Dr.Popitz wrote:
Das "Dumbed-down"-Phänomen aktueller Spiele ist dabei mE nur eine Begleiterscheinung, da Konsolenspieler nun mal als Casual-Player gelten und daher die Produkte der Zielgruppe angepasst werden.
Das glaube ich nicht. Vielmehr sind die Möglichkeiten mit einem Controller einfach beschränkter als mit Maus+Tastatur und erfordern ganz andere Menu-Strukturen etc. Deshalb spiele ich schon seit Jahren keine EA Sports Spiele mehr, weil mich diese ätzende Menuführung einfach ankotzt.
Und momentan werden für Konsolen einfach teurere und auch meist bessere Spiele produziert, während der PC für halbgare Simulations-Spielchen und schlechte Strategie-Spiele Kopien herhalten muss. Dafür werden PC-Klassiker entweder in MMORPGs oder in Browserspiele (Patrizier/Die Gilde etc.) umgewandelt.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Der PC hat mit Die Sims und WorldofWarcraft nach wie vor die kommerziell erfolgreichsten Spiele überhaupt in Petto. Dazu gibt's auch hin und wieder richtig gute Spiele wie Total War oder Anno, also richtig tot ist der PC wohl noch nicht.
Aber das viele hier noch uralte Schinken spielen, liegt ja nicht daran, dass ihr so auf Pixelbrei steht, sondern weil kaum nennenswerte Alternativen herauskommen. Sim City 4 ist schon seit 7 Jahren die Referenz für Städtebau. Die neueste Version war ein total vermurkstes Online-SimCity, dass keiner wollte. Ähnlich sieht es in vielen anderen Genres aus.
Mir kann keiner erzählen, dass plötzlich Niemand mehr in der Lage ist, solche Klassiker sinnvoll zu modernisieren. An mangelnden Resourcen kann es nicht liegen, also muss es am Desinteresse in der Branche liegen, die ihren Fokus auf Online-Profit oder Konsole setzen. Man kann also schon ein bißchen sagen, dass der PC im Jahre 2010 bereits ein Schattendasein hat, da kaum noch Resourcen dort ausgegeben werden, abgesehen halt von einigen Ausnahmen.