SF RPG 2: O10-Cup

[FEV-Infizierter]

Lilya kaut auf der Unterlippe. Was tun? Ihrer Kundschaft kann sie den Schaden nicht in Rechnung stellen, sie ist in ein für den öffentlichen Verkehr gesperrten Raumsektor geflogen und unter Mißachtung aller Sicherheitsrichtlinien in ein weithin sichtbares Verkehrshindernis manövriert. Nee, das ganze geht auf ihre Kappe. Korrekt wäre es gewesen die vorgeschriebenen 100 Kilometer Mindestabstand zur Station einzunehmen und die Passagiere mit den Skaphandern aussteigen zu lassen. Gut sie wären wohl im Sonnenwind verglüht, die Versicherung hätte nachgeforscht und es hätte massig Papierkram gegeben aber sie hätte damit keine Vorschrift verletzt...

Sie schaut auf den rasselnden Zähler. 3-4000 könnte sie verkraften, das Geld krieg sie irgendwo rein. Aber sie stellt sich darauf ein das der Zähler irgendwo in fünfstelligen Bereichen stehen bleiben wird, wenn der Reaktor ernsthaft was abbekommen hat auch locker drüber. Und dann? Lilya lehnt sich zurück und starrt zur Decke.

Erstmal werde ich diesen verfluchten Job canceln! Ein Kosten-Nutzen-Rechnung von mindestens 2000C zu 75C ist schlicht und ergreifend ein Witz, ausserdem kriege ich die 75 auch nur wenn keiner von denen abkratzt! Das Taxi kann erstmal eh erstmal vergessen damit kriege ich keine Starterlaubnis mehr und bei der Reparatur ist ohne Moos nix los. Ach Scheisse! Vielleicht ist das Vip-Ticket ja doch zu was nutze? Ich könnte in sonen Nobelstripclub shanghaien und so zumindest etwas Asche rankriegen, bei den ganzen geilen Geldgeiern auf der Station ist das vermutlich der schnellste Weg....

Wütend schlägt sie mit der Faust auf die Sessellehne.

[Jessica]

"So...hier müssen wir durch." Meint Yuri und deutet auf die Luke. "Vielleicht bekommen wir die auf..." Sie bewegt sich auf dem Bauch schwebend nach sachtem Düsenschub auf die Öffnung zu und hält sich daran fest. Nacheinander gelangen ihre Beine auf festem Grund. Ob mit oder Hilfe versucht sie die Luke ganz zu öffnen. 

[Cerebro]

"Hm. Danke für den Hinweis. Wir werden vorsichtig sein. ... Viel Erfolg bei den Reparaturen.", meint Eric noch zu Lilya und folgt dann als Schlusslicht der Gruppe Yuri und Neon durch die Schleuse nach draußen. Als er das Shuttle verlässt, eröffnet sich ihm diese Welt, die er bis eben noch durch ein Fenster begutachten konnte, aus einem völlig neuen Blickwinkel. Es ist nicht sein allererstes Mal per Anzug im All, doch von Routine kann keine Rede sein. Das Gefühl ist berauschend und beängstigend zugleich. Fasziniert wandert sein Blick durch die gigantische Stahlruine, bemüht sich aber immer wieder zu der vorausschwebenden Gruppe zurück, um nach dem Rechten zu sehen.

An der Luke zur Messe schließt er zu den anderen beiden auf. "Noch alles klar bei euch? Kommt ihr mit den Anzügen klar? Ziemlich ungewohnt dieses Düsenspiel... Ist schon ewig her, seit ich das zum letzten Mal gemacht hab."

Er betrachtet die Luke und schaut nach, wie sie sich öffnen lässt, versucht dabei auch mögliche Gefahren abzuschätzen, sollte ihm irgend etwas komisch vorkommen.

"Sachte Mädchen, jede falsche Bewegung kann uns hier den Kopf kosten. Wir machen das gemeinsam...", hält er Yuris Drang noch vorne etwas zurück und will sich erst vergewissern, dass alles im grünen Bereich ist, bevor er mit ihr gemeinsam das Ding zu öffnen versucht.

[Far]

Neon, der noch etwas benommen wirkt, murmelt ein "Danke Kane..." und macht sich dann daran, Yuri aus dem Taxi zu folgen, und dabei möglichst nicht mit gefährlichen Dingen zu kollidieren. Die Stille macht ihn etwas nervöser noch als ohnehin schon. Dass sie hier feststecken ist auch nicht gerade angenehm, aber besser als gegrillt zu werden ist es allemal. Die Luke wird vorsichtig begutachtet, nur für den Fall, dass sie mit normaler Kraftanwendung nicht aufzubekommen ist, wird er eingreifen - besondere Lust, wieder seine Kräfte zu bemühen, hat Neon nicht.

[Zitrusfrucht]

Die Gruppe öffnet die Luke und schwebt in die Halle.

In der Halle bietet sich ein seltsames Schauspiel. Tiefgefrorene Nahrung schwebt durch die Luft neben Stühlen und Tischen, ab un an flackert dank der restlichen Sonnenkollektoren manchmal das Neonlicht. An der Wand hängen Plakate, Arbeitshinweise, Scierheitsvorschriften. Ein Schutzhelm segelt knapp neben der Gruppe vorbei.
Außerdem befinden sich sechs Leichname tiefgefroren im Vakuum. Zwei davon tragen Enterrüstungen von Ares Security, in gold oder gold-silbern gehalten, vor ihnen schweben Gewehre, Flammenwerfer.
Die anderen drei Leichen sind Arbeiter der Station, gekleidet in Arbeitsanzüge starren sie in das Nichts, aus dem Bauch einer Frau ist eine Blutfontaine zu Stein erstarrt, in der Hand eines anderen Arbeiters befindet sich ein Plasmacutter fest umgriffen.

Still und stumm treiben die sechs Gestalten durch die Halle, Zeugen eines Konflikts, der für alle Beteiligten ausgesprochen unbefriedigend geendet hat.

Auf der anderen Seite der Halle befindet sich eine Stahltür. Sie ist verschlossen, wahrscheinlich der Grund warum die sechs nicht ins All hinaus gesogen worden sind.


-----------------------------


Der Ticker geht weiter nach oben und steht nur auf 5000 Credits. Die Bordsoftware geht wahrscheinlich davon aus, dass die Haftpflicht zahlen wird, aber trotzdem scheint der Eigenanteil kontinuierlich zu steigen.

Es gäbe zum bestreiten der Rechnung theoretisch noch die Möglichkeit, die Station oder das Schiff von Ares nach Wertsachen zu durchauschen.

[FEV-Infizierter]

Lilya trommelt mit den Fingern auf der Sessellehne, mittlerweile hat sie an die dreissig verschiedene Szenarien durchgespielt, von Versicherungsbetrug angefangen über einen fingierten Priatenüberfall bis hin zu ihrem eigenen Tod, zumindest den der Persion Lilya Palijova. Mit eingen Gramm Xenpentazaton, kurz XPZ, könnte sie einen Unfall fingieren bei denen selbst die versiertesten Kosmoforensiker keine kriemierbaren DNA-Spuren nachweisen könnten.

Sie starrt auf die unaufhörlich steigernde Summe, sie im Geist ständig um den Faktor 5 multiplizierend und brütet ständig, neue halbgare Ideen aus von denen die meisten sofort in ihrem virtuellen Mülleimer fliegen. Sie wünscht sich eine Flasche Wodka, einen Haufen rigelianisches Kokain und eine Zeitmaschine....

Als der Zähler die 15000er Schwelle übersteigt, hält es sie nicht mehr auf dem Sitz. Sie aktiviert das Micro und verkündet nur knapp. "Ich geh mal frische Luft schnappen."
Sie schaut kurz zu Kane rüber der die ganze Zeit lieber gar nix gesagt hat und schwebt dann zur Luftschleuse.

[Ye ol' Dinkley McD0nk]

"Hey, was? Willst du mich hier alleine drin lassen oder was?" entgeistert spricht Kane gegen seinen Helm.
"oh.." murmelt er dann leise und schaltet sein Micro ein.
"Hey, willst du mich hier drin alleine lassen oder was?"
Vorsichtig versucht Lilya hinterher zu schweben...
"Ich komm mit..." gibt er ihr dann zu verstehen "Ich hab von dem Kram..." Kane deutet auf die Instrumententafel der Steuerung
"...eh keinen Plan. Da bin ich bei was auch immer du vorhast nützlicher..."
Kein Bock hier drin alleine rum zuhocken und dann passiert was... denkt er sich grimmig.

[FEV-Infizierter]

"Okay dann komm!" Sie zieht Kane an sich heran und stellt den Funkkanal an dessen Armkonsole auf Kanal 66 und wiederholt das selbe bei ihren Anzug. "Pass auf, ich muss hier ein bisschen Zeug einsacken. Die Reparatur dieser Scheisskiste hier muss ich irgendwie abdecken, wenn was überbleibt kannstes behalten. Okay?"
Sie wartet nicht auf die Antwort sondern schwebt zur Luftschleuse.

[Ye ol' Dinkley McD0nk]

"Alles klar... Sag mir nur nach was du suchst... Ich hab kein Plan was wichtig ist." Kane schwebt zu ihr in die Luftschleuse.
"Das hätte böse Enden können... meinst du du kannst noch nachverhandeln? Das rentiert sich ja mal gar nicht..."

[Jessica]

„Geht schon irgendwie...fast wie schwimmen, nur im Dunklen und mit Düsen...“ Murmelt Canan auf Erics Frage und nickt nun knapp, bevor sie gemeinsam die Luke öffnen und die Messehalle erreichen. Stumm sieht sie dem vorbei schwebenden Helm zu und wendet sich ab, wobei sie kurz erschrickt.

„Oh Mann...“ gibt sie knarzend von sich und starrt auf die gefrorenen Leichen.
Als sie die tote Frau bemerkt, stößt sie unauffällig auf und schluckt dann schwer, um ihren Magen im Zaun zu halten.

Reiß dich zusammen...Kotze im Anzug macht den Job auch nicht einfacher...Sagt sie sich und stellt sich einfach vor, sie wäre in einem Videospiel. Schon besser. Ob die Ausrüstung etwas wert ist? Sicherlich...aber deswegen sind sie nicht hergekommen. Nachdem sie sich umgesehen und die Stahltür gefunden hat, atmet sie leise aus. Langsam schwebt sie auf den Arbeiter mit dem Plasmacutter zu und versucht ihn an sich zu nehmen.

[FEV-Infizierter]

"Hmm alles was einen Wert hat, Waffen, Edelmetalle, kostbare Antiquitäten. Ich würde sagen wir schauen uns erstmal den Kreuzer an und schauen wie da die Situation ist. Wenns da mies aussieht  können wir uns zu den Frachträumen durchschlagen." Schlägt Lilya vor. "Stimmt das ist ein beschissenes Verlustgeschäft. Ich glaube nicht das ich den Job weiterführen werde wenn wir hier wieder raus sind. Ich setze die auf O10 ab und gut ist. Sollen sie sich ein richtiges Bergungsunternehmen suchen, das ist einfach keine Aufgabe für ein Taxi." Sie schüttelt bitter den Kopf. "Ich hätte mich darauf gar nicht einlassen sollen, aber das kleine Piratenmädchen hat mich so auf die Palme gebracht das ich gar nicht genau drüber nachgedacht hab, ich wollte die bloß von meinem Schiff haben."

Als sich die Schleuse öffnet schwebt sie zunächst über das Taxi und begutachtet die äusseren Schäden.

[Ye ol' Dinkley McD0nk]

"Aye, alles klar." bestätigt Kane und schwebt hinter Lilya ins All.
"Oh Mann" murmelt er leise.
Nichts um einen herum... im wahrsten Sinne... das wird ein Spaß... denkt sich der P-Men wenig begeistert.
Er hat zwar schon etwas Erfahrung im All sammeln können, aber zu seinem Glück war das immer relativ kurz...
"Hauptsache da drin kreiselt nicht auch irgendne Flüssigkeit rum..."

[FEV-Infizierter]

"Die Schubdüsen immer nur punktuell betätigen. Versuche aktiv zu fliegen, als drehe, lege und rolle dich, damit kannst du besser navigieren als wenn du supermanmäßig stumpf geradeaus rast." Versucht Lilya ihn einen kurzen Crashkurs zu geben, sie selbst hat sich bereits eine instinktive Bewegungsform angeeignet und denkt nicht mehr darüber nach wie sie den Anzug steuern muss, ebenso wie sie beim Laufen nicht jeden Schritt vorher überlegt und plant.

Sie schwebt einmal um das Taxi herum und sieht sich die Schubdüsen etwas genauer an.

[Zitrusfrucht]

Canan packt den Plasmacutter und zieht daran. Die steifen hände des Mannes splittert wie eine Fensterscheibe in tausend kleine groteske Bruchstücke, Teile eines Fingernagels, Knochen, Fleisch und Finger fliegen an Yuri vorbei und reihen sich in den Tanz der ganzen kleinen Essensreste ein die durch die Luft schweben.

Zumindest hält sie nun den Cutter in ihrer Hand.


-------------------------


Kane fühlt sich komisch an im Raumanzug, aber mit etwa Mühe fliegt er unelegant hinter Lilya her.

Der äußere Schaden scheint nicht allzu hoch zu sein, einige Kratzer und ein Riss in der Panzerung, außerdem klebt noch etwas des unbekannten Materials am Heck des Taxis. Dort, wo das Eis in die Antriebsdüse gelangt ist, sind keine nennenswerten Schäden zu erkennen, allerdings ist die Steuerborddüse angedellt und an einer Stelle zucken ab und an elektronische Blitze über die Hülle.

Der Kreuzer türmt sich groß vor den beiden Aussteigern auf. Durch ein nahes Torpedorohr könnten beide theoretisch ins Innere gelangen .....

[FEV-Infizierter]

"Hmm was ist das bloß für ein Gelumpe?" Murmelt Lilya. "Vielleicht finden wir einen Behälter damit wir eine Probe nehmen können."
Sie fliegt wieder zum Dach und entfernt den Rest des Abschleppseils und den Karabiner von der Andockklammer. Die Beiden Dinge befestigt sie am Koppel.

Sie wendet sich vom Taxi ab und nimmt den Kreuzer in Augenschein.
"Siehst du die Torpedoröhre? Da werden wir einsteigen, mal sehen ob die Luke offen ist, sei vorsichtig das du nirgendwo hängen bleibst." Mit einer schlängelnden Körperdrehung und einen kurzen Schubimpuls fliegt sie auf die Mündungsöffnung zu und leuchtet sie aus.

[Zitrusfrucht]

Lilya leuchtet in das Rohr hinein. Es ist etwa 200 Meter lang,  nicht sehr viel breiter als Kane und Lilya in ihrem Raumanzug. Am Ende können beide einen runden, grün-blauen Gegenstand sehen, ein geladener Torpedo. Seitlich des Torpedos dürfte es eine Zugangsluke geben.

Bereits der Torpedo dürfte auf dem Schwarzmarkt beim richtigen Käufer ein- oder zweitausend bringen, allerdings müssten die Käufer dann aus Terroristengruppen oder Mafia bestehen.

[Jessica]

"Sch...! Pixel, alles nur Pixel..." Dennoch gehörig angeekelt beeilt sie sich, den Stückchen zu entkommen und bewegt sich nun auf die Stahltür zu. Bevor sie sich umsonst Arbeit macht, vergewissert sie sich noch einmal, ob sie die Tür nicht einfach so aufbekommen. Ansonsten schaltet sie den Cutter ein und arbeitet daran, ihnen Zutritt zu verschaffen.

[FEV-Infizierter]

"Da ist unser erstes Beutestück." Stellt Lilya fest und schwebt in die Röhre bis zur Wartungsluke die irgendwo Backbord oder auf der Oberseite sein müsste.

[Cerebro]

Eric schaut sich in der Messe um, als Yuri mit der Brechstangen-Methode den Plasmacutter ergattert. Die dabei zersplitternde Hand berührt ihn nicht weiter, ebenso wenig wie die anderen Frostleichen hier. Tote hat er in seinem Leben genug gesehen und diese hier wirken auch nicht wirklich schlimm zugerichtet oder triefen voller Blut und Gedärm, sondern wirken eher wie steife Schaufensterpuppen. Der Trick ist, nicht an den Menschen, der einst dahinter gesteckt hat, zu denken. Jetzt sind es nur noch leblose Hüllen…

„Gar keine schlechte Idee…“, kommentiert er und macht einen kurzen Abstecher zu den majestätisch treibenden Leichen der Entermannschaft. *Mal sehen was die Jungs so dabei hatten und ob es sich noch verwenden lässt.*

Sein geschultes Auge sucht nach optischen Hinweisen auf Funktionalität. Natürlich kann er nicht Unmengen von Zeug mitschleppen, aber für einen Gegenstand sollte es reichen. Er fängt mit dem wahrscheinlich wertvollsten Gegenstand an und grast im Schnellverfahren zu den weniger aufregenden Dingen weiter – hält dabei primär sein Augenmerk auf den Waffen, wie z.B. dem Flammenwerfer, hält aber auch nebenher Ausschau nach Werkzeug, das ihnen bei der Chip-Bergung nutzen könnte.

„Sag mal Neon,“ funkt er währenddessen über einen allgemein offenen Kanal zu dem P-Man durch. „Was war eigentlich im Shuttle los? War das so eine Sache wie in der Garage gestern, als du unfreiwillig den Racer zerlegt hast?“

[Ye ol' Dinkley McD0nk]

"Was is das... n Torpedo?" fragt Kane unglübig und schwebt wacklig hinter Lilya her.
"An wen willst du son Teil verticken ohne das wir dafür verknackt werden??"