SF RPG 2: O10-Cup

[FEV-Infizierter]

Lilya schwengt auf eine Leitbahn zum Sprungknoten ein und behält das Radar im Auge, um auf eventuelle Überraschungen in Form von neureichen Kiddies mit Speeddriftern oder schlafenden Frachterkapitänen vorbereitet zu sein..

[Jessica]

Canan wirft ebenfalls einen Blick auf das Cyberdeck und kratzt sich an der Wange. Der Doppelauftrag klingt zwar umständlich, aber nicht allzu ungesund. Bei Erics Frage nickt sie knapp. „Alles andere wäre ungleich schwerer, schätze ich. “ Als der Cyborg das scheinbar fehlende Risiko anspricht, macht sie sich auch so ihre Gedenken. Allerdings haben sie wohl kaum eine andere Wahl. Als er sich nach dem Namen der Taxifahrerin erkundigt, denkt sie kurz nach, spart sich aber eine Antwort. Nach dem Telefonat hebt sie gleichmütig die Schultern. „Ich habe alles Notwendige bei mir. “ Antwortet sie und stiefelt trotzdem mal mit in Richtung Hotel, ehe sie gemeinsam zum Taxi marschieren.

Dort angekommen stutzt sie kurz beim Anblick von Schnipp-Isch und Spanner-Bob und sieht nicht sonderlich begeistert drein.

„Schaut ganz so aus...“  Meint sie zu Eric nur und bleibt neben ihm stehen.

Die junge Frau ist um die einssiebzig groß und hat dunkle schulterlange Haare, ebenso dunkle  Augen und ein hübsches, etwas blasses Gesicht mit asiatischen Zügen. Allerdings schien ein Elternteil aus dem europäischen Raum zu stammen. Sie ist  leger mit Jeans und grau-blauer Synth-Lederjacke bekleidet und trägt einen Rucksack auf dem Rücken, den sie nun abnimmt und an dem Griff festhält. Ihr Körperbau ist schlank und sportlich..

„Hi.“ Grüßt sie Lildings etwas lustlos und steigt ein. Nach ihrer Aufforderung schnallt sie sich an und lehnt sich zurück. Nicht gerade angenehm hier drin...

Auch sie sieht dem Militärschiff eine Weile zu. Als die Taxifahrerin nachbohrt, schnieft sie leise.

„Nicht wirklich. Eher unfreiwillige Schrottsammler...“

Dann schweigt sie und lässt den unangenehmen Start über sich ergehen. Missmutig lauscht sie einer Weile den Geräuschen des Taxis, hält sie aber nicht für weiter bedrohlich. 

[FEV-Infizierter]

"Ach echt?" Fragt Lilya eher aus geschäftsmäßiger Beflissenheit als aus realem Interesse heraus. "Naja Schrott gibts in diesem Sektor reichlich. Ich hoffe ihr wisst was ihr tut, dieses Schiff ist nicht für Bergungsmissionen ausgerüstet und so wie ich das sehe erwartet euch ein ziemlicher Scheiss."

[Zitrusfrucht]

Das Schiff fliegt weiter, lässt die grau-braune Station langsam hinter sich, vorbei an Frachtern passiert das kleine klackernde Taxi die Hamburg. Ein zwei Kilometer Meter langes Seil ist zwischen ihr und der Station gespannt, und ein Container wird dieses Seil entlang zur Station mit Hilfe eines vergleichsweisen kleinen Schlepper gebracht.

Etwas weiter von der Station entfernt reihen sich die Racer aneinander in der Nähe der Startboje, bald dürfte der Cup losgehen.


Schlagartig ändert sich vor dem Taxi das Bild, wo vorher der braune Zwerg war ragt nun ein großer Komet auf, an dem das Taxi knapp vorbeizieht. Lilya passiert knapp den Schweif, wodurch das Taxi noch stärker durchgeschüttelt wird und für kurze Zeit die Frontscheibe beschlägt. Im Hintergrund leuchtet eine helle knallgelbe Sonne, begleitet von einem kleinen weißen Zwerg, davor ein brauner Klumpen Dreck, ein Planet.

Blaue Blitze zucken kurz über die Amarturen und Yuris Hände, dann ist alles vorbei und das Taxi gleitet weiter vor sich hin.
Der Sprung war augenscheinlich erfolgreich.

[Jessica]

"Da müssen wir durch..." Bemerkt Yuri leichthin und fragt sich zwischendurch, wie sie das nun genau anstellen sollen.  Als sie die Racer sehen kann, seufzt sie leise auf. Toll, jetzt habe ich schon mal Karten... Zum Glück allerdings ist sie jetzt auch nicht auf das Rennen versessen gewesen.

Verdutzt sieht sie dem Kometen nach und fährt sich mit dem Zeigefinger unter die Nase, ehe sie sich wieder richtig hinsetzt. Reflexartig schüttelt sie beim Aufflackern der Blitze die Hände, lässt sich aber nicht weiter zur Ruhe bringen und legt sie anschließend wieder ruhig auf ihre Beine.

[FEV-Infizierter]

"Yeah!" Quittiert Lilya den Jump und ist zugleich damit beschäftigt den Kometen auszuweichen. "Früher müssen die Sprünge cooler gewesen sein, die alten Beschreibungen sind recht interessant. Man hat noch Ederitumkondensatoren benutzt um zu jumpen. Bei jeden Jump ist durch die Phasenintferenzen der Kondensatoren der Organismus strapaziert worden, die Raumfahrer von damals beschrieben den Jump als eine Art krassen Orgasmus, manche Raumpioniere wurde süchtig nach den Jumps und sind durchgedreht und in den Weiten des All verschwunden nachdem Sauerstoff oder Energie alle waren. Nach jeden Jump ist ausserdem die Bordelektronik ausgefallen, bedingt durch die Kondensatoren. Um Licht, Lebenserhaltung und Navigation wieder herzustellen musste nach jeden Jump das Betriebssystem des Schiffes neu eingepielt werden. Mit CDs! Das muss ne irre Zeit gewesen sein... Seit der Entwicklung der Ederitumwandler isses allerdings vorbei mit dem Spass."

Sie navigiert das Schiff auf den nächsten Sprunkknoten zu.

"Also wollt ihr auf diese Station oder wie?" Fragt sie dann auf das eigentliche Thema zurückschwenkend.

[Zitrusfrucht]

Das Schiff wendet und vor dem Taxi öffnet sich ein wahrer Schleier aus Kometen, die hell erleuchtet durch das All der Sonne entgegen zischen. Das Kometenbombardement ist jedoch harmlos, das Radar hat aufgrund der Entfernung der meisten dieser Eisklumpen Schwierigkeiten sie richtig zu erfassen, und die Abstände zwischen den Kometen betragen mehrere tausend, gar Millionen Kilometer.

[Jessica]

Canan atmet einmal stoßweise aus und hört mit einem Ohr der geschwätzigen Fahrerin zu. Was sie da erzählt, klingt reichlich merkwürdig. "Gibt bestimmt ein paar Leute, die die alten Modelle bevorzugen..." Vermutet sie säuerlich schmunzelnd und zieht ihre Jacke ein wenig zurecht. Noch einmal springen und sie sind da. Große Lust hat sie auf die Sucherei nicht unbedingt, aber solange sie nicht von Piraten verfolgt werden, bleibt noch alles im akzeptablen Bereich. 

"Wir müssen auf die Station, jaa...das wird bestimmt ätzend. Eine richtig schön ausgedehnte Suche nach der Nadel im Sandhaufen. " Sie späht zu Eric herrüber und schnappt sich das Cyberdeck, um einen zweiten Blick auf die Daten zu werfen. Vielleicht findet sie einen Anhaltspunkt, wo auf der Station nach diesem Chip gesucht werden muss... 

[FEV-Infizierter]

Lilya schüttelt den Kopf. "Ich glaube nicht das man irgendwo noch solche Dinger verwendet, die Technologie ist seit Jahrhunderten veraltet und die Reichweite verglichen mit heute äusserst eingeschränkt."

Sie gönnt sich einen kurzen Blick auf das Kometenpanorama und kontrolliert dann wieder Sensorenanzeigen und Navigationskontrollen.

"Ihr wisst aber schon wonach ihr sucht oder wollt ihr euch nur so ein bisschen touristisch betätigen?" Fragt sie munter weiter.

[Zitrusfrucht]

Die Karte der Station ist relativ unvollständig, klar ist jedoch, das im mittleren Teil ein Kriegsschiff steckt - gerammt, aber nicht explodiert. es könnten sich theoretisch einige Schätze auf diesem Schiff und der Station verbergen.

Was die Gruppe sucht ist ein kleiner Chip im Zentralcomputer der Station, im hinteren Mittelteil. Die Station selbst scheint mit Vakuum geflutet zu sein, und das Taxi wird nicht fähig sein, die Gruppe näher als vier Kilometer durch den Hüllenbruch hindurch zu bringen. Es wird notwendig sein, per Raumanzug den gesuchten Gegenstand direkt zu holen.

[Cerebro]

"Nein. Kein Sightseeing.", meint Eric kurz angebunden auf Lilyas Frage und wechselt dann sofort in die Offensive. "Wir werden wohl einen kurzen Spaziergang draußen machen müssen. Gibt's hier Equipment für sowas?"

[Zitrusfrucht]

Lilya hat an Bord genügend Raumanzüge. Dabei handelt es sich jedoch um billige Standardanzüge. Sie sind ein wenig klobig, was die Feinmotorik entsprechend erschwert, allerdings ausgestattet mit Servomotoren und einem kleinen Exoskelett, wodurch auch ein durchschnittlich sportlicher Mensch die Dinger benutzen kann.

Ein wichtiger Benutzungshinweis klebt an der Außenseite der dunklen Anzüge: Die Hitzeisolierung ist nicht vollständig, überschüssige Wärme der Servomotoren und der Körperwärme werden über den Rücken abgeleitet. Auf einer Planetenoberfläche die sich weit unter Normaltemperatur befindet - beispielsweise in einer -100°K-Umgebung - könnte dies zum explosionsartigen Verdampfen bestimmter Stoffe führen.

[FEV-Infizierter]

"Ihr wollt da reingehen und habt keine eigene Ausrüstung?" Fragt Lilya etwas verdattert. "Hier sind ein paar alte Skaphander an Bord, nichts was wirklich für solche Touren gedacht ist. Hab sie noch nicht ausprobiert und weiss nicht wie zuverlässig die Dinger funktionieren." Sie schätzt ein, wie die durchschnittliche Sauerstoff- und Energiereserven bei Anzügen dieses Typs sind, in Berücksichtigung ihres Alters und fragt dann sicherheitshalber mal:  "Ich hoffe ihr habt Erfahrung mit Weltraumspaziergängen."

Sie dreht sich um und mustert die Gesichter. Nein vermutlich haben sie die nicht, nicht alle, auch wenn ich jetzt wahrscheinlich das Gegenteil zu hören kriegen werde. Denkt sie sich und überlegt kurz ob ihr Arbeitsvertrag für solche Situationen irgendwelche Richtlinien beinhaltet.

[Zitrusfrucht]

Lilyas Arbeitsvertrag enthält bereits Richtlinien zum Thema Sex, Drogenkonsum, Nebentätigkeiten und Kleidervorschriften die sie bereits so oder so massiv gebrochen hat - oder vielleicht noch brechen wird.

Anzüge dieses Typs haben normalerweise Energiereserven von über vier Tagen, außerdem optionale kleine Düsenantriebe an Armen und Beinen, durch den die Navigation in der Schwerelosigkeit erleichtert werden soll.

[FEV-Infizierter]

Lilya beschliesst die Richtlinien weiterhin großzügig auszulegen. Immerhin muss SIE nicht in ein dunkles Jahrhunderte altes Wrack einsteigen.
Sie widmet ihre Konzentration wieder den Kometenfeld und dem nächsten Sprungknoten.

[Jessica]

"Nö." Bestätigt Canan gelassen und sieht nun von dem Cyberdeck auf. Ihre Laune scheint sich nach dem Blick auf die Daten gehoben zu haben. Sie kann sich nur schwer ein Grinsen verkneifen. "Werkzeug habt ihr sicher auch da, oder? Soweit ich das bisher sehe, wird dieser Job angenehmer als ich dachte..." Aus welchem Grund das so sein soll, verrät sie aber nicht.

[FEV-Infizierter]

"Na das ist doch schonmal was." Erwidert Lilya fröhlich. "Optimismus kann nie schaden. Mein Werkzeug verborge ich aber prinzipiell nicht, sorry."
Jedenfalls nicht an Leute von denen ich nicht sicher weiss ob ich sie je wiedersehe. Denkt sich Lilya, hütet sich aber ihren Fahrgästen die Stimmung durch weitergehende Offenheit zu vermiesen.

[Jessica]

"Gut, in dem Fall werden wir wahrscheinlich umdrehen müssen. " Entgegnet die Asiatin nicht weniger fröhlich und tappt einmal nacheinander mit je zwei Fingern auf ihre Beine. "Oder wir haben Glück und in dem Wrack ist noch brauchbares Werkzeug..." Hach ja, sowas von unkooperativ. Schade, dass sie beim Transportmittel auf die Hilfe Anderer angewiesen sind.

[FEV-Infizierter]

Was erwartet die Kuh eingentlich? Denkt die sie geht zum Frisör und kriegt von mir ihren Arsch nachgetragen? Sie dreht erneut den Kopf und schaut zu Yuri. "Ich kann euch auch zurückfliegen, kein Problem. Ihr wisst doch was ihr für den Job braucht.  Ich werde dafür bezahlt euch dahinzufliegen wohin ihr wollt, nicht mehr und nicht weniger." Sie wendet sich wieder ihren Konsolen zu.

[Jessica]

"Dafür, dass ihr Gedanken lesen könnt, wisst ihr ganz schön wenig. " Seufzt Canan ungehalten und blickt die Tante leicht entnervt an. "Flieg erst mal hin, damit wir die Lage genauer analysieren können. Wenn diese Gummimönche so viel Aufhebens um das Wrack machen, stecken da wahrscheinlich Aliens drin...oder Piraten oder irgendetwas anderes, womit sie ihre Handschuhe nicht kontaminieren wollen.  "