SF RPG 2: Jagd

[FEV-Infizierter]

Der Nomade fasst ungefähr zusammen was Lilya auch vermutet hat.
Sie nickt langsam und verabschiedet sich dann. "Danke für die Infos. Wir sehn uns noch."

Sie wendet sich den Container zu, packt den letzten Schwung Ausrüstung in den Kofferraum des Centaurus und knall diesen zu.
Dann steigt sie auf den Fahrersitz und nimmt hinter dem Steuer Platz.

[Cerebro]

Sumiko bedankt sich ein zweites Mal für die ausführlichen Informationen und verabschiedet sich. Stumm folgt sie Lilya in den Centaurus, nimmt auf dem Beifahrersitz platz und schließt die Tür.

"Das war extrem aufschlussreich, nicht wahr!?", meint sie zu Lilya und schaut hinaus. Es folgt eine kurze Pause."Wo willst jetzt hin?"

[FEV-Infizierter]

"Naja so langsam setzt sich bei mir ein Bild zusammen." Antwortet Lilya und moduliert mit einen Touchschalter die Verspiegelung der Fenster auf ein schmutziges schwefelgelb, ehe sie den Motor startet. "Ich will mir Yitterdals Appartement anschauen, falls noch was davon übrig ist. Vielleicht treffen wir jemand der ihn kannte."

Sie gibt Gas und fährt auf den Wolkenkratzer zu, währenddesse  schiebt sie ihre Maske hoch und sich eine Zigarette in den Mund. "Verdammt, ich brauche Kippen!"
Sie hält nach einen Straßenhändler Ausschau während sie weiterfährt.


Lilyas Centaurus ist ein sehr altes Gefährt, aus einer als Neo-Imperial bezeichneten Ära, das äußere ist von bulligen runden Formen bestimmt, Chromleisten und riesige Kühlungsöffnungen kennzeichnen die Karosserie, der Sound des Motors ist ein sattes, tiefes Blubbern. Man sieht diese Fahrzeuge heute noch recht häufig auf den Randwelten, meist ebenfalls als Taxis.

Das Innere ist geräumig, tiefe, breite Ledersitze, blanke Armaturen, ein geräumiger Fond in dem 6 Fahrgäste Platz finden würden. Die Anzeigen das Armaturenbretts sind teils digital, teils aber auch analog. Eine echte Tachonadel findet man heute selbst in Oldtimern kaum noch, alle Bedienelemente sind in kyrillisch beschriftet. Vom breiten Rückspiegel hängt ein Torpedo-New Scala-Wimpel und ein Schlagring welcher deutliche Gebrauchsspuren aufweist.

[Cerebro]

Sumiko nimmt die Antwort stumm zur Kenntnis, lehnt sich in ihrem Sitz zurück und schaut aus dem Fenster. Sie selbst bezweifelt irgendwie, dass sie noch wesentlich mehr Wissenswertes über Yitterdaal erfahren, als sie jetzt schon haben, beziehungsweise dass noch etwas wirklich und wahrhaftig Nutzbringendes dabei ist. Dennoch treibt die beiden Frauen bisher noch nicht wirklich die Eile, auf einen Versuch kann man es daher wohl ankommen lassen. Die einzige Gefahr scheint bisher von ihren Verfolgern auszugehen. Drei Teams wurden geschickt, zumindest eines davon scheint sich bereits hier auf Helios Grave an ihre Fersen geheftet zu haben.

Anstatt groß ein Gespräch zu suchen, verbringt Sumiko einen Teil der Fahrt damit, die bisherigen Erkenntnisse noch einmal gedanklich durchzugehen und sich die bisher gebildete Meinung über die beiden Auftragsmöglichkeiten noch einmal genau durch den Kopf gehen zu lassen.

[Zitrusfrucht]

Das Fahrzeug fährt unter neugierigen Blicken der Passanten - Taxis sind hier wohl selten geworden - die Straßen entlang bis die Gruppe vor einem alten Hochhaus steht. Es tropft und stinkt hier, einige wenige Frauen stehen hier in den Straßen, augenscheinlich Prostituierte, aus irgendeinem der Gebäude ist wohl ein lauter Ehestreit in einer der Gruppe unbekannten Sprache zu hören.

Der Eingang zum Appartementhochhaus ist alt, die Tür hängt nur schräg in den Angeln, Graffitti bedeckt sie von oben bis unten.

[FEV-Infizierter]

Lilya hätte sich eine geselligere Begleiterin gewünscht.
Stumm wie ein Fisch. Zumindest sie nicht mit fremden Spricht, dann kann ich nichtmal atmen ohne was zu verpassen. Denkt sie sich und schaltet den Motor ab,

"Mal sehn." Mit diesen Worten zieht sie ihre Maske wieder runter und steigt aus dem Fahrzeug.
Sie mustert die Nutten gewohnheitsmäßig und geht dann auf die schiefe Eingangstür zu.

[Zitrusfrucht]

Lilya und Sumiko treten durch die Eingangshalle. Sie ist alt und schmutzig, ein Fernseher in einer Ecke lässt die ganze Zeit billige Seifenopern laufen, und hinter dem Tresen sitzt eine ältere Frau die mindestens 140 Kilo wiegen muss. Sie trägt ein riesiges Kleid bedeckt mit Blumen und mustert die Gruppe kurz bis ihre Augen sich wieder auf den Fernseher richten. Seitlich geht eine Treppe nach oben, ein Aufzug befindet sich hinter ihr.

[FEV-Infizierter]

Lilya geht auf den Tresen zu. Ob die Fette Forelle Omi zuflüstert wer ein und aus geht? Fragt sie sich.
"Wo hat Yitterdal gewohnt?" Fragt sie mit schneidender Feldwebelstimme.

[Zitrusfrucht]

Gelangweilt sieht die Frau auf ohne ihren Kopf zu wenden.
"Zwölfter Stock", sagt sie einsilbig und starrt wieder stumm auf den Bildschirm.

[Cerebro]

Sumiko verbleibt in ihrem nachdenklichen Trott. Erst als die übergewichtige Frau Lilya Auskunft gibt, bedankt sie sich und folgt ihrer Begleitung in den zwölften Stock.

[Zitrusfrucht]

Beide fahren mit dem Aufzug nach oben und stehen in einem nackten Gang, bedeckt mit Müll und Graffitti. Irgndwoher ist das Kreischen eines Babys zu hören und zwei Menschen die lautstark miteinander Sex haben, wobei sie ihre Handlungen gegenseitig kommentieren und entsetzliche Musik aufgedreht haben. Durch ein schmutziges Panoramafenster kann die Gruppe hinaus über Helios Grave sehen, die Wolkenkratzer sehen die wie Bäume aus der brüchigen und schmutzigen Kuppel sich empor heben. Der Himmel ist schwarz, grün-gelbe Wolken bedecken ihn und grünlicher Regen prasselt an die Scheibe. Bis zum Horizont ist kaum etwas zu erkennen, nur Hügel, ein bisschen knorrige und sehr viel tote Vegetation, Freeways die über die Landschaft führen und Überreste alter Dörfer. Ab und an ist ein latentes Glühen in der Landschaft zu bemerken.

Yitterdaals Wohnungstür befindet sich am Ende des Ganges. Sie scheint verschlossen zu sein.

[Cerebro]

"Nettes Ambiente.", kommentiert Sumiko Zustand und Klientel dieser Örtlichkeit. Ihr Ton ist unverkennlich sarkastisch. "Ich schätze, das Apartment wird verschlossen sein. Wenn du einsteigen willst, hätten wir vielleicht nicht unbedingt so offen am Empfang sein sollen. Wobei... ob das hier überhaupt jemanden interessieren würde ist fraglich..."

[FEV-Infizierter]

"Ich will wissen was passiert wenn ich ein bisschen auf den Busch schlage." Erklärt Lilya, während sie sich mit ihren Nanotool am Schloss zu schaffen macht. "Das könnte mir meine Entscheidung erleichtern."

[Zitrusfrucht]

Lilya beginnt am Schloss herumzufummeln. Es ist ganz einfach zu knacken, es dürfte nur wenige Sekunden dauern. An der Tür bemerkt sie ein kleines Siegel der konförderierten Polizei.


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Sumiko bemerkt das Siegel ebenfalls, dank ihrer scharfen Augen fällt ihr jedoch zusätzlich auf, dass es anscheinend über ein anderes Siegel passgenau drüber geklebt wurde.

[Cerebro]

Sumiko legt ihre Hand auf Lilyas Unterarm, gerade als diese das Nanotool ansetzen will. "Warte. Schau auf das Siegel. Es sind eigentlich zwei, das alte wurde überklebt. Sieht so aus, als wäre nach Verschluss der Wohnung nochmal jemand drin gewesen."

Sumiko geht leicht in die Hocke, betrachtet sich die beiden überklebten Siegel und fragt sich, ob man das oberste irgendwie so lösen könnte, dass man es später wieder unbemerkt über das alte anbringen kann. Zusätzlich scannt sie die Tür nach Wärmequellen. Es ist vielleicht nicht wahrscheinlich, aber falls irgendwer eine Falle hinterlassen haben sollte, (die zufälligerweise auch noch Hitze abstrahlt) will sie nicht unbedingt diejenige sein, die blindlings hineinstolpert. Mit einem Lidschlag verändert sich die Farbe ihrer Iris in das werkseitig festgelegte Weiß-Grau und sie tastet die Tür mit ihren Blicken ab. Der Farbwechsl ist nicht unbedingt notwendig, reduziert aber die geringe Wahrscheinlichkeit von Bugs in der Software, wenn IR-Filter und Chamäleon-Modus zur gleichen Zeit aktiv sind. Sofern Lilya ihr bei der Arbeit nicht direkt in die Augen sieht, fällt die kurzzeitige Veränderung vielleicht gar nicht weiter auf.

Nach nur wenigen Sekunden dürfte die Sache geklärt sein und Sumiko wechselt zurück in ihr Haselnussbraun.

[Zitrusfrucht]

Sumiko kann direkt hinter der Tür eine Wärmequelle ausmachen, ein kleiner Packen, ihrer Erfahrung nach wohl eine Sprengladung.


Das Siegel abzumachen ohne es dadurch zu beschädigen dürfte kaum möglich sein, sonst hätten es die vorherigen Besucher wohl ebenso gehandhabt. Die Siegel sind speziell darauf ausgelegt, beim Öffnen der Tür irreparabel beschädigt zu werden.

[Cerebro]

Sumikos Blick verhärtet sich. Während ihres Scans hat sie Lilya ein Stückchen zur Seite geschoben und schaut sie nun ernst an, nachdem ihre Augen wieder die von ihr bevorzugte Farbe angenommen haben.

"Bleib weg von der Tür. Das Ding ist vermint.", erklärt sie überzeugt. "Eine Wärmequelle, direkt auf der anderen Seite. Nicht besonders groß, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ausreichend..."

[FEV-Infizierter]

"Woher weißt du das?" Fragt Lilya und mustert Sumiko skeptisch.
Sie beißt auf ihr Piercing, schaut nochmals die Tür an, packt dann aber das Tool ein und schaut sich die Türen der Nachbarwohnungen an.

[Cerebro]

Sumiko entfleucht ein Lächeln. "Weil ich es sehe..." Sie schaut Lilya ins Gesicht und deutet mit einem Zeigefinger auf die Augen. Ein Lidschlag später sind diese durch und durch rot, ohne erkennbare Pupille. Ein weiteres Blinzeln und sie hat neongrüne Katzenaugen auf die wiederum das werkseitige Weiß-Grau mit gewöhnlich schwarzer Linse folgt. Die kurze Vorstellung endet im gewohnten Haselnussbraun.

"Alle Farben, Formen und Muster, die ich haben will.", erklärt sie. "Dazu ein recht brauchbarer IR-Filter. Ich sehe die Wärmeabstrahlung des Sprengsatzes..."

[FEV-Infizierter]

"Hmm cool." Meint Lilya. "Genau wegen so nen Scheiß hab ich meine eigenen Upgrades..."
Sie geht weiter durch den Gang und lauscht mittels der Sonarbrille in die angrenzenden Appartements hinein.