FalloutNow!

Der Schrank rülpst laut als Nini die Türe geschlossen hat, eine rosa Zunge kommt aus dem Spindmund heraus und fährt kratzend über das Blech.

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Saint kann sehen wie sich zwei Gestalten vom Ödland her dem Café nähern, von der Statur her müssten es Mazzawaken und Vertigo sein.

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Nach einigen Stunden eiligen Fußmarsch erreichen Vertigo und Animal die äusseren Felder des Café. Die Sonne scheint inzwischen, aber es scheint ein Schleier über dem Himmel zu liegen....

"Wuah", meint Nini erschrocken und springt kurz zurück. Sie sieht den Schrank misstrauisch an.
"Hallo? Schrank", fragt sie mit schrägen Kopf, die Augen leicht zusammengekniffen. "Kannst du auch reden?"

Innerlich nimmt sie sich vor, demnächst eine Kette als zusätzlichen Schließmechanismus zu klauen und um den Schrank zu wickeln - nur zur Sicherheit.

Der Schrank steht da und scheint zu wachsen aus seinem finsteren Schlüsselloch starrt er Nini an.


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Animal und Vertigo kommen bei Saint an, der offenbar einer Horde Kinder beim Spielen zusieht.
"Hugh Saint! Du wieder da?" Grüßt Mazzawaken den Hühnen.

"Hey, anderer Großer, wie haut es? Du siehst irgendwie anders aus. Nicht mehr so verkniffen?" beredet die Blonde freundlich den Haudegen.

Neugierg blickt Nini den Schrank an, und nach und nach realisiert sie, dass er droht, eine Gefahr zu werden. Langsam bewegt sie sich rückwärts von ihm weg, bis sie den Raum verlassen hat.
Dann knallt sie hastig die Zimmertür zu und steht auf dem Gang. Erschöpft lehnt sie sich mit dem Rücken an die Wand hinter ihr und atmet erstmal hastig ein und aus während sie sich überlegt, wo sie als nächstes hin will. Solange der Schrank sich nicht beruhigt hat geht sie jedenfalls nicht in ihr Zimmer.

Saint eilt seinem Blutsbruder und desen Gefährtin entgegen.
"Hey ihr Zwei." begrüßt er die beiden freundlich.
"Ha, ja." lachend kratzt sich Saint hinter Ohr.
"Ich bin gestern Papa geworden." grinst er dann "und Mazzawaken Onkel."

"Onkel..." Animal lässt das Wort kurzen auf den Lippen hängen. "Das gute Nachricht, die Kind und Vanessa gehen auch gut?" Fragt er, sowas ist seiner Erfahrung nach ja nicht immer ganz ungefährlich.

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Ein seltsames plüschiges Tier hoppelt über den Boden und start Nini an, bevor ein Astloch einer Fußbodendiele sich öffnet und das niedliche Geschöpf frisst.

Vertigos Augen beginnen ganz leicht zu leuchten. Nur ein aufmerksamer Beobachter kann dies wahrnehmen. "Au fein, herzlichen Glückwunsch! Was hast du denn bekommen? Ein Mädel oder einen Jungen?" überhäuft sie ihn mit für sie sonst ungewöhnlichen Fragen.

"Ja den beiden geht es gut." grinst Saint über alle vier Backen.
"Ist ein Mädel. Laura haben wir sie genannt." Saint schaut zu der Hütte in der sie jetzt wohnen.
"Hey, kommt mit ich zeig euch die Kleine." grinst die Grinsebacke dann.

Vollbehangen mit frischen toten Gecko, folgt Mazzawaken Saint zu dessen Heimstätte. "Ihr haben eine eigene Haus?" Fragt er verdutzt.

"Iiiiks", ruft sie und presst sich an die Wand. Auf Zehenspitzen schleicht sie sich langsam die Wand entlang Richtung Treppe, ständig irgendwelche Astlöcher im Auge behaltend - und beginnt dann los zu rennen, die Treppe im Sturm zu nehmen. Bloß raus aus diesem verrückten Haus mit hungrigen Schränken und Fußböden!

"Au ja" meint Vertigo knapp und freut sich irgendwie schon diebisch darauf. Rasch folgt sie den beiden 'alten' Kriegern.

"Ja frag mich mal. Hat Vanessa organisiert. Ich schätze mal das ist besser so, so mit der Kleinen und allem." er zuckt kurz mit den Schultern.
"Ach siehste, da fällt mir ein. Das Haus ist noch ein bisschen kahl. Ich wollt dich fragen ob du nicht irgendwas Indianisches als Wandschmuck hättest."
Saint schlägt die Richtung nach hause ein.
"Und ein paar überflüssige Felle die ich auf den Boden legen kann... die Möbel bekomm ich denk ich mal selber gebaut... aber momentan bekommt man da drin kalte Füße."

Das Trio geht auf das Haus zu, als eine schriller Schrei ertönt und Nini, für ihre Verhältnisse leichenblass, aus dem Café gerannt kommt.

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Das Haus hinter Nini hat sich in ein Maul mit tausend Zähnen verwandelt, mehrfach spürt sie das sie nur knapp hinter ihr zuschnappen. Plötzlich wird es hell und sie bemerkt erstaunt das sie vor dem Café steht. Alles ist ruhig, ein paar Hühner gackern. Nini sieht Saint, Vertigo und Mazzawaken einige Meter entfernt vor sich stehen. Offenbar hat Animal einige Schränke erlegt und gehäutet und trägt sie nun auf der Schulter.

"Was zum Teufel ist jetzt wieder los." grummelt Saint und bleibt unentschlossen stehen.
Eigentlich sollte er schaun was los ist... nicht das es ernst ist, auf der anderen Seite ist es Nini die geschrien hat.
"Bei allen bekannten Höllen, das werd ich noch bereuen." grollt Saint und geht langsam auf Nini zu.
"Hey, alles in Ordnung? Was ist passiert?" versucht er sie in einem ruhigen Ton zu fragen.

Irritiert schaut Vertigo in die Richtung des Schreis und entdeckt die quietschende, blasse Nini. Sie versucht sich an Saint vorbeizuschieben und auf sie einzureden: "Hey, Kleine, geht es dir gut? Dir droht hier keine Gefahr, oder hat dich jemand angemacht?" versucht sie, zu beruhigen.

"Hiiaa", ruft Nini laut, springt aus dem Maul heraus und rollt sich vor ihm ab. Sie dreht sich zum Haus um. Ihr Herz schlägt bis zum Hals, und sie braucht einige Momente um sich aufzurichten und ihre Angst in Triumph umzuwandeln.
"Ha", ruft sie triumphierend und zeigt dem Gebäude jeweils ihren schönsten Finger an beiden Händen, "Wer ist jetzt das Opfer, häh? Uh yeah!"

Dann blinzelt sie und sieht sich um. Alles wirkt plötzlich .... relativ normal. Hühner gackern, und die Leute gehen wohl gerade ihrem Tagwerk nach. Überwiegend.
Ein Trick.
Ganz sicher, ein Trick. Da, der Wilde trägt Schrankhaut mit sich herum! Hier muss es ein Nest geben.  

Nini wendet sich wieder dem Haus zu und hebt drohend den Finger.
"Du hälst dich wohl für superclever, Haus, häh? Aber mich kriegst du nicht so schnell." Dann wendet sie sich den anderen zu.
"Passt auf, alle Dinge hier sind verdammt hungrig! Der Schrank hat mein Bio-Gel gefressen!"
Sie blinzelt ein paar mal, als Saint sie anspricht.
"Was passiert ist? Das fragst du? Du pimmelst hier mit lebendigen Bomben rum während das Ding da", sie deutet energisch auf das Cafe, "eine allesfressende Todesmaschine ist! Verhafte es mal lieber, anstatt irgendwelche harmlosen Leute einzubuchten!" Sie deutet auf die Schrankhäute auf Animals Rücken.
"Siehst du? Der da kümmert sich um die Gegenstände! Die Sipplinge wissen, woher die Gefahr droht!"

Dann blickt sie zu Vertigo.
"Mein Schrank hat mich angemacht. Und die Astlöcher in den Fußböden! Dieses ganze Haus ist eine einzige verfressene Anmachmaschine." Sie kneift die Augen zusammen und funkelt böse das Gebäude an.
"Aber mich hat es nicht gekriegt. Weder das Haus, noch der Schrank, noch der Fußboden."

"Was zum Henker redet die Frau da..." grummelt Saint leise und schaut zu Mazzawaken der nur ein paar Häute auf dem Buckel hat.
"Vertigo, ich..." Saint fährt sich durch die Haare "Ist das normal  bei ihr?"
Sein Blick richtet sich auf Nini.
"Wenn ja, kümmer dich um Sie und sag ihr sie soll das lassen... ich glaub kaum das die Leute begeistert sind wenn sie solche Schauergeschichten erzählt." grollt er leise zu Vertigo.
"Wenn nicht... dann... keine Ahnung was dann aber sie sollte dann besser mit der Sprache herraus rücken..."

Vertigo flüstert zu Saint: "Manchmal hat sie schon kleine Aussetzer, aber sowas? Kein Plan, das hab ich noch nie erlebt.... Vielleicht sollten wir sie mal zum Doktor schaffen?"

Sie legt Nini den Arm um die Schulter und spricht laut und deutlich mit ihr: "Ist ja schon gut, Nini, wir sind jetzt bei dir, und das beschissene Haus kann dir nix mehr."

Mazzawaken hört Nini aufmerksam zu. Er betrachtet das Café und er betrachtet Nini und als er angesprochen wird betrachtet er die Geckohäute.
"Äh das Geckos!" Versucht er zu erklären und hält Nini die Häute hin.

Die Holzmasserung verwandelt vor Ninis Augen in silbrig, schuppige Echsenhaut und zertrümmerten Türgelenke waren wohl mal die Arme und Beine der Viecher.

"Du meinen Geckos überfallen Kaffeh?" Fragt er schliesslich, sich sicher einen Sinn in Ninis Aussage gefunden zu haben.