
Philosophische Gespräche I
„Hey Josh, was würdest du machen wenn du ein Brahmin wärst?“
„Hmm, ich weiß nicht so recht. Wahrscheinlich würde ich den ganzen Tag an einer Stelle stehen und vor mich hin schmatzen. Aber die Frage ist ja, ob ich dann noch ich selbst wäre.“
„Natürlich wärst du nicht mehr du selbst, du wärst ja ein verdammtes Brahmin, wie sollst du da noch du selbst sein?“
„Naja, ich glaube ich wäre eher „wir“. Ich mein, die Viechter haben doch zwei Köpfe. Also müssen die doch auch zwei Persönlichkeiten in sich tragen, findest du nicht?“
„In der Tat, da ist was dran. Ich frage mich ob sie dümmer wären, wenn sie nur einen Kopf besäßen.“
„Ich denke sie wären gleich dumm oder gleich schlau, es sei denn du gehst davon aus, dass sie sich einen gemeinsamen Verstand teilen.“
„Was, wenn die eine Hälfte des Brahmins nach links und die andere nach rechts will? Da müssen die sich doch irgendwie verständigen.“
„Hmm. Die werden wohl meist ähnliche Gedanken haben und somit nicht in Konflikt miteinander geraten. Zumindest hat bisher niemand beobachtet, dass ein Brahmin unschlüssig wurde oder gar hin und her zappelte.“
„Also du bist jetzt ein Brahmin und hast zwei Köpfe. Sagen wir ich bin der rechte und du der linke Kopf. Also ich hätte jetzt unglaublich Lust mir etwas saftiges Gras einzuverleiben. Wie wär das?“
„Ich geh mal davon aus, dass wir aufgrund unserer gemeinsamen Mägen das gleiche Sättigungsgefühl haben. Also hab ich auch Lust Gras zu fressen.“
„Gut fressen wir Gras. Schmatz....Hey, ich finde auf deiner Seite ist wesentlich mehr zu holen. Wenn wir uns etwas nach links bewegen würden könnten wir beide davon profitieren.“
„Ist doch nicht nötig. Letztendlich muss doch nur einer von uns fressen und beide werden satt davon. Außerdem bekommst du garantiert was zum Wiederkäuen ab. Ich tu dir also damit noch einen Gefallen wenn ich mehr fresse, während du dich ausruhen kannst.“
„Von wegen ausruhen! Du spinnst wohl! Was soll ich denn deiner Meinung nach die ganze Zeit machen, während du neben mir gemütlich vor dich her schmatzt? Ich hab ja nicht mal Däumchen die ich drehen könnte. Ich glaube du willst nur alles für dich alleine haben!“
„Also das ist ja wohl die Höhe! Ich schufte mich ab und fresse den ganzen Tag damit wir beide satt werden und wie dankst du's mir? Indem du mir noch Habgier unterstellst! Pff, dein Futterneid ist echt erbärmlich!“
„Also WENN ich ein Brahmin wäre und DU wärst mein zweiter Kopf würde ich dem Schlachter mit Freuden ins Messer laufen. Nur damit du's weißt!“
„Na wenn das so ist! Das kannst du auch gleich haben, hier und jetzt! Du futterneidischer Bastard!“
„Nur zu, dich schaff ich doch mit zusammengebunden Armen!“
Und so zückten beide ihr Messer und gingen aufeinander los. Wie gut, dass ein Brahmin nur bis zum nächsten Grashalm denkt!