SF RPG 2: Jagd

[Cerebro]

Sofort stoppt Sumiko schlingernd das Bike. *Na, das hat ja nicht lange gedauert...*, schießt es ihr noch durch den Kopf, als sie auf einer offenen Standard-Frequenz antwortet, so dass es auch Lilya und Erin mitbekommen können.

"Habe verstanden, bitte das Feuer einstellen. Ich führe nur leichte Bewaffnung mit mir und werde ohne Widerstand zu leisten auf weitere Anweisungen warten. Bitte bestätigen."

[FEV-Infizierter]

Lilya antwortet indem sie den Daumen streckt.
Sie spurtet los und zwar auf die nächsten Ruinen auf dem Weg zum Kanalzugang zu.

[Zitrusfrucht]

Zwei der Walker bewegen sich schwerfällig auf das Bike zu, während sich das Tor des Stützpunkts öffnet. Laut brummend fährt ein Straßenpanzer, ausgestattet mit acht Rädern, daraus hervor, das Geschütz ständig auf Sumiko gerichtet rast er auf sie zu.


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Lilya und Erin hasten geduckt über das Schuttfeld zum Eingang. Der Eingang selbst ist eine stockdustere Röhre, gerade so breit genug um darin nacheinander zu kriechen, halb von Schutt verschüttet. Abdrücke uralten Urats sind noch immer drin zu sehen, dazu kommen vereinzelte Abdrücke unterschiedlichen Alters von Kreaturen, die wohl darin gekrochen sind.


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Das Panzerfahrzeug fährt weiter auf Sumiko zu und hält etwa zwanzig Meter vor ihr an. Das Lasergeschütz ist direkt auf sie gerichtet, und zischend öffnet sich eine Laderampe. Knapp ein Dutzend Ares-Söldner, gekleidet in matt-gelben Umweltanzügen, die Helme charakteristisch ausgestattet mit den typischen Designelementen wie einem extra-Gesichtsschutz, die Stiefel mit zusätzlichen Schnallen ausgestattet die Sandalen nachahmen sollen, umkreisen Sumiko, ihre Gewehre im Anschlag während die Walker etwas weiter hinten in Stellung gehen und ihre Waffen auf Sumiko richten.

Ein einzelner Mann marschiert zwischen den Soldaten hervor. Er trägt auf seinen Helm einen roten Schweif aus Metall und hat an seinen Armen rote Krämpen, außerdem ist sein Brustpanzer von der Form einen muskulösen Oberkörper in Ansätzen nachgeformt.
"Nun nun, wen haben wir denn hier", dringt seine verzerrte Stimme aus dem Helm, deutlich tiefer als seine reale. "Alle Waffen auf den Boden legen, absteigen und mit Gesicht nach unten hinlegen, oder wir von dir bleibt nur ein kleiner Fleck übrig, klar?"

[Cerebro]

Sumiko wundert sich etwas über das gewaltige Aufgebot, welches wegen eines einzigen unangekündigten Besuchers aufgefahren wird. Angespannt wartet sie auf das Empfangskomitee und rüstet sich innerlich gegen die Aufregung.

"Bitte Ruhe bewahren.", antwortet sie in beschwichtigendem Ton, als sie angeblafft wird. "Ich leiste keinen Widerstand!" Sumiko hat die Hände auf Ohrhöhe angehoben und blickt dem Zenturion ins Visier. "Ich werde jetzt absteigen und mich meiner Waffen entledigen..." Sie nickt dem Mann zu, greift langsam nach dem Lenker, um sich festzuhalten und schwingt ein Bein über den Motorradsattel. Als ihre Füße wieder festen Grund finden, greift sie beinahe in Zeitlupe zum Holsten, zieht die Twiggy in einer Art und Weise, die schnelles Schießen unmöglich macht, und legt sie behutsam auf den Boden. Ähnlich verfährt sie mit ihrem Messer. Sie wartet, bis einer der Soldaten die Waffen sichert, dann geht sie auf die Knie und legt sich bäuchlings auf den Boden.

"Ich bin als Bote hier und habe Informationen über die Gouverneurin anzubieten, sowie über die illegale Müllentsorgung, wegen der man Ares auf den Planeten beordert hat. Ich bitte darum, diese Information dem kommandieren Befehlshaber zu übermitteln."

[Jessica]

Erin bleibt der Frau dicht auf den Fersen und lässt ihr den Vortritt. Schnell krabbelt sie hinter ihr in die dunkle Röhre hinein und will erst einmal aus dem Licht heraus. Das Ablenkungsmanöver hat geklappt, sie sind drin. Soweit, so gut. Das Einzige, was ihren Spaß an der Sache dämpft ist dieser verdammte Anzug....

"Licht?" Fragt sie vage nach vorne und will damit sowohl wissen, ob Lilya das für sinnvoll hält, als auch ob sie Licht hat.

[FEV-Infizierter]

"Ja,aber pass auf das du nicht rausfunzelst." Meint Lilya und kriecht langsam voran, akribisch nach Drähten und verdächtigen Apparaturen Ausschau haltend, leuchtet sie jeden Handbreit vor ihr mit ihrer gedimmten Helmleuchte aus.

[Jessica]

"Klaar..." Mit einem kurzen Knopfdruck schaltet sie die Lampe ihres Anzugs ein und beleuchtet  das Hinterteil ihrer Vorderfrau. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, wenn sie vorausgegangen wäre.

"Siehst so aus, als hätteste Erfahrung mit Ares. Kommst du selbst aus der Ecke?" Raunt sie zum Smalltalk trotz der unwirtlichen Umgebung weiter. 

[FEV-Infizierter]

"Eh? Wie kommsten darauf?" Fragt Lilya lakonisch. Sie möchte im Moment mit Erin das Thema lieber nicht anschneiden, vielleicht bei nem Bier nach diesen Job hier.

[Jessica]

"Naja, kennst dich mit ihrer Vorgehensweise aus und so.Scheinst zu wissen, wie sie so ticken. Also hab ich mir gedacht, das hier ist nicht die erste Begegnung mit denen..." Erklärt die junge Frau leichthin. "Machst auch einen...professionellen, aber harten Eindruck. Halt anders wie die Japano-Tante, die erinnert mich an so ne steife James Bond-Agentin mit perfekten Manieren und solchen Kram."

[FEV-Infizierter]

Lilya pfeift durch die Zähne ohne sich umzudrehen. "Ich würde den Hut vor deiner Menschenkenntnis ziehen, wenns hier nicht so stinken würde. Ich kenn mich wirklich ein bisschen mit solchen Organisationen aus. Hoffentlich hilfts..."

[Jessica]

"Thehe...hab auf die harte Tour gelernt, Menschen schnell zu durchblicken. Schätze, ich muss mir bei dieser Aktion keine Sorgen um dich machen." Erwidert sie ohne sonderlichen Ernst und konzentrierte sich wieder auf den Weg vor sich.

[Zitrusfrucht]

Lilya und Erin kriechen voran, die Röhre ist ziemlich eng, und efektiv lässt sich nur sehr langsam voran kommen.

Nach einer Weile können beide sehen, wie andere, kleinere Röhren von ihrer Hauptröhre abzweigen - nicht groß genug, als das sie selbst hindurch passen könnten, aber klein genug für Tierchen.
Und aus manchen von ihnen raschelt es, irgendwo ist ein Zirpen zu sehen.

Schließlich bleibt Lilya stehen, direkt vor ihr eine kleine Laserschranke, gekoppelt an einen Alarm, wahrscheinlich von einer kleinen Sonde vor einer Weile gesetzt. Weiter hinten in einiger Entfernung ist das Licht einer Öffnung zu erkennen.
Direkt vor ihr, nicht weit von der Laserschranke entfernt, kann sie eine Riesenkakerlake sehen. Das Tier ist etwa so groß wie ihr Kopf und streckt seine Fühler gefährlich nach vorne, der Leib deformiert als hätte jemand ein Kreuz zur Hälfte in das Wesen gesteckt. Wahrscheinlich eine Folge der konstanten Strahlung des Planeten.

Hinter Erin raschelt es. Sie hat Schwierigkeiten nach hinten zu blicken, aber das Gefühl, dass dort etwas sein könnte.


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"Den Kommandeur", sagt einer der Männer, jemand lacht. "Klar. Sag, warum ziehen wir dir das Ding nicht einfach aus, nageln dich an ein Kreuz und sehen zu, wie du am Morgen geröstet wirst? Als Ware könntest du vielleicht auch ganz gut sein, vorausgesetzt du wirst probegeritten."
"Nezruko, Schnauze halten", sagt der Offizier, und wendet sich wieder an Sumiko.
"Und von wem wirst du geschickt?"

Währenddessen sammelt einer der Männer ihre Waffen auf.

[Cerebro]

Sumiko ignoriert den Soldaten - etwas Geistreiches hätte sie von Ares' Fußvolk und Kanonenfutter ohnehin nicht erwartet - und antwortet direkt dem Offizier. Sie liegt nach wie vor auf dem Bauch, das behelmte Gesicht im Staub.

"Ich bitte um Verzeihung, aber da mir die interne Informationspolitik von Ares nicht vertraut ist, würde ich gerne alle weiteren Details zu diesem Thema mit dem Kommandeur selbst besprechen beziehungsweise seine Weisung abwarten, nachdem man ihm mein Bitten übermittelt hat. Des Weiteren würde ich gerne wieder aufstehen, wenn Sie damit einverstanden wären? Dieser Anzug ist selbst in einer normalen Haltung nicht unbedingt bequem und ich bin sicher, Ihre Männer würden mit einer unbewaffneten Frau keinerlei Probleme haben, wobei ich erneut betonen möchte, dass ich keinen Widerstand leiste..."

Sumiko wartet gespannt ab, versucht in ihrem Ton allerdings so ungerührt wie möglich zu klingen. Sie weiß dass sie pokert, aber als verschreckte Maus gewinnt sie hier keinen Blumentopf.

[Zitrusfrucht]

"Pf", kommt es dem Kommandeur heraus. Er hält sich kurz an den Kopf um ein Mikofon zu aktivieren, es dauert ein paar Augenblicke bis er sich wieder Sumiko zuwendet.
"In Ordnung", sagt er nach einer Weile und geht auf sie zu, seine verzerrte Stimme wird allerdings leiser als er vor ihr steht.
"Wenn du hier aber irgendetwas abziehst - ziehe ich deine Eingeweide aus dem Hals, verstanden? Und jetzt aufstehen."

[Cerebro]

"Absolut.", bestätigt Sumiko knapp, richtet sich langsam auf und klopft sich - eher symbolisch - etwas Staub vom Anzug. Innerlich entfleucht ihr ein nicht unbedingt kleiner Seufzer. Das hätte auch gut und gerne schief gehen können. Immerhin glaubt sie, jetzt etwas Neugierde gestreut zu haben. Bleibt nur zu hoffen, dass ihre Strähne hier nicht vorzeitig abreißt.

[FEV-Infizierter]

"Pfui Geier!" Murmelt Lilya angesichts der Riesenschabe, sie katapultiert ihr einen konventionellen Armbrustbolzen in den Kopf und hofft das dies ausreicht um dem Vieh den Gar aus zu machen.

[Zitrusfrucht]

Begleitet von einem ekligen Geräusch dringt der Bolzen in den Kopf des Tieres. Die Kakerlake macht einen Hüpfer zurück und kratzt sich am Kopf, marschiert vorwärts, knallt gegen die Innenwand des Rohrs und verzieht sich dann in ein Seitenrohr.


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Begleitet von einer schwer bewaffneten Eskorte wird Sumiko zum Camp gebracht. Die Zäune und Mauern reichen weit vor ihr in den Himmel während das Tor aufschwenkt und ihnen Zutritt gewährt. Die einzelnen Häuser - große Containerartige Gebäude - sind mit Schleusen ausgestattet, um im Inneren die anzüge ablegen zu können. Zielgerichtet marschieren Sumiko und ihre Eskorte auf ein großes Gebäude zu. Es ist in einem Matten Gold gehalten, und mehrere Wachen patroullieren drum herum. Einige Meter vor dem Gebäude hängt an Mann an einem Galgen, er verrottet bereits schon, die Sonne hat seine Haut verbrannt und um seinen Hals hängt ein Schild mit der Aufschrift 'Deserteur'. Sein Gesicht ist kaum noch zu erkennen.

Der Offizier stellt sich vor Sumiko.
"Wir gehen jetzt durch die Schleuse, und keine Tricks, verstanden?"

[Cerebro]

"Sie haben mein Wort...", versichert Sumiko nicht zum ersten Mal und meint es dabei ehrlich. Selbst wenn sie wollte, ihr fällt kein Trick ein, der ihr dabei helfen würde, es mit dem gesamten Lager aufzunehmen.

Im Vorbeigehen haftet ihr Blick kurze Zeit auf dem Gehängten. Der unschöne Anblick offenbart, welche Art von Gerechtigkeit hier vollstreckt wird, wirft aber gleichzeitig die Frage auf, was dieser Mann überhaupt hoffte erreichen zu können!? Zu Fuß hätte er es kaum bis in die Stadt geschafft und mit einem gestohlenen Fahrzeug tendieren die Chancen ungesehen und unverfolgt von hier zu verschwinden gegen null. Ein törichtes Unterfangen, was auch immer für Beweggründe dahinter standen.

Nur zwei Schritter weiter verebbt Sumikos Interesse an dem Toten und sie konzentriert sich wieder auf ihre eigene Angelegenheit. Sie schaut Richtung Schleuse und der Gedanke, dahinter wahrscheinlich gleich den Anzug oder zumindest den Helm loszuwerden, bringt den bitteren Nachgeschmack einer gewissen Schutzlosigkeit mit sich. Mit dem dreckigen Visier vor der Nase lässt sich ihrer Mimik nur wenig entnehmen - ein Vorteil, den sie lieber behalten würde.

[FEV-Infizierter]

"Ich hasse son Zeug murmelt Lilya und schaut sich dann die Laserschranke genauer an, ehe sie sich mit Nanotool und Cyberdeck daran macht den Alarmmelder zu überbrücken.

[Zitrusfrucht]

Lilya setzt sich an die Laserschranke und kramt in der engen Röhre umständlich ihr Deck hervor. Die Laserschranken sind alte Modelle und gehören eigentlich überholt, dafür geschützt mit einer Schockmine. Wenn jemand unerfahrenes sich an den Schranken zu schaffen macht wird er höchstwahrscheinlich gegrillt.
Zum Glück ist Lilya nicht unerfahren, mit Hilfe ihres Cyberdecks und Multitool hat sie in kürzester Zeit die Schranke gefahrlos unterbrochen.


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Sumiko marschiert weiter und tritt gemeinsam mit drei Wachen und dem Offizier durch die Schleuse. Es rauscht laut, sie spürt einen starken Wind an ihrer Kleidung, anschließend wird ein Gas versprüht und Schaum füllt den kompetten, sterlien Raum. Ihr Begleiter wider willen sagen kein Wort während der fast zehnminütigen Prozedur, und schließlich zischt es, die Tür öffnet sich und gibt Blick auf einen kleinen Gaderobenraum. Zwei Geschütztürme starren Sumiko direkt an, dahinter kann sie Spinde und eine Dusche sehen.
"Los jetzt, raus den Klamotten", sagt der Offizier und stößt Sumiko unfein voran.