ihm die ganzen Morde in seinem Namen zutrauen könnte?" Ihr Ton ist gedämpft, als sie ihre Fragen an Raven richtet. 

"Ehre und Anstand? Das ist im Ödland irgendwie fehl am Platz!" grummelt Vertigo vor sich hin.

"Klar könnte man dem das zutrauen. Genau wie den Mordinos...", antwortet Raven knapp.
"Wir sind hier aber in Reno, das ist ne eigene Welt für sich zumindest was die Sitten angeht. Die Wrigths haben aber auch genug Feuerkraft um mit ihrer Ehre und ihrem Anstand weiter zu existieren..."

Julius ist nach dem Vorfall mit dem falschen Heiland regelrecht stumm gewesen. An der Stadt und manchen Aussagen hat er zwar viel auszusetzen, aber nachdem Raven gemeint hat, dass hier nur etwas mit Waffengewalt zu verändern sei, hat er doch lieber den Mund gehalten. Außerdem hat er immernoch mit der Übelkeit wegen des Gestanks zu kämpfen, an den er sich nur äußerst langsam gewöhnt. Als sie in das Wrights-Gebiet mit den vielen Gleichaussehenden kommen, schaut er äußerst verwundert aus der Wäsche. Der Bunkerstädter, der perfekte Gen-selektierung erlebt hat und zusätzlich noch Ahnung davon hat, was Inzest eigentlich bedeutet, hält sich den Kopf. Zu dem Thema Ehre und Anstand knurrt er nur kurz hinein als er hört, was Vertigo zu sagen hat.

"Ich halte nichts davon, wehrlose und Unschuldige abzuknallen...so etwas ist für mich ehrlos. Wenn sie diejenigen in Ruhe lassen, die sie in Ruhe lassen, ist doch alles in Ordnung."  Meint sie schlicht und widerspricht somit Vertigos Ausruf. Immerhin war ihre eigene Gang auch nicht die schlimmste. Schweigend beobachtet sie Julius Reaktion, die mittlerweile auf diese seltsame Familie irgendwie besonders auffällt.    "Stimmt was nicht?" Fragt sie ihn daher.

Ein wenig irritiert blickt Julius umher, bis er bei Valerie hängen bleibt.

"Eh nein, ähm...", stammelt der junge Arzt erst ein wenig, bis er dann einen Schritt näher an die Frau herangeht und deutlich leiser meint: "Es mag zunächst nur komisch wirken, dass die hier alle gleich aussehen, aber für einen Mediziner ist das... eh, nunja, sagen wir, äußerst bedenklich." Er räuspert sich und blickt immernoch ein wenig verwirrt drein.