Teil 2 ist fertig, allerdings hab ich nur einmal kurz Korrektur gelesen, könnten also noch paar Fehler drinne sein. Diesmal gehts etwas actionreicher zu. Der Text ist leider etwas zu lang für meinen Geschmack geworden, aber mir sind beim besten Willen keine Stellan aufgefallen, die man ohne weiteres kürzen könnte, ohne der Story etwas zu nehmen... Lob & Kritik sind sehr erwünscht.
Teil 2 - Morgendämmerung
Die Sonne hievte sich langsam den östlichen Horizont empor und tauchte die Lande darunter in ein Meer des Feuers.
Es war ruhig... zu ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm.
Sie waren zu acht: Bettie, Thomas, er selbst und fünf weitere, deren Namen er nicht kannte. Janson und seine Leute würden von der gegenüberliegenden Seite aus angreifen und den Gegner so in die Zange nehmen. Zwei weitere Trupps lagen auf Posten, um die Wachtürme an den Flanken zu attackieren. Das Lager der Slaver lag direkt vor ihnen. Es war bereits das fünfte, das sie innerhalb der letzten sechs Monate aufgestöbert hatten. Aus irgenwelchen Gründen florierte der Handel mit Sklaven in diesem Teil des Ödlands besonders gut, und die Clans und ihre Camps schossen wie Unkraut aus dem Boden.
Alles war bereit, jetzt fehlte nur noch die Partie endlich zu eröffnen. Wenige Wachen waren zu dieser frühen Stunde auf den Beinen, die meisten davon besoffen oder anderweitig zugedröhnt. Viele trugen nur einfache 10mm Pistolen oder leichte SMGs, alles in allem dürfte die Show problemlos über die Bühne gehen. Bettie führte diesen Trupp. Sie war ein toughes Weibsbild und er liebte sie, hatte es jedoch nie über sich gebracht es ihr zu sagen. Während sie voranschlich, folgte er ihr, die doppelläufige und abgesägte Schrotflinte fest im Griff. Durch das dichte Gestrüpp konnte man ein erloschenes Lagerfeuer ausmachen. Zwei Männer saßen um die Glut und schienen sich zu unterhalten. Es waren Slaver. Plötzlich donnerte ein ohrenbetäubender Knall durch die Luft. Das Gesicht eines der beiden Kerle etrank in einem Schwall aus Blut, während sein Gegenüber kopflos auf den Rücken kippte. Janson und seine Scharfschützen hatten das Feuer eröffnet - das war ihr Zeichen!
Schnell, aber ohne viel Lärm sprangen die acht aus ihrer Deckung. Bettie war die erste. Sie preschte voran und ihre Citykiller blitze wild auf, als der rote Schein der aufgehenden Morgensonne das Metall liebkoste. Mit einer kurzen Salve tötete sie den zweiten Slaver, der noch viel zu perplex war, um sich zu wehren. Von einer Sekunde auf die andere wich die gerade noch so ruhige Szenerie einem Tumult aus Schreien und Schüssen. Wie Ameisen stürmten die Horden der Sklavenhändler aus ihren vielen Zelten und klapprigen Blechhütten, und eröffneten ihrerseits das Feuer auf die Angeifer. Aus der Ferne erklangen in regelmäßigen Abständen die polternden Schüsse der positionierten Sniper, während sich Betties Trupp in der Mitte des Lagers ein blutiges Scharmützel im Nahkampf lieferte. Die flankierenden Truppen hatten bereits nach kurzer Zeit die seitlich gelegenen Wachtürme ausgeschaltet und sich bis zu ihren Kameraden durchgekämpft. Der Sieg lag geradezu auf der Hand.
Die Ranger hatten bisher nur wenige Verluste zu beklagen und Bettie stand noch immer im Mittelpunkt des Gemetzels, lies die mächtige Citykiller ihr tödliches Werk verrichten und schickte so unzählige Sklaventreiber ins nächste Leben.
Dort sah er sie, nicht weit entfernt von seiner eigenen Position hinter einem umgekippten Brahminkarren. Diese unzähmbare Frau, in seinen Augen so wunderschön, so stark und unnahbar. Doch als sein Blick auf sie fiel, surrte plötzlich ein heller Blitz durch die Luft und fuhr durch ihren Körper hindurch, ein Faustgroßes, Blut triefendes Loch zurücklassend. Verwundert blickte Bettie ihren Körper hinab und sackte auf die Knie. Ein zweites Geschoss riss ihr den rechten Arm ab, und die Citykiller flog wild funkelnd durch die Luft. Die Frau wollte noch etwas sagen, doch statt Worte entfloh nur Blut ihrem Mund, und sie kippte zu Boden und stand nicht mehr auf.
In diesem Moment brach seine Welt zusammen. Das ganze Getöse um ihn herum verstummte in seinem Kopf, und das einzige was er noch hörte, war das dumpfe Pochen seines eigenen Herzens.
Aus einer der Wellblechhütten stapfte ein riesiger, breitschultriger Mann in Metallrüstung. In den Händen hielt er eine bizzare Monstrosität von Waffe. Dutzende Blitze flogen über den Platz, während der Hüne auf seinem Weg einen Ranger nach dem anderen fällte. Der Mann mit der abgesägten, doppelläufigen Schrotflinte, der den Tod seiner Liebe mitverfolgt hatte, sprang aus der Deckung hervor und hetzte auf den Riesen zu. Alle Gefahren missachtend jagte er wild schreiend eine Salve Schrot auf seinen Feind, doch die Ladung fand nicht ihr Ziel und wurde von den schweren Metallplatten abgelenkt. Der Koloss drehte sich zu seinem neuen Gegner und der vor Wut rasende Ranger konnte in den Lauf der gewaltigen Waffe blicken. Gleißendes Licht sammelte sich im Inneren dieser Tötungsmaschine und würde in wenigen Augenblicken sein Leben endgültig beenden. Es war vorbei... Der Riese lächelte. Doch dann gab es einen gewaltigen Knall, lauter als alle anderen auf dem Schlachtfeld. Blut ergoss sich in großen Wogen und der massige, metallverkleidete Leib des Hünen krachte zu Boden - er hatte keinen Kopf mehr. Als er fiel, begrub er das mächtige Energiegeschütz unter sich, und die entweichende Spannung der letzten Ladung fetzte seinen Körper in tausend Stücke.
Kurz darauf endete die Schlacht. Alle Slaver wurden erschossen, das Lager niedergebrannt und die paar wenigen überlebenden Sklaven der Freiheit überlassen. Die Ranger zogen ab, und nach einer langen Fahrt, die er kaum bewusst wahrgenommen hatte, stand der Mann mit der Schrotflinte wieder vor seinem kleinen Häuschen. Janson, der den Riesen mit seiner Barret M82 niedergestreckt hatte, startete den Motor des Trucks und rief seinem Freund noch ein paar ermutigende Worte zu, bevor er in einer Staubwolke am Horizont verschwand. Matt und mit einem Gefühl der Leere trat der Mann durch die Tür in sein Heim und warf einen Blick in das erste Zimmer. Ein kleines Mädchen, nicht älter als sechs oder sieben, saß auf dem Boden und spielte mit einigen Holzfiguren. Als der Mann eintrat, blickte sie zuerst erschrocken auf, doch dann wandelte sich ihr Gesicht in ein liebevolles Lächeln.
Greg! Du bist wieder da!
Mit ausgestreckten Armen lief ihm das Mädchen entgegen und er ging in die Knie, um ihre Umarmung zu empfangen.
Ich hab' dich so vermisst! Sagte sie zu ihm.
Warum mußt du immer so lange fortgehen?
Der Mann kämpfte mit den Tränen und ihm wurde warm ums Herz. Nachdem er den Tod seiner geliebten Bettie mitangesehen hatte, jener Frau, die er für so stark, so unbesiegbar gehalten hatte, wurde ihm seine eigene Verletzlichkeit bewusst. Und wer würde sich um das kleine Ding kümmern, wenn auch er auf dem Schlachtfeld fallen würde?
Ich werde nicht mehr fortgehen, Jade. Erwiderte er ihre Frage.
Nie mehr!
*Ende*