SF RPG 2: Jagd

[Cerebro]

"Na wunderbar...", entfährt es Sumiko laut, als sie das Dossier beiseite legt. Nun liegt es ja geradezu auf der Hand, warum Lilya die Sangs bevorzugt. Eine Verrückte zieht es zu den Verrückten. Wandelnde Anarchie auf kontinuierlichem Selbstzerstörungstrip. Bleibt das Problem, wie sie die Sache jetzt angehen soll. Diplomatie muss sie wohl oder übel über Bord werfen - damit kam und kommt sie offensichtlich nicht weit. Auf der anderen Seite, was soll sie groß tun? Sie kann diese Frau ja schlecht zur Kooperation zwingen. Nach ihrer letzten Unterhaltung - und diesem Dossier - ist klar, dass sie ohne jeden Zweifel den Sangs nicht absagen wird.

Sumiko denkt abermals über die politischen Verhältnisse auf Helios Grave nach. Ist es wirklich so schlimm, Oma abzusägen? Es wäre definitiv einfacher, sich dies einzureden und mit Lilya zusammen für die Sangs zu arbeiten. Zumindest das aktuelle Konfliktpotential wäre damit fürs erste entschärft. Nicht ganz unwichtig ist auch, dass Sumiko derzeit auf Lilyas finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Allein bekommt sie die nötige Ausrüstung für ihren Trip die verstrahlte Zone jedenfalls nicht bezahlt.

Sie beschließt, die Dinge erst einmal auf sich zukommen zu lassen. So lange sie nicht zu der Hexe gelangt oder mit Ares in Kontakt gekommen sind, können sie sich auch spontan für die eine oder andere Seite entscheiden. Sumiko schaltet das Deck aus - diesmal endgültig - und legt sich hin. Es dauert lange, bis ihr die Augen wieder zufallen, doch ein paar wenige Stunden Schlaf schafft sie dennoch, bevor ihr Wecker sie wieder in die Realität zurückholt...

[FEV-Infizierter]

"Hey!" Ruft Lilya den Barfüßigen an. "Bist du vielleicht Xix?"

[Zitrusfrucht]

Der Mann blickt auf.
"Ja, der bin ich. Und wer bist du, Hübsche?"

[FEV-Infizierter]

"Nenn mich Lenka Sweety!" Gurrt Lilya. "Komm mit in den Pool, ich bin ein schmutziges Mädchen und muss anständig gebürstet werden!"

[Zitrusfrucht]

Xix steht auf und grinst.
"Aber klar doch, ich bin immer bereit", sagt er und marschiert gemeinsam mit Lilya .


Der Whirlpool im Keller ist groß, warm und angenehm, auch wenn es etwas beunruhigend ist dass man ihn anscheinend auf 100°C hochstellen kann.

Lilya und Xix verbringen einige sehr anregende Stunden unter anderem im Pool bevor sie beide irgendwann ausgezehrt einschlafen.


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Langsam wacht Sumiko auf, Licht strahlt im Hostel, und vor ihrer Barrackentür kann sie Schritte und Stimmen hören. Augenscheinlich ist es Morgen, Zeit aufzustehen.


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Lilya wacht auf und fühlt sich ausgelaugt, die Muntermacher scheinen ihre Wirkung verloren zu haben und sie hatte nicht genügend Schlaf. Sie liegt in einem kleinen Zimmer, ausgestattet mit Kissen, Matraze und Lichtern, Sonnenlicht fällt durch das kleine Fenster hinein und der Raum riecht nach Sex, genauso wie Lil selbst. Xix ist nicht so zu sehen, im Haus ist Klaviermusik zu hören.

[FEV-Infizierter]

Was fürne Nacht! Sowas hatte ich ewig nicht mehr...
Lilya kriecht aus ihrer Bettstätte kramt ihren Krempel zusammen und begibt sich sogleich wieder zum Pool.
Sie springt hinein und spült sich die klebrigen Hinterlassenschaften der letzten Nacht vom Leib. Anschließend schlüpft sie in frische Klamotten und stopft die alten in ihre Sporttasche.

Sie schaut ob sie irgendwo einen Frühstückssnack und einen Coffee to go kriegt und macht sich, sofern niemand sie aufhält, auf den Weg zum Taxi.

[Zitrusfrucht]

Oben hinter der Bar steht immer noch Drax. Sie trägt noch immer die Fliegerbrille, nur dazu eine grüne Cargohose, hat ihre Haare, die nun lila-rot sind, zu einem Zopf geflochten und trägt ein gelbes bis zum Hals geschlossenes eng anliegendes Top dass ihre Arme frei lässt und in regelmäßigen Abständen kleine Schlitze an den Seiten aufweist. Um ihren Hals hängt ein kleines Kreuz.

"Morgen", sagt sie. "Gut geschlafen, nehm ich an? Was magst du, einen Drink, oder einen Kaffee? Marcus dürfte in ein, zwei Stunden fertig sein so wie ich das mitbekommen habe."

[FEV-Infizierter]

"Mojen." Antwortet Lilya gedehnt. "Ich nehm n Kaffee und irgendnen nichtalkoholischen Muntermacher, irgendwas mit viel Zucker."
Sie fährt sich durch die nassen Haare und bringt sie in Unordnung.

[Zitrusfrucht]

"Kommt sofort", sagt Drax und beginnt hinter dem Tresen etwas zu mixen. Der Kaffee steht bereits vor Lilya.
"Und", fragt sie, "es geht nun raus auf die Oberfläche bei Tag? Ich hoffe ihr habt alle Ausrüstung die ihr gebrauchen könnt."

[FEV-Infizierter]

Lilya schlürft etwas Kaffee und sucht sich eine Zigarette.
"Ja. Nein. Ja." Entgegnet sie etwas wortkarg fügt dann aber noch hinzu. "Ich muss noch ne Umgebungsrüstung für meine Partnerin auftreiben. Ich schätze sowas wird hier nicht allzu billig sein oder?"

[Zitrusfrucht]

"Nein, das wird es nicht", antwortet Drax und schiebt Lilya noch ein zweites, undefinierbares Getränk hinüber. "Helios Grave ist gefährlich, und alle Menschen die hier was zu sagen haben auch. Aber Gott wird über euch wachen - so er denn will."

[FEV-Infizierter]

"Aye." Nickt Lilya, sie ist nicht in der Verfassung für theologische Diskurse, im Zweifel regelt sie solche Dinge lieber mit List und Tarnung oder Kalibern und Feuerrate. Sie probiert das Getränk. "In welchen Schuppen arbeitest du sonst so? Erste meint du kämst von Dayton IV."

[Zitrusfrucht]

Das Getränk macht wach und weckt auf - es schmeckt nur nicht unbedingt sonderlich gut.

"Ich komme aus Dayglow", sagt Drax. "Und auch wenn ich umher reise habe ich dort noch immer meinen Hauptwohnsitz und beziehe dort die meisten meiner Jobs, meistens wandere ich von Club zu Club auf Auftragsbasis, überwiegend in Kaduna-City, manchmal auch in Saigon. Meistens muss man sich früher oder später zwischen den Vierteln entscheiden, ich konnte das bisher vermeiden. In Dayglow bin ich aufgewachsen, schon als kleiner Kind in Kirche und Kathedrale gegangen. Über ein Drittel der Bewohner dort sind Christen, wusstest du das? Die größte Gemeinde im bekannten Universum."

[FEV-Infizierter]

"Wusst ich nicht. Ich bin kein sonderlich religiöser Mensch, eher ein leidenschaftliche Sünderin." Scherzt sie und ext das Getränk.
"Gibt es nicht auch eine Menge Voodoo-Sekten in Dayglow? Der Übergang zum Christentum ist ja traditionell eher fließend..."

[Zitrusfrucht]

"Voodoogläubige, Muslime, Hindus, Buddhisten .... alles mögliche", sagt Drax. "Kaduna City ist fast schon eine Art Zufluchtsort für P-Man - vorausgesetzt sie gehören zu einem heimischen Stamm oder haben dort Freunde. Ein paar Marienstatuen stehen dort auch herum, abseits der Partymeile natürlich, und die Religionen vermischen sich."
Drax beginnt ein Glas zu putzen.
"Und es schneit ständig auf Dayton - mal mehr, mal weniger. Natürlich ist das nicht wirklich Schnee, Pollen und Sporen der Terraformingpflanzen die sich etwas verselbstständigt haben. Aber Kinder bauen ständig Männer aus den Pollen, wie bei Schnee." Sie stellt das Glas wieder ab.
"Ich glaube, du solltest bald deine Partnerin abholen - nicht dass die Zwillinge noch denken dass du trödelst."

[FEV-Infizierter]

"Ich wollte sowieso gerade gehen." Entgegnet Lilya und stürzt ihren Kaffee hinter. "Wir sehn uns, sie zu das du deinen Flug nicht verpasst!"
Sie packt sich ihre Tasche über die Schulter und begibt sich zu ihren Taxi.

[Zitrusfrucht]

"Gott sei mit dir", sagt sie noch während sie sich selbst etwas Kaffee einschenkt, "du wirst da draußen seinen Schutz brauchen."

Lilya marschiert zum Taxi. Jemand hat mit Graffiti irgendetwas unleserliches auf die Türen und Motorhaube gesprüht, ansonsten ist es jedoch noch fahrtauglich und spirngt auch anstandslos an.

[FEV-Infizierter]

Lilya macht sich keine Gedanken über die Graffiti, die Beschichtung ist säureresistent, vermutlich wird die Schmiererei schon von der Atmosphäre weggebrannt sobald sie die Stadt verlassen.

Sie braust zum Markt...

[Zitrusfrucht]

Auf den Straßen ist relativ viel los, vor allem sind jedoch Polizisten unterwegs und Zivilisten nur in kleinen Gruppen. Überall tropft es, an manchen Stellen ist auch Dampf zu sehen während durch das Glas in der Decke das Sonnenlicht hinunter brennt.

Am Markt direkt kann Lilya Sumiko noch nicht entdecken, wahrscheinlich ist sie noch bei ihrem Schlafplatz.

[Cerebro]

Sumiko steht auf und zieht sich an. Bei dem schlechten Wasser hier verzichtet sie zu ihrem eigenen Leidwesen auf die Morgentoilette und packt ohne Hast direkt ihr Zeug zusammen. Zuletzt legt sie nach vorangegangener Kontrolle ihre Waffen an und verlässt das Motel. Draußen stülpt sie sich gegen den ewigen Gestank direkt wieder die Gasmaske über.

Ihre Schritte führen sie Richtung Markt. Zum Einkaufen fehlt ihr zwar das nötige Kleingeld, aber das Rathaus ist in unmittelbarer Nähe und wie versprochen hat sie vor, nochmal bei Oma vorstellig werden zu wollen,  obgleich ihr nicht mehr so recht einfallen will, was sie aus der Alten noch herausleiern kann.