*Fairerweise muss man sagen, dass diese Aussagen später von Fallobst wieder etwas relativiert wurden. d.Red.“Fallobst“ wrote:Alles Qualitäten, die BG2 genauso hat, die du aber abstreitest. Ob ich nun die Wahl zwischen kämpfen und verhandeln oder vorbeischleichen hab (hab ich in BG auch oft, die Schleichenfertigkeit steht auch nur Dieben zur Verfügung (okay, dank entsprechenden Zaubern auch Magiern und dank diesen später der ganzen Gruppe^^), manche Verhandlungsoptionen nur bestimmten Klassen, sich diplomatisch an Kämpfen vorbeimogeln wird auch nicht mit weniger XP bestraft, das Spiel ist da fair) oder die Wahl zwischen verschiedenen Charakterbuild-abhängigen Kampftaktiken, am Ende ist das Ziel doch dasselbe (den nächsten Schritt der Handlung zu gehen) und die Abwechslung in beiden Fällen gegeben.*“Zen Inc“ wrote:Wie bereits gesagt macht es zumindest in Santa Monica und Downtown einen riesen Unterschied, ob du einen kampforientierten Charakter oder einen diplomatischen Charakter spielst. Neben den Clans gibt es nämlich auch noch Abilities und Feats, die deinen Charakter und das Roleplaying mit diesem definieren.
So habe ich das seit Ewigkeiten hier rumliegende BG2 installiert und den Schrecken von BG1 hinter mir gelassen mit der Vorfreude darauf, einen diplomatischen Pazifisten zu spielen.
Hier ist mein Charakter, Cavalier Gandhi:

Richtig, als Klasse habe ich einen Cavalier gewählt. Warum? Weil ich Bioware kenne und ich schon weiß, dass ich von den hundert Kämpfen sicherlich 1-2 auch ausfechten muss und ich nicht der Typ bin, der mit einem Messer zu einer Schießerei kommt. Und bitte unvoreingenommen auf das sympathische Lächeln des Charakters achten und nicht auf die Narbe auf der Stirn. Die kommt vom Rasieren. Ich werde dazu keine Fragen beantworten.
Aber nun auf ins Abenteuer!
Nachdem mich ein mir Unbekannter mit diversen SM-Methoden malträtiert hat, wird dieser Herr auf einmal weggerufen und ein kleiner Mann mit einem merkwürdig proportionierten Glatzkopf betritt den Raum.

Ich habe dann auch anhand des Porträts gesehen, dass es sich um Imoen handelt, die Nervensäge aus BG1 (so viel dazu, den Schrecken BG1 hinter mir zu lassen...)
Darauf befreie ich Minsc aus seiner Zelle und versuche den Schlüssel für Jaheiras zu finden. Einen Raum weiter finde ich diesen auch neben einem Haufen Ausrüstung und einem äußerst passiven Golem.

Er versucht es nicht einmal, sich meinem friedfertigen Wesen entgegenzustellen. Großartig. Also Jaheira aus ihrer Zelle geholt und weiter gehts mit der Friedensmission!

Bin ich nicht gewesen...
Daraufhin begegnen mir im nächsten Raum eigentlich friedfertige Wesen, die aber von so einer teuflischen Maschine offensichtlich aus ihrem Mittagsschlaf in eine ihnen fremde Umgebung gebeamt werden.

Ich muss sie von ihrem Leid erlösen, mache mir aber im Nachhinein doch Vorwürfe, die Maschine nicht rechtzeitig ausgeschaltet zu haben.
Pazifisten-Bodycount: 6
Im darauf folgenden Raum stellt sich mir ein Djinn vor, aber anstatt mir einen Wunsch zu gewähren (den Weltfrieden), stellt er mir eine mystische, hypothetische Frage, die etwas mit Knöpfedrücken zu tun hat.

Ich nehme natürlich die pazifistische Lösung. Und werde daraufhin aber nicht als herzensgut friedfertig beurteilt, sondern als Feigling.

Es ist mir egal, was er denkt! Immerhin zaubert er mir einige nette Hoppelwesen herbei.

Ich möchte den Wesen natürlich etwas von meiner Liebe geben und sie streic... Moment, was passiert nun?

Der Djinn hat mir wohl eine Fangfrage gestellt und die Wesen mit einem bösen Zauber belegt. Das schmeckt mir nicht. Ich drehe die Zeit mit meinen Pazifisten-Powahz zurück und nehme die andere Möglichkeit!

Wa...

Hey!!! Mo... Aber... Pazifisten-Powahz to the rescue...

Ich komme dieses Mal mit einer Scheiß-Egal-Haltung, alles Leben ist Leiden.


Hah! Keine Spielchen mit mir, Freundchen! Zwar auch keine XP, aber dafür PP – Pazifisten Points, die sich irgendwann nochmal bemerkbar machen werden. Weiter gehts...

Irgendwo müssen noch mehr von diesen teuflischen Maschinen wie die im zweiten Raum sein. Ich muss sie finden und dieser Vergeudung von Körpersäften ein Ende setzen!
Pazifisten-Bodycount: 11

Tse, naive kleine Imoen... Wenn Birnen in Einmachgläsern frisch und gesund bleiben, wieso sollte das nicht auch auf Menschen zutreffen?

Diese Golems können mir bei der Suche nach den Teufels-Maschinen nicht weiterhelfen. Sie sind blind.

Ich bin fester Überzeugung, dass ich ihre Sonne im Herzen wieder scheinen lassen kann – nach einem gesunden Frühstück und einer Partie Scrabble auf der Erdoberfläche. Das hat bisher jedem geholfen.
Danach begegnen wir anderen zivilisierten Wesen:

Hier muss ein Missverständnis vorliegen, Sir. Ich regel diese Angelegenheit ganz besonnen und diplomatisch mit meinem Charismawert von 18...

...was aber irgendwie nicht so richtig funktioniert.
Pazifisten-Bodycount: ca. 20

Und das lag schon so da. Das schwöre ich auf das Leben von Imoen und werde gleich die zuständigen Behörden benachrichtigen.

Diplomatische Pazifisten-Regel Nummer 1: Beschütze alles und jeden, was mehr Haut als Stoff zeigt!

ALLES UND JEDEN!

Toshiro Mifune bietet sich mir als Begleiter an. Und da er mein Lieblingscharakter aus „Die Sieben Samurai“ ist, sage ich natürlich zu.
Danach sind meine Augen etwas müde davon, meinen NPCs beim Kloppen zuzuschauen und lege erst einmal eine Pause ein.
Achso... Pazifisten-Bodycount: mehr als 30, ungefähr so viele wie in Robocop
Insgesamt ein weitaus besseres Spiel als BG1 bislang, vor allem weil kleinere Rätseleinlagen etwas Abwechslung bringen. Das Kampfsystem lutscht natürlich immernoch genauso wie die Wegfindung, aber da hatte ich auch keine anders gesteckten Erwartungen. Von daher passts schon.