FalloutNow!

"Hey Sakaya," sagt Jay leise, "ist das der Falcon?"

"Hä? Was? Nein, ist er nicht ..." steckt Sakaya zurück.

"Oh..." lässt Jay leise vernehmen, sieht sich um und
überlegt, wo sie gerade sind und was sie hier machen,
da er nur in Gedanken versunken gefolgt war.

"Also..." beginnt Ben und holt noch einmal tief Luft: "Kurz nachdem ich angekommen war, habe ich am Eingang einen Zwerg getroffen der Sprengstoff verkauft hat. Ich habe mir gedacht... was solls, sprech ich ihn doch mal an. Irgendwo muss man ja grosse Mengen sprengstoff herbekommen. Er hat anscheinend ein geheimes Lager... Er hat sehr allergisch reagiert als ich ihm sagte ich habe kein Geld dabei. Ich habe dann eine alte Freundin besucht und bin anhscliessend mit Mitch  auf diese Event... diese Wrestling gegangen. Reeve war grad voll dabei, da hat ihn jemand erschossen.... Ich habe mich hinten in das Gebäude geschlichen und mich als Artzt ausgegeben. Ich habe herraus gefunden dass Reeve das gleiche Symbol *ben zeigt den anderen das amulett* trägt welches der Sprengstoff-Attentäter im Cafe bei sich hatte... Ich konnte ein paar Fetzten eines Gespräches mithören, das die Leute in der Wrestling Arena geführt haben. Es wurde gemutmaßt, das Randolph, der Besitzer des Falcon dahinter Steckt. Ausserdem habe ich noch etwas von "Canavera und seinem Zirkel" mitbekommen, was damit zusammenhängen soll. Das kann ich aber noch nicht einordnen..." Ben pausiert kurz: "Ende. Und was habt ihr herraus gefunden?"

"Canavera?" Sakaya wird kreidebleich. "Das ... kann doch nicht möglich sein. Bist du sicher, dass der Kerl so heißt?" Sie starrt Ben fassungslos an und schweigt kurz, dann fängt sie sich ein Bisschen. Sie spricht mit gedämpfter Stimme. "Mit dem Kerl hatten wir schon mal zu tun ... er war wohl irgendein Kontaktmann der Söhne Gabriels, einer ziemlich heftigen Raidergruppe, die wir aber damals zerschlagen haben ... wir haben alle erwischt, außer diesen Canavera ..." Sakaya macht eine kurze Pause und lässt die anderen das Zeug verdauen. "Wenn dieser 'Zirkel' wirklich etwas damit zu tun hat, und dieser Randolph und seine Leute da auch noch mit drin stecken, dann ist das ein ganz dickes Ding. Ich weiß nicht, ob wir uns da einmischen sollten ..."

"Du kennst unseren Auftrag. Irgendwie scheint das mit dem Attentat auf das Café zusammenzuhängen. Und das müssen wir um jeden Preis schützen. Das ist unsere Mission. Fernandes zählt auf uns." Rufio macht eine kurze Paus und stützt sich auf seinen Knien ab. "Ich habe vor kurzer Zeit mit Jay eine komplette Raidersippe ausgehoben. Damit werden wir schon klar kommen. Ihr wisst, dass ich immer versuche den Kampf zu vermeiden, aber wenn es um mein zuhause geht, dann werde ich dafür einiges riskieren."

"Das waren keine gewöhnlichen Raider!" blafft Sakaya Rufio an. "Diese Leute waren bestens ausgerüstet, hatten gepanzerte Fahrzeuge, so komische fliegende Dinger und waren ausgezeichnet bewaffnet und ausgebildet." Während Sakaya das alles schildert starrt sie auf den Boden. Das war halt immer noch ihr herbstes Erlebnis. Sie holt die Dogtags des toten Soldaten von damals aus ihrer Tasche, sieht sie kurz an und umschließt sie dann fest in ihrer Hand. "Wir sollten vorsichtig sein." schließt sie ab und wirft noch mal einen Blick in die Runde. "Aber zuerst sollten wir vielleicht rausfinden, wieso man es auf diesen Reeve Bob abgesehen haben könnte."

Jade hört gebannt zu und blickt erst zu Ben als dieser erzählt, dann zu Sakaya als diese fortfährt. Von diesem Canavera oder den Söhnen Gabriels hatte sie noch nie etwas gehört, aber den Namen Paul Randolph kannte jeder hier im Hub und er bedeutete Probleme - große Probleme. Gegen Randolph vorzugehen war gelinde gesagt dumm, und Jade hatte bisher jeden Umgang mit Randolph's Leuten gescheut.

Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb war der Besitzer des Falcon die Nummer 1 auf ihrer Verdächtigenliste was den Mord an ihrem Vater anging. Ihr Dad (als Ex-Rangerwohl allzu verständlich) hatte nie einen Hehl daraus gemacht das er Randolph verachtet hatte und jegliche Zusammenarbeit mit ihm abgelehnt. Und auch wenn er nie offen gegen ihn vorgegangen war - so dumm war er nie gewesen - hatte ihm dies womöglich das Leben gekostet.

In Jades Gedanken rotiert es: Gegen Randolph vorzugehen ist glatter Selbstmord, und selbst wenn ich am Hungertuch nage müsste ich schon extrem verzweifelt sein um mich offen gegen ihn zu stellen... Aber... Aber das ist vielleicht meine einzige Chance! Selbst wenn Randolph selbst nicht den Mord angeordnet hat, weiss er mit Sicherheit wer es getan hat. Er weiss über alles bescheid was hier im Hub abläuft! Und so viele Leute wie jetzt bekomm ich nie wieder zusammen. Jetzt oder nie...

Jade ist unsicher. Wie jeder normale Mensch hängt sie am Leben und bei diesem Job einzusteigen schmälert ihre Chance alt zu werden um ein vielfaches. Dennoch ist es ihr tiefster Wunsch den Mörder ihres Vaters aufzuspüren und ihn für seine Taten zur Rechenschaft zu ziehen. Dieser Gedanke ist mit jedem der vergangen Jahre in ihr gewachsen bis irgendwann jede Erinnerung an ihren Vater mit Rachedurst vermischt war.

Nach einigen Momenten des für und wider ist ihr klar: Wenn genug Leute mitmachen ist auch sie dabei. Eine bessere Chance bekommt sie nicht.

"ist schon gut Sakaya..." Rufio nickt ihr zu. "Du hast ja schonmal von denen gesprochen. Wenn die Typen da drinstecken, dann scheinen wir echt schlechte Karten zu haben." Dann guckt er in die Gruppe. "Eine Menge Rekruten. Wenn ihr mit zum Café wollt müsst ihr euch bewähren." Man könnte fast meinen das Rufio einen Befehlston angeschlagen hat. Aber auch nur fast. "Wir machen einen Plan und dann teilen wir uns auf." Dann geht er ein paar Schritte auf Jade zu. "Und du... du kommst mal kurz mit."

Schnell entfernt sich Rufio ein paar Schritte von der Gruppe und winkt Jade zu sich herüber.

Sakaya verfolgt Rufio und Jade mit den Augen und wartet ab, bis sich die Situation geklärt hat. Sie hat zwar noch ein paar Fragen, aber sie will abwarten bis die beiden wieder an dem Gespräch teilnehmen.

Als die beiden ein paar Schritte von den anderen weg sind spricht Jade Rufio an.
Hast du dir mein Friedensangebot durch den Kopf gehen lassen? Oder führst du mich jetzt weg um mir endgültig zu sagen ich soll mich zum Teufel scheren?
In Jades Ton ist weder Aggrssion noch Arroganz. Im Gegenteil: es scheint als habe sie Frieden mit dem Ergebnis gemacht, welches es auch sein mag.

"Hmm, das hört sich echt nach Ärger an...
Hoffen wir, das sich das alles als halb so
schlimm wie vermutet herausstellt..."
Wirft Jay ein, während er sich weiterhin umsieht...

"Ich will keinen Pöbel in der Gruppe. Benimmst du dich noch einmal so mir gegenüber den Anderen verkaufe ich dich an den  Sklavenhändler in Den. Das verspreche ich dir. Das wollte ich noch kurz klarstellen. Ansonsten hast du wie die anderen die Chance deine Loyalität zu beweisen. Umsonst kommt keiner in den Genuss des Cafés." Ohne eine Miene zu verziehen schaut er Jade in die Augen. Diesmal wandern die Augen nicht an den schäbigen Klamotten herab. "Hast du Geld um die anständige Kleidung zu kaufen?!"

Ben wendet sich an Sakaya: "Ja also ich bin mir da sicher... die "Managerin" oder so etwas ähnliches vom Hub-Wrestling hat das erwähnt... Was meinst wo wir Anfangen sollten?"

"Gute Frage ... kennst du dich hier ein bisschen aus? Ich denke, wir sollten uns zuerst mit Reeve Bobs Frau unterhalten. Die ist bei irgendeiner Polizeibehörde oder so, hier scheint es ja mehrere zu geben. Ich weiß da auch nicht mehr so gut Bescheid." Sakaya zuckt mit den Schultern.

"Naja es gibt die Händlerpolizei - eher zwielichtige Gestalten, käuflich und so... und dann gibt es die NKR Polizei... ziemlich korrekte Burschen, manchmal etwas zu korrekt... da kann man wohl nur das kleinere übel wählen... Vorschläge?"

"Wir gehen jetzt gleich zu dieser NKR-Polizeibehörde." legt Sakaya einfach mal so fest. "Da ist seine Frau. Wir müssen uns nur einen guten Grund einfallen lassen, warum man uns zu ihr lassen sollte. Wenn wir das so machen, wie beim letzten Mal, kommen wir nicht weit." Sakaya wirft einen flüchtigen Blick zu Rufio.

Jay hat nichts dagegen einzuwenden und zuckt mit den Schultern...
"Hauptsache ist, das wir das jetzt angehen..."

Jade erwidert den Blick und ihre giftgrünen Augen lassen keine Gefühlsregung erkennen. Ganz ruhig und ohne Wut in der Stimme beginnt sie zu reden.

Ich schätze mal das ist deine Art eines Friedensangebotes!? Merkst du eigentlich nicht wie arrogant und herablassend du bist? Immerhin: Ich habe mich von der Hure zum Pöbel verbessert... Nun, eigentlich hatte ich für dein Verhalten mir gegenüber auch gar keine Entschuldigung erwartet, denn ich habe nicht damit gerechnet, daß so einer wie du jemals über seinen Schatten springen könnte. Trotzdem hätte ein einfaches 'lass es gut sein' schon gereicht, aber selbst dazu bist du wohl nicht fähig, sondern drohst mir hier auf's neue.

Das bei den Merchants war die Retourkutsche für dein mieses Benehmen und dabei wollte ich es belassen. Es war unangebracht und vor Mike sogar riskant, das gebe ich zu und ich entschuldige mich dafür. Ja, ich entschuldige mich dafür, da es den Job in Gefahr hätte bringen können. Die Pferde sind da etwas mit mir durchgegangen und das tut mir Leid. Allerdings hattest du den Konter in meinen Augen verdient, nur war er hier falsch angesetzt...

Ich verspreche, daß ich dich in Zukunft in Ruhe lassen werde; vor deinen Freunden und auch sonst vor irgendwen.
Und ich verspreche, daß ich meine Loyalität beweisen werde, von der ich mehr besitze als du es vielleicht zu wissen glaubst.
Aber lass dir sagen, daß ich das nicht für dich oder des guten Willens wegen tun werde, denn Leute wie du, die auf die weniger glücklichen spucken und ihre Gefühle mit Füßen treten, haben das nicht verdient! Ich mache das um den Mörder meines Vaters zu finden, der mir mehr als alles auf dieser beschissenen Welt bedeutet hat. Und ich mache es für die anderen, die sich - nicht so engstirnig wie du - auf mich eingelassen haben.

Und was deine Frage angeht: Lass dir sagen das ich nicht genug Geld für Klamotten habe. Ich hab nichtmal genug Geld für ne Nacht in einem Bett oder was zum fressen, falls dir das noch nicht aufgefallen ist, denn ich hab letzte Nacht bstimmt nicht in der Gosse verbracht, um dir aus dem Weg zu gehen oder weil es mir hier so gut gefällt.

All dies spricht sie Rufio gegenüber aus. Sie wird weder laut noch zeigt sich Zorn auf ihrem Gesicht. Manche Wörter oder Sätze betont sie stärker als andere - das ist alles. Dann schaut sie ihn einige Momente traurig an und fährt fort.

Du tust mir leid Rufio. Du tust mir leid, denn obwohl du sehen kannst bist du blind.
Mit diesen Worten kehrt sie Rufio den Rücken und kehrt zur Gruppe zurück.

"Ja ok, ich bin direkt hinter dir" meint ben nur knapp und folgt Sakaya...