FalloutNow!

Lilya schweigt zu Sumikos spekulativen Ausführungen bezüglich der Hexe und antwortet erst auf die Frage nach ihren Erfahrungen.
"Ich hab schon mit P-Men zu tun gehabt, sowohl auf die eine als auch auf die Andere Art und Weise." Sie deutet sich an den Kopf. "Was man sich klar machen muss ist das man im Zweifelsfall nicht auf den eigenen Kopf vertrauen kann, zumindest nicht wenn man nicht über eine Psyche aus Stein verfügt. Ich habe mal eine Massenpsychose von Dutzenden Menschen miterlebt, das war ein abgefahrener Scheiß sag ich euch. Das ganze wurde wohlgemerkt von einem Kind ausgeübt! Ich weiß nicht wirklich wie man sich gegen sowas schützen will, das selbe gilt eigentlich auf für die Kommunikation mit psychoaktiven P-Men, die brauchen gar nicht zu quatschen weil sie dir alles was sie wissen wollen aus dem Hirn ziehen, Täuschungen, Lügen und andere Unaufrichtigkeiten, sowie tatsächliche Motive liegen da offen wie ein Buch." Sie seufzt und wünscht sich eine Zigarette. "Die Knackstelle ist vermutlich die Energieversorgung, nach dem was wir gehört haben hat diese Hexe auch magnetische Fähigkeiten, was so ein Wesen mit ein paar Gigawatt anstellen kann darüber mag ich nicht nachdenken, allerdings dürfte es schwierig sein dieses Ding davon zu überzeugen das es dieses Machtpotential aufgeben sollte."

"Nun, wir können es nur versuchen. Unter Berücksichtigung der möglichen Gedankenkontrolle macht es jedenfalls keinen großen Sinn, mit Heimlichkeit zu Werke zu gehen. Natürlich haben nicht alle P-Men die gleichen Kräfte, aber wir müssen davon ausgehen, dass die Hexe uns schnell aufspürt und in uns lesen oder uns sogar beeinflussen könnte. Ich bleibe daher bei meinem Vorschlag: Wir nähern uns ohne Täuschungsmanöver und ohne besondere Aggressivität zu zeigen dem Ziel und sehen was passiert. Taucht die Hexe auf und es bietet sich die Möglichkeit zu einem Dialog, versuchen wir, auf sie einzureden. Schlägt ein solcher Versucht fehl, bleibt wohl lediglich die Anwendung von Gewalt. Alternativ können wir unseren Auftrag nur abbrechen, aber das verbaut uns alles bisher erreichte und steht denke ich nicht zur Debatte.

Was einen Kampf mit ihr angeht habe ich leider nicht besonders viel anzubieten. Ich gehe nicht davon aus, dass ich nahe genug heran käme, um sie im Nahkampf schnell unschädlich machen zu können und meine Feuerkraft beschränkt sich auf Standard-Projektilwaffen. Irgendwelche Ideen diesbezüglich?"

"Eh...was wollen wir von so einer Tante überhaupt?" Entweder ist ihr etwas entgangen oder sie hatte nicht zugehört. Erin kommt diese ganze Sache reichlich suspekt vor.

"Die ist doch immer noch n Mensch, oder? Wenn sie Stress macht, jagen wir sie eben hoch oder schalten sie mit genügend Abstand aus. Falls sie irgend einen Hokus-Lokus veranstaltet, wird sie das ja wohl nicht stundenlang aufrecht halten können. Keinen Plan. Kenn keinen P-Man." Zuckt das Mädchen mit den Schultern. Erst einmal muss sie ein Bild von der Umgebung haben, bevor ihr möglicherweise etwas Besseres einfällt. 

"Die Tante haust in der Umgebung des Kraftwerks in welches wir einsteigen wollen." Erläutert Lilya. "Da das Werk den Saft für ihre Kräfte bereitstellt, könnte es zu Schwierigkeiten kommen. Ich pflichte Sumiko bei, versuchen wir mit der Ollen zu reden und hoffen dabei das Beste..."

Sumiko rümpft auf die profane Aussage von Erin hin leicht die Nase, schweigt allerdings und konzentriert sich auf die Fahrt. Bezüglich Bewaffnung und Kampfstrategien scheinen die anderen beiden offensichtlich auch nicht mehr anbieten zu können als sie selbst und sie wünscht sich eine EMP-Granate oder etwas ähnlich wertvolles im Kampf gegen ein 'Energiemonster' herbei. So wie sie die Dinge einschätzt, können sie nur auf einen friedlichen Erfolg hoffen, denn nach allem was sie über die Hexe zu wissen glauben, erscheint ein Kampf gegen sie extrem risikobehaftet, um nicht zu sagen wahnwitzig. Dennoch halten sich Anspannung und Interesse die Waage. Sumiko hat keine Ahnung was sie erwartet, doch die Begegnung mit etwas, das man schon beinahe als Fabelwesen bezeichnen könnte, weckt durchaus ihre Neugier.

Die Fahrzeuge rauschen durch die Abenddämmerung und die anbrechende Dunkelheit. Nach einer Weile meldet sich Marcus.

"Wir sind nur noch ein paar Meilen vom Kraftwerk entfernt", sagt er. Vor der Gruppe öffnet sich ein weites Tal, die Ruinen einer Siedlung sind in ihm zu sehen, das KRaftwerk im Halbdunkeln als großer, eckiger Klotz.
"Wir könnten uns aufteilen oder geschlossen vormarschieren. Was sagt ihr?"

Sumiko schaut während der Fahrt immer wieder aus dem Fenster. Bei Dunkelheit noch hier draußen zu sein hatte sie eigentlich zu vermeiden gehofft, aber daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern.

"Langer Tag, nicht wahr? Wie hältst du durch?", fragt sie den gefesselten Enver, bevor Marcus über Funk seine Frage stellt. "Ich bin für geschlossen.", antwortet sie, belässt es aber dabei und erklärt sich nicht weiter.

"Mhh aufteilen können wir uns später immer noch." Meint Lilya nach kurzem Nachdenken. "Immerhin suchen wir ja den Dialog mit der Lady und wenn wir sie nicht treffen is auch gut."

"Es geht", antwortet Enver und weicht wie immer Sumikos Blick aus.

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Die Fahrzeuge fahren weiter, bis sie nach einer Weile an einen Sperrzaun kommen. Der elektrische Zaun ist schon lange defekt und ausgeschaltet, und die Gebäude dahinter wüst und verfallen. Abendröte legt sich über den Himmel, es wird dunkel.
"So", meint Marcus. Wir sollten uns hier durch den Zaun schneiden und zu Fuß weiter. Das Gelände da drinnen ist relativ uneben seit der Katastrophe, nicht das wir stecken bleiben."

"Aye Marcus." Antwortet Lilya, parkt das Taxi und wirft sich noch ein Aufputschdragee ein, welches sie mit Wasser runterspült. Sie kratzt sich noch kurz hinterm Ohr ehe sie ihren Helm aufschraubt, ihr Equipment zusammenrafft und aussteigt.

Sumiko parkt den Truck neben Lilyas Taxi und wendet sich an Enver.

„Na schön, hier ist dann wohl erst mal Endstation. Du weißt, was ich jetzt machen muss!? Willst du noch etwas trinken, bevor der Knebel kommt?“

Sie klärt diese Angelegenheit und sichert den Jungen wie zuvor bei ihrem Aufbruch ins Ares Lager, damit er nicht ausbüchsen oder herumschreien kann, während sie weg sind. Danach setzt sie ihren Helm auf und schließt die Umweltsiegel, bevor sie letztendlich aussteigt und sich mit ihrer Ausrüstung zu den anderen gesellt.

„Gibt es hier irgendwas, das uns bei Dunkelheit Sorgen machen müsste? Von der Hexe abgesehen natürlich…“, fragt sie Marcus, als sie neben ihm steht.

Enver trinkt noch ein bisschen was und lässt sich dann kommentarlos knebeln. Er blickt der Gruppe hinterher, als sie zum Zaun marschiert.

Marcus hat sich an den Zaun gestellt, der Aufsatzz an seinem Arm, der aus dem Anzug ragt, klappt eine große Drahtschere aus.
"Nachts kommen die Viecher raus, die Radioaktivität sinkt, die Sonnenstrahlung ist weg", sagt er. "Ein paar der Biester gehen auch auf Menschen - hier draußen kann nichts überleben was wählerisch ist." Er tritt durch das Loch im Zaun und bedeutet den anderen, zu folgen.
"Wenn wir auf die Fabrik zugehen dürften wir irgendwann auf das Biest treffen - und hoffen, dass sie mit uns redet, statt uns einfach gleich zu killen."

"Wir werden sehen was passiert...", antwortet Sumiko knapp und schlüpft durch das Loch im Zaun. Ihre Waffen trägt sie gesichert am Körper, die Hände sind frei. Sie ist leicht angespannt, doch alles was sie und die anderen vorausplanen konnten, haben sie während der Fahrt besprochen. Jetzt bleibt nur, die Sache auf sich zukommen zu lassen.

"Hast du die Uhr?"

Die Frage ist an Lilya gerichtet, die hoffentlich mitgedacht hat.

Lilya hat locker ihr Spezialgewehr im Anschlag, Hexe hin oder her, dieser Ort schreit danach ihn nicht unbewaffnet zu betreten.
Auf Sumikos Frage hin klopft sie auf ihre Koppeltasche. "Das Ding ist hier drin."


Argwöhnig beobachtet sie die Umgebung und folgt den anderen in einigen Metern Abstand.

Sumiko und Lilya marschieren an einigen alten Häusern vorbei, Plattenbauten, nicht viel höher als zwei Stockwerke, wahrscheinlich alte Arbeitersiedlungen. In der Nähe des Kraftwerks ist ein alter,. halbfertiger Anbau zu sehen, nicht sonderlich groß. Der Boden besteht aus ausgeblichenen Beton, die in regelmäßigen Abständen gepflanzten Grünflächen sind schon längst verdorrt.

Plötzlich kann die Gruppe ein Geräusch aus einem der nahegelegenen Gebäude hören. Die Tür des Haus fehlt schon seit langer Zeit, die unbeleuchteten Gänge im Inneren sind stockdunkel, allerdings bedecken Fließen die Wände.

Sumiko bleibt sofort stehen und schaut in Richtung des Gebäudes. Sie widersteht dem Reflex, sofort eine Waffe zu ziehen und mahnt sich zur Ruhe.

"Vielleicht nur ein Tier...", murmelt sie über Funk zu den anderen. "Ich würde das Gebäude im Blick behalten, aber vorsichtig weitergehen. Kein Grund irgendetwas aufzuschrecken, das vielleicht nichts mit uns zu schaffen haben will."

"нормально!" Stimmt Lilya mürrisch zu. "Sobald was aus der Bude rauskommt was größer als ein Köter ist pump ichs bis zur Kinnlade voll Kugeln."
Sie hält ihre Waffe auf das Haus ausgerichtetr und folgt den Anderen, langsam um nicht zu straucheln.

Die Gruppe marschiert weiter und lässt den Türrahmen hinter sich. Nach einer Weile tritt sie auf einen großen Platz, Baumaterial liegt hier gestapelt, uralte Fahrzeuge rosten vor sich hin, die Gummireifen schon lange kaputt. Ein Fünfschaufelexoanzug steht angelehnt an eine alte Halle, während im Hintergrund das Kraftwerk in den aufkommenden Nachthimmel ragt. Polarlichter fegen über den Himmel, statt zu tanzen wie auf der Erde oder eine Wand zu bilden wie auf Dayton scheinen sie jedoch über den Planeten zu fegen und blutige Wunden in den Himmel zu schlagen.

Plötzlich sind Schritte zu hören, und eine Frau, gekleidet in einem Umweltanzug tritt auf den Platz. Sie hat unter ihrem durchsichtigen Helm lange schwarze Haare und ein durchschnittliches Gesicht mit einer scharfen Nase. Sie legt den Kopf ein wenig schief.
"Wer seid ihr", fragt sie, in ihren Händen ein Gewehr angelegt. "Ich dachte, ich wäre die einzige hier! Los, antwortet!"

"Mein Name ist Lenka und das sind meine Freunde." Grüßt Lilya, das Gewehr locker im Anschlag haltend. "Wir wollen zum Kraftwerk und ein bisschen nach Antiquitäten gucken."
Sie räuspert sich und fragt. "Und was machst du hier so ganz alleine?"

Lilya schießen Bilder von Nibetio durch den Kopf die Menschen die sie da gesehen hat und doch nicht da waren. Projeziert ihr da wieder jemand was ins Hirn oder steht da wirklich ein Weibsbild mit einer Flinte?

"Ich bin Sammler", sagt die Frau und runzelt die Stirn. "Das hier ist mein Gebiet, meins und das meiner Freunde. Ihr solltet nicht hier sein, wir wollen mit der Stadt und all ihrem Mist nichts zu tun haben, kapiert?"

"Das gefällt mir nicht", murmelt Marcus. "Wir sollten sie wegpusten und uns den restlichen freischießen wenn nötig."