FalloutNow!

Yuri hätte sich den Job leichter vorgestellt, wesentlich leichter. Er klingt nach einer Menge Ärger, dafür gibt es mittelmäßige Bezahlung...Andererseits ist sie auch nicht wehrlos und genauso wenig auf den Kopf gefallen wie ihr Begleiter. Sie macht sich keine großen Hoffnungen, irgendwelche Untergrundorganisationen im Alleingang auszuheben. Freelancer als Freelancer zu engagieren hält sie allerdings für recht fragwürdig...darüber beschließt sie sich später Gedanken zu machen. Als Eric sich die Visagen ihrer Opfer in spe betrachtet, prägt sie sich alles Nötige ein. „Krass, die sehen aus, als kämen sie aus irgend einem Actionfilm...“ Die junge Frau zeigt sich beeindruckt, jedoch nicht sonderlich verängstigt.

„Klar, warum nicht. “ Antwortet dann Canan auf seine Frage mit einem schiefen Lächeln und stiefelt gemeinsam Richtung Club.

Die Türsteherin mustert sie beim Näherkommen neugierig. Ihr Outfit lässt schon erahnen, wie es im Inneren des Clubs zugeht. Drinnen zuckt sie vor dem Lärm etwas zusammen und braucht eine kleine Weile, bis sie sich an den Geräuschpegel gewöhnt hat. Weiterhin mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt nimmt sie etwas perplex Erics Getränk an. „Da warst du doch schon dran...“ Beschwert sie sich noch sieht ihm nach. Skeptisch riecht sie an dem Getränk und drückt es kurz entschlossen dem erstbesten Kampftrinker in die Hand, ehe sie in der Menge untertaucht und sich einen halbwegs unvollen Fleck sucht, um auf seine Rückkehr zu warten.

Mit verschränkten Armen stößt sie sich von der Wand ab und nickt, als Eric sein Wasauchimmer beendet hat. Bisher hat sie zu dem Job nicht viel beigetragen...sie hofft, dass sich das noch ändert.

Aber in diesem Bereich hat er nun mal die Erfahrung und da ist es wesentlich effizienter, wenn das Ruder bei ihm liegt. Draußen geht sie mit ihm ein paar Schritte „Also hast du ihn erwischen können, sehr gut...“ Sie erkundigt sich nach dem Gespräch und nimmt sich wie Eric vor, die Fülle an heutigen Informationen im Hotel zu Papier zu bringen, bevor sie noch etwas vergisst.  "Ganz schön heiße Sache. Hast du sowas schon öfter gemacht? Ringe gesprengt und ganze Organisationen hochgehen lassen?" Fragt sie unterwegs noch und lässt  unklar, ob sie dem Cyborg vergleichbare Heldentaten wirklich zutraut.

"Als Kopfgeldjäger? Selten.", antwortet Eric auf 'Yuris' Frage auf dem Weg zum Motel. "Ich hab' mir meist Gewaltverbrecher, Mörder, Vergewaltiger und so weiter herausgepickt. Solo-Täter, bei denen man keine Hemmungen haben musste, zu hart ranzugehen und die keine Rückendeckung hatten. War einfacher so und die Kohle ging meist völlig in Ordnung, wenn man effizient gearbeitet hat. Organisiertes Verbrechen hebelt man als Ein-Mann-Armee nicht so einfach aus den Angeln - sowas gibt's nur im Kino... Damals auf der Erde gab's ein paar ziemlich heiße Aufträge, aber da waren wir ein perfekt organisiertes Team mit jeder Menge High-Tech Equipment und ich hatte noch wesentlich bessere Implantate intus..."

Der Cyborg blickt auf seine kleine Begleiterin. Erneut hat sie mehr Vergangenheit aus ihm herausgekitzelt, als er üblicherweise loswerden will. *Vielleicht hab ich einfach zu lange alleine gearbeitet und will mal wieder ne gute Unterhaltung führen. Mit diesen Grünschnäbeln umzugehen ist 'was anderes, als immer nur eiskalte Pokerfaces um sich herum zu haben. Und so ganz unsympathisch ist sie ja auch nicht...*

Eric und Yuri marschieren durch die Straßen, vorbei an tobenden und jubelnden Massen dem Motel entgegen. Auf der Straße riecht es nun nach Schweiß, Bier und Drogenkonsum. Irgendwo in der Nähe der beiden prügeln sich unter lauten Jubel zwei Leute, während sich Sicherheitskämpfer von X.O.S. dorthin vorquetschen.
"Dreckiger Seperatist! *Wumms* "
"Einheitsfaschist! *Klops* "


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"Ähm, hören Sie, ich wollte sie fragen ob Sie meiner Chefin in einer etwas ..... delikaten Angelegenheit helfen können. Kann man Sie für, ähm, Beschattungsjobs engagieren", fragt der Glatzkopf Kane.


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"Oh, das ist .... "
"He Jim." Eine Frau, etwa doppelt so attraktiv wie Lilya und fast einen Kopf größer mit blonden Haaren, engen Klamotten, ausgesprochen weiblichen Körper mit  sehr langen Beinen stellt sich neben Jim und umfasst seine Hüfte. Sie muss mindestens drei Jahre älterr sein als er.
"Wer ist denn diese Frau", fragt sie mit einem Lächeln, dass den typischen Frauengift umgibt.

"Nen Job? Eh?" Fragt Kane. "Vielleicht unterhalten sie sich darüber lieber mit meinem Boss."
Er nickt in Richtung Lilya die augenscheinlich gerade zurückkommt.


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"Hab nur nach Feuer gefragt." Entgegnet Lilya unschuldig, ganz froh das jemand das langweilige Gespräch unterbricht. "Viel Spass noch."
Sie macht auf dem Absatz kehrt und schwebt wieder zu Kane zurück, setzt sich, überschlägt die Beine, nimmt ihr Glas auf und zieht am Joint.
"Tag!" Begrüßt sie den schwitzenden Glatzkopf.

"Oh", sagt der Glatzkopf und mustert Lilya mit kaum verborgener Abneigung. "Hm. Nun gut."
Er räuspert sich.
"Ich bin auf der Suche nach jemanden, von mir aus auch mehreren Leuten, die diskret jemanden für meine Chefin beschatten. Dabei ist allerhöchste Diskretion erforderlich. Wir bieten Ihnen als Belohnung die Möglichkeit an, VIP-Pässe für die Station kostenlos zu erwerben, außerdem noch 200 Credits pro Person. Der Auftrag ist recht simpel."

Lilya bläst eine Rauchfahne in Richtung Decke und überlegt kurz. "Klingt ja interessant. Wie lange wird der Auftrag dauern, wird sich unser Observationsobjekt weiter von der Station entfernen, gibts irgendwelche Haken und Ösen?" Fragt sie zielstrebig, in äusserst professionellen Tonfall und ist innerlich froh das sie a) die gottverdammten russischen Säufergene geerbt hat und b) diese noch nicht mit noch mehr Alkohol ausser Gefecht gesetzt hat.

Er räuspert sich.
"Ihr ... 'Objekt' ... wird sich voraussichtlich ständig an Bord der Station befinden, alles weitere besprechen Sie lieber mit meiner Chefin - oder zumindest in einem andern rahmen. Es handelt sich um eine sehr delikate Situation."

"Was meinst du dazu?" Fragt Lilya Kane.
Der P-Man zuckt die Schultern. "Klingt nach einen ordentlichen Job."´Antwortet er und hofft das sich dieser Job in einem weniger belebten Teil der Station abspielen wird.

Lilya nickt knapp. "Wir akzeptieren. Wie erreichen wir ihre Chefin?"

"Folgen Sie mir bitte  - möglichst unauffällig", sagt der Mann verschwörerisch, blickt sich misstrauisch um und macht Anstalten in Richtung Ausgang zu marschieren ....

"Gehen sie schon mal raus, wir kommen in einer Minute." Entgegnet Lilya. "Nichts fällt mehr auf als wenn wir hier zusammen rausgehen."

Der Mann runzelt die Stirn und überlegt einen Augenblick.
"Sie haben Recht", sagt er, "ich warte draußen."

Mit diesen Worten trappelt er los und ist nach kurzer Zeit verschwunden.

Lilya leert ihr Glas.
"Hast du was gespürt? Verarscht der uns?" Fragt sie Kane.

"Er scheint unter Druck zu stehen und seine Chefin setzt ihn wohl hart zu." Entgegnet Kane.

"Okay, lass uns rausgehen." Sie zieht nochmal am Joint, dann nochmal und tritt ihn dann vorm Eingang aus.
Die beiden schauen sich vorm Club um wo der Glatzkopf geblieben ist.

„Ah, okay. Hätte ich auch gemacht...dachte mir schon, dass man alleine wenig reißen kann, selbst wenn man es geschickt anstellt. “ Eric hat sich also den größten denkbaren Abschaum ausgesucht und ihn handgerecht zusammengefaltet. Für ihn wahrscheinlich kein großes Problem. Heiße Aufträge, das klingt durchaus spannend, aber ihr Leben ist das nicht unbedingt. Derart gefährliches Zeug schaut sie lieber im Fernsehen, als es selbst zu erleben.

„ Bessere als die hier?“ Sie deutet auf seine Arme. „ Mit Technik kenne ich mich ganz gut aus, aber Cyberware ist in meiner Heimat meist den Sicherheitsmännern vorbehalten...oder kriminellen Individuen. Also habe ich bisher nicht allzu viel davon gesehen. Hab eine Zeit lang überlegt, mir ein Implantat zu holen, aber...hm. Find die Vorstellung merkwürdig, sowas im Körper zu haben. “ Plaudert sie weiter und fasst sich kurz an die Nase.

Soll sie diese Sache wirklich angehen? Alleine jedenfalls nicht, aber da Eric mit von der Partie ist, hat das vermutlich eine gute Chance, nicht daneben zu gehen. "Puh...mal schauen, ob uns dieser Job liegt. Ich persönlich habe mich bisher nur mit kleinen Banden und Schlägergesocks angelegt...aber das hier ist ein anderes Kaliber. " Meint sie ehrlich und kratzt sich mit dem Zeigefinger am Hals. Ein wenig nervös ist sie jetzt doch. Von solchen Leuten hält man sich lieber fern...andererseits...

Eric und Yuri stehen vorm Motel, vor ihm donnert laute Technomusik, irgendjemand hat direkt vor den Eingang gekotzt, ein Putzroboter befindet sich in der Nähe. Ihm wurden die Sensoren abgeklebt, weshalb er sinnlos im Kreis fährt.


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Lilya und Kane marschieren aus dem Club, vor ihm steht der Glatzkopf. Nervös betrachtet er die Menge und zündet sich mit zitternden Fingern eine Zigarette an, Kane bemerkt dass der Kerl ein nervliches Wrack ist, nur noch zusammengehalten von einem erodierenden Sinn für Anstand und Angst.

Die zitternden Finger ignorierend, geht sie auf den Mann zu.
"Hey Mann haste vielleicht ma ne Kippe?" Sie zwinkert ihm unauffällig zu, hält aber fordernd die Hand hin.

"Wie, was", fragt der Kerl und blickt Lilya an. Er sieht unverständlich in ihre Hand, dann in ihr Gesicht, sein Gesicht ist von tiefer, ablehnender Ernüchterung geprägt.
"Folgen Sie mir", sagt er missmutig und marschiert los durch die Menge in Richtung des nächsten Turbolifts.

Der Typ hat mehr als ne Schraube locker! Denkt sich Lilya.
Sie nickt knapp und folgt dem Typen so unauffällig wie nach dessen Patzer noch möglich.

Weder Lilya noch Kane können irgendjemanden bemerken, der ihnen folgt oder sich im Mindesten für sie interessiert.

Schließlich steigt der Glatzkopf in den Turbolift ein, räuspert sich und wartet auf die anderen beiden bevor er einen Knopf drückt. Der Lift zischt los - in Richtung Ebene 24VIP.

Während Eric den Eingang des Motels ansteuert, folgt sein Blick 'Yuris' Geste auf seine Arme. Er schmunzelt und bleibt in seiner redseligen Stimmung. "Naja, die Arme hatte ich damals noch nicht, die kamen erst später dazu. Meine Augen waren zum Beispiel besser als heute. Und Reflexe, Muskelkraft... gemessen an meinem alten Standard hinke ich etwas hinterher, aber was soll's..."

Als sie von einem eigenen Implantat und ihren Gedanken dazu spricht, betreten sie gerade die kleine Lobby. "Soll ich dir mal was witziges sagen?! Ich mag Frauen, die nichts an sich machen lassen. Keine Chips, keine Cyberware oder Implantate... Hm. Klingt sicher verrückt, wenn das so ein wandelnder Baukasten wie ich von sich gibt, oder?! Ich selbst könnte mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen... Gegensätze ziehen sich an, schätz' ich..."

Dann kommt sie auf den Job zu sprechen. Eric steckt die Hände in die Taschen und blickt ihr ernst ins Gesicht. "Ich mache dir keinen Vorwurf, wenn du jetzt Bedenken hast und aussteigen willst. Wir sind wegen einer anderen Sache hier und ich hatte von vornherein nicht mit Hilfe bei dieser Gang-Geschichte gerechnet. Kopfgelder eintreiben ist ein übles Geschäft. Man sieht hässliche Dinge und muss nicht selten auch hässliche Dinge tun. Ich will mich nicht anhören wie deine Mutter, aber ich hab den ganzen Kram schon gesehen und erlebt und ich würde keinem raten, leichtfertig in dieses Business einzusteigen. Wenn man halbwegs was im Kopf hat, gibt es besseres, als Dreck wegzuräumen und dabei noch seinen Hals zu riskieren... Aber hey, wenn du dabei sein willst, dann ziehen wir das zusammen durch..."

Geht ziemlich weit hoch, wieviel Decks hat die Hütte eigentlich? Fragt sich Lilya und verschränkt die Arme vor der Brust.