Ödland 3[Archiv]

[FEV-Infizierter]

Die Karavane setzt sich in Bewegung, am vierten Tag muss der Tross einen großen Bogen um eine mehrere hundert Tiere umfassende Herde Feuergeckos machen. Darum kommen sie erst am Nachmittag des sechsten Tages in den Aussenbezirken des Hubs an.


Weiter im Hub

[Zitrusfrucht]

Val bekommt unwillkürlich einen Hustenkrampf, als sie die uralte Gießkanne vom Regal hebt und ihr Massen von Staub entgegenrieseln. Die letzte Zeit hat sie häufig damit verbracht, die wenigen, das Cafe umgebenen vereinzelten Ruinen zu durchsuchen und dieses kleine Häuschen im abgelegenen, schwer zugänglichen, kleinen Seitentälchen nur drei Stunden Fußmarsch nördlich des Cafes hatte sich zu ihrem Bedauern doch nicht als den Glücksfall erwiesen, den sie sich so häufig herbeiwünschte. Das kleine Einfamilienhaus, dessen Zugangsstraße von einem Erdrutsch verschüttet wurde, war schon vor vielen Jahrzehnten geplündert worden, nur Plunder wie diese alte Gießkanne oder ein alter Stuhl war hiergeblieben, das kleine Gartenhäuschen ebenfalls leer, die Vergetation schon längst verstorben. Das kleine Tal bzw. die Senke, in der das Haus lag, hatten es nur davor bewahrt, vor verrückten Gruppen niedergebrannt zu werden, nicht aber ausgeraubt zu werden - und die steilen, steinernen Talwände haben immerhin dafür gesorgt, dass sich im Schatten gut Leguane und andere, genügsame Kleintiere ausbreiten konnten.

[Jessica]

Valerie wedelt mit beiden Händen hektisch den Staub vor sich weg und fragt sich, warum sie nicht an ihre Maske gedacht hat. Sie setzt sie auf und blinzelt leicht. Bisher hat sich der ganze Aufwand noch nicht wirklich für sie gelohnt.  Im Geiste hakt sie Punkt für Punkt ab, den sie bereits untersucht hat. Sie sieht sich noch einmal um, begibt sich dann aber frustriert zu den Talwänden, um eine Pause einzulegen. Nachdem sie sich nach gefährlichem Viehzeug umgesehen hat, gönnt sie sich einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und rückt anschließend die Maske wieder zurecht. Dann überlegt sie, ob sie woanders suchen soll, oder ob es  sich lohnt, ihren Spaten hervorzuholen.

[Zitrusfrucht]

Valerie glaubt nicht, hier noch etwas interessantes zu finden, das Häuschen ist sehr gründlich geplündert worden - sogar die Steckdosen wurden aus der Wand rausgeschraubt.

[Jessica]

Sie kommt zu dem Schluss, das sie hier keinen Erfolg haben wird. Vermutlich hätte sie dafür einige Jahre früher herkommen sollen. Mit dem Rucksack auf dem Rücken und einer gesicherten Beretta in der Rechten begibt sie sich auf die Suche nach einem Ort, der mehr Erfolg verspricht. 

[Zitrusfrucht]

Vorsichtig begibt sich Val auf den Abstieg, die verschüttete Straße hinunter, die Sonne knallt heiß auf sie hinunter während sie den Weg mehr rutscht als läuft.


Plötzlich hält sie jedoch inne. Leise, kaum hörbar, aber doch laut genug, dass es keine Einbildung ist, kann sie da laute Röhren und Brummen eines Motors hören, er scheint ein ganzes Stück entfernt, irgendwo zwischen den Bergen zu sein .....

[Jessica]

Valerie verharrt auf der Stelle und versucht, das wahrgenommene Geräusch irgendwo einzuordnen. Vorsichtshalber löst sie ihre Uzi vom Gürtel und wartet beidhändig bewaffnet ab, was passiert. Sie entscheidet, insgesamt zehn gefühlte Minuten zu warten und dann erst dem Laut von selbst auf die Spur zu gehen. 

[Zitrusfrucht]

Das Geräusch erinnert Val ein bisschen an Saints Truck, nur irgendwie gewaltiger. Es wird leiser, schient sich zu entfernen. Hinter einigen Hügeln kann sie eine Staubwolke hochwehen sehen .....

[Jessica]

Es fällt ihr schwer, sich etwas vorzustellen, das größer als ein Truck oder auch ein Bus sein könnte. Dem Motorengeräusch nach zu urteilen musste es jedenfalls von beeindruckender Größe sein. Vielleicht etwas Selbstgebautes? Eine rollende Festung?  Nachdem das Geräusch abklingt, sieht sie in die Ferne. Etwas unschlüssig zögert sie einen Moment, ehe sie in Richtung der aufgewirbelten Staubwolke geht. 

[Zitrusfrucht]

Valerie kommt der langsam verschwindenden Staubwolke immer näher, doch der Weg ist beschwerlich, einige Abhänge hinauf, über kleine Abgründe hinweg, eine alte, brüchige Straße entlang und über einen Haufen Steine hinweg. Es dauert geschlagene eineinhalb Stunden, bis sie nurnoch ein kleiner Hügel von der Stelle trennt, an der bis vor einer Stunde noch die Staubwolke zu sehen war, es ist gespenstig ruhig um sie herum .....

[Jessica]

Der Bequemlichkeit halber steckt sie ihre Waffen zunächst weg, nachdem sie vorher sicher gegangen ist, das sie gesichert sind. Den Blick hält sie entweder auf ihre Füße, oder nach vorne auf ihre Spur gerichtet. Vorsichtig folgt sie dieser und legt sich anschließend hin. Das letzte Stück den Hügel hinauf bewältigt sie kriechend. Das Leben in Boneyard hatte ihr beigebracht, nicht direkt auf das festgelegte Ziel zuzurennen und sich mit Pech unterwegs abknallen zu lassen. Als sie oben angekommen ist, versucht sie die Umgebung zu überblicken. 

[Zitrusfrucht]

Vor Valerie breitet sich ein kleines Tal, vielleicht 200 Meter lang und 50 Meter breit, aus, an den Seiten von Steilen abhängen begrenzt. Eine breite Straße, mittlerweile von Geröll halb verschüttet, führt hinein, im Geröll selbst sind die Abdrücke von gewaltigen Reifen zu sehen, sie umfassen mindestens zweieinhalb Meter in der Breite, das Fahrzeug selbst war wohl zu groß für die Straße und ist zwangsweise auf den Rand und das Geröll ausgewichen.

Im Tal selbst steht vor den verfallenen Resten einer Tankstelle und einer Imbissbude zwei große Container, ähnlich denen, die durchgerostet an den Docks in LA vor sich hinvegetieren - sie sehen aber erstaunlich neu aus im Vergleich zur restlichen Umgebung .....

[Jessica]

Valerie nimmt sich vor, zuerst die Stelle zu untersuchen, an dem das Fahrzeug vorbeigefahren sein muss. Irritiert über die enorm große Breite der Reifen wirft sie einen Blick nach vorne, als ob jeden Moment ein Gefährt in der Größe einer Siedlung über sie hinwegwalzen können.  Als nichts passiert, fährt sie fort.  Sie will als erstes die Container untersuchen, dessen Machart sie bereits von Daheim kennt.  Trotz einer gewissen Unsicherheit über diese Umgebung siegt die Neugier in ihr. Innerlich ist sie froh, das sie überhaupt etwas gefunden hat, das unter Umständen noch etwas Brauchbares versprechen könnte.   

[Zitrusfrucht]

Die Container haben auf der Vorderseite eine kleine Tür, als Valerie ihnen näherkommt, kann sie einen süßlichen, unangenehmen Geruch in der Nase spüren .....

[Jessica]

Scheinbar ist der Geruch, der aus den Containern kommt so intensiv, das er selbst ihre Maske durchdringt. Valeries Augen werden zu Schlitzen. Sie atmet tief durch und stellt sich mit dem Rücken neben die Tür. Mit dem ausgestreckten rechten Arm versucht sie die Tür zu öffnen.

[Zitrusfrucht]

Als Valerie die Contaoinertür öffnet intensiviert sich der Geruch, Fliegen rauschen hervor und verlassen das Dunkle des Containers, Maden prasseln runter auf den Wüstenboden .....

[Jessica]

"Sch...Dreck!" Stösst sie aus und weicht eilig einige Schritte vor dem Container zurück. Angewidert und mit einigem Abstand wirft sie einen vorsichtigen Blick ins Innere.

[Zitrusfrucht]

Valerie blickt ins dunkle Innere, die Tür lässt nur begrenzt Licht hinein, aber das reicht auch schon. Der Bode ist übersäät mit Maden und anderen Gewimmel, ekelhaft windet es sich am Boden, ineinander verschlungen. Weiter hinten kann Val in das faulige, tote Gesicht eines Mannes sehen, aus den Augenhöhlen kriechen gerade einige Würmer heraus, die Zähne sind ihm bereits ausgefallen, die gelb-grüne Haut ist an einigen sTellen schon rissig, offenbart das tote Fleisch, manchmal auch Knochen. Die Klamotten sehen nicht besser aus, durchgeweicht und verschimmelt hängen sie an seinem Körper. Ein großer, schwarzer Hügel, vor dem der Tote lehnt, ist hinter ihm zu erahnen, dem intensiven Geruch wahrscheinlich weitere Leichen ....

[Jessica]

Kaum hat sie einen Blick riskiert, steigt Übelkeit in ihr auf. Hastig wendet sie den Blick ab und geht ein paar Meter weit, um sich zu sammeln. Fahrig wischt sie sich den Schweiß von der Stirn. Ein Mülleimer für Menschen...na klasse. Denkt sie und schaut zurück. Ob sie den Container trotzdem näher untersuchen soll, sie ist sich nicht sicher.  Für einen Augenblick geht sie in sich, ob die Leichen etwas bei sich getragen haben könnten. Normale Menschen würden Leichen doch vorher ausplündern? Aber wer weiß, wer seine Opfer dort gelagert hat.

[Zitrusfrucht]

Einige weitere Maden kriechen aus der Containertür heraus, wuseln auf dem Wüstenboden herum ....