-> Zum Review."We're not going to suddenly do a top-down isometric Baldur's Gate-style game, because that's not what we do well."
...sagte Pete Hines (PR-Vizepräsident bei Bethesda) anno 2004. Im Juli 2007 wurde die Spielewelt mit den ersten Fakten und Bildern von Fallout 3 konfrontiert und tausende Fallout-Fans schrien in panischer Angst auf und verstummten erst lange Zeit später wieder. Etwas Furchtbares war passiert. Der Traum einer angemessenen Fallout-Fortsetzung die kohärent zu ihren Prequels weitergeführt wird war endgültig vorbei.
Bethesda setzte Fallout lieber in bester Tradition der Elder Scrolls-Spiele fort: First-Person, Echtzeit, Sandbox-Design – Spielmechaniken, die sich grundsätzlich von denen der Fallout RPGs unterscheiden. Fallout war 1997 die Rückkehr zum Oldschool-RPG, designt mit dem Kampfsystem typischer Tabletop-Spiele.
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Wir kommen aus den 50ern!
Ein paar kurze Sätze zum optischen Design. Die Fallout-Welt hat bekanntermaßen nichts mit unserer Gegenwart zu tun. Es ist ein postapokalyptisches Amerika, wie man es aus Sci-Fi Comics aus Sicht der 50er hätte erschaffen können. Diese ganze Optik ist durch eine Neo-Endzeitwelt eines Gears of War und etwas 40er Jahre Bioshock-Elemente ersetzt worden, was das optische Design austauschbar macht. Mehr als „Wir kommen aus den 50ern!“-Versatzstücke wie Plakate, 50er Jahre Autos und Frisuren kommen nicht dabei herum. Bethesda schafft es nicht, die von ihnen an den Spieler übermittelte Welt auch wirklich glaubhaft zu übermitteln. Wie oben bereits geschrieben kommt man sich so vor, als ob der Atomkrieg erst 2 Jahre her wäre und kurz vorher ein 50er Jahre Retro-Boom stattgefunden hätte.
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Viele Quests haben andere Schwerpunkte, wie z.B. „The Replicant Man“. Diese passt mit ihrem Inhalt keineswegs in die Fallout-Welt, verlangt dem Spieler aber etwas Eigeninitiative ab und ist recht spannend gestaltet. In eine ähnliche Kerbe schlägt „Blood Ties“, welche zwar in wenigstens einen kleinen Dungeon Crawl mündet, aber dem Spieler nicht gleich den Quest-Kompass ins Gesicht klatscht mit den Worten „Du sollst keine anderen Orientierungshilfen haben neben mir“. Solche Quests sind rar und meistens Mini-Quests innerhalb anderer Quests, aber sie sind erfrischend.
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Viel wurde im Vorfeld über den Fat Man und in nuklearen Explosionen aufgehende Autos gelästert. Entwarnung geben kann ich hier nicht, es fühlt sich im Spiel einfach idiotisch an auf kurze Distanz ein Nukleargeschütz auf den Gegner abzufeuern oder verschrottete, seit 200 Jahren herumstehende Autos als Gefechtshilfen zu benutzen. Letzterem kommt wiederum das von mir erwähnte Spielgefühl zugute, dass der eigentliche Atomkrieg noch gar nicht so lange her sein kann.
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Endzeit-Spezial: Fallout 3 Review