
Onlinewelten:
Im Prinzip sieht Fallout 3 überhaupt nicht aus wie Fallout -nichts könnte weiter entfernt sein vom ehemaligen Pixelgrafik-Look als die moderne 3D-Engine samt realistischer Gesichtstexturen und Waffeneffekte. Statt von schräg oben auf den Helden sieht man durch seine Augen oder über seine Schulter hinweg. Und doch gibt es ein grafisches Bindeglied zwischen den alten Interplay-Titeln und der Bethesda-Reinkarnation: den PIP-Boy.
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Der schwarze Humor, der die Vorgänger auszeichnete, wird eindeutig auch von Fallout 3 zelebriert. Auch die ständige Entscheidung zwischen mehreren Vorgehensweisen, zwischen Gut und Böse, soll enthalten sein. Allerdings glauben wir nicht, dass das Spiel häufig derart einschneidende Story-Gabelungen anbietet wie im oft zitierten Megaton-Beispiel: Dabei handelt es sich um eine Stadt, die um einen Atombomben-Blindgänger herum gebaut wurde.
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Was mit Sicherheit gut aus der Serien-Vergangenheit in die Neuzeit transportiert wird, sind die Waffen: Sie haben einen Zustand, der ihre Effizienz bestimmt, sie benötigen Munition, die meist sehr selten ist, und um sie effizient einzusetzen, muss man die entsprechenden Fertigkeiten trainieren - also alles so "wie früher", nur dass man sie eben in Shooter-Manier einsetzt. Die Missionen dürften die Masse früherer Teile erreichen ¬- ihre Güte können wir noch nicht beurteilen. Wir sind ziemlich sicher, dass das fertige Spiel nicht so actionlastig sein wird, wie die von uns gespielte Version.
Krawall:
Links:Unser Ausflug begann just in dem Moment, in dem der Spieler erstmalig die sicheren Stahlbetonwände des „Vault 101“ gegen verseuchte Hügelkuppen eintauscht, um sich auf die Suche nach seinem verschwundenen Vater zu begeben. Das Öffnen des schweren Tores ist bereits so gut inszeniert wie alle abgedrehten Verschlussmechanismen aus „Star Wars“ zusammen. Dann schiebt sich das tonnenschwere Zahnradtor beiseite, gleißendes Licht blendet uns, und nach wenigen Schritten stehen wir mit den Füßen auf zerbrochenem Asphalt und blicken von einer kleinen Anhöhe hinunter auf die vernichtete Welt. Verbrannte Bäume stehen wie verkohlte Zahnstocher in der Landschaft, Häuserruinen zeugen von der vergangenen Zivilisation.
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Atmosphärisch ist die Gewalt im Spiel eine zwiespältige Sache. Zum einen wird sie nicht unbedingt als wirklich atmosphärisches Stilmittel eingesetzt. Man hat in „Fallout 3“ nicht das Gefühl, es mit einer beängstigend brutalen Welt zu tun zu haben. Stattdessen ist die Gewaltorgie der verlängerte Arm des tiefschwarzen Humors und erbarmungslosen Zynismus’ des Spiels. Während die verlogenen Piktogramme wie der ewig grinsende Werbejunge, der auch unsere Spezialfähigkeiten illustriert, eine heile Welt vorschützen, steht man einer brutalen Realität gegenüber. Missionen, die in der nuklearen Zerstörung ganzer Siedlungen münden, sind in „Fallout 3“ ebenso enthalten wie die Möglichkeit, so ziemlich jeden zu betrügen und von jedem anderen betrogen zu werden.
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Der „Fallout“-Fan jedoch kann mit der Umsetzung aus dem Hause Bethesda wirklich zufrieden sein. Das Kampfsystem mit Aktionspunkten kommt in seiner strategischen Tiefe nicht an die Originaltitel heran.
Fallout 3 Preview auf Krawall.de
Fallout 3 Preview auf Onlinewelten