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Was stellt ihr euch unter einem guten Rollenspiel vor?

Posted: Wed Nov 04, 2009 9:33 pm
by CoolD
Tja, der Name des Threads macht es doch ziemlich klar worum es geht, oder?
Was stellt ihr euch unter einem guten Rollenspiel vor?
Was sind die wertvollsten Zutaten?
Was sollte drinne sein und was auf keinen Fall?
Wenns Fantasy ist: Viel oder wenig oder gar überhaupt kein Klischee?
Ist Fantasy überhaupt als Setting eine gute wahl als RPG oder muss man mit der Zeit gehen?
Ist das fantasy-setting selbst vielleicht nciht schon zu oft gebraucht und somit ausgelutscht worden?

Das alles und noch viel mehr würde ich gerne in diesem Thread von euch erfahren und selbst auch noch meinen 9xKlugen Senf hinzugeben.  ;D

Re: Was stellt ihr euch unter einem guten Rollenspiel vor?

Posted: Wed Nov 04, 2009 10:38 pm
by Mr.Wolna
Ein gutes Rollenspiel? NUR EIN WOORT...

FALLOUT

Hm, was macht ein gutes Rollenspiel aus. An höchster Stelle die Story würde ich sagen. Das Setting, die Welt und die Charaktere. Mann muss sich in diese Welt und den Charakter rein vollziehen können. Das erreicht man durch eben die oben genannten Sachen. Durch schlaue und spannende, abwechslungsreiche Quests. Viele Dialoge und vorallem durch choose and Consequence.

Was ich mir persönlich wünschen würde?

Naja das habe ich z.B. an Fallout vermisst (und das wir und Hel mal ändern wollten^^) in Fallout wirkt sich das Handeln am meisten auf Charaktere aus, fast nie auf die gesamte Umgebung. Für mich macht ein Rollenspiel aus, das mann es zig fach durch haben kann und es immer noch motiviert neu anzufangen. Bis jetzt hatte ich das bei keinen Buch, Film oder Game außer Fallout und AHX (Film).

Kein Plan, ein gutes Rollenspiel muss das Setting des Games gut und glaubhaft verkaufen und überbringen. Z.B. wenn es ein Horrorsetting ist muss es düster und spannend sein (kp wie ich es anders erklären soll).

Um ein paar Beispiele für RPG (oder solche mit RPG Elementen) die für mich einfahc Meilensteine der Gamegeschichte sind zu nennen:

An erster Stelle Fallout, klar!
Planescape: Torment
Jagged Alliance 2
Dark Projekt/Thief (die ersten beiden)
Asghan (auch wenns kein RPG in dem Sinne ist)

Terranigma und Sword of Mana für Snes.  :-*

und einige mehr.

Naja generell kann man sagen ein gutes Game macht aus, das der Spielspaß nicht veroren geht. Das erreicht man eben durch die oben genannten Sachen Abwechslung und Spannug.

Re: Was stellt ihr euch unter einem guten Rollenspiel vor?

Posted: Wed Nov 04, 2009 11:04 pm
by CoolD
Nagut, dass Fallout nen gutes Rollenspiel ist, das wissen wir hier alle ^^

Und gewisser Maßen kann ich deine Gründe und Aspekte die du erwähnst durchaus nachvollziehen, aber die letzten 4-5 Spiele die du erwähnst...
Naja, Asghan the Dragonslayer ist nen schönes Adventure Game mit guter Story und Atmo, aber keinesfalls ein RPG.
Ebenso Jagged Alliance 2, es ist eher ein Strategiespiel mit Rollenspielelementen.
Dark Projekt... naja, an sich selbst ist es diesbezügich das selbe wie Asghan.
Also keinesfalls nen richtiges RPG, vor allem wegen dem Fehlen von Dialogen im eigentlichen Sinne.

Re: Was stellt ihr euch unter einem guten Rollenspiel vor?

Posted: Thu Nov 05, 2009 12:50 am
by Surf Solar
Aektschn, Aspluschens, moeglichst viele Waffen, Gore, Brueste und Sex!!!!!11111



Nun, die Grenzen eines Rollenspieles sind imo fließend, wenn ich irgendwo eine plausible Erklaerung hoere, was genau ein Rollenspiel ist, hoere ich woanders wieder was Anderes
was ich ebenso "plausibel" finde. Abgesehen davon - warum muß denn immer jeder Scheiß in irgendeine Kategorie eingeordnet werden? Ich kapier's nicht. Ist ja  bei Musik nichts Anderes.
"He, hoer dir mal XY an!" "Wow, das klingt gut, welches Genre ist das?" "Pop" "Ih, mach das raus, Pop ist voll doof und so!!111"

Wobei - es erscheint mir fast plausibel dass das jetzt bei Videospielen auch langsam damit losgeht. Kinder und Herranwachsende wollen sich eben mit irgendwas abgrenzen, einer gewissen "Szene" angehoeren. Sei es mit Musik, mit Filmen mit Videospielen etc - ueberall muß offenbar genau fuer diesen Zweck eine Schublade erfunden werden (oder noch schlimmer - das jeweilige Medium wird exakt auf ein bereits vorhandenes "Genre" zugeschnitten.)

Jedenfalls - um auch mal zum Thema was zu sagen: an erster Stelle steht fuer mich Glaubwuerdigkeit. Das impliziert nicht sofort "Realismus", es muß einfach eine in sich geschlossene Welt sein, in der man innerhalb der jeweiligen Grenzen alles erklaeren kann, "immershun" , ich moechte mir vorstellen, dass ich selbst der Charakter bin den ich da steuere. Dazu gesellt sich gleich als Naechstes die "Freiheit". Freiheit nicht im Sinne eines Sandboxspiels, sondern die Freiheit die mir die Entwickler zusammenprogrammiert haben. Eine unendliche Freiheit wird es nie und nimmer in so einem Spiel geben, eben weil alles ja irgendwo programmiert werden muß oder geskriptet wird und kein Entwickler der Welt alle Moeglichkeiten eine Quest z.B. zu loesen einbauen kann. Das hat hier Fallout aber meisterlich geloest, man denke z.B. an die Shady Sands Quest mit den Skorpionen, wo ich als Spieler ueberrascht bin, wenn ich im Internet lese auf welch total andere Arten manche diese Quest geloest haben. Das Spiel erlaubt es und die Entwickler haben sich einfach Muehe gegeben.

Als naechstes kommt fuer mich der Oberbegriff "Atmosphaere". Diese faengt schon bei der Gestaltung des Hauptmenues an, hin zu den Farben an sich die im Spiel vorkommen, zur Musik! zu den Soundeffekten usw. Solange das nicht alles in sich geschlossen stimmt gibt es schon dicke Minuspunkte fuer mich. Dicke Atmosphaerekiller sind auch Ungereimtheiten in der Story, ewig langes repetives Rumgeballer und vor allem Klischees die man schon in so vielen Filmen/Spielen usw. gesehen hat. Einfach solche Momente wie sie in Horrorfilmen z.B. oft vorkommen, "ah, ich soll mich jetzt also gruseln,  Produzent von Film XY, da haben sie Mr. Tonmensch und Mrs. Filmschnitt aber ein paar feiste Kniffe gezeigt wie man das macht!" usw.

Das ist auch das groeßte Manko was mich davon abhaelt ein Spiel der juengeren Generation so richtig geil zu finden. Es gibt einfach kaum noch etwas Neues, wenn dann ist es meistens nicht richtig umgesetzt... Wobei man aber auch sagen muß, dass ein Großteil der Spieler sich an den Punkten die ich zu bemaengeln habe nicht stoert, wo das Ganze dann auch irgendwo zu meinem Problem wird. Ich wueßt jetzt also aus dem Stehgreif bis auf Fallout (den 2ten dann schon wieder nicht mehr, von der 3 brauchen wir gar nicht zu reden) kein Rollenspiel was mich von vorne bis hinten ueberzeugt hat.

Re: Was stellt ihr euch unter einem guten Rollenspiel vor?

Posted: Thu Nov 05, 2009 10:57 pm
by Zitrusfrucht
Ich geh mal von P&P aus, kann man so in meinen Augen auch auf Spiele übertragen.

Kurz gesagt:

Atmosphäre
Glaubwürdigkeit (mal anstatt "Realismus" angeführt)
Facettenreichtum
Spielspaß / Abwechslung



Ohne gute Atmosphäre die eine eigene Welt gut rüberbringen kann und brauchbaren Spielleiter bzw. eine gute Ausarbeitung im Spiel macht alles keinen Sinn, als Atmosphärenkilller seh ich sprechende Deathclaws, Jux an der flaschen Stelle etc.
Eine Spielwelt sollte in sich Glaubwürdig sein. Ich finde zum Beispiel die Forgotten Realms unglaubwürdig. Das riesige Unterreich allein schon, oder die strenge Feudalordnung und Aberglaube der Bevölkerung obwohl an jeder Ecke und jeder Kurve ein magier rumzaubert oder  ein magischer Gegenstand liegt, die vermengunng amerikanischer liberaler Logik mit mittelalterlicher Gesellschaft oder oder oder. Hier hat zum Beispiel DSA einen immensen Pluspunkt, die Welt wirkt in sich sehr stimmig (auch wenns natürlich auch so ihre Macken hier und da hat), nur könnte der kontinent ums realistisch zu machen gleich drei mal so groß sein. Ist auch mein generelles Problem an vielen "High Fantasy"-Sachen, man hat an jeder Ecke MAgier rumstehen und Magie, aber die Bevölkerung hat dazu dieselbe Einstellung wie im Mittelalter und erledigt die Ernte trotzdem per Hand und erträgt Hungersnöte etc. anstatt sich einfach sattzaubern zu lassen oder sowas (mal abgesehen von den obligatorischen Monsterhorden die nur mit +1 Waffen zu besiegen sind und darum eigentlich das stinknormale Bauersleben unmöglich machen müssten). Oder warum Feudalherrscher trotzdem noch ihre Bevölkerung ausplündern wenn sie nicht einfach von MAgiern verlangen könnten, ihnen all ihren Reichtum etc. herbeizaubern zu lassen (falls die nicht selbst auf die IDee kommen, sich an die Macht zu putschen *g* wobei sich da die Frage stellt: Wozu, wenn man doch eh durch Magie alles hat?)
[Einschub] Auch ein Grund wieso ich ein Fan von Metaplots bin, macht die Welt viel stimmiger und lebendiger, selbst wenn man in der Spielpraxis  mehr oder weniger kaum auf ihn eingeht[/Einschub]
Facettenreichtum erklärt sich eigentlich von selbst. In einer Welt in der es zum Beispiel nur eine Regierung gibt, ein Ständesystem und keine konkurrierenden gesellschaftlichen Strömungen oder andere Länder (um einfach mal n einfaches Beispiel zu nehmen) ist wegen der konfliktlosigkeit und mangelnden Grauzonen wegen einfach langweilig.
Zum schluss spielspaß, die Möglichkeit verschiedene Settings und Abenteuersszenarien ein- und aufzubauen usw. Ein "Die Straße" RPG fände ich wegen mangelnder Spielalternativen außer "Ich gehe die Straße entlang und fühle mich schrecklich in dieser grauen Welt" schlicht und ergreifend langweilig, die Abwechslung, Spannung, mögliche Reibungsflächen etc. sind nicht einbaufähig und lassen den Spielfluß schnell erlahmen.

Generell gilt: Ein Spiel  ist auch nur so gut wie der Spielleiter / die Entwickler. Das tollste Szenario ist wertlos mit einem schlechten spielleiter und das mieseste Setting kann trotzdem spaß machen wenn sich der SL reinhängt.